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Citizen-Science Projekte bei der European Researchers‘ Night 2019

Am Freitag, 27. September gibt es bei der European Researchers‘ Night in Wien „Forschung für uns alle“. Über 60 verschiedene Aussteller präsentieren auf der Universität für angewandte Kunst ihre wissenschaftlichen Themen und Innovationen, die von 3D-Druck und DNA-Forschung bis hin zu „Future Foods“ und Sprachwissenschaften reichen. Auch einige der Projekte von Citizen Science Austria werden teilnehmen, Interessierte informieren und zum Mitmachen und Forschen auffordern.

Die European Researchers‘ Night wird nicht nur in Wien, sondern zeitgleich europaweit abgehalten. Durch die Unterstützung aus Fördergeldern der EU können in insgesamt 371 Städten Projekte und öffentliche Veranstaltungen realisiert werden. Diese sollen Forschung und Öffentlichkeit näher zusammenbringen, die vielfältigen Möglichkeiten der Wissenschaft aufzeigen und besonders den Einfluss auf unser tägliches Leben sichtbar machen. Österreichs Beitrag will mit wissenschaftlichen Stationen, verschiedenen Workshops, und einer Forschungsrallye besonders junge Menschen begeistern zu Forschen und Wissenschaft mit eigenen Händen zu begreifen. Am 27. September haben Interessierte unter anderem die Möglichkeit Roboter zu bauen und zu programmieren, „Future Foods“ wie Grashüpfer zu probieren und können herausfinden was in einem Teilchenbeschleuniger passiert. Besonders Frauen sind eingeladen, die Angebote an den technischen und naturwissenschaftlichen Stationen auszuprobieren und Neues kennenzulernen.
Auch Citizen-Science Projekte sind bei der European Researchers‘ Night vertreten. Die Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal wird ihre Citizen-Science-Apps vorstellen, und mit Spielen und Rätseln ihre Forschungsarbeit begreifbar machen. Biochar lädt ein vor Ort ein, ein eigenes Experiment mit Biokohle und Bohnen zu starten, am Roadkill-Stand wird gerätselt und natürlich ist auch Österreich forscht dabei! Bei unserem Stand könnt ihr Citizen Science in Österreich kennenlernen und in alle Projekte eintauchen!
Neben den spannenden Wissenschaftsstationen dürfen sich Besucher in Wien auch auf ein buntes Rahmenprogramm freuen: Science Slams, Experimente mit dem Physiker Werner Gruber und drei (rockige) musikalische Beiträge laden zum Verweilen und Zuhören ein.

European Researchers‘ Night
27.09.2019, 15:00 – 24:00
Universität für angewandte Kunst, Vordere Zollamtstraße 7, 1030

Weitere Details zur European Researchers’ Night findet ihr hier:
Für Wien: sci4all.eu
Europa: https://ec.europa.eu/research/mariecurieactions/actions/european-researchers-night_en

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Broschüre zu Citizen Science

Myriam Zilles, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3ugwHii)

Broschüre „Citizen Science: Initiativen, Netzwerke, Plattformen, Förderungen“

Spätestens seit Ende des 20. Jahrhunderts ist Citizen Science zu einem Schlagwort für unterschiedliche Formen der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung in wissenschaftlichen Forschungsprojekten geworden. Ihre Anfänge reichen jedoch in der Geschichte weit zurück. In Österreich hat die Zentralanstalt für Meteorologie bereits 1851 mit dem Aufbau eines phänologischen Beobachtungsnetzes begonnen. Heute findet Citizen Science nicht nur bei Naturbeobachtungs-Projekten Anwendung, sondern fasst zunehmend auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie in den Bereichen Medizin, Technik oder Kunst Fuß. Weltweit nehmen Institutionen Citizen Science in ihre Leitbilder und Strategien auf. Es entstehen Netzwerke, Plattformen und Initiativen, welche die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern, Citizen Science-Akteurinnen und -Akteure vernetzen und so zur Konsolidierung von Citizen Science als Forschungsansatz bzw. Set an Methoden beitragen.

Mit der vorliegenden Broschüre bietet das Zentrum für Citizen Science einen umfassenden Überblick über CS-Initiativen, -Netzwerke, -Plattformen und -Förderungen auf nationaler und internationaler Ebene, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Dabei zeigt sich, dass Österreich im internationalen Vergleich durch das Förderprogramm Sparkling Science eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die öffentliche Förderung von Citizen Science einnimmt. Seit dem Jahr 2007 wurden im Rahmen von sechs Ausschreibungen knapp 300 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von knapp 35 Millionen Euro gefördert, mit dem Ziel Barrieren zwischen Wissenschafts- und Bildungssystem abzubauen. Durch Österreich forscht bzw. das Citizen Science Network Austria und das Zentrum für Citizen Science wurden darüber hinaus Vernetzung und Kompetenzaufbau vorangetrieben. Damit fügt sich Österreich in eine Reihe von Ländern – Australien, Belgien, Deutschland, Neuseeland, Schweiz, USA, um nur einige zu nennen –, in denen Citizen Science sowohl top-down als auch durch bottom-up-Initiativen unterstützt wurde. Nicht zuletzt haben die Gründungen von internationalen Netzwerken, wie der Europäischen Citizen Science Association (ECSA), der Australischen Citizen Science Association (ACSA) oder von Citizen Science Asia, und öffentliche Förderungen durch nationale Regierungen oder das Europäische Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ zum Aufschwung von Citizen Science beigetragen.

Die Publikation „Citizen Science: Initiativen, Netzwerke, Plattformen, Förderungen“ ist unter diesem Link frei verfügbar.

Print-Exemplare können kostenlos beim Zentrum für Citizen Science bestellt werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Frontiers for Young Minds

SchülerInnen unterschiedlicher Altersgruppen werden oft in Citizen Science Projekte miteinbezogen. Eine kindgerechte Kommunikation ist Voraussetzung für den Erfolg. Diese schafft Begeisterung und fördert nachhaltig Verständnis und Leidenschaft für die Naturwissenschaften. Im Journal Frontiers for Young Minds werden wissenschaftliche Artikel explizit für Kinder und Jugendliche zwischen acht und 15 Jahren publiziert. Diese sind online frei zugänglich und befassen sich mit neuesten Erkenntnissen zu verschiedenen Themen. Es stellt offensichtlich eine Herausforderung dar, seine Entdeckungen so zu formulieren, dass sie für Menschen in dem jungen Alter bereits nachvollziehbar sind, verglichen mit der Art des Beschreibens, wie man sie in wissenschaftlicher Form gewohnt ist. Es ist allerdings in keinem Fall verschwendete Energie, sich mit einer solchen Formulierung genauer auseinanderzusetzen. Denn das eröffnet die Chance, eine interessierte Jugend für den eigenen Wissenschaftsbereich zu begeistern.

Link: https://blog.univie.ac.at/eine-open-access-zeitschrift-fuer-kinder-die-ueber-die-aktuellste-wissenschaft-berichtet/

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GFÖ 2019: Citizen Science in der Ökologie

Auch dieses Jahr organisieren wir wieder eine Session zu Citizen Science in der Ökologie bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie Deutschland, Österreich und Schweiz, die heuer an der Universität Münster stattfindet. Von 09.-13. September versammeln sich Ökologinnen und Ökologen aus den deutschsprachigen Ländern (und darüber hinaus), um über aktuelle Themen im Bereich Biologie, Ökologie und Biodiversität unter dem Motto "Science meets Practice" zu diskutieren. In unserer Session dreht sich alles um das Thema Daten und Datenqualität. Was heißt Datenqualität überhaupt? Wie wird diese gewährleistet? Gibt es überhaupt DIE Datenqualität? Was beeinflusst Datenqualität? Und wie geht Citizen Science mit diesem Thema um? Diese und weitere Fragen sollen in unserer Session thematisiert und diskutiert werden.

Neben unserer Session gibt es auch noch eine weitere Session zum Thema Citizen Science: auch bei "Data for Biodiversity Change Assessment" spielt Citizen Science eine wichtige Rolle. Gerade in Citizen Science Projekten werden oft über große Zeit- und geographische Räume Daten zur Verbreitung von Organismen gesammelt. Daneben gibt es noch viele andere Projekte, welche die Biodiversität in bestimmten Gebieten und/oder Zeiträumen erhoben haben. Es sollen Ergebnisse vorgestellt werden, wie sich die Biodiversität in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert hat, und wie solche Änderungen durch das Zusammenlegen verschiedener Daten aus unterschiedlichen Quellen erfassbar werden.

Wenn Sie mehr über diese beiden Sessions erfahren möchten, dann finden Sie hier weitere Informationen dazu. Zu beiden Sessions können übrigens bis 31. Mai Abstracts eingereicht werden.

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Citizen Science auf der EGU

Am 12. April 2019 hatten wir das Vergnügen eine Session zu "Citizen Science and Open Science: bridging the science-society-gap by finding emerging environmental issues and empowering citizens" (Citizen Science und Open Science: Überbrückung der Kluft zwischen Wissenschaft und Gesellschaft durch die Suche nach sich abzeichnenden Umweltproblemen und die Stärkung der Bürger) auf der Jahresversammlung der EGU (European Geosciences Union) in Wien durchzuführen.

Übersetzung der EGU Website:

Die EGU, die Europäische Geowissenschaftsunion, ist Europas führende geowissenschaftliche Union, die sich dem Streben nach Exzellenz in den Erd-, Planeten- und Weltraumwissenschaften zum Wohle der Menschheit weltweit widmet. Sie wurde im September 2002 als Zusammenschluss der European Geophysical Society (EGS) und der European Union of Geosciences (EUG) mit Sitz in München gegründet.

Die EGU ist eine gemeinnützige internationale Vereinigung von Wissenschaftlern mit rund 17.000 Mitgliedern aus der ganzen Welt. Die Mitgliedschaft steht Einzelpersonen offen, die sich beruflich mit Geowissenschaften, Planeten- und Raumwissenschaften und verwandten Studien befassen oder damit in Verbindung stehen, einschließlich Studenten und älteren Menschen im Ruhestand.

Die jährliche Generalversammlung der EGU ist die größte und bedeutendste geowissenschaftliche Veranstaltung Europas und zog in den letzten Jahren über 14.000 Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Die Sitzungen des Treffens decken ein breites Themenspektrum ab, darunter Vulkanologie, Planetenerkundung, die innere Struktur und Atmosphäre der Erde, Klima sowie Energie und Ressourcen.

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ECSA General Assembly 2019

Am 02. April 2019 fand die Generalversammlung der European Citizen Science Association (ECSA) in Brüssel statt. Auch wir von Österreich forscht waren wieder dabei, und möchten in diesem Blogbeitrag einen kurzen Einblick in diese Versammlung bieten.

Die ECSA mit Sitz am Museum für Naturkunde in Berlin ist ein Verein deutschen Rechts mit Mitgliedern aus ganz Europa. Das Ziel dieses Vereins ist es, die Citizen Science Akteurinnen und Akteure in Europa zu vernetzen und die Methode Citizen Science in Arbeitsgruppen weiterzuentwickeln. Jedes Jahr findet eine Generalversammlung an einem anderen Ort statt (2017 war sie beispielsweise an der Universität für Bodenkultur Wien) und bietet neben einem Formalakt auch die Möglichkeit, bei einer Reihe von Workshops teilzunehmen. Diese Workshops werden von Arbeitsgruppen innerhalb der ECSA organisiert. Dieses Jahr wurden Workshops zu Luftqualität, BioBlitzes, Empowerment, Lernen und Bildung, Daten und Technologien und Infrastrukturen und Best Practices geboten. Auch eine neue Arbeitsgruppe, geleitet von uns selbst, wurde in Brüssel ins Leben gerufen. Die Arbeitsgruppe “Citizen Science Networks” möchte die verschiedenen Citizen Science Plattformen und Netzwerke, die (oft auf nationaler Ebene) Citizen Science Projekte für eine interessierte Öffentlichkeit präsentieren und die mittlerweile in mehreren europäischen Ländern entstanden sind, miteinander verbinden und gemeinsame Herausforderungen angehen. In einem ersten Workshop wurde das Ziel der AG Citizen Science Networks definiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops kamen aus Deutschland, England, Belgien, Tschechien, Dänemark, Portugal, Italien und Österreich. In einer kleinen Vorabumfrage wurden verschiedene Ziele der Arbeitsgruppe vorgeschlagen, und die zwei Ziele mit den meisten Stimmen wurden in der Arbeitsgruppe diskutiert.

Das erste Ziel war es, Minimumstandards für Citizen Science Projekte auf den verschiedenen Plattformen zu etablieren, um Projekte vergleichbar und auch zwischen verschiedenen Netzwerken austauschbar zu machen. Bisher ist es so, dass Projekte jeweils unterschiedliche Aufnahmekriterien durchlaufen müssen, wenn sie auf mehreren Plattformen gelistet werden wollen. Dieser Prozess soll in Zukunft durch gemeinsame Minimumstandards erleichtert und beschleunigt werden. Dadurch wird auch die Zusammenarbeit zwischen den Netzwerken erhöht und gestärkt. Als zweites Ziel sollte ein Policy Brief formuliert werden, der die Vorteile von nationalen Citizen Science Netzwerken beleuchten sollte, um gerade für jene Länder, in denen noch keine Netzwerke vorhanden sind oder diese nicht etabliert sind, eine Unterstützung auch auf politischer Ebene zu ermöglichen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgruppe stimmten einstimming dafür, zuerst das erste Ziel (Minimumstandards), und das zweite Ziel (Policy Brief) zu einem späteren Zeitpunkt zu verfolgen, anstatt beide simultan zu bearbeiten. In der Generalversammlung wurde dem Plenum die neue Arbeitsgruppe dann von uns vorgestellt. Das Plenum stimmte ebenfalls einstimmig dafür, diese Arbeitsgruppe auch formal in die ECSA aufzunehmen. Damit kann nun ganz offiziell die Arbeit aufgenommen werden.

Neben dieser für uns sehr wichtigen Abstimmung wurden auch die Budgetpläne der ECSA vorgestellt, Berichte aus den bereits bestehenden Arbeitsgruppen abgesegnet und auch zwei neue Chairs wurden gewählt, nachdem die bisherige Vorsitzende Lucy Robinson in Karenz geht. Mit Muki Haklay und Luigi Ceccaroni wurden zwei Personen mit langer Citizen Science- und ECSA-Erfahrung gewählt.

Wir freuen uns nun schon auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa in unserer neuen europäischen Arbeitsgruppe und sind schon sehr gespannt, welche Schwerpunkte die beiden neuen ECSA-Chairs in Zukunft setzen werden. Wir wünschen beiden viel Erfolg!

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Call for Proposals: Forum Citizen Science

Vom 26. bis 27. September 2019 findet das diesjährige Forum Citizen Science unter dem Motto „Die Zukunft der Bürgerforschung" in Münster statt. Gemeinsam soll ein Blick auf die Entwicklungen von Citizen Science und 5 Jahre Bürger schaffen Wissen geworfen und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft gewagt werden: Wie kann und soll die Zukunft der Bürgerforschung in Deutschland und international aussehen? Welche Themenfelder sollten noch stärker in den Fokus genommen werden? Wie können wir die Einbindung aller Akteure sicherstellen? Welche Rolle kann und soll Citizen Science im Bereich der Wissenschaftskommunikation spielen? Welcher wissenschaftspolitischen Prozesse bedarf es für die Weiterentwicklung des Feldes?

Bürger schaffen Wissen und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster als diesjähriger Kooperationspartner laden Sie herzlich ein, Beiträge einzureichen und so das Forum durch Ihre Expertise und Erfahrungen zu bereichern. In diesem Jahr haben Sie zudem die Möglichkeit im Rahmenprogramm Tutorials anzubieten sowie sich in Format Academic Paper mit einem Kurzbeitrag (englisch oder deutsch) einzubringen. Die Beiträge werden dann gesammelt als digitaler Tagungsband veröffentlicht.

Das Einreichen von Vorschlägen durch Wissenschaftler*innen, Bürgerforscher*innen sowie Wissenschaftskommunikator*innen und weiteren Interessierten ist ausdrücklich erwünscht.

Gewünscht sind Beiträge insbesondere zu folgenden Themen / Schwerpunkten:

  • Erfahrungen aus der Praxis von Citizen Science
  • neue Formate und Weiterentwicklung von Citizen-Science-Projekten
  • Zukunftsperspektiven und Projektideen
  • Erfolgreiche Kommunikation in und zu Citizen-Science-Projekten
  • Formen und Stufen der Partizipation in Citizen-Science-Projekten
  • Aktivitäten und Projekte, die bisher wenig erreichte Zielgruppen erreichen
  • Forschungserkenntnisse und Qualitätssicherung von und über Citizen Science
  • Wissenschaftspolitische Diskussionen rund um Citizen Science

           

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Science Interview mit Eva: Steffen Fritz

In dieser neuen Interviewserie blicken wir hinter die Kulissen und stellen die Personen hinter den einzelnen Citizen-Science-Projekten und ihre Motivation zu Forschen vor. Die Interviewerin Eva Lirsch sprach mit Steffen Fritz, der für das Projekt "FotoQuest Go" verantwortlich ist. Den Einstieg in das Interview bildet ein Science Wordrap.

 

Mein Berufswunsch als Kind war:

Ich wollte einmal Erfinder werden, denn das hat mich so gereizt, etwas Neues zu entdecken. Ich habe immer experimentiert. Ich habe auch bei "Jugend forscht" mitgemacht und hatte die Idee der automatischen Drehung der Solarzellen zur Sonne, weil bei dieser Ausrichtung zur Sonne ist ja die Ausbeute maximal. Es hat aber niemand realisiert.

Wissenschaft ist für mich:

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ERN-Pre-Workshop: Wie kann ich Citizen Science in meine Forschung integrieren?

Der Workshop "Wie kann ich Citizen Science in meine Forschung integrieren?" ist ein Pre-Event zur European Researchers’ Night und findet am 27.3.2019 von 14:00-18:00 Uhr statt. Sie können sich ab sofort bis zum 20. März 2019 für den Workshop registrieren. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 30 Personen begrenzt.

Citizen Science ist eine Methode, die sich deutlich von Forschung im konventionellen Sinn unterscheidet: Projektleiter*innen setzen sich bereits vor Projektbeginn mit Themen wie Kommunikation mit den Projektteilnehmer*innen, Motivation der Projektteilnehmer*innen, Datenqualität und Datenintegrität auseinander. Für Wissenschafter*innen, die mit Citizen Science noch nicht vertraut sind, kann dies eine große Herausforderung sein.

Im Workshop stellen wir verschiedene Ansätze vor, wie man die Öffentlichkeit in ein Forschungsprojekt einbinden kann und welche Herausforderungen dieses Engagement mit sich bringt. Zudem wird auch Wissenschaftskommunikation im Allgemeinen thematisiert.

Die halbtägige Veranstaltung wird von den Koordinatoren des Citizen Science Network Austria in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Citizen Science organisiert und ist gleichzeitig auch ein Networking-Event.

Zur Registrierung gelangen Sie hier: https://integration_citizen_science.eventbrite.de

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City and Citizen Science

Am 7. Februar fand in Barcelona (Spanien) ein Workshop der Citizen Science COST-Action zum Thema “City & Citizen Science” statt. Das Ziel des Workshops war es, Antworten auf die Fragen, wie Citizen Science in Städten angewandt wird, welchen Einfluss es auf Stadtpolitik haben kann und in welchen Wissenschaftsbereichen Citizen Science verbreitet ist, zu finden.

Eingeleitet wurde der Tag durch eine inspirierende Rede von LeeAnne Walters, der Gründerin der Flint Water Initiative. Sie wurde weltweit bekannt durch den Kampf für sauberes Trinkwasser in Flint, Michigan (USA). In ihrer Rede berichtete sie über die Hürden, die ihr von Behörden gestellt wurden, und von der Zusammenarbeit besorgter Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht einschüchtern ließen, und gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern erfolgreich für sauberes Wasser mit Hilfe eines eigens dafür aufgestellten Citizen Science Projektes kämpften.

Im ersten Teil des Workshops wurden drei Beispiele im Bereich Stadtökologie aus Barcelona (Spanien), Wien (Österreich) und Bogota (Kolumbien) vorgestellt. In Barcelona arbeitet das Gesundheitsamt gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern um die invasive Tigermoskito zu monitoren und zu kontrollieren, um die Ausbreitung von Krankheiten wie Nestwilvirus oder Malaria zu verhindern. Aus Wien wurden die Projekte StadtWildTiere und Wiener Gebäudebrüter vorgestellt, die einerseits das Zusammentreffen von Füchsen mit Menschen in der Stadt untersuchen, andererseits Nistplätze von Mauerseglern beobachten und schützen. Aus Bogota wurde ein Projekt zur Wasserqualität dargestellt, das gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung durchgeführt wurde.

Im zweiten Teil ging es um Gesundheitsprojekte in Städten. Den Beginn machte ein Beispiel aus London (England). Das Institut Mapping for Change erstellt Projekte gemeinsam mit besorgten Bürgerinnen und Bürgern zu verschiedensten Gesundheitsthemen, z.B. Luftqualität. Zwei konkrete Beispiele zu Projekten zum Thema Luftqualität aus London (England) und Kampala (Uganda) zeigten, wie diese Umsetzung konkret funktionierte. Im folgenden Beitrag aus Budapest (Ungarn) wurde Invisible Citizen Science erörtert, also warum Citizen Science dort nicht sichtbar ist. Projekte bezeichnen sich in Ungarn oft nicht als Citizen Science, oder die Teilnahme von Bürgerinnen und Bürgern wird verschwiegen. Im vorgestellten Projekt járókelö können Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt verbessern, indem sie z.B. Schlaglöcher oder Müllansammlungen melden. Diese Probleme werden dann gemeinsam mit den lokalen Behörden gelöst. Das Projekt hat auch gezeigt, dass die Menschen ihr Verhalten durch die Teilnahme verändert haben. Sie schlagen proaktiv Lösungen vor, und melden nicht mehr nur Probleme, sondern werden Teil der Lösung. Dennoch läuft das Projekt nicht unter dem Stichwort Citizen Science. Auch aus Oslo (Norwegen) wurde ein Projekt zur Luftqualität präsentiert. Dieses Projekt konnte zeigen, dass auch mit vergleichsweise günstigen Sensoren durch die Masse an teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern eine Datenqualität erreicht werden konnte, die auch von Behörden verwendet werden kann. Auch ein europäisches Projekt names D-Noses aus Spanien präsentierte sich beim Workshop. In diesem Projekt, das gerade erst begonnen hat, geht es um Geruchsbelästigung in neun Ländern (Spanien, UK, Österreich, Griechenland, Portugal, Deutschland, Italien, Bulgarien und Chile).

Im Teil „Citizen Science and the Civic Movement“ wurde über das Public Lab (USA) berichtet, welches erfolgreich zeigte, dass die in Projekten verwendete Methodik immer den wirtschaftlichen Gegebenheiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angepasst werden muss. Startpunkt für die Arbeit des Public Labs war die Deep Water Horizon Katastrophe im Golf von Mexiko. Public Lab benutzt Open Source Tools oder entwickelt sie selbst, um Daten zu sammeln, und um Communities bei der Durchführung eigener Projekte zu unterstützen. Im nächsten Projekt, beepath (Barcelona), zeichneten Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Schulwege mit einer App auf und analysierten diese. Diese Analysen wurden an die lokalen Behörden weitergeben, damit diese die Mobilitätsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger im entsprechenden Stadtviertel verbessern konnten. Im nächsten Projekt ging es um psychische Gesundheit in Katalonien. In diesem Projekt wurde ein Gamification-Ansatz gewählt, um die Einstellung verschiedener Gruppen (Patienten, Pflegende, Freunde) zu verschiedenen Themen rund um psychische Gesundheit herauszufinden. Als nächstes Projekt wurde Captor vorgestellt, das auch in Österreich durchgeführt wird. In Captor geht es um Ozonmessungen in verschiedenen Städten Europas (u.a. Barcelona und Wien). Bürgerinnen und Bürger führen mit selbstgebauten Sensoren Ozonmessungen durch.

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Das Programm zur ÖCSK 2019 ist online!

Es freut uns sehr, dass nun das Programm für die Österreichische Citizen Science Konferenz 2019 in Obergurgl fertig erstellt und online unter https://www.citizen-science.at/konferenz/programm abrufbar ist. Das wissenschaftliche Konferenzkommittee stand vor der Herausforderung, aus den mehr als 80 Einreichungen ein Programm zu erstellen, das die ganze Bandbreite von Citizen Science abdeckt. Das Programm zeichnet sich vor allem durch eben jene Bandbreite aus: es gibt Beiträge aus den Natur-, den Geistes- und den Sozialwissenschaften, und heuer erstmals auch aus den Kunst- und Kulturwissenschaften. In Workshops und Vorträgen werden Grenzen von Citizen Science ausgelotet, Übergänge zwischen Wissenschaftsfeldern erforscht und vor allem, sehr viel Wissen zur Anwendung von Citizen Science in den unterschiedlichsten Bereichen geteilt.

In Workshops werden Fähigkeiten in Hands-On-Formaten vermittelt, die wichtig für die Arbeit im Bereich Citizen Science sind, z.B. wie mache ich Daten FAIR, wie nutze ich Videos um meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu erreichen oder wie gestalte ich MOOCS? In Science Slams werden Projekte auf unterhaltsame Art und Weise vorgestellt, und bei der Speedpostersession werden wissenschaftliche Inhalte äußerst rasant in nur 1 Minute an ein interessiertes Publikum gebracht.

Die Highlights im Programm sind sicherlich auch unsere beiden Keynotes, Susanne Hecker und Monica Peters, die uns einen Einblick in Entwicklungen aus dem Citizen Science Bereich auf europäischer Ebene und in Neuseeland gewähren werden. Wir möchten uns bei unseren Partnerinnen und Partnern von der Universität Innsbruck, dem Zentrum für Citizen Science, Büger schaffen Wissen, Schweiz forscht und der Partizipativen Wissenschaftsakademie von Uni Zürich und ETH Zürich herzlich bedanken, die uns bei der Erstellung dieses Programms intensiv unterstützt haben.

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Citizen Science: Forschen statt beforscht zu werden

Im Rahmen eines Workshops diskutierten ForscherInnen der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie mit Experten vom Citizen Science Network Austria und der IIASA die Vorteile und Grenzen der Integration von BürgerInnen in Forschungsprojekten. Durchgeführt wurde der Workshop in Kooperation mit der DLE Forschungsservice und Nachwuchsförderung der Universität Wien.

Die Beteiligung von interessierten BürgerInnen am Forschungsprozess eröffnet neue Wege des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft „Daneben ist Citizen Science aber auch als Methode interessant, die bei manchen Fragestellungen – wenn auch nicht bei allen – für die Geowissenschaften, die Geographie und Astronomie Möglichkeiten bietet“, erklärte Dekanin Petra Heinz bei der Eröffnung des Workshops „Exploring Citizen Science“, der am 5. Dezember 2018 an der Fakultät stattfand. Der Workshop ist Teil einer neuen Förderinitiative der Fakultät im Bereich Citizen Science, im Rahmen derer auch drei Vorstudien gefördert werden.

Möglichkeiten und Grenzen

Projektideen für Citizen Science in ihren jeweiligen Forschungsfeldern diskutierten dabei elf WissenschafterInnen der Fakultät mit drei Experten: Daniel Dörler und Florian Heigl vom Citizen Science Network Austria, das an der Universität für Bodenkultur Wien koordiniert wird und in dem die Universität Wien Mitglied ist, sowie Ian McCallum vom Center for Earth Observation and Citizen Science am International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA).

Prinzipiell sei Citizen Science als Methode in allen Wissenschaftsbereichen anwendbar, erklärte Daniel Dörler vom Citizen Science Network Austria. „Die Citizens sollten dabei allerdings nicht die Forschungsobjekte sein – also nicht beforscht werden, sondern selber forschen.“ Über die Fördermöglichkeiten von Citizen Science-Projekten informierte Tobias Reckling vom Forschungsservice der Universität Wien.

Diskutiert wurden neben konkreten Projektideen auch die Möglichkeiten, Menschen zu motivieren, an Citizen Science-Projekten teilzunehmen. Dafür sei es zentral zu wissen, wo man seine Zielgruppe findet. Teilweise seien diese bereits in Vereinen oder Vereinigungen organisiert; teilweise seien Medienpartnerschaften eine gute Idee. Auch während des Projektes gelte es, mit den Citizen-Scientists zu kommunizieren: „Um ein Citizen Science Projekt durchzuführen, baut man eine Community auf – und muss auch mit ihr kommunizieren“, betonte Florian Heigl vom Citizen Science Network Austria die Bedeutung von Community Management.

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Summer School 2018: Citizen Science in Theorie und Praxis

Vom 15. bis 19. Oktober 2018 fand in Grünau im Almtal (Oberösterreich) eine Summer School zum Thema "Citizen Science in Theorie und Praxis" statt. Die Veranstaltung wurde von 2 Doktorandinnen und 1 Doktoranden der Vienna Doctoral School CoBeNe der Universität Wien organisiert: Lara Iaiza und Verena Pühringer-Sturmayr untersuchen das Sozialverhalten von Graugänsen und Waldrappen an der Core Facility Konrad Lorenz Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie in Grünau im Almtal, während Arno Cimadom am Department für Verhaltensbiologie in Wien an der Ökologie der Darwinfinken arbeitet.

Insgesamt 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 16 Ländern (4 Kontinente!) und 26 verschiedenen Institutionen (von Universitäten über Nationalparks bis hin zu NGOs) nahmen an der Summer School teil. Nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zahlreich und mit vielfältigen Interessen, auch das Programm bot umfassende verschiedene Ansätze und Phasen eines Citizen Science-Projekts. Insgesamt bot die Summer School ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern 15 Präsentationen, 4 Workshops und 2 Rundgespräche.

Citizen Science ist ein wachsender Ansatz in der Wissenschaft, der Laien in den Forschungsprozess miteinbezieht. Citizen Science kann in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, von der Erfassung der Biodiversität bis hin zu den Sozialwissenschaften. Ziel dieser Summer School war es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das grundlegende Verständnis der Methode und die notwendigen Werkzeuge für die Entwicklung eines eigenen Projekts von der Datenerhebung bis zur Veröffentlichung zu vermitteln.

Die 8 geladenen Referentinnen und Referenten (aus 4 Ländern und 7 Institutionen) diskutierten die folgenden Themen:

  • Peter BROWN von der Anglia Ruskin University (Cambridge) sprach über Citizen Science in den Bereichen Biodiversitätserfassung sowie Datenvalidierung, Verifizierung und Qualitätskontrolle. Darüber hinaus diskutierte er mit uns das Thema Citizen Science und begutachtete Publikationen.

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Projekt Stadtwildtiere: Fuchs Sichtungen in Wien

Alexas_Fotos, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/34uZkOf)

Hintergrund

Rotfüchse (Vulpes vulpes L.) sind in den letzten Jahren zu erfolgreichen Bewohnern von Stadtgebieten geworden. Unser Wissen über das Vorkommen, die Verteilung und den Zusammenhang mit der Landnutzung dieser städtischen Füchse ist jedoch schlecht, zum Teil weil viele der bevorzugten Lebensräume auf Privatbesitz liegen und daher für Wissenschaftler kaum zugänglich sind. Wir gingen davon aus, dass Citizen Science es den Forschern ermöglichen könnte, diese Informationslücke zu schließen. Wir analysierten 1179 Fuchs-Sichtungen in der Stadt Wien, welche über Citizen Science Projekte gemeldet wurden, um die Beziehungen zwischen Füchsen und den umliegenden Landnutzungsklassen sowie soziodemografischen Parametern zu untersuchen.

Ergebnisse

In Gärten, Gebieten mit geringer Bebauungsdichte, Parks oder Plätzen waren die Wahrscheinlichkeiten für die Begegnung mit Füchsen wesentlich höher als in landwirtschaftlichen Gebieten, Industriegebieten oder Wäldern. Modellanalysen zeigten, dass soziodemographische Parameter wie Bildungsniveau, Bezirksfläche, Bevölkerungsdichte und durchschnittliches Haushaltseinkommen die Vorhersagbarkeit von Fuchssichtungen zusätzlich verbesserten.

Schlussfolgerungen

Berichte über Fuchsbeobachtungen durch Citizen Scientists könnten dazu beitragen, die Etablierung von Wildtiermanagement in Städten zu unterstützen. Darüber hinaus könnten diese Daten verwendet werden, um Fragen der öffentlichen Gesundheit im Zusammenhang mit Rotfüchsen zu behandeln, da sie Zoonosen tragen können, die auch für den Menschen gefährlich sind.

Der Originalartikel ist unter diesem Link frei zugänglich: https://bmcecol.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12898-018-0207-7#Abs1

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Call for Abstracts für EGU-Jahresversammlung

Sorbyphoto, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3GqbF3c)

Auch im kommenden Jahr sind wir wieder mit einer Session zu Citizen Science bei der Jahresversammlung der European Geosciences Union dabei, und zwar mit der Session "Citizen Science: Bridging the science-society-gap by finding emerging environmental issues and empowering citizens".

Citizen Science (die Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Prozessen) gewinnt in einer Disziplin nach der anderen an Dynamik, wodurch immer mehr Daten über Biodiversität, Erdbeben, Wetter, Klima, Gesundheitsfragen u.a. auf verschiedenen Ebenen gesammelt werden. Erfolgreiche Citizen Science Projekte können dazu beitragen umweltpolitische Strategien und Maßnahmen (wie beispielsweise die europäischen Erdbeobachtungssystemen) zu verbessern. Glaubwürdige Beiträge zur Wissenschaft können die Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzen, sich aktiv an umweltpolitischen Entscheidungen zu beteiligen, das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen und die Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu schließen.
In unserer Session suchen wir nach erfolgreichen Ansätzen für die Zusammenarbeit, um die Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu schließen. Wir wollen zu folgenden Fragen Antworten finden:

  • Welche Citizen Science-Ansätze können in den Erd-, Planeten- und Raumwissenschaften eingesetzt werden?
  • Was sind die größten Herausforderungen und wie kann man sie bewältigen?
  • Welche Strategien zur Beteiligung von Citizen Scientists gibt es?
  • Wie kann man die Transparenz der Projektergebnisse und Analysen sicherstellen?
  • Wie kann man eine erfolgreiche Überbrückung der Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft bewerten?

Unsere Session zielt darauf ab, ein breites Publikum zu erreichen, einschließlich der aktuellen Citizen Science-Praktikerinnen und -Praktiker der Erdwissenschaften. Auf diese Weise soll die Kommunikation zwischen verschiedenen Zielgruppen und Ansätzen erleichtert werden.

Eingereicht werden kann ab sofort bis 10. Jänner 2018. Mehr Informationen zur EGU und den Einreichlink finden Sie hier: https://www.citizen-science.at/allgemeines/offene-calls

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Was lernen Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen aus Citizen Science Projekten?

Welchen Beitrag können Citizen Science Projekte über Biodiversität zum naturwissenschaftlichen Unterricht und dem Wissenschaftsverständnis von Schülerinnen und Schülern einerseits, und Lehrpersonen anderseits, leisten?

Eine ganze Menge – wie die soeben publizierte Analyse der individuellen Lernergebnisse von Schüler/innen (im Alter von 8-18 Jahren) im Sparkling Science Projekt der BOKU „Natur vor der Haustür – Citizen Science macht Schule“ zeigt [1]. In einem pre-post-test wurden die Lernfaktoren Interesse, Motivation, Kompetenz (bzw. Selbstwirksamkeit), Einstellung sowie Verhalten der Schüler/innen untersucht. Volksschüler schnitten fast durchgehend besser ab als andere Altersgruppen und Mädchen erzielten zumindest ebenso gute Ergebnisse wie die Burschen. Beliebteste Tiergruppe waren die Vögel.

Viele weitere Facetten und zu berücksichtigende Faktoren für erfolgreiche Citizen Science Projekte finden Sie hier in einem freien Zugang zur Publikation:

https://www.tandfonline.com/eprint/RHJYYvk5Ca35W9PZSbPg/full

In diesem Zusammenhang spannend ist auch der Blick auf die Rolle der Lehrpersonen. In einem weiteren Beitrag[2] wurde getestet, wie sich durch die Beteiligung am selben Projekt das fachdidaktische Professionswissen entwickelt. Exemplarisch wurde dieses Wissen für Gymnasial-LehrerInnen und die beiden Organismengruppen Schmetterlinge und Wildbienen in einer Interviewstudie erhoben. Die aufschlussreichen Ergebnisse finden Sie hier im Open Access:

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Innovation in Open Science, Society and Policy

Karolina Grabowska, Pexels Lizenz (https://bit.ly/3L69jKz)

Citizen Science, die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Forschungsprojekten, ist ein schnell wachsendes Feld im Bereich Open Science und Open Innovation. Als weltweit wachsendes Phänomen wird es durch die Entwicklung neuer Technologien gestärkt, welche die Menschen einfach und effektiv miteinander und auch mit der Wissenschaft verbinden. Katalysiert durch den Wunsch der Bürger, sich aktiv an wissenschaftlichen Prozessen zu beteiligen, bietet Citizen Science aufgrund der jüngsten gesellschaftlichen Trends auch Beiträge zum lebenslangen Lernen. Darüber hinaus bietet Citizen Science ein wertvolles Instrument für die Bürgerinnen und Bürger, um eine aktivere Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung zu spielen.

Citizen Science: Innovation in Open Science, Society and Policy identifiziert und erklärt die Rolle von Citizen Science innerhalb der Innovation in Wissenschaft und Gesellschaft und als eine dynamische und produktive Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik. Die Bandbreite dieses Bandes ist global und darauf ausgerichtet, Lösungen zu identifizieren, die in Wissenschaft, Praxis und Politik angewendet werden sollen. Die Kapitel befassen sich mit der Rolle der Citizen Science im Kontext der umfassenderen Agenda von Open Science und Open Innovation und diskutieren die Fortschritte bei Responsible Science and Innovation (RRI), zwei der kritischsten Aspekte der heutigen Wissenschaft.

Sie können das Buch gratis herunterladen unter https://www.ucl.ac.uk/ucl-press/browse-books/citizen-science.

Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!

 

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Citizen Science an der Konrad Lorenz Forschungsstelle

Forschen mit Hilfe interessierter Bürgerinnen und Bürger? Das ist gerade ein heißes Thema an der Konrad Lorenz Forschungsstelle (KLF; seit 2012 eine Core Facility der Universität Wien) in Grünau im Almtal (Oberösterreich). Die KLF wurde 1973 vom Nobelpreisträger – aber zuallererst Zoologen, Ethologen und Ornithologen – Konrad Lorenz (damaliger Direktor des Deutschen Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Seewiesen) gegründet. Zu dieser Zeit trat der damals 70-jährige seinen Ruhestand an und suchte einen Platz, an dem er die Forschung an seinen über 100 Graugänsen fortsetzen konnte. Das alte Mühlengebäude in Grünau im Almtal war der geeignete Ort dafür, da es nicht weit vom Cumberland Wildpark gelegen ist, welcher vom Herzog von Cumberland gegründet wurde. Allerdings musste zuerst das Gebäude umgebaut und Teiche gegraben werden, bevor die Graugänse von Seewiesen nach Grünau gebracht werden konnten. Seither wird an der KLF Verhaltensforschung betrieben. Allerdings haben sich die Methoden der Verhaltensbiologie seit damals verändert und weiterentwickelt. Ein brandneues Thema ist es zum Beispiel, Bürgerinnen und Bürger in die Forschung mit einzubeziehen und ihnen diese näher zu bringen – die sogenannte Bürgerwissenschaft bzw. Citizen Science. Vor kurzem wurde ein Review über die Stärken und Herausforderungen von Citizen Science in der Wildbiologie in der Zeitschrift Ethology veröffentlicht. Der Artikel präsentiert mehrere Fallstudien, die zeigen, dass Citizen Science erfolgreich auf Forschungsprojekte im Bereich der Wildbiologie angewendet werden kann (hier zum Nachlesen). Die internationale Vernetzung mit Wissenschaftlern, welche Citizen Science als Forschungsmethode verwenden, machte es Dr. Didone Frigerio möglich, das Department Ökosystemleistungen in Leipzig mit einem COST Action-Stipendium zu besuchen, um im Rahmen eines 10-tägigen Workshops die Bedeutung des Geschichtenerzählens für Citizen Science genauer zu untersuchen (hier zum Nachlesen).

Ein Höhepunkt ist auch die diesjährige Summer School zum Thema „Citizen Science in Theory and Practice“, welche vom 15. bis 19. Oktober in Grünau im Almtal abgehalten wird. Diese wird von PhD Kandidaten der Core Facility KLF, des Departments für Verhaltensbiologie der Universität Wien und der Vienna Doctoral School CoBeNe organisiert und von Letzterer finanziell unterstützt. Wir freuen uns das die Summer School ein großes internationales Interesse geweckt hat (Teilnehmer aus 16 Ländern) und diese bereits ausgebucht ist. Uns erwarten 5 Tage voller interessanter Vorträge, Workshops und Diskussionen.

Derzeit beschäftigt sich die KLF Arbeitsgruppe „GreyBis4socs“ (Team bestehend aus Post Docs, PhD Kandidaten und Forschungsassistentinnen) mit drei Citizen Science Projekten: „Visible Science“, „NBI goes Citizen Science“ und dem Sparkling Science Projekt „GRASS – Graugänse als Tiermodell für soziale Systeme“. Die beiden erstgenannten Forschungsprojekte werden mittels einer App („Forschen im Almtal“ und „WaldrApp“, downloadbar für Android und Apple: (1) Visible Science – Android, Apple (2) NBI goes Citizen Science – Android, Apple) unterstützt, in denen Citizen Scientists ihre Beobachtungen „spotten“ können. Das Projekt „Visible Science – Citizen Science als Interface zwischen Top-Verhaltensforschung und einem Tierpark“ beschäftigt sich mit dem Vergleich von Brut, Aufzucht und Betreuung von Jungtieren bei drei Modell-Vogelarten (Graugänsen, Kolkraben und Waldrappen). Dabei wird eng mit dem Cumberland Wildpark Grünau zusammengearbeitet. Anhand der App werden Verhaltensbeobachtungen sowie Sichtmeldungen über die individuell markierten Vögel ermöglicht und Informationen über die Qualität der Paarbindung, sowie über lokale Traditionen betreffend Rast- und Nahrungsplätze erworben. Im Rahmen des heurigen Citizen Science Awards (Preisverleihung am 12.11.2018) des Zentrums für Citizen Science nahmen im Mai und Juni Schulklassen und andere interessierte Wildparkbesucher an diesem Citizen Science Projekt teil. Mehr als 1400 Sichtmeldungen wurden bis 31.08.2018 bereits mit Hilfe der App gemeldet. Das Projekt „NBI goes Citizen Science – Wissen schaffende Bürgerinnen und Bürger“ untersucht, welche Eigenschaften die Nahrungsgebiete der Waldrappe aufweisen. Anhand der App könnt ihr Informationen über den Verbleib der Waldrappe und die ökologischen Eigenschaften der besuchten Areale aufnehmen. Das Sparkling Science Projekt „GRASS – Graugänse als Tiermodell für soziale Systeme. Die Modulation circannualer Aktivitätsmuster im sozialen Kontext: Das Modell Graugans (Anser anser)“ beschäftigt sich mit der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Aktivitätsmustern, Verdauungseffizienz und Sozialverhalten, also die Modulation der Rhythmen durch den sozialen Status bzw. die Rangordnung bei einem hoch-sozialen und langlebigen Wirbeltier, der Graugans.

Haben wir euer Interesse geweckt? Dann schaut rein und forscht mit!

 

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European Researchers' Night

Die European Researchers' Night (ERN), die jedes Jahr in vielen Städten der Europäischen Union zeitgleich ausgetragen wird, findet heuer am 28. September von 15:00-24:00 Uhr statt. Sie steht heuer ganz im Zeichen von Citizen Science! Neben zahlreichen interaktiven Stationen und Infostände für die ganze Familie, bietet die ERN auch einer Citizen Science Challenge, bei der man schon jetzt bei 6 verschiedenen Projekten mitmachen kann:

  • TeaTime4Schools
  • Topothek
  • Forschen im Almtal
  • Projekt Roadkill
  • GRASS
  • Feinstaubmessen in Mikroklimazonen

Eine der wichtigsten Rollen bei dieser Veranstaltung spielt die Interdisziplinarität. Unser Ziel ist es zu zeigen, wie Innovation und Forschung mehrere Domänen und Kompetenzen integrieren. Das vorläufige Programm umfasst die folgenden Forschungsbereiche: Informatik, Konstruktion, Physik, Gesundheit, Robotik, Bildung, Mathematik, Mobilität, Geophysik, Chemie, Fertigung, Mechatronik, Technologiebewertung, Energie, Elektronik, Biologie, Automation.

Veranstaltungsort ist das Technologische Gewerbemuseum in Wien. Der Eintritt ist frei!

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Vienna Knowledge Exchange

geralt, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3oojccN)

Ziel dieser Konferenz ist es, die aktuellen und zukünftigen internationalen Trends im weiten Feld des Wissensaustausches und Technologietransfers zu reflektieren. Die Konferenz wird internationale und regionale Experten zusammenbringen, um bewährte Verfahren im Bereich Wissens- und Technologietransfer zu diskutieren. Die Zielgruppe sind Fachleute für den Wissensaustausch im akademischen Bereich. Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos, die Konferenzsprache Englisch.

Besonders hervorheben möchten wir folgende Sessions:

  • Public Engagement & Citizen Science: Wissensaustausch wurde in der Vergangenheit vor allem als Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen gesehen. In jüngerer Zeit haben jedoch sowohl Fachleute als auch Forscher andere Formen des Transfers von akademischem Wissen in die Gesellschaft hervorgehoben. Vor diesem Hintergrund werden in dieser Sitzung aktuelle Entwicklungen und Best Practices in Public Engagement und Citizen Science als alternative Formen des Wissensaustausches diskutiert.

  • Open Innovation: Open Innovation wird in der EU häufig als der vielversprechendste Ansatz zur Überwindung der Innovationslücke zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Forschung gefördert. Österreich war der erste Mitgliedstaat der Europäischen Union, der eine offene Innovationsstrategie verabschiedet hat. Sowohl Praktiker*innen als auch Forscher*innen stehen jedoch immer noch vor zahlreichen Herausforderungen und Hindernissen, wenn es darum geht, offene Innovationen in die Praxis umzusetzen und handhabbare Strategien zu entwickeln. In dieser Sitzung werden aktuelle Entwicklungen und praktische Anwendungen von Open Innovation diskutiert.

  • Open Knowledge Transfer & Society: In dieser Session geht es um "Offenes Wissen" als wesentliche Form des Austauschs und der Wissensproduktion und -verbreitung. Auf diese Weise wird "Offenheit" mit verschiedenen zeitgenössischen Bewegungen wie Open Access, Open Innovation, Open Science oder Open Design in Verbindung gebracht. Offenes Wissen in diesem Sinne bedeutet die Entwicklung von Transfermöglichkeiten und Infrastrukturen, die zu kollaborativen Rahmenbedingungen führen, die die Partizipationsmöglichkeiten größerer Gruppen und Individuen in der Gesellschaft erhöhen. Getrieben von diesen neuen Möglichkeiten der Partizipation, Interaktion und Kooperation, unterstützt durch computer- und netzwerkbasierte Medientechnologien, haben diese Entwicklungen die Art und Weise, wie wir Wissen und Wissensproduktion definieren, grundlegend verändert. Insbesondere die Konzeption, Entwicklung und Implementierung dieser neuen Strukturen in bestehende Organisationen der Wissensproduktion ist eine Herausforderung. Neben der Anwendung von Know-how und dem Bedarf an Capacity Building um diese entstehenden Handlungsfelder müssen neue Reputations- und Wirkungsnarrative entwickelt, angewendet, trainiert und iteriert werden. Die Aufrechterhaltung bestehender Praktiken und die Umsetzung neuer Wege des offenen Wissenstransfers hat ein großes Potenzial, wenn größere Gruppen und Gemeinschaften angesprochen und aktiv werden können. Die Referenten werden verschiedene Themen und Themen im Rahmen eines offenen Wissensaustausches behandeln. Verschiedene Säulen wie die Bewertung der Wirkung in offenen Kooperationsformen, die offene Designbewegung, eine gemeinsame Wirtschaft und offene Wissensinfrastrukturen und Netzwerke werden vorgestellt und diskutiert. Fragen zum geistigen Eigentum, zur Weisheit von Menschenmassen und wie eine kollaborative und offene Gesellschaft aussehen kann, werden angesprochen und diskutiert.

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Be Open Science and Society Festival

Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) feiert dieses Jahr sein 50 jähriges bestehen. Zu diesem Anlass organisiert der FWF das Be Open Science & Society Festival am Maria Theresien Platz in Wien. Vom 8.-12. September kann man sich zu zahlreichen Forschungsprojekten und den Tätigkeiten des FWF informieren, an Diskussionen teilnehmen und Vorträge hören. Auch Citizen Science wird ein wichtiger Bestandteil in diesem Festival sein. Neben Projekten, die sich vorstellen werden, gibt es auch zwei Diskussionen, die wir allen empfehlen möchten, die sich für Citizen Science interessieren:

  • Wem vertrauen? Forschung zwischen Glaubwürdigkeit und Instrumentalisierung. Vertrauen in die Forschung schafft Wissen, Wissen ist Macht und Macht kann auch missbraucht werden. Politik und Gesellschaft kommen nicht ohne seriöse Expertise aus, Wissenschaft ist keine unpolitische Veranstaltung. Ob in Nachrichten, Talkshows, in Parlamenten oder in Ministerien – Wissenschaft ist omnipräsent. Ihre Erkenntnisse beschäftigen die Öffentlichkeit und führen zu hitzigen Debatten. Studien können Mehrheiten beeinflussen, Meinungen bestätigen oder Vorurteile entzaubern, besorgen aber bisweilen auch das Geschäft zweifelhafter Auftraggeber. Wer erzeugt robustes Wissen? Eine schwierige Frage, zumal Forschung ja nicht dazu da ist, endgültige Wahrheiten zu verkünden, sondern erst aus Ungewissheit, Neugier und dem Beschreiten unorthodoxer Wege Fortschritt entsteht.

  • Wissenschaft auf dem Weg aus dem Elfenbeinturm. Wissenschaft und Forschung sind kompliziert, vielschichtig und komplex. Ergebnisse und visionäre Ideen lassen sich kaum in zwei knappe, fernsehtaugliche Sätze zusammenfassen. Aber gerade weil es für viele im digitalen Zeitalter immer schwieriger wird, zwischen Fakten, Erfahrungen und subjektiver Meinung zu unterscheiden, stellen sich für die Wissenschaft entscheidende Fragen: Wie können Wissenschaftler/innen die Kluft zwischen komplexer Expertise und allgemeiner Verständlichkeit schließen? Wie können sie mit rationalen Argumenten den Weg zum Publikum finden? Wie unbequem müssen sie sein? Kann sich Wissenschaft in der Kakofonie überbordender digitaler Informationen überhaupt durchsetzen? Und welche Rolle spielen öffentlich-rechtliche Medien dabei?

  • Inklusive Wissenschaft: zum Für und Wider von Open Science und Citizen Science. Der 2018 erstmals stattfindende Universitätsdiskurs Austria der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) schafft Raum für den wissenschaftlichen Dialog zu gesellschaftlich relevanten Themen. Open Science erlangt durch neue Möglichkeiten, Daten und Forschungsergebnisse zu sammeln und zu teilen, zunehmende Wichtigkeit in der wissenschaftlichen Community. Besonders Citizen Science gewinnt nicht zuletzt methodisch an Bedeutung. Zugänge, wie z.B. die Einbindung des Wissens von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen durch Crowdsourcing, spielen eine immer größere Rolle in der wissenschaftlichen Praxis des 21. Jahrhunderts. Welchen Nutzen bringt Open Science der wissenschaftlichen Community und der Gesellschaft und vor welche Herausforderungen stellt sie die „Wissenschaft als Beruf“? Die Panelteilnehmer/innen repräsentieren ein breites Spektrum in der Thematik um Open Science und Citizen Science und ermöglichen dadurch eine kritische Auseinandersetzung aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive. Eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex rundet das Nachmittagsprogramm ab.

Mehr Informationen zum Festival und das ganze Programm finden Sie unter https://www.fwf.ac.at/de/ueber-den-fwf/be-open-science-society-festival/

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Vorkommen der invasiven Spanischen Wegschnecke in Gärten

(c) Daniel Dörler

Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris, auch bekannt als A. lusitanicus) gilt als eine der invasivsten Arten in Landwirtschaft, Gartenbau und privaten Gärten in ganz Europa. Obwohl diese Schnecke seit Jahrzehnten problematisch ist, ist noch nicht viel über ihr Vorkommen in privaten Gärten und die zugrunde liegenden meteorologischen und ökologischen Faktoren bekannt. Ein Grund für diese Wissenslücke ist der eingeschränkte Zugang von Forschern zu privaten Gärten. Hier wurde mit einem Citizen-Science-Ansatz untersucht, ob das Auftreten von Arionidae in österreichischen Gärten mit meteorologischen (Lufttemperatur, Niederschlag, globale Sonneneinstrahlung, relative Luftfeuchtigkeit) oder ökologischen Faktoren (Pflanzenvielfalt, Regenwurmaktivität) zusammenhängt. Das Vorkommen der invasiven A. vulgaris gegenüber der ähnlich aussehenden einheimischen A. rufus wurde mit einem DNA-Barcoding-Ansatz verglichen.

Nacktschnecken wurden aus Gärten der trockenen pannonischen Tiefebene bis zum feuchten alpinen Klima (Höhenlage 742 m) gesammelt. Die Parameter, welche die Schneckenhäufigkeit in Gärten am besten erklärten, waren die Summe der mittleren Lufttemperatur im Frühjahr, die Anzahl der Frosttage im vergangenen Winter und die mittlere tägliche globale Sonneneinstrahlung am Tag der Datenerfassung. Diese hatten eine negative Auswirkung auf die Schneckenhäufigkeit. Niederschlag, Pflanzenvielfalt und Regenwurmaktivität waren ebenfalls mit der Schneckenhäufigkeit verbunden, aber positiv. 92% aller mit DNA-Barcoding untersuchten Schnecken wurden als Spanische Wegschnecke identifiziert.

Unsere Studie hat gezeigt, dass Citizen Science (i) ein praktikabler Ansatz ist, um das Vorkommen von Arten in nur eingeschränkt zugänglichen Gebieten über einen weiten geographischen Bereich zu erfassen und (ii) breiter eingesetzt werden könnte, um die zugrunde liegenden Umweltfaktoren des Vorkommens von Arten zu identifizieren.

Dieser Artikel ist in BMC Ecology erschienen und kann unter https://bmcecol.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12898-018-0179-7 frei verfügbar auf englisch gelesen und heruntergeladen werden.

 

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Das Potential von Citizen Science im Umweltbereich

pixel2013, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3sfOrrv)

Citizen Science ist nicht nur Daten sammeln für wissenschaftliche Projekte. Das zeigt nun auch deutlich eine kürzlich publizierte Studie, in der 143 Expertinnen und Experten aus dem Umweltbildungsbereich befragt wurden. So birgt Citizen Science im Umweltbereich ein Potential der Wissensgenerierung, Schaffung von Lernmöglichkeiten und das Ermöglichen von zivilgesellschaftlichem Engagement.

Hier die deutsche Übersetzung der Zusammenfassung aus dem Original-Artikel:

Citizen Science bietet ein erhebliches Innovationspotenzial in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Um Umwelt- und Naturschutzziele zu fördern, kann Citizen Science (i) neues Wissen generieren, (ii) das Bewusstsein schärfen und ein vertieftes Lernen ermöglichen sowie (iii) Bürgerbeteiligung ermöglichen. Hier untersuchen wir, wie diese Ziele in Citizen Science Projekten umgesetzt werden und bewerten die Bedürfnisse und Herausforderungen für die Förderung von Citizen Science und die Förderung zukünftiger Initiativen. Dazu haben wir eine quantitative, webbasierte Umfrage mit 143 Experten aus dem Umwelt- und Bildungssektor in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Citizen Science Projektmanager Ziele verfolgen, die sich auf alle drei möglichen Wirkungsbereiche beziehen. Interessanterweise wurde die Förderung der Bürgerbeteiligung im Hinblick auf die Generierung neuen Wissens und die Schaffung von Lernmöglichkeiten als etwas weniger wichtig erachtet. Aus unserer Analyse ergeben sich verschiedene Handlungsfelder. Um das Potenzial von Citizen Science für die Generierung von Wissen voll auszuschöpfen, sollte der Verbesserung der Kapazitäten für einen effektiveren Austausch von Forschungsergebnissen mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft durch Veröffentlichung, auch in wissenschaftlichen Zeitschriften, Vorrang eingeräumt werden. Eine systematische Evaluierung ist notwendig, um ein besseres Verständnis der Lernergebnisse der Bürgerinnen und Bürger zu erlangen, für die noch Kriterien entwickelt werden müssen. Die Förderung von Projektformaten, die es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen, sich in den gesamten Forschungsprozess einzubringen - von der Fragestellung bis zur Umsetzung der Ergebnisse - könnte den transformativen Aspekt von Citizen Science auf gesellschaftlicher Ebene verbessern. Wichtige strukturelle Aspekte, die angegangen werden müssen, sind die Anpassung der Förderprogramme, die Erleichterung der Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Wissenschafterinnen und Wissenschaftern sowie Angebote für Ausbildung, Beratung und Vernetzung.

Den englischen Volltext können Sie hier gratis runterladen: https://bit.ly/2NYFs9h

 

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Rückblick: Veranstaltung "Citizen Science und Recht"

(c) Daniel Dörler

Am 27. Juni 2018 fand im Palais Harrach eine Veranstaltung zum Thema "Citizen Science und Recht" statt, welche die Arbeitsgruppe für juristische Aspekte des Citizen Science Network Austria zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der Universität Wien und dem Zentrum für Citizen Science organisierte. Bei dieser Veranstaltung wurden vor allem die Auswirkungen der einen Monat zuvor in Kraft getretenen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) auf Citizen Science Projekte beleuchtet.

Die DSGVO hat in diesem Jahr schon große Wellen geschlagen. Im Kern steht sie für eine Stärkung der Rechte von Userinnen und Usern und ist damit sehr zu begrüßen. Im Detail gestaltet sich die Umsetzung für viele Beteilgte als kompliziert und undurchschaubar. Da Citizen Science ebenfalls von Bestimmungen der DSGVO betroffen ist, wurde im Citizen Science Network Austria 2017 eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit den Auswirkungen dieser neuen Verordnung auf Citizen Science Projekte beschäftigt hat. Daraus entstanden sind Beispieltexte, die frei verfügbar auf Österreich forscht zu finden sind, und die als Anregung verstanden werden sollen, wie eine Datenschutzerklärung oder eine Einverständniserklärung formuliert sein können bzw. welche Dinge in FAQs stehen könnten. Geleitet wurde diese Arbeitsgruppe von Tobias Reckling von der Uni Wien.

Zu der Veranstaltung wurde eine Referentin geladen, die sich intensiv mit dem Thema DSGVO und Citizen Science auseinandergesetzt hat: Dipl. Ing. Annemarie Hofer, die an der Universität für Bodenkultur Wien Umwelt- und Bioressourcenmanagement studiert und im Rahmen ihrer Masterarbeit das Thema Datenschutzgrundverordnung und Citizen Science aufgearbeitet hat. Sie hat sich nicht nur eine Auswahl an derzeit aktiven Citizen Science Projekten in Hinblick auf die DSGVO angesehen, sondern auch ganz konkret für ein Top Citizen Science Projekt Empfehlungen erarbeitet. In einem 45-minütigen Vortrag berichtete sie über die wichtigsten Aspekte, die man als Projektleiterin oder -leiter beachten muss, wenn man das eigene Projekte DSGVO-konform aufsetzen möchte. Diese Präsentation können Sie nun ab sofort ebenfalls frei verfügbar hier herunterladen. Daneben finden Sie in diesem Bereich noch Beispiele, wie eine Datenschutzerklärung, eine Einverständniserklärung sowie FAQs formuliert werden können.

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Ankündigung: Summer School 2018 zum Thema Citizen Science

pixabay Lizenz anikinearthwalker (https://pixabay.com/de/photos/berge-alpen-natur-feld-wolken-6990687/)

Ankündigung: Summer School 2018 zum Thema Citizen Science (Bürgerwissenschaft) in Theorie und Praxis, 15.-19. Oktober 2018 in Grünau im Almtal

SAVE THE DATE!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns, die Summer School 2018 zum Thema Citizen Science in Theorie und Praxis ankündigen zu dürfen, die vom 15. bis 19. Oktober 2018 im JUFA Hotel Almtal in Grünau im Almtal stattfinden wird. Die Summer School wird von Doktoranden der Vienna Doctoral School CoBeNe (Universität Wien) organisiert, welche diese Veranstaltung finanziell unterstützt. Diese wird in Kooperation mit der Konrad Lorenz Forschungsstelle und des Cumberland Wildparks Grünau – wo mehrere Citizen Science Projekte stattfinden – abgehalten. Die Summer School 2018 richtet sich vor allem an Studierende mit einem Master-Abschluss, Doktoranden und Post-Docs, zudem begrüßen wir gerne auch andere Personen, die an der Durchführung eines Citizen Science-Forschungsprojektes interessiert sind.

Citizen Science wird in der Forschungsgemeinschaft immer wichtiger, da große, räumlich und zeitlich skalierte Datensätze gewonnen werden können. Doch wie kann man das Interesse von Citizen Scientists gewinnen und mit großen Datensätzen umgehen? Was macht eine erfolgreiche Studie aus und wo können diese Ergebnisse veröffentlicht werden? Wir werden alle für Citizen Science relevanten Themen behandeln: vom Wert von Citizen Science, Planung einer Studie, Finanzierung, Entwicklung von Apps und Motivierung der Bürger (d.h. Kommunikation und Rekrutierung) bis hin zur Analyse großer Datensätze und zum Präsentieren und Publizieren von Ergebnissen.

Neben Keynote-Talks von internationalen Experten erhalten die Teilnehmer praktische Erfahrungen zu den jeweiligen Themen und Zeit, sich mit den eingeladenen Rednern und anderen Teilnehmern zu vernetzen. Wir freuen uns, die folgenden bestätigten Redner bekanntzugeben (in alphabetischer Reihenfolge): Peter Brown (Anglia Ruskin University, Cambridge), Daniel Dörler (Universität für Bodenkultur, Wien), Didone Frigerio (Universität Wien, Wien), Florian Heigl (Universität für Bodenkultur, Wien), Philipp Hummer (SPOTTERON Citizen Science, Wien), Coleman Krawczyk (University of Portsmouth, Portsmouth), Anett Richter (Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung, Leipzig), Andrea Sieber (Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Klagenfurt).

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Science 4 Youth - Forschung mitgestalten

Wokandapix, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3rp5Izy)

Forschung mitgestalten: SCIENCE4YOUTH startet im Herbst!

Das neue Ausbildungsprogramm "SCIENCE4YOUTH" der Ludwig Boltzmann Gesellschaft gibt Jugendlichen die Möglichkeit, Einblicke in Forschung im Bereich psychischer Gesundheit zu erhalten. Dabei unterstützen sie WissenschaftlerInnen bei ihrer Arbeit und können selbst Forschungsprojekte entwickeln und durchführen.

Im Rahmen der Initiative „Open Innovation in Science“ können junge Menschen ab 16 Jahren in Schule oder Ausbildung ab Herbst 2018 im zweisemestrigen Ausbildungsprogramm „SCIENCE4YOUTH – Forschung mitgestalten“ Grundbegriffe der Forschung, Innovation und den Ablauf von Forschungsprojekten kennenlernen. Gemeinsam mit WissenschaftlerInnen, die sich mit der Frage beschäftigen, wie Kindern psychisch kranker Eltern am besten geholfen werden kann, entwickeln die JungforscherInnen ihre eigene Forschungsfrage und setzen ein Forschungsprojekt in die Tat um.

Das Ausbildungsprogramm, das mit einem Zertifikat abschließt, richtete sich insbesondere an alle SchülerInnen, die Einblicke in Forschung gewinnen möchten, Interesse und/oder eigene Erfahrungen im Bereich psychischer Gesundheit haben und/oder sich auf die Vorwissenschaftliche Arbeit vorbereiten möchten.

In sechs Modulen lernen die jungen ForscherInnen spielerisch mittels einer Onlineplattform und regelmäßigen Treffen mit ihren Peers und MentorInnen in Wien wesentliche Begriffe aus der Forschung und Forschungsmethoden kennen, entwickeln eigene Forschungsfragen und ein Forschungsprojekt und unterstützen WissenschaftlerInnen bei ihrer Arbeit. Darüber hinaus haben die SchülerInnen die Möglichkeit, Ideen für ihre schulische Abschlussarbeit zu sammeln, den SCIENCE4YOUTH -Award zu gewinnen und ein zweiwöchiges Forschungspraktikum im Sommer 2019 an einem der beiden Forschungsstandorte in Krems oder Innsbruck zu absolvieren.

Nähere Informationen: https://ois.lbg.ac.at/en/methods-projects/science4youth

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Veranstaltung "Citizen Science und Recht"

CQF-advokat, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3AS9Efe)

Veranstaltung "Citizen Science & Recht"

Citizen Science lebt von der Partizipation von interessierten und motivierten Bürgerinnen und Bürgern und ermöglicht dadurch Projekte, die sonst nicht denkbar wären. Die Einbindung von Freiwilligen in Forschungsprojekte geht mit einer großen Verantwortung gegenüber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Bezug auf Datenschutz und Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen einher. Mit der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung kommen auf viele Citizen Science-Projekte Änderungen zu, die derzeit viele Fragen aufwerfen und Unsicherheiten auslösen. Das Citizen Science Network Austria, die Universität Wien, das Zentrum für Citizen Science und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung möchten in einer gemeinsamen Veranstaltung jene Bereiche aufzeigen, auf die Projektleiterinnen und Projektleiter im Besonderen beachten sollten. Diese Veranstaltung richtet sich ganz speziell an Citizen Science-Projektleitungen.

Sprecherin:  Dipl.-Ing. Annemarie Hofer

Dipl.-Ing. Annemarie Hofer ist Mitglied der Arbeitsgruppe für juristische Aspekte in Citizen Science der Plattform „Österreich forscht“ und hat sich im Rahmen ihrer Tätigkeit am Institut für Rechtswissenschaften an der Universität für Bodenkultur mit datenschutzrechtlichen Fragestellungen bei Citizen Science-Projekten befasst. Die Ergebnisse sind in der juristischen Fachzeitschrift „Datenschutz konkret“ publiziert und wurden im Rahmen von Workshops – unter anderem für das Forschungsservice der Universität Wien – an Projektleitungen vermittelt. Derzeit arbeitet Sie gemeinsam mit dem Top Citizen Science-Projekt „Lehmbau im Weinviertel“ und dem Institut für Rechtswissenschaften der BOKU an einer interaktiven und praxisnahen Kommunikation der datenschutzrechtlichen Inhalte an Citizen Science-Projekte.

Mittwoch, 27. Juni 2018

14:00 bis 17:00 Uhr

Palais Harrach | Freyung 3 | 1010 Wien | 2. Stock

Programm

14:00 Uhr  Begrüßung durch Dr. Christian Smoliner (BMBWF)
 14:15 - 15:00 Uhr Citizen Science & Recht, Vortrag durch Dipl.-Ing. Annemarie Hofer
 15:00 - 16:00 Uhr Diskussion
 ab 16:00 Uhr Netzwerken

 

Moderation: Dr. Florian Heigl und Mag. Daniel Dörler (Citizen Science Network Austria, Universität für Bodenkultur Wien)

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COST Meeting zu nationalen Citizen Science Strategien

SofieLayla Thal, Pixabay Lizenz (https://tinyurl.com/yckbvkad)

Am 19.3.2018 fand an der Universität Lissabon ein Meeting im Rahmen der COST “Citizen Science to promote creativity, scientific literacy, and innovation throughout Europe” zu nationalen Citizen Science Strategien statt. Citizen Science Akteurinnen und Akteure aus ganz Europa kamen zusammen, um in diesem ganztägigen Workshop herauszufinden, welche Bedingungen es braucht, damit eine nationale Strategie zu Citizen Science entstehen kann. Es waren sowohl Länder vertreten, die bereits eine nationale Strategie besitzen, als auch solche, die noch keine haben bzw. gerade erst eine Strategie entwickeln. In diesem Rahmen nahm ich als Vertreter für das Citizen Science Network Austria und Österreich forscht teil. In diesem Blogbeitrag möchte ich mich vor allem auf die unterschiedlichen Ländersituationen konzentrieren und diese kurz vorstellen: 

In einer ersten Runde wurden in kurzen Präsentationen bereits bestehende Strategien vorgestellt. Katrin Vohland, Vertreterin für die deutsche Plattform Bürger schaffen Wissen, sprach über die Beweggründe des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die Schaffung einer solchen Plattform zu fördern, und was dieser Top-Down Ansatz (also ein Ministerium als Ausgangspunkt für die Organisation der Citizen Science Bewegung in Deutschland) in der konkreten Umsetzung bedeutet. Durch die Positionierung des Ministeriums konnte damit vor allem ein Grünbuch für eine offizielle nationale Strategie für Citizen Science in Deutschland für das Jahr 2020 erreicht werden.

In der nächsten Präsentation konnte ich Österreich forscht als Bottom-Up Initiative von Citizen Science Akteurinnen und Akteuren für Citizen Science Akteurinnen und Akteure dem deutschen Ansatz gegenüberstellen. Während in Deutschland durch vorab definierte Dialogveranstaltungen ein Fahrplan zur Erstellung einer Strategie vorgegeben war, wurde Citizen Science in Österreich vor allem durch die Motivation der einzelnen Mitglieder im Netzwerk geprägt. Durch die Anwendung einer sogenannten Do-ocracy, bei der jedes Mitglied im Netzwerk dieses prägen kann, wenn er bzw. sie bereit ist, Zeit und Arbeit zu investieren, konnte trotz in vielen Bereichen noch fehlender finanzieller Förderung sehr viel erreicht werden. Vor allem die Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht sind ein best-practice Beispiel für die Selbstorganisation dieses Netzwerks. Auch Petra Siegele, Leiterin des Zentrums für Citizen Science, war bei diesem Treffen dabei und konnte vor allem auch Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu offiziellen Positionen des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung beantworten.

Férmin Serrano stellte danach die spanische Bewegung vor, die vor allem durch die Stiftung Ibercivis geprägt wurde. Diese nahm sich schon relative früh dem Thema Citizen Science an. Während in Deutschland und Österreich die Entwicklung hin zu Citizen Science Strategien führte, die unter anderem auch festlegen, was unter dem Begriff Citizen Science verstanden wird, ist in Spanien vor allem die Offenheit für verschiedene Konzepte prägend. Dies ermöglicht es viele Initiativen und Projekte zu versammeln, führt aber auch manchmal zu Schwierigkeiten in der Abgrenzung von Bürgerbewegungen zu Citizen Science.

Christina Luís aus Portugal präsentierte dann auch die Citizen Science Bewegung in einem Land, in dem es keine nationale Strategie und auch kein Citizen Science Netzwerk gibt. In Portugal existieren zwar einige Dutzend Citizen Science Projekte, doch eine Vernetzung zwischen diesen fand bisher noch nicht statt. In einem ersten Projekt konnten verschiedene Stakeholder identifiziert werden, die in Zukunft auch angesprochen werden sollen, wenn es um einen Austausch zu diesem Thema geht. Eine große Hürde für ein solches Netzwerk in Portugal ist vor allem die fehlende Finanzierung. Das portugiesische Wissenschaftssystem leidet sehr unter der Budgetknappheit, die seit der Finanzkrise im ganzen Land herrscht.

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Citizen Science bei der Langen Nacht der Forschung

lapping, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3L9XbbB)

Bei Citizen Science Projekten selbst mitmachen und mit Citizen Science Projektleiterinnen und Projektleitern einen Kaffee trinken: das kann man bei der Langen Nacht der Forschung am 13. April im Naturhistorischen Museum Wien. Gemeinsam mit dem Naturhistorichen Museum Wien, dem Science Center Netzwerk und dem Zentrum für Citizen Science organisieren wir von Österreich forscht einen Abend ganz im Zeichen von Citizen Science!

Interessierte Besucherinnen und Besucher können sich über 15 verschiedene Citizen Science Projekte informieren und vor Ort im Museum gleich mitmachen. In einem Citizen Science Café kann man sich dann gemütlich entspannen und mit den anwesenden Forscherinnen und Forschern über ihren Werdegang, ihre Faszination für Wissenschaft und natürlich auch über ihre Projekte tratschen. Vor allem Mädchen und Frauen können dieses Angebot nützen, um mit Forscherinnen in Kontakt zu treten, denn das Citizen Science Café wird im Rahmen des Hypatia-Projektes organisiert, das besonders Frauen und Mädchen zu einer Karriere in den Naturwissenschaften animieren möchte.

Updates zum genauen Programm und zum Abend ganz generell finden Sie natürlich auch auf unserer Facebookseite, auf Google+ und Twitter und auf der Seite des Naturhistorischen Museums Wien. Wir freuen uns schon auf Sie! 

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People - Places - Stories

People - Places - Stories
The role of storytelling in Citizen Science

Autorinnen: Didone Frigerio & Andrea Sieber

Geschichten lenken Aufmerksamkeit, Emotionen und Verstehen. Die narrative Methode „Storytelling“ bedeutet in der Citizen Science- Praxis wie auch für die wissenschaftliche Analyse eher ein „in die Geschichte hinein erzählen“ als ein „Geschichte erzählen und zuhören“. Die wissenschaftliche Betrachtung der Relevanz des Storytelling für Citizen Science Projekte verbunden mit der Entwicklung eines gemeinsames Modell für die Anwendung der narrativen Methode in unterschiedlichen Wissenschafts-Bereichen (von Sozial- über Natur- und Bildungswissenschaften) ist Ziel unseres 10-tägigen COST Action „Citizen Science to promote creativity, scienctific literacy, and innovation throughout Europe“- Forschungsaufenthaltes in der Arbeitsgruppe von Aletta Bonn und Anett Richter im Department Ökosystemleistungen/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ/iDiv in Leipzig.

In diesem Rahmen initiierten wir einen Workshop mit ExpertInnen aus der Natur- und Sozialwissenschaften, das Verhältnis zwischen Storytelling und „Narration“, die Einsatzmöglichkeiten des Narrativen so wie das große Potential von Narration in Citizen Science Aktivitäten zu eruieren. Insgesamt zeichneten sich dabei die Teilnehmenden einig über die Tatsachen, dass Storytelling im Rahmen von Citizen Science Projekte in verschiedenen Forschungsphasen vorkommen kann, jedoch bildet es ein Kernelement des Prozesses. Zudem ist Storytelling multifunktional, da es sowohl als Objekt (z.B. Geschichten als Wissensträger/Datenquelle) als auch als Methode (z.B. Kommunikation nach innen/außen) verwendet wird. Dieser Ansatz wollen wir in den nächsten Zeit vertieft untersuchen und in einer wissenschaftlichen Publikation aufbereiten. Wir berichteten aus Österreich von unseren Sparkling Science Projekten und der Rolle von Storytelling darin:

Ich (Didone) nutze in meiner  Forschung zur Verhaltensbiologie Storytelling als Tool für wissenschaftliche Kommunikation. Unser Slambeitrag zum Projekt „Sozialer Zusammenhalt beim Waldrapp“ mit SchülerInnen der 4. Klasse der Volksschule Mühldorf/Oberösterreich war Publikumsliebling beim Sparkling Science Slam in Wien (https://www.youtube.com/watch?v=6UlIIvdgD8M).

Ich (Andrea) erläuterte die bedeutende Rolle des Zuhörers beim Storytelling und teilte meine Erfahrungen im Lesachtal zum Thema Oral History zur Erfassung und Transfer von Immateriellen Kulturerbes im intergenerationellen Dialog mit. In meinen Projekten bilden Narrative in allen Forschungsphasen ein Kernelement der partizipativen Forschung mit BürgerInnen. Sie sind sowohl Erhebungsgegenstand durch Schreibaufrufe, Erzählcafes, intergenerationelle Interviews…als auch Mittel bei der kreativ-performativen Ergebnispräsentation in Form von Animationsfilmen, Raps, Ausstellungen… zu den Forschungserkenntnissen (www.lesachtalerbrot.wordpress.com, www.lesachtalerflachs.wordpress.com).

Im Workshop berichtete Victoria Miczajka-Russmann (Universität Leipzig, Erziehungswissenschaften) über ihre Erfahrungen mit Grundschulkindern als Ökosystemforscher und Jörg Zabel (Universität Leipzig, Biologiedidaktik) über die Rolle von Geschichten bei der Vermittlung von naturwissenschaftlichen Fakten wie z.B. der Evolutionsgeschichte.

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Vielfalt bewegt! Alpenverein

dreamypixel, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3uDV5uP)

Vielfalt bewegt! Alpenverein

Citizen Science im Alpenverein

Mit dem defacto-Start des Vorhabens ab Mai 2016 ist das Monitoringprojekt „Vielfalt bewegt! Alpenverein“ sehr gut angelaufen. Die laufenden Rückmeldungen von verschiedenen Seiten zeigen, dass das Vorhaben „Vielfalt bewegt! Alpenverein“ im Verein selbst und bei seinen Mitgliedern sehr positiv aufgenommen wird. Es wird als wichtiger Baustein in der Naturschutz- und Bewusstseinsbildungsstrategie des Alpenvereins angesehen. Das Vorhaben bewegt nicht nur seine Mitglieder, sondern es generiert auch über die 20 ausgewählten alpinen Arten neues Wissen und Erfahrungen zum Thema Biodiversität, das innerhalb des Vereins auch in anderen Vorhaben und Bereichen (Alpenvereinsjugend, Bergsport, Hütten und Wege) weitergetragen wird.

Der Erfolg ist auch am laufenden Anstieg der Beobachtungen und besonders an der ständigen Nachfrage der produzierten Bildungsmaterialien erkennbar.

Zur besseren Einbindung von Kindern und Familien in die Einschulungsworkshops, aber auch als eigenständiges Bildungsmaterial, wurde ein kindgerechtes Naturtagebuch gestaltet, das die Inhalte des Projektes und die Informationen zu den Arten altersgerecht vermittelt.

Die steigende Zahl der Beobachtungen machte eine umfassende Datenbanklösung sowie eine Beobachtungs-App notwendig. Die App erleichtert die Dateneingabe der Beobachtungen, das Webportal reduziert die organisatorischen Aufwände für Datenablage wie auch Datenabfragen.

Hier finden Sie den gesamten Artikel zum freien Download.

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Citizen Science-Seiten der Uni Wien und BOKU

Sonja Czeschka, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3gQaMXx)

Zwei neue Citizen Science Seiten von Wiener Universitäten ergänzen die Citizen Science Landschaft in Österreich.

An der Universität Wien informiert die Website zu Citizen Science Projekten und Personen an der Universität, sowie zu Förderungen und Veranstaltungen. Ziel dieser Homepage ist es, die Sichtbarkeit von Citizen Science an der Universität Wien zu erhöhen, die Kooperation und den Austausch zwischen interessierten ForscherInnen zu erleichtern und über aktuelle Aktivitäten um Citizen Science sowie Unterstützungsangebote für interessierte WissenschafterInnen zu informieren. Hierbei soll ein besonderer Fokus auf die methodische Vielfalt der existierenden Projekte in diesem Bereich gelegt werden.

Die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) hat ebenfalls seit kurzem eine eigene Citizen Science Website, auf der alle Citizen Science Projekte der BOKU kurz vorgestellt werden. Auch eine Auflistung der Citizen Science Publikationen und jener Personen, die an der BOKU in Citizen Science Projekte involviert sind oder darüber forschen, kann durchgesehen werden. Damit steigert die BOKU deutlich die Sichtbarkeit von Citizen Science, sowohl innerhalb der Universität, als auch nach aussen, und wird damit ihrer Rolle als wichtiger Trägerin von Österreich forscht und dem Citizen Science Network Austria gerecht.

Wir freuen uns sehr, dass die Universitäten damit unterstreichen, wie wichtig ihnen das Thema Citizen Science ist und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit in der Zukunft!

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Leistungsbericht Österreich forscht 2017

(c) Daniel Dörler

Das Jahr 2017 war für Citizen Science und die Plattform Österreich forscht ein sehr aufregendes: zahlreiche Events und Aktivitäten haben gezeigt, wie aktiv die Citizen Science Gemeinschaft in Österreich ist. Damit hier niemand den Überblick verliert, haben wir den ersten Österreich forscht Leistungsbericht verfasst! In diesem wird kurz auf die historische Entwicklung der Plattform in den Jahren 2014 - 2016 eingegangen, um dann die Aktivitäten von Österreich forscht und dem in diesem Jahr gegründeten Citizen Science Network Austria näher einzugehen.

Neben den bereits erwähnten zahlreichen Veranstaltungen werden auch Publikationen, Presseauftritte, Social Media Aktivitäten und Kooperationen behandelt. Ein vermutlich sehr interessantes Detail ist eine kleine Umfrage, die wir unter den Projekten auf Österreich forscht durchgeführt haben. Wir wollten von den Projektleiterinnen und -leitern wissen, wieviele Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihren Projekten mitforschen, und die Zahl hat auch uns überrascht: mehr als 100.000 Personen beteiligen sich an allen Projekten auf Österreich forscht!

Der 43-seitige Bericht endet dann mit einem kurzen Ausblick auf das Jahr 2018. Wenn Sie den Bericht selbst lesen wollen, dann können Sie ihn von zwei Orten gratis herunterladen: einmal hier direkt auf der Plattform, und einmal hier von Zenodo. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!

 

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Reisebericht: 1. Italienische Citizen Science Konferenz

sosinda, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/352IWoq)

Am 23. und 24. November 2017 fand an der Italienischen Akademie der Wissenschaften in Rom die erste italienische Citizen Science Konferenz statt. Zu dieser Konferenz wurde ich von der Präsidentin der Akademie Frau Prof. Emilia Chiancone eingeladen um unsere Aktivitäten im Citizen Science Network Austria vorzustellen. Ich fühlte mich natürlich sehr geehrt und folgte dieser Einladung nach Italien nur all zu gerne.

So ging es am 22. November von Wien (5°C und Nebel) nach Rom (18°C und Sonnenschein), wo ich nur unweit vom Hauptbahnhof gemeinsam mit vielen anderen Rednern der Konferenz in einem Hotel für Offiziere der italienischen militärischen Luftfahrt untergebracht war. Nach einer kleinen Sightseeing Tour, der ersten Nacht im Hotel (inkl. Gelsen) und einem spannenden Frühstück unter Piloten, startete auch schon die Konferenz in den Räumen der italienischen Akademie der Wissenschaften.

Der erste Tag der Konferenz stand ganz im Zeichen von Biodiversitätsmonitoring mit Citizen Science, wobei Rednerinnen und Redner aus Italien, Großbritannien, Deutschland und Spanien spannende Berichte über Projekte zu unterschiedlichsten Themen präsentierten:

  • Welche Rolle spielen Naturhistorische Museen in Citizen Science?
  • Taucher, welche nach dem Spaß an einem Tauchgang die beobachtete Biodiversität melden.
  • Wie man mit Bürgerinnen und Bürgern Braunbären in den Abruzzen beobachten kann.
  • uvm.

Hier finden Sie das gesamte Programm der Konferenz sowie den Abstractband frei zugänglich.

Am Abend des ersten Tages fand ein Social Dinner statt, wo bei einem (eher spartanischen) 5-Gänge Menü das eigene Netzwerk gepflegt und ausgebaut und alte Freundschaften erneuert wurden.

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Pub forscht - Ein Rückblick

Christian Birkholz, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3BoEtbJ)

Am 21.11.2017 fand Österreichs erstes Citizen Science Pub Quiz namens "Pub forscht" statt, und es war ein großer Erfolg! In der Beaver Brewing Company versammelten sich mehr als 80 quizbegeisterte Personen um mitraten zu dürfen. Doch der Reihe nach: wie kam es zu dieser Veranstaltung und was war das Ziel?

Es begann alles bei einer kleinen Feier nach der letzten Österreichischen Citizen Science Konferenz (ÖCSK) gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und dem österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF). Diese ÖCSK war mit 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die größte Konferenz bisher. Wir alle freuten uns sehr über diesen Erfolg, dennoch hatten wir das Gefühl, dass es noch niederschwelligere Angebote für Bürgerinnen und Bürger geben muss, damit Citizen Science bekannter wird. Unsere Kollegen von der AGES kamen dann auf die Idee eines Citizen Science Pub Quizes.

Zuerst haben wir noch gescherzt, doch ziemlich schnell entwickelte sich aus den Scherzen ein vernünftiges Konzept. Mit der Beaver Brewing Company war auch sehr schnell ein Lokal gefunden, mit dem sich aufgrund unserer Vorerfahrungen solch ein Vorhaben unkompliziert umsetzen ließ. Also beschlossen wir, diese Idee in die Tat umzusetzen. Das wichtigste waren natürlich die Fragen, die alle irgendwie mit Wissenschaft zu tun haben mussten und nicht zu leicht und nicht zu schwer sein durften. In einer kollektiven Anstrengung schafften wir es die 13 Fragen zu finden, die durch den Abend führen sollten und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Augen führen sollten, dass Wissenschaft spannend, interessant und an den ungewöhnlichsten Orten anzutreffen ist.

Als dann der Tag der Veranstaltung kam, waren wir überwältigt vom großen Interesse an "Pub forscht". Wir rechneten mit ca. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, und stellten erstaunt fest, dass es 80 Reservierungen gab, und die Beaver Brewing Company damit fast aus allen Nähten platzte. Sogar an der Bar saß eine quizbegeisterte Gruppe aus Slowenien! Bei erfrischenden Getränken und ausgezeichnetem Essen warteten alle auf den Start des Quizzes.

Nach einer kurzen Begrüßung durch unsere Moderatoren Christoph Unger und Taru Sandén ging es dann auch schon los, und zwar zweisprachig auf deutsch und englisch. Zugegeben, manche Fragen waren nicht leicht. So lautete z.B. eine Frage:

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Zeit für eine Definition von Citizen Science

Peter H, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3sNWH2i)

Florian Heigl und Daniel Dörler rufen in einem Text im Bereich "Correspondence" im Fachjournal Nature dazu auf, Citizen Science klarer zu definieren.

Sie argumentieren, dass nur dadurch die Qualität, die Offenheit, die Kommunikation, die Zusammenarbeit und die Einhaltung von geltenden Gesetzen (z.B. Datenschutz) gewährleistet werden kann. Obwohl Citizen Science ständig weiter wächst, gibt es derzeit noch keine weltweit einheitliche Definition. Darum wurde auf "Österreich forscht" die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet um die Qualität von Citizen Science in Österreich zu sichern und weiter auszubauen. Mit diesem Schritt möchten sie auch andere Plattformen und Netzwerke dazu animieren in die selbe Richtung zu gehen.

Zum Volltext gelangen Sie hier: https://www.nature.com/articles/d41586-017-05745-8

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Citizen Science: Zeit für eine Definition

© Florian Heigl

Florian Heigl und Daniel Dörler rufen in einem Text im Bereich "Correspondence" im Fachjournal Nature dazu auf, Citizen Science klarer zu definieren.

Sie argumentieren, dass nur dadurch die Qualität, die Offenheit, die Kommunikation, die Zusammenarbeit und die Einhaltung von geltenden Gesetzen (z.B. Datenschutz) gewährleistet werden kann. Obwohl Citizen Science ständig weiter wächst, gibt es derzeit noch keine weltweit einheitliche Definition. Darum wurde auf "Österreich forscht" die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet um die Qualität von Citizen Science in Österreich zu sichern und weiter auszubauen. Mit diesem Schritt möchten sie auch andere Plattformen und Netzwerke dazu animieren in die selbe Richtung zu gehen.

Zum Volltext gelangen Sie hier: https://www.nature.com/articles/d41586-017-05745-8

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Evaluation von Citizen Science Projekten

Pexels, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3GSPRO9)

Evaluation von Citizen Science Projekten

In einem Artikel mit dem Titel "The Challenge of Evaluation: an Open Framework for Evaluating Citizen Science Activities" haben wir gemeinsam mit Kolleginnen des Zentrums für Soziale Innovation und von iDiv in Deutschland einen offenen Evaluationsrahmen entwickelt, der es sowohl Fördergebern als auch Projektleiterinnen und -leitern ermöglichen soll, eine kritische Betrachtung auf Citizen Science Aktivitäten zu werfen und diese auch zu bewerten. Hier eine kurze Zusammenfassung:

In der heutigen wissensbasierten Gesellschaft erlebt Citizen Science einen enormen Aufstieg. Die Ziele von Citizen Science sind neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die Beantwortung von gesellschaftsrelevanten Fragen, die Förderung der Fähigkeit zum Verständnis von wissenschaftlichen Texten in der Gesellschaft und die Veränderung von Wissenschaftskommunikation.

Diese Ziele werden jedoch oft nicht evaluiert, und sowohl Projektleiter als auch potenzielle Förderer stehen oft im Dunkeln wenn es um die Bewertung von Qualität und Wirkung von Citizen Science geht. Um die Qualität der Ergebnisse von Citizen Science Projekten zu sichern und zu steigern werden Evaluationsmethoden für Planung, Selbstevaluation und Trainingsentwicklung sowie zur Erstellung von Förder- und Auswirkungsberichten benötigt.

Mit diesem Artikel, basierend auf einer tiefgehenden Analyse der Charakteristiken und der Vielfalt von Citizen Science Aktivitäten und derzeitigen Evaluationsmethoden, haben wir einen offenen Rahmen entwickelt, der auf die verschiedensten Citizen Science Aktivitäten, von Bürgerbewegungen bis hin zu Projekten, welche von WissenschaftlerInnen geleitet werden, anwendbar ist. Dieser Rahmen beinhaltet soziale, wissenschaftliche und sozio-ökologische/ökonomische Perspektiven von Citizen Science und bietet damit eine umfassende Sammlung von Indikatoren.

Die Indikatoren können von allen dieser drei Perspektiven sowohl auf der Prozess-, als auch auf der Auswirkungsebene ausgewählt und schwerpunktmäßig eingesetzt werden, je nach spezifischem Kontext und Ziel. Der Rahmen dient daher der kritischen Bewertung von Citizen Science Projekten in Bezug auf die gewählten Ziele sowohl für externe Bewertung und Förderung als auch für die interne Projektentwicklung.

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Citizen Science in the Social Sciences

cottonbro, Pexels Lizenz (https://bit.ly/3GIQPw8)

Der Beitrag “Citizen Science in the Social Sciences: A Call for More Evidence.” ist in der Fachzeitschrift GAIA – Ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft erschienen. Darin beleuchten die Autoren das Thema Citizen Science aus der Perspektive der Sozialwissenschaften und setzen sich mit den spezifischen Herausforderungen auseinander, die bei der Umsetzung von sozialwissenschaftlichen Citizen Science Projekten entstehen.

Zum Inhalt: In den Naturwissenschaften ist Citizen Science bereits etabliert und wird immer populärer. Dort wird Citizen Science in auflagenstarken Fachzeitschriften (Nature, Science) diskutiert und Ressourcen über große Organisationen gebündelt (ECSA, CSA). Sozialwissenschaftliche Citizen Science Projekte sind bis heute höchstens eine Randerscheinung. Dies ist verwunderlich, da viele sozialwissenschaftliche Themen, z.B. die Effektivität sozialer und politischer Institutionen, in der Gesellschaft viel diskutiert werden und einen großen Einfluss auf das Leben von Bürger/innen haben.

Die Autoren argumentieren, dass die zurückhaltende Umsetzung von Citizen Science in den Sozialwissenschaften einerseits mit der normativen Perspektive derselben, andererseits aber auch mit ganz konkreten praktischen Herausforderungen zusammenhänge. Dazu zählt etwa die Mobilisierung von Ansprechgruppen. Sozialwissenschaftliche Forschung ist oft stark kontextgebunden, der direkte Erkenntnisgewinn aufgrund der Kontextgebundenheit schwer vermittelbar und konkrete Hobbyorganisationen nur schwer zu identifizieren. Zweitens ist die Sicherung der Datenqualität eine besondere Herausforderung. Sozialwissenschaftliche Forschung basiert meist auf menschlicher Beobachtung und ist daher fehleranfälliger als objektive naturwissenschaftliche Messungen, z.B. mit technischen Messgeräten. Drittens existieren auch besondere ethische Herausforderungen, da die Sozialwissenschaften sich mit menschlichen Untersuchungssubjekten beschäftigen. Die ethischen Standards der sozialwissenschaftlichen Forschung müssen deshalb erfolgreich vermittelt und von den Freiwilligen mitgetragen werden.

Trotz dieser Herausforderungen sei es wichtig, dass Projekte mit Citizen Science experimentieren. Denn die Kooperation zwischen Wissenschaftsinstitutionen und Bürger/innen erlaubt den Zugriff auf „versteckte“ und große Datenmengen, etwa im Bereich Social Media. Citizen Science birgt daher großes Innovationspotential, dem sich die Sozialwissenschaft nicht verschließen darf.

Der Artikel ist Open Access, also frei zugänglich: http://www.ingentaconnect.com/contentone/oekom/gaia/2017/00000026/00000001/art00008

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"Österreich forscht" - Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien

fauxels, Pexels Lizenz (https://bit.ly/3Lxezap)

"Österreich forscht" - Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien

Seit dem letzten Plattformtreffen gibt es eine Arbeitsgruppe zu Qualitätskriterien für Projekte, die auf "Österreich forscht" gelistet werden. Durch den enormen Aufschwung, den Citizen Science in den letzten Jahren erfahren hat, sind immer neue Projekte aufgetaucht. Um auch weiterhin die Qualität dieser Projekte vor allem auch für die involvierten BürgerInnen zu sichern, wurde beim letzten Plattformtreffen Anfang März beschlossen, dass eine Arbeitsgruppe sich bis zur nächsten Citizen Science Konferenz in Salzburg Gedanken über eine beschränkte Anzahl an Mindestkriterien macht, die alle Projekte auf "Österreich forscht" erfüllen müssen. In bereits zwei Treffen wurden erste Themenbereiche und Kriterien formuliert, die nun weiter ausgearbeitet werden. Wenn Sie mehr dazu wissen möchten, dann können Sie unter diesem Link detaillierte Informationen zu der Arbeitsgruppe und ihrer Tätigkeit finden: http://www.citizen-science.at/die-plattform/arbeitsgruppen

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