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Projekt Stadtwildtiere: Fuchs Sichtungen in Wien

Alexas_Fotos, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/34uZkOf)

Hintergrund

Rotfüchse (Vulpes vulpes L.) sind in den letzten Jahren zu erfolgreichen Bewohnern von Stadtgebieten geworden. Unser Wissen über das Vorkommen, die Verteilung und den Zusammenhang mit der Landnutzung dieser städtischen Füchse ist jedoch schlecht, zum Teil weil viele der bevorzugten Lebensräume auf Privatbesitz liegen und daher für Wissenschaftler kaum zugänglich sind. Wir gingen davon aus, dass Citizen Science es den Forschern ermöglichen könnte, diese Informationslücke zu schließen. Wir analysierten 1179 Fuchs-Sichtungen in der Stadt Wien, welche über Citizen Science Projekte gemeldet wurden, um die Beziehungen zwischen Füchsen und den umliegenden Landnutzungsklassen sowie soziodemografischen Parametern zu untersuchen.

Ergebnisse

In Gärten, Gebieten mit geringer Bebauungsdichte, Parks oder Plätzen waren die Wahrscheinlichkeiten für die Begegnung mit Füchsen wesentlich höher als in landwirtschaftlichen Gebieten, Industriegebieten oder Wäldern. Modellanalysen zeigten, dass soziodemographische Parameter wie Bildungsniveau, Bezirksfläche, Bevölkerungsdichte und durchschnittliches Haushaltseinkommen die Vorhersagbarkeit von Fuchssichtungen zusätzlich verbesserten.

Schlussfolgerungen

Berichte über Fuchsbeobachtungen durch Citizen Scientists könnten dazu beitragen, die Etablierung von Wildtiermanagement in Städten zu unterstützen. Darüber hinaus könnten diese Daten verwendet werden, um Fragen der öffentlichen Gesundheit im Zusammenhang mit Rotfüchsen zu behandeln, da sie Zoonosen tragen können, die auch für den Menschen gefährlich sind.

Der Originalartikel ist unter diesem Link frei zugänglich: https://bmcecol.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12898-018-0207-7#Abs1

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Science Interview mit Eva: Ulrike Zartler und Raphaela Kogler

In dieser neuen Interviewserie blicken wir hinter die Kulissen und stellen die Personen hinter den einzelnen Citizen-Science-Projekten und ihre Motivation zu Forschen vor. Die Interviewerin Eva Lirsch sprach mit Ulrike Zartler und Raphaela Kogler, die zusammen mit Marlies Zuccato-Doutlik für das Projekt "SMILE" verantwortlich sind. Den Einstieg in das Interview bildet ein Science Wordrap.

 

Mein Berufswunsch als Kind war:

Ulrike Zartler (lacht): Kinderpsychologin.

Raphaela Kogler: Meiner auch! Psychologin zumindest.

Ulrike Zartler: Ich habe immer die Erziehungsratgeber meiner Mutter gelesen und immer ein schlechtes Gewissen gehabt, weil ich mir gedacht habe, so was dürfen Kinder sicher nicht lesen. Da habe ich mir gedacht, super, das ist interessant. Das möchte ich werden.

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Proceedings der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2018

Citizen Science ist in Österreich in den letzten Jahren rasant gewachsen. Seit 2015 veranstaltet das Citizen Science Network Austria die jährliche Österreichische Citizen Science Konferenz, bei der Forscherinnen und Forscher, Praktikerinnen und Praktiker und interessierte Bürgerinnen und Bürger Erfahrungen austauschen, neue Methoden diskutieren und...
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Call for Abstracts für EGU-Jahresversammlung

Sorbyphoto, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3GqbF3c)

Auch im kommenden Jahr sind wir wieder mit einer Session zu Citizen Science bei der Jahresversammlung der European Geosciences Union dabei, und zwar mit der Session "Citizen Science: Bridging the science-society-gap by finding emerging environmental issues and empowering citizens".

Citizen Science (die Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Prozessen) gewinnt in einer Disziplin nach der anderen an Dynamik, wodurch immer mehr Daten über Biodiversität, Erdbeben, Wetter, Klima, Gesundheitsfragen u.a. auf verschiedenen Ebenen gesammelt werden. Erfolgreiche Citizen Science Projekte können dazu beitragen umweltpolitische Strategien und Maßnahmen (wie beispielsweise die europäischen Erdbeobachtungssystemen) zu verbessern. Glaubwürdige Beiträge zur Wissenschaft können die Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzen, sich aktiv an umweltpolitischen Entscheidungen zu beteiligen, das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen und die Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu schließen.
In unserer Session suchen wir nach erfolgreichen Ansätzen für die Zusammenarbeit, um die Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu schließen. Wir wollen zu folgenden Fragen Antworten finden:

  • Welche Citizen Science-Ansätze können in den Erd-, Planeten- und Raumwissenschaften eingesetzt werden?
  • Was sind die größten Herausforderungen und wie kann man sie bewältigen?
  • Welche Strategien zur Beteiligung von Citizen Scientists gibt es?
  • Wie kann man die Transparenz der Projektergebnisse und Analysen sicherstellen?
  • Wie kann man eine erfolgreiche Überbrückung der Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft bewerten?

Unsere Session zielt darauf ab, ein breites Publikum zu erreichen, einschließlich der aktuellen Citizen Science-Praktikerinnen und -Praktiker der Erdwissenschaften. Auf diese Weise soll die Kommunikation zwischen verschiedenen Zielgruppen und Ansätzen erleichtert werden.

Eingereicht werden kann ab sofort bis 10. Jänner 2018. Mehr Informationen zur EGU und den Einreichlink finden Sie hier: https://www.citizen-science.at/allgemeines/offene-calls

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Was lernen Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen aus Citizen Science Projekten?

Welchen Beitrag können Citizen Science Projekte über Biodiversität zum naturwissenschaftlichen Unterricht und dem Wissenschaftsverständnis von Schülerinnen und Schülern einerseits, und Lehrpersonen anderseits, leisten?

Eine ganze Menge – wie die soeben publizierte Analyse der individuellen Lernergebnisse von Schüler/innen (im Alter von 8-18 Jahren) im Sparkling Science Projekt der BOKU „Natur vor der Haustür – Citizen Science macht Schule“ zeigt [1]. In einem pre-post-test wurden die Lernfaktoren Interesse, Motivation, Kompetenz (bzw. Selbstwirksamkeit), Einstellung sowie Verhalten der Schüler/innen untersucht. Volksschüler schnitten fast durchgehend besser ab als andere Altersgruppen und Mädchen erzielten zumindest ebenso gute Ergebnisse wie die Burschen. Beliebteste Tiergruppe waren die Vögel.

Viele weitere Facetten und zu berücksichtigende Faktoren für erfolgreiche Citizen Science Projekte finden Sie hier in einem freien Zugang zur Publikation:

https://www.tandfonline.com/eprint/RHJYYvk5Ca35W9PZSbPg/full

In diesem Zusammenhang spannend ist auch der Blick auf die Rolle der Lehrpersonen. In einem weiteren Beitrag[2] wurde getestet, wie sich durch die Beteiligung am selben Projekt das fachdidaktische Professionswissen entwickelt. Exemplarisch wurde dieses Wissen für Gymnasial-LehrerInnen und die beiden Organismengruppen Schmetterlinge und Wildbienen in einer Interviewstudie erhoben. Die aufschlussreichen Ergebnisse finden Sie hier im Open Access:

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CSNA Partner: FH Campus Wien

pixel2013, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3Hppuk1)

Wir freuen uns in diesem wunderschönen Herbst einen neuen Partner im Citizen Science Network Austria begrüßen zu dürfen. Die FH Campus Wien, welche nun die zweite Fachhochschule in unserem Netzwerk ist, ist die größte Fachhochschule Österreichs. Über 6000 Studierenden bietet die FH Campus Wien verschiedenste Studiengänge in den Bereichen Applied Life Sciences, Technik, Bauen und Gestalten, Public Sector, Gesundheitswissenschaften, Pflegewissenschaft und Soziales an.

Nach einem gemeinsam organisierten erfolgreichen Workshop zu "Wie kann ich Citizen Science in meine Forschung integrieren?" und der tollen Organisation der European Researcher's Night, freuen wir uns nun auf die weitere enge Zusammenarbeit im Bereich Citizen Science mit dieser vielfältigen Organisation.

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Innovation in Open Science, Society and Policy

Karolina Grabowska, Pexels Lizenz (https://bit.ly/3L69jKz)

Citizen Science, die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Forschungsprojekten, ist ein schnell wachsendes Feld im Bereich Open Science und Open Innovation. Als weltweit wachsendes Phänomen wird es durch die Entwicklung neuer Technologien gestärkt, welche die Menschen einfach und effektiv miteinander und auch mit der Wissenschaft verbinden. Katalysiert durch den Wunsch der Bürger, sich aktiv an wissenschaftlichen Prozessen zu beteiligen, bietet Citizen Science aufgrund der jüngsten gesellschaftlichen Trends auch Beiträge zum lebenslangen Lernen. Darüber hinaus bietet Citizen Science ein wertvolles Instrument für die Bürgerinnen und Bürger, um eine aktivere Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung zu spielen.

Citizen Science: Innovation in Open Science, Society and Policy identifiziert und erklärt die Rolle von Citizen Science innerhalb der Innovation in Wissenschaft und Gesellschaft und als eine dynamische und produktive Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik. Die Bandbreite dieses Bandes ist global und darauf ausgerichtet, Lösungen zu identifizieren, die in Wissenschaft, Praxis und Politik angewendet werden sollen. Die Kapitel befassen sich mit der Rolle der Citizen Science im Kontext der umfassenderen Agenda von Open Science und Open Innovation und diskutieren die Fortschritte bei Responsible Science and Innovation (RRI), zwei der kritischsten Aspekte der heutigen Wissenschaft.

Sie können das Buch gratis herunterladen unter https://www.ucl.ac.uk/ucl-press/browse-books/citizen-science.

Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!

 

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Ergebnisse der Umfrage auf Österreich forscht

andibreit, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3sbznv6)

Von Juni bis Juli 2018 haben wir eine kleine Umfrage unter allen Leiterinnen und Leitern von Projekten auf Österreich forscht gemacht. Wir wollten einerseits wissen, wie sie die Arbeit des Citizen Science Network Austria und der dazugehörigen Plattform Österreich forscht bewerten, und was es im Sinne des Community Building innerhalb des Netzwerks ihrer Meinung nach noch brauchen würde. Die Ergebnisse dieser kurzen Umfrage sind nun da und wir freuen uns hier eine kurze Zusammenfassung präsentieren zu können:

41% der Projektleiterinnen und -leiter von auf Österreich forscht gelisteten Projekten nahmen an dieser Umfrage Teil. Die Ergebnisse dieser Umfrage wurden mit einer ähnlichen Umfrage aus dem Jahr 2016 verglichen, bei der 58% der damals auf Österreich forscht vertretenen Projektleiterinnen und -leiter teilnahmen. Die generelle Zufriedenheit stieg im Vergleichszeitraum deutlich. Es zeigte sich auch, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage den Eindruck haben, dass die ihnen wichtigen Themen (z.B. Förderung der Qualität von Citizen Science, Organisation von Weiterbildungsangeboten) des CSNA nun besser umgesetzt werden als noch vor 2 Jahren.

Die Kommunikation innerhalb des Citizen Science Network Austria wird gleich bewertet wie 2016. Auffallend war, dass jene Kommunikationskanäle, die 2018 zum ersten Mal abgefragt wurden (wie z.B. das Plattformtreffen) durchwegs als sehr wichtig empfunden wurden. Bei der Zusammenarbeit im Netzwerk empfinden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage vor allem die Kooperation zwischen den Projekten als ausbaufähigen und wichtigen Bereich, während Hilfestellung bei der Erstellung von Finanzierungsanträgen als unwichtig empfunden wurde.

Verbesserungsvorschläge für die Arbeit des Netzwerks und der Plattform Österreich forscht betreffen vor allem den Einblick in die tägliche Arbeit des Netzwerks. Daneben soll es den Projekten ermöglicht werden, über den vierteljährlichen Newsletter Projektupdates auszuschicken. Zusätzlich sollte das CSNA einen Überblick über Citizen Science Aktivitäten im nicht-deutschsprachigen Raum bieten und die Arbeit rund um die Qualitätskriterien weiter vorangetrieben werden sollte.

Daher werden vor allem folgende Schwerpunkte in nächster Zeit auf Basis dieser Ergebnisse von uns umgesetzt werden:

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peer-review und Citizen Science

vloveland, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3GqziJ7)

Mit zunehmender Informationsmenge, die von Citizen Scientists erzeugt wird, sind bewährte Verfahren erforderlich, die über die Wissenschaftskommunikation hinausgehen und diese Ergebnisse auch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft veröffentlichen. Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung unserer Erfahrungen bei der Veröffentlichung von Ergebnissen aus Citizen Science-Projekten in peer-reviewed Journalen, wie sie an der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2018 in einer Vortragsreihe vorgestellt wurden. In diesem Artikel werden die Auswahlkriterien für die Veröffentlichung von Citizen Science-Daten in Open-Access-, Peer-Review- und wissenschaftlichen Zeitschriften sowie Barrieren während des Veröffentlichungsprozesses behandelt. Wir skizzieren auch Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit der Veröffentlichung mit CS-Daten beeinflussen, einschließlich 1) der Finanzierung der Publikationskosten für open access; 2) Qualität, Quantität und wissenschaftliche Neuartigkeit von CS-Daten; 3) Empfehlungen zur Anerkennung der Beiträge von Citizen Scientists in wissenschaftlichen, peer-reviewed Publikationen; 4) Präferenz der Citizen Scientists für die praktische Erfahrung gegenüber der Veröffentlichung und 5) Befangenheit unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für bestimmte Datenquellen und den wissenschaftlichen Fachjargon. Diese Erfahrungen zeigen, dass die Beseitigung der oben genannten Hindernisse die Rate der in wissenschaftlichen Publikationen enthaltenen CS-Daten erheblich erhöhen könnte.

Der Originalartikel ist frei zugänglich unter: https://jcom.sissa.it/archive/17/03/JCOM_1703_2018_L01

 

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Citizen Science an der Konrad Lorenz Forschungsstelle

Forschen mit Hilfe interessierter Bürgerinnen und Bürger? Das ist gerade ein heißes Thema an der Konrad Lorenz Forschungsstelle (KLF; seit 2012 eine Core Facility der Universität Wien) in Grünau im Almtal (Oberösterreich). Die KLF wurde 1973 vom Nobelpreisträger – aber zuallererst Zoologen, Ethologen und Ornithologen – Konrad Lorenz (damaliger Direktor des Deutschen Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Seewiesen) gegründet. Zu dieser Zeit trat der damals 70-jährige seinen Ruhestand an und suchte einen Platz, an dem er die Forschung an seinen über 100 Graugänsen fortsetzen konnte. Das alte Mühlengebäude in Grünau im Almtal war der geeignete Ort dafür, da es nicht weit vom Cumberland Wildpark gelegen ist, welcher vom Herzog von Cumberland gegründet wurde. Allerdings musste zuerst das Gebäude umgebaut und Teiche gegraben werden, bevor die Graugänse von Seewiesen nach Grünau gebracht werden konnten. Seither wird an der KLF Verhaltensforschung betrieben. Allerdings haben sich die Methoden der Verhaltensbiologie seit damals verändert und weiterentwickelt. Ein brandneues Thema ist es zum Beispiel, Bürgerinnen und Bürger in die Forschung mit einzubeziehen und ihnen diese näher zu bringen – die sogenannte Bürgerwissenschaft bzw. Citizen Science. Vor kurzem wurde ein Review über die Stärken und Herausforderungen von Citizen Science in der Wildbiologie in der Zeitschrift Ethology veröffentlicht. Der Artikel präsentiert mehrere Fallstudien, die zeigen, dass Citizen Science erfolgreich auf Forschungsprojekte im Bereich der Wildbiologie angewendet werden kann (hier zum Nachlesen). Die internationale Vernetzung mit Wissenschaftlern, welche Citizen Science als Forschungsmethode verwenden, machte es Dr. Didone Frigerio möglich, das Department Ökosystemleistungen in Leipzig mit einem COST Action-Stipendium zu besuchen, um im Rahmen eines 10-tägigen Workshops die Bedeutung des Geschichtenerzählens für Citizen Science genauer zu untersuchen (hier zum Nachlesen).

Ein Höhepunkt ist auch die diesjährige Summer School zum Thema „Citizen Science in Theory and Practice“, welche vom 15. bis 19. Oktober in Grünau im Almtal abgehalten wird. Diese wird von PhD Kandidaten der Core Facility KLF, des Departments für Verhaltensbiologie der Universität Wien und der Vienna Doctoral School CoBeNe organisiert und von Letzterer finanziell unterstützt. Wir freuen uns das die Summer School ein großes internationales Interesse geweckt hat (Teilnehmer aus 16 Ländern) und diese bereits ausgebucht ist. Uns erwarten 5 Tage voller interessanter Vorträge, Workshops und Diskussionen.

Derzeit beschäftigt sich die KLF Arbeitsgruppe „GreyBis4socs“ (Team bestehend aus Post Docs, PhD Kandidaten und Forschungsassistentinnen) mit drei Citizen Science Projekten: „Visible Science“, „NBI goes Citizen Science“ und dem Sparkling Science Projekt „GRASS – Graugänse als Tiermodell für soziale Systeme“. Die beiden erstgenannten Forschungsprojekte werden mittels einer App („Forschen im Almtal“ und „WaldrApp“, downloadbar für Android und Apple: (1) Visible Science – Android, Apple (2) NBI goes Citizen Science – Android, Apple) unterstützt, in denen Citizen Scientists ihre Beobachtungen „spotten“ können. Das Projekt „Visible Science – Citizen Science als Interface zwischen Top-Verhaltensforschung und einem Tierpark“ beschäftigt sich mit dem Vergleich von Brut, Aufzucht und Betreuung von Jungtieren bei drei Modell-Vogelarten (Graugänsen, Kolkraben und Waldrappen). Dabei wird eng mit dem Cumberland Wildpark Grünau zusammengearbeitet. Anhand der App werden Verhaltensbeobachtungen sowie Sichtmeldungen über die individuell markierten Vögel ermöglicht und Informationen über die Qualität der Paarbindung, sowie über lokale Traditionen betreffend Rast- und Nahrungsplätze erworben. Im Rahmen des heurigen Citizen Science Awards (Preisverleihung am 12.11.2018) des Zentrums für Citizen Science nahmen im Mai und Juni Schulklassen und andere interessierte Wildparkbesucher an diesem Citizen Science Projekt teil. Mehr als 1400 Sichtmeldungen wurden bis 31.08.2018 bereits mit Hilfe der App gemeldet. Das Projekt „NBI goes Citizen Science – Wissen schaffende Bürgerinnen und Bürger“ untersucht, welche Eigenschaften die Nahrungsgebiete der Waldrappe aufweisen. Anhand der App könnt ihr Informationen über den Verbleib der Waldrappe und die ökologischen Eigenschaften der besuchten Areale aufnehmen. Das Sparkling Science Projekt „GRASS – Graugänse als Tiermodell für soziale Systeme. Die Modulation circannualer Aktivitätsmuster im sozialen Kontext: Das Modell Graugans (Anser anser)“ beschäftigt sich mit der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Aktivitätsmustern, Verdauungseffizienz und Sozialverhalten, also die Modulation der Rhythmen durch den sozialen Status bzw. die Rangordnung bei einem hoch-sozialen und langlebigen Wirbeltier, der Graugans.

Haben wir euer Interesse geweckt? Dann schaut rein und forscht mit!

 

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Rückblick: EyesOnAlz-Catchathon 2018

Sabine van Erp, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3IXQRlj)

Der von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, der Universität Salzburg, Alzheimer Austria und von Österreich forscht organisierte EyesOnAlz-Catchathon in Österreich war wieder ein voller Erfolg. Insgesamt spielten 158 Spielerinnen und Spieler aus Österreich um den ersten Platz, analysierten knapp 3500 Videos und erreichten damit eine Forschungsleistung von 82 (!) Stunden. Das gesamte Organisationsteam ist beeindruckt von dieser Leistung!

Jedes Jahr zum Weltalzheimertag ruft das Projekt EyesOnAlz dazu auf, bei einem weltweiten Wettbewerb Gehirnscans von Mäusen zu analysieren, auf denen in kurzen Videosequenzen sogenannte Stalls, also Verschlüsse in Blutgefäßen, aufzuspüren. Die amerikanischen Forscherinnen und Forscher erhoffen sich dadurch neue Erkenntnisse im Kampf gegen Alzheimer. 2018 wird sicherlich als sehr erfolgreiches Jahr in die Geschichte eingehen. Wir haben hier ein paar Kennzahlen für Sie:

Die drei Länder mit den meisten Spielerinnen und Spielern waren die USA (213), Österreich (158) und Nigeria ex aequo mit Litauen (je 49). Die meisten Videosequenzen wurden von den USA (12571, entspricht ca. 299 Stunden Forschungsleistung), Österreich (3447, entspricht ca. 82 Stunden Forschungsleistung) und Litauen (2783, entspricht etwa 66 Stunden Forschungsleistung) analysiert. Jedes Land konnte über den ganzen Tag verteilt spielen, oder sich in nur 1 Stunde, der sogenannten Golden Hour, konzentriert ans Werk machen. Bei dieser Wertung liegt Österreich auf dem ersten Platz (1785 analysierte Sequenzen), gefolgt von den USA (1447 Sequenzen) und Frankreich (289 Sequenzen). Bei den Top Teams liegt das Team Austria auf Platz 10 mit 818 analysierten Sequenzen. Der beste Spieler/die beste Spielerin hatte den Namen caprarom und analysierte alleine 3745 Sequenzen (das entspricht unglaublichen 89 Stunden Forschungsleistung). Einen ausführlichen Blogbeitrag von EyesOnAlz in Englisch finden Sie auch hier: https://blog.eyesonalz.com/catchathon-2018-final-and-country-leaderboards/

Das gesamte österreichische Organisationsteam möchte sich an dieser Stelle nochmal bei allen Spielerinnen und Spielern aus Österreich bedanken! Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

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Lösung für Millionen von Artnamen

Wer über ein bestimmtes Lebewesen spricht, muss sich im Klaren sein, dass es mehrere verschiedene Namen für diese Art geben kann. Oder derselbe Name in Publikationen für verschiedene Arten verwendet wurde. Und immer noch werden Jahr für Jahr weltweit tausende neue Arten entdeckt, klassifiziert und beschrieben. Aber auch die Klassifizierung ist durch neue Methoden und Forschungsergebnisse ständigen Veränderungen unterworfen.

Das verursacht Probleme, vor allem wenn es um Arten geht, die als Nahrungsmittel genutzt werden, Krankheitserreger oder Schädlinge sind, es sich um schützenswerte Arten handelt, oder invasive Arten die einheimischen Lebensräume bedrohen.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg das Namenschaos zu beseitigen wäre eine Datenbank aller Artnamen, die gültige mit ungültigen und/oder veralteten Namen verknüpft, neue Forschungsergebnisse einbindet und von Experten ständig aktualisiert wird. Und das möglichst kostengünstig.

Eine Datenbank die genau das leistet ist WoRMS, das World Register of Marine Species, die in Belgien, am Datenzentrum des Vlaams Instituut voor de Zee angesiedelt ist. Diese Datenbank beinhaltet über eine halbe Million Namen, die mehr als 240.000 verschiedene Arten von Meerestieren bezeichnen. Die Namen sind mit Publikationen und einer Fülle an weiteren Daten, wie zum Beispiel Bildern, Verbreitungsangaben und der Information, ob es sich um eine invasive Art handelt, verknüpft. Sie wird von etwa 500 ehrenamtlichen Editoren, darunter auch etliche Citizen Scientists auf der ganzen Welt ständig aktualisiert und erweitert. In einem kürzlich erschienen Artikel im bekannten Journal Trends on Ecology and Evolution schlagen die Vorsitzenden des WoRMS Steering Committee vor die bewährte Struktur von WoRMS für ein internationales Register aller Organismennamen zu nutzen.

Artikel: Costello MJ, Horton T, Kroh A. 2018. Sustainable biodiversity databasing: international, collaborative, dynamic, centralised. Trends in Ecology and Evolution in press. https://doi.org/10.1016/j.tree.2018.08.006

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Beobachten und Kartieren von Landschaftsdynamiken durch BürgerInnen

Bei dem Projekt citizenMorph handelt es sich um ein Citizen Science Projekt, das an das Projekt Morph anknüpft. Das Projekt CitizenMorph beschäftigt sich mit der Erfassung und dem Verstehen geomorphologischer Phänomene, also mit den Formen unserer festen Erdoberfläche (… von Sandrippeln bis hin zum Bergsturz). Die Beschäftigung mit Geomorphologie und geomorphologischen Fragestellungen gewinnt insbesondere an Bedeutung, da wir alle den Klimawandel mittlerweile in unserem täglichen Leben spüren. So gibt es unter anderem auch vermehrt Bergstürze und Murenabgänge. Um solche Ereignisse besser verstehen und vorhersagen zu können, ist es wichtig, möglichst viele Daten darüber zu sammeln und zu analysieren.

Grundsätzlich können mit Hilfe von Fernerkundungsdaten (z.B. Satellitenbildern) geomorphologische Phänomene und Veränderungen in der Landschaft erkannt werden. Allerdings ist es schwer, diese Veränderungen nur anhand von Satellitenbildern zu untersuchen. Für das Überprüfen von Fernerkundungsdaten, brauchen wir die Hilfe von BürgerInnen vor Ort. Hierfür soll BürgerInnen eine App zur Verfügung gestellt werden, mit der Landschaftsveränderungen leicht und ohne großen Aufwand kartiert werden können. Die durch die BürgerInnen bereitgestellten Daten unterstützen WissenschaftlerInnen so wesentlich bei ihrer Arbeit.

Die App soll für BürgerInnen leicht zu nutzen und auf deren digitale Kompetenzen eingehen. Genau aus diesem Grund war für uns die Zusammenarbeit mit BürgerInnen bereits bei der Entwicklung der App sehr wichtig: BürgerInnen wurden in die verschiedenen Schritt der App-Entwicklung miteinbezogen, sodass unsere App für alle Interessierten gut nutzbar ist und (weiteres) Interesse an Geomorphologie und Citizen Science weckt.

Wie Sie selbst mitmachen könnte, erfahren Sie hier:

http://citizenmorph.sbg.ac.at/de/mitmachen/wie-mitmachen/

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