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Dieser Blogpost basiert auf einer Seminararbeit, die ich im Rahmen der Citizen Science Vortragsreihe schrieb. Diese besuchte ich im Sommersemester 2021 im Zuge meines Studiums an der BOKU. Auf einige dieser Vorträge wird innerhalb des nachfolgenden Textes verwiesen. Wenn sie aufgezeichnet wurden, ist das jeweilige Video auf der&...
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2020 stellten wir bei der 6. Österreichischen Citizen Science Konferenz in Wien die Ergebnisse unseres Schwalbenprojektes aus 2019 vor.  Nun freuen wir uns, dass diese in den Procedeedings of Science veröffentlicht wurden - dazu gibt es einen interessanten Blogbeitrag! Monitoring (zu Deutsch: Dauerüberwachung) ist in vielen Bereichen unseres L...
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Zum sechsten Mal trafen sich fast 300 Citizen Science-Begeisterte, Forscher*innen, Studierende und Praktiker*innen, auf dieser transdisziplinären Konferenz, um sich auszutauschen, neue Erfahrungen zu sammeln und die Ergebnisse ihrer Studien zu präsentieren. "Citizen Science: Anspruch und Bedeutung" lautete das Motto der ÖCSK 2020, und das wahr...
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Zum Jahreswechsel stellten wir die Asiatische Mörtelbiene als neue Bienenart für Österreich in den Beiträgen zur Entomofaunistik vor. Dabei ist dieser Artikel etwas ganz Besonderes für uns: Zusammen mit einem sehr engagierten Citizen Scientist verfassten wir einen Bericht über die invasive Wildbiene.  Als Hobby-Entomologe beschäftigt sich Fran...
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Citizen Science ist heutzutage in aller Munde, obwohl die Frage der Definition keine Leichte ist. Die wichtigsten Punkte umfassen die Rekrutierung und das Training (oder Anweisen) von Freiwilligen – so genannten Citizen Scientists. Grundsätzlich hat Citizen Science in der Entomologie und insbesondere in der Erforschung von Honigbienen und Hummeln, ...
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Miteinander forschen - In meiner wissenschaftlichen Arbeit am Institut für Nutztierwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien widme ich mich und mein Doktorat der Erforschung von Bio-Schweine-Haltungssystemen in der landwirtschaftlichen Praxis. Dabei bin ich auf das Mitwirken von Bäuerinnen und Bauern immer wieder angewiesen. Das hat mein ...
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Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebeten, eine Seminararbeit zu schreiben, die sich intensiver mit einem der vorgetragenen Themen beschäftigt. Als Startpunkt meiner Arbeit wählte ich Dr. Benjamin Missbachs Vortrag „Forschung öffne dich: D...
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Durch den wertvollen Beitrag der Bevölkerung konnten erneut neue Erkenntnisse über die erste invasive Wildbiene Europas gewonnen werden.   Im Fachjournal „BMC Ecology and Evolution" wurden die ersten Ergebnisse unserer DNA Untersuchungen der invasiven Wildbiene veröffentlicht. Dabei konnten wir zeigen , dass die Asiatische Mörte...
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Citizen-Science-Plattformen haben sich in relativ kurzer Zeit als wichtige Infrastruktur im Bereich Citizen Science entwickelt, nicht nur in Österreich, sondern in vielen Ländern Europas. Im Kapitel "Citizen Science Platforms" des bereits vor kurzem vorgestellten Buchs The Science of Citizen Science besprechen wir gemeinsam mit anderen Autor*innen&...
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Die Bürgerforschung („citizen science") boomt weltweit. Immer mehr engagierte Freiwillige sammeln in unterschiedlichen bürgerwissenschaftlichen Projekten enorme Datenmengen und gesellschaftlich relevante Erkenntnisse. Dadurch stehen der Wissenschaft und der Gesellschaft neuartige, genauere und lokal spezifischere Daten zur Verfügung, die für den Er...
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Aufmerksame Blogleser*innen sind sicherlich schon auf den Blogbeitrag von Katrin Vohland zum Buch The Science of Citizen Science gestoßen. Darin stellt sie das aktuelle Buch zu Citizen Science vor, das von zahlreichen Autor*innen aus ganz Europa verfasst wurde und den sogenannten "state-of-the-art" im Bereich Citizen Science zusammenfasst. Auch zah...
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Aufmerksame Leser*innen unseres Blogs werden schon öfter Beiträge zu dieser sehr zentralen Frage im Bereich Citizen Science gesehen haben und wissen damit, dass gerade die österreichische Citizen-Science-Community zur Beantwortung dieser Frage schon einiges beigetragen hat. Die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Ö...
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Ein im Dezember 2020 von uns veröffentlichter Artikel beschreibt den Entwicklungsprozess der Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht. Der Artikel ist unter dem Titel "Co-Creating and Implementing Quality Criteria for Citizen Science"  im Journal "Citizen Science: Theory and Practice" natürlich frei verf...
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Die Science of Citizen Science ist jetzt ein eigenes inter- bis transdisziplinäres Forschungsfeld. Im Rahmen einer COST Action haben wir die vielen Erscheinungsformen, Randbedingungen und Wirkungen von Bürgerforschung, Citizen Science, betrachtet. Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven, aber auch mit Beteiligten aus ganz Europa. Dabei war...
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Citizen Science hat Eingang in die wissenschaftliche Praxis gefunden. Während Citizen Science in den Naturwissenschaften weitläufig beschrieben ist, so sind sozial- und geisteswissenschaftliche Themen und Ansätze im Bereich Citizen Science deutlich weniger sichtbar. In problemorientierten naturwissenschaftlichen Citizen Science-Projekten können die...
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In den Jahren 2019 und 2020 Jahr rufen wir (Daniel Dörler und Florian Heigl, Universität für Bodenkultur Wien) gemeinsam mit Steffen Fritz (IIASA, Laxenburg) und Silke Voigt-Hecke (Museum für Naturkunde Berlin) dazu auf, Artikel für ein Sonderheft zu schreiben, welche die Rolle diskutieren und aufzeigen sollen, die Citizen Science beim Monitor...
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Liebe Fossilfinder. Hier etwas Brandneues, gerade heute publiziert und online in der internationalen zeitschrieft  Scientific Reports gegangen.  In einem Forschungsprojekt des Naturhistorischen Museums Wien und der Schlesischen Universität in Katowice (Polen) ist es erstmals gelungen, einzigartige Wirbeltier-Exkremente aus der Triaszeit d...
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Gemeinsam mit Kolleg*innen aus den USA, Süd Afrika, Tschechien, Belgien, Großbritannien und Kanada haben wir uns 15 verschiedene Roadkill Projekte angesehen und miteinander verglichen.  Die Idee dahinter war nicht von rein akademischer Natur, sondern war ganz praktisch veranlagt. So wollten wir wissen, wie die verschiedenen Projekte funktionie...
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Haben Sie bereits vom Tea Bag Index gehört? Dieser misst nicht etwa die Ziehzeit von Tee, sondern die Zersetzung von organischem Material im Boden. Die Zersetzungsrate ist ein wichtiger Einflussfaktor des Kohlenstoffkreislaufs und bestimmt die Anreicherung von organischer Substanz im Boden. Die Interaktionen zwischen dem mikrobiellen Abbau und den ...
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Wie können wir die Datenlücken zur Erreichung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) schließen? Welches Potenzial hat Citizen Science als neue Datenquelle, um Fortschritte bei den SDGs zu verfolgen? Wie können wir Citizen Science-Daten effektiv für evidenzbasierte Politikgestaltung und die Erreichung der Ziele der SDGs ...
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Der Prozess der wissenschaftlichen Forschung nähert sich einem Wendepunkt. Immer lauter werden Rufe von Wissenschaftler*innen und Entscheidungsträger*innen, offene und kollaborative Formen der wissenschaftlichen Forschung zu ermöglichen und deren Ergebnisse offen zu teilen. Hintergrund dieser Diskussion ist vielfach die Erkenntnis von verschiedenen...
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Interessierte können sich auf verschiedenste Art und Weise an Citizen Science-Projekten beteiligen. Sie können Fotos von Wildtieren machen und analysieren, Fragen zu ihrem Sprachgebrauch stellen (und beantworten) oder Experimente zu Zersetzungsprozessen im Boden durchführen. So vielfältig die Aufgaben der Teilnehmer*innen sind, so unterschiedlich i...
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Was unter Citizen Science fällt und was nicht, ist Bestandteil reger Diskussionen in der Citizen Science-Gemeinschaft. Citizen Science-Projektplattformen, wie z.B. „Österreich forscht", haben deswegen Kriterien festgelegt, die Projekte erfüllen müssen, bevor sie als Citizen Science-Projekt auf der Website erscheinen. Während die genannten Qualitäts...
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Citizen Science gewinnt in verschiedensten Fachrichtungen zunehmend an Bedeutung. Davon zeugt auch die Website von „Österreich forscht", auf der Projekte aus unterschiedlichsten Disziplinen, von der Biologie bis zur Wirtschaftswissenschaft und von der Sprachwissenschaft bis zur Geologie vertreten sind. Dennoch überwiegt oftmals der Eindruck, dass n...
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Diese  lückenhafte Verbreitung der Asiatischen Mörtelbiene in den Alpenländern machte das Forscherteam aus dem Projekt Asiatische Mörtelbiene stutzig und sie wollten es genauer wissen. Um ihre tatsächliche Verbreitung in den Alpenländern aufzudecken, wurde im Jahr 2018 das internationale Citizen Science-Projekt Asiatische Mörtel...
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Die Forschung zeigt, dass sich eine frühe und kontinuierliche Beteiligung von Patient*innen und Bürger*innen sowohl auf die Durchführung einer stärker patientenzentrierten Forschung, als auch auf die Art und Weise, wie die Forschung durchgeführt wird, positiv auswirkt. Die Beteiligung der Öffentlichkeit in die Forschung ermächtigt Menschen mit gele...
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Liebe Fossilfinder!  Ein neues Buch für interessierte Fossilfinder is da: Wandern in die Welt der Dinos, ein Wanderführer für Kinder und Familien, 200 Seiten, Servus Verlag. Mit neuen Details zur Erdgeschichte Österreichs und humorigen Anekdoten erzählt Alexander Lukeneder vom Naturhistorischen Museum Wien Geschichten zur Urzeit und deren Lebe...
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In einer neuen Publikation im Journal Citizen Science: Theory and Practice  berichten wir über die Ergebnisse unserer Evaluation im Projekt CAPTOR. Wir haben untersucht, ob  und wie sich die Beteiligung an einem Citizen Science Projekt zur Messung der Luftverschmutzung durch bodennahes Ozon für die Citizen Scientists und ih...
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Im Sommer 2019 fand in Tirol die 5. Österreichische Citizen Science Konferenz statt. Die Universität Innsbruck und das Citizen Science Network Austria luden nach Obergurgl ein, wo sich die Citizen Science Community vom 26. bis 28. Juni unter dem Motto "Grenzen und Übergänge" auf über 2000m versammelte. Kaum ein anderer Ort war so geeignet für die F...
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Das Projekt „Kremser Skorpion" startete im Jahr 2018, das Projektteam setzte sich aus SchülerInnen und einem Biologielehrer des BRG Krems Ringstraße 33, dem Spinnentierkurator des Naturhistorischen Museum Wien sowie einem Biologen und Biologiedidaktiker von der Hochschule für Agrar- & Umweltpädagogik zusammen. Ziel war es den Bestand des Triest...
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In den Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekar*innen erschien 2019 in einer Sonderausgabe zum Thema Open Science ein Text über Citizen Science in Österreich. Der Text gibt eine kurze Einführung Citizen Science, die Verbindungen zu Open Science und die Entwicklungen von Citizen Science in Österreich in den letzten Jahren und einen...
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Vor kurzem wurde ein neuer peer-review Artikel aus dem Projekt Roadkill veröffentlicht. Gemeinsam mit Kolleg*innen aus Belgien, Tschechien und Großbritannien wurde ein Artikel über die Vorteile und Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit Freiwilligen in Roadkill Projekten geschrieben. Dabei wurde in 4 Projekten mit ganz unterschiedlichen Gruppe...
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In den Jahren 2014 und 2015 haben Imkerinnen und Imker als Citizen Scientists im Rahmen der Untersuchung „C.S.I. Pollen" mithilfe von Pollenfallen die Biodiversität der Pollenspender unserer Honigbienen untersucht. Insgesamt 1622 Pollenproben wurden gesammelt und weiter untersucht. In der wissenschaftlichen Zeitschrift Scientific Reports ist nun di...
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Der Artikel „Combining Lab-Based Analysis and Science Communication with an Experimental Citizen Science Approach: Does Biochar Improve Resilience of Plants to Drought Stress?" ist in der Fachzeitschrift Citzen Science: Theory and Practice erschienen. Die Autorinnen beschreiben in dieser Fallstudie ihre Erfahrungen mit Citizen Science. Citizen scie...
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Citizen Science motiviert interessierte BürgerInnen, in den verschiedensten Fachrichtungen mit WissenschaftlerInnen zusammenzuarbeiten und sich aktiv an Forschungsprojekten zu beteiligen. Essentiell ist dabei eine geeignete Kommunikation zwischen WissenschaftlerInnen und Laien.

Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkung von VolksschülerInnen als MultiplikatorInnen für wissenschaftliche Projekte zu untersuchen und die lokale Bevölkerung in das Monitoring der frei fliegenden Waldrappe miteinzubeziehen. Die Waldrapp Kolonie wurde 1997 an der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau/Almtal (einer Core Facility der Universität Wien) gegründet um Grundlagenforschung zum Sozialverhalten betreiben und Wissen für Wiederansiedelungsprojekte dieser stark gefährdeten Spezies sammeln zu können.

SchülerInnen der umliegenden Volksschulen nahmen  an umfangreichen Indoor- und Outdoor-Workshops über die Waldrappe teil. Der regelmäßige Kontakt zu den ForscherInnen, die Begegnungen mit den Vögeln im Freien sowie kindgerechte Vorträge von ExpertInnen trugen dazu bei, dass sich die SchülerInnen ein umfangreiches Wissen über diese stark gefährdete Vogelart aneignen konnten.

Die Kinder wurden dazu ermutigt, ihr gewonnenes Wissen über den Waldrapp als MultiplikatorInnen in ihrem Heimatort weiterzutragen. Sie berichteten ihren Familien und Freunden von ihren Erfahrungen und gaben möglichst viele Informationen über die Waldrappe weiter.

Anschließend wurden von den WissenschaftlerInnen gemeinsam mit SchülerInnen und LehrerInnen Fragebögen erstellt, mit denen (i) das allgemeine Wissen der Bevölkerung über die Art, (ii) das spezifische Wissen über die lokale Kolonie und (iii) die Einstellung zur Wissenschaft erhoben wurde. In den Jahren 2012 und 2016 wurden insgesamt 387 Personen befragt.

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Geschichte(n) der Citizen Science avant la lettre in Österreich, 1850 bis 1950

Citizen Science hat sich in den letzten Jahren als neuer Sammelbegriff für wissenschaftliche Projekte etabliert, bei denen professionelle ForscherInnen mit „Laien“ zusammenarbeiten und gemeinsam – und in manchen Fällen sogar ohne die Hilfe von ForscherInnen – für neue Erkenntnisse sorgen. Solche Aktivitäten haben nicht zuletzt durch neue technische Möglichkeiten (insbesondere dank Smartphone und Applikationen) einen starken Schub erfahren. Längst haben sich eigene Plattformen und Netzwerke für Citizen Science etabliert – in Österreich etwa Citizen-Science.at mit rund 50 Projekten. Parallel existieren spezialisierte Fachjournale zu Citizen Science (z.B. Citizen Science: Theory and Practice) sowie eigene Konferenzen (z.B. Österreichische Citizen Science-Konferenz).

Was in der mittlerweile umfangreichen Fachliteratur zum Teil aber noch fehlt, sind Arbeiten zu historischen Citizen Science-Projekten – also zu einschlägigen Projekten mit BürgerInnen-Beteiligung, die durchgeführt wurden, bevor der Begriff Citizen Science noch geläufig war. Tatsächlich entspricht einiges von dem, was früher als Amateurwissenschaft bezeichnet wurde, den gängigen Kriterien von Citizen Science, also der Einbindung von „Laien“ in den wissenschaftlichen Forschungsprozess.

Für einen geplanten Sammelband zur Geschichte von Citizen Science in Österreich bzw. den Ländern der ehemaligen k.k. Monarchie sollen dabei die Jahre ab etwa 1850 im besonderen Fokus stehen, als die Institutionalisierung akademischer Forschung (etwa die Gründung von Akademien, wissenschaftlichen Fachgesellschaften, staatlichen Forschungsinstitutionen etc.) bereits begonnen hat. Beispiele für Citizen Science avant la lettre wären in Österreich bzw. Mitteleuropa etwa die Meteorologie mit der Einrichtung eines Netzwerks an Beobachtungsstationen unter Einbindung von Laien, die auch Grundlage für Pionierarbeiten in der frühen Klimaforschung waren. Ähnliches gilt für die Seismologie. (Für beide Bereiche vgl. die rezenten Arbeiten von Deborah Coen.)

Es existieren aber natürlich auch noch viele andere Bereiche und Disziplinen, in denen die Einbindung von Laien zum Teil bis heute üblich ist: Neben frühen ökologischen Forschungen gibt es Citizen Science in der Astronomie, aber auch in etlichen Sozial- und Geisteswissenschaften. Ein Beispiel für Letztere wäre die Erstellung von Mundartenlexika, zu denen sehr oft Laien zur Datengewinnung herangezogen wurden.

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Broschüre „Citizen Science: Initiativen, Netzwerke, Plattformen, Förderungen“

Spätestens seit Ende des 20. Jahrhunderts ist Citizen Science zu einem Schlagwort für unterschiedliche Formen der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung in wissenschaftlichen Forschungsprojekten geworden. Ihre Anfänge reichen jedoch in der Geschichte weit zurück. In Österreich hat die Zentralanstalt für Meteorologie bereits 1851 mit dem Aufbau eines phänologischen Beobachtungsnetzes begonnen. Heute findet Citizen Science nicht nur bei Naturbeobachtungs-Projekten Anwendung, sondern fasst zunehmend auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie in den Bereichen Medizin, Technik oder Kunst Fuß. Weltweit nehmen Institutionen Citizen Science in ihre Leitbilder und Strategien auf. Es entstehen Netzwerke, Plattformen und Initiativen, welche die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern, Citizen Science-Akteurinnen und -Akteure vernetzen und so zur Konsolidierung von Citizen Science als Forschungsansatz bzw. Set an Methoden beitragen.

Mit der vorliegenden Broschüre bietet das Zentrum für Citizen Science einen umfassenden Überblick über CS-Initiativen, -Netzwerke, -Plattformen und -Förderungen auf nationaler und internationaler Ebene, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Dabei zeigt sich, dass Österreich im internationalen Vergleich durch das Förderprogramm Sparkling Science eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die öffentliche Förderung von Citizen Science einnimmt. Seit dem Jahr 2007 wurden im Rahmen von sechs Ausschreibungen knapp 300 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von knapp 35 Millionen Euro gefördert, mit dem Ziel Barrieren zwischen Wissenschafts- und Bildungssystem abzubauen. Durch Österreich forscht bzw. das Citizen Science Network Austria und das Zentrum für Citizen Science wurden darüber hinaus Vernetzung und Kompetenzaufbau vorangetrieben. Damit fügt sich Österreich in eine Reihe von Ländern – Australien, Belgien, Deutschland, Neuseeland, Schweiz, USA, um nur einige zu nennen –, in denen Citizen Science sowohl top-down als auch durch bottom-up-Initiativen unterstützt wurde. Nicht zuletzt haben die Gründungen von internationalen Netzwerken, wie der Europäischen Citizen Science Association (ECSA), der Australischen Citizen Science Association (ACSA) oder von Citizen Science Asia, und öffentliche Förderungen durch nationale Regierungen oder das Europäische Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ zum Aufschwung von Citizen Science beigetragen.

Die Publikation „Citizen Science: Initiativen, Netzwerke, Plattformen, Förderungen“ ist unter diesem Link frei verfügbar.

Print-Exemplare können kostenlos beim Zentrum für Citizen Science bestellt werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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SchülerInnen unterschiedlicher Altersgruppen werden oft in Citizen Science Projekte miteinbezogen. Eine kindgerechte Kommunikation ist Voraussetzung für den Erfolg. Diese schafft Begeisterung und fördert nachhaltig Verständnis und Leidenschaft für die Naturwissenschaften. Im Journal Frontiers for Young Minds werden wissenschaftliche Artikel explizit für Kinder und Jugendliche zwischen acht und 15 Jahren publiziert. Diese sind online frei zugänglich und befassen sich mit neuesten Erkenntnissen zu verschiedenen Themen. Es stellt offensichtlich eine Herausforderung dar, seine Entdeckungen so zu formulieren, dass sie für Menschen in dem jungen Alter bereits nachvollziehbar sind, verglichen mit der Art des Beschreibens, wie man sie in wissenschaftlicher Form gewohnt ist. Es ist allerdings in keinem Fall verschwendete Energie, sich mit einer solchen Formulierung genauer auseinanderzusetzen. Denn das eröffnet die Chance, eine interessierte Jugend für den eigenen Wissenschaftsbereich zu begeistern.

Link: https://blog.univie.ac.at/eine-open-access-zeitschrift-fuer-kinder-die-ueber-die-aktuellste-wissenschaft-berichtet/

Please find the English version below.

Zusammenfassung

In einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung in den Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS) stellte die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht den einjährigen Prozess der Entwicklung transparenter Kriterien für die Entscheidung, welche Projekte auf Österreich forscht gelistet werden sollen, der wissenschaftlichen Gemeinschaft vor. In diesem Text sind wir auch über die österreichische Grenze hinausgegangen und haben vorgeschlagen, den gleichen Prozess wie in Österreich auf internationaler Ebene zu entwickeln, um Mindeststandards für Citizen Science-Projekte festzulegen. Ein solcher Prozess würde dem Feld helfen, sich zu entwickeln, und die politischen Entscheidungsträger ermutigen, CS-Projektdaten und -ergebnisse ernst zu nehmen. Den Volltext finden Sie hier.

Dazu gibt es auch einen Letter to the Editor von Auerbach et al. sowie unsere Antwort darauf von Heigl et al.

Hintergrund des Prozesses

Im Rahmen des jährlichen Plattformtreffens von “Österreich forscht” am 01.03.2017 wurde von den anwesenden PartnerInnen beschlossen eine Arbeitsgruppe zu Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte einzurichten. Dies wurde nötig, weil durch neue Förderprogramme und dem mittlerweile erreichten Bekanntheitsgrad von Citizen Science sich immer mehr Projekte zu Citizen Science zählen, welche auch die Aufnahme auf “Österreich forscht” beantragten. Bislang wurden Projekte von den Koordinatoren der Plattform vor der Aufnahme auf Konsistenz mit den unterschiedlichen Definitionen von Citizen Science geprüft. Um nun möglichst objektive, nachvollziehbare und vor allem auch öffentlich einsehbare Kriterien für die Zukunft zu schaffen, wurde die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet.

Die Arbeitsgruppe besteht aus ProjektleiterInnen und PartnerInnen von “Österreich forscht” und wird von Florian Heigl und Daniel Dörler geleitet. Ziel ist es bis zur kommenden Österreichischen Citizen Science Konferenz Anfang Februar 2018 in Salzburg einen Katalog mit Mindestkriterien zu erstellen, den alle Projekte auf “Österreich forscht” in Zukunft erfüllen müssen. Zusätzlich werden die Kriterien auf “Österreich forscht” für jeden einsehbar präsentiert werden. Die entwickelten Kriterien erhöhen einerseits die Qualität der Citizen Science Projekte auf der Plattform und bieten andererseits den BürgerInnen die Gewissheit, dass alle auf “Österreich forscht” gelisteten Projekte nach objektiven und nachvollziehbaren Qualitätskriterien durchgeführt werden. Ab dem Moment, an dem die Kriterien präsentiert werden, müssen alle Projekte, die auf der Plattform gelistet werden möchten, diese erfüllen.

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Als Forscher kennen Sie diese Situation wahrscheinlich: Sie müssen sich einen Überblick über ein unbekanntes Forschungsgebiet verschaffen - und das schnell.

Traditionell war dies eine gewaltige Aufgabe. In diesem Workshop werden wir Fragen rund um die Suche nach wissenschaftlicher Literatur diskutieren und darüber, wie innovative Tools auf Basis von Open Content helfen können, diese Probleme zu lösen. Konkret werden wir uns Open Knowledge Maps, eine visuelle Schnittstelle zu wissenschaftlichem Wissen, genauer ansehen. Suchmaschinen und Entdeckungswerkzeuge sind auch eine Möglichkeit für andere Menschen, Ihre Forschung zu finden.Sie werden mehr darüber erfahren, wie diese Tools funktionieren und wie Sie dieses Wissen zu Ihrem Vorteil nutzen können. Dr. Peter Kraker wird praktische Tipps geben, um endlich die Frage zu beantworten: Wie bringe ich meine Forschung dazu, in Suchmaschinen und Discovery-Tools aufzutauchen?

Der Workshop wird interaktiv und praxisnah sein. Das Thema wissenschaftliche Literatursuche wird diskutiert und in Form einen rasanten und lustigen Spieles werden Ihnen die Open Knowledge Maps näher gebracht. Bitte vergessen Sie nicht, Ihren eigenen Laptop mitzubringen. Veranstaltungsort ist der Lesesaal der Österreichischen Zentralbibliothek für Physik. Stattfinden wird der Workshop am 26. April von 10:00-12:30 Uhr.

Die Anmeldung zu diesem Workshop und weitere Infos finden Sie hier: https://openknowledgemaps.eventbrite.de

 

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