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Was wurde 2020 bisher gemeldet?

Allee-Straße auf Rügen hpgruesen, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3g5LTGV)

Durch die Corona Krise waren wir in diesem ersten Halbjahr doch sehr viel zu Hause und eher wenig auf Straßen unterwegs. Da denken viele von uns wohl nicht daran, dass weiterhin viele Tiere auf den Straßen überfahren werden. Aber wieviele und welche Tiere werden eigentlich überfahren? Wir wissen es nicht! Aber darum gibt es das Projekt Roadkill, in dem Citizen Scientists melden, wenn sie ein totes Tier auf der Straße sehen. Mit diesem Projekt möchten wir einen ersten Überblick bekommen, welche Tiere vom Straßenverkehr getötet werden. Einen Einblick in die bisherige Arbeit gibt unser Teamblog, dem Sie gerne folgen können oder aber auch unsere Projektwebsite, auf der wir wöchentliche Berichte veröffentlichen.

In der folgenden Grafik sieht man sehr gut, dass wir eine kleine starke Gruppe haben, die sehr viele Meldungen hochladen. So sind drei unserer Citizen Scientists so aktiv, dass sie jeweils mehr als hundert Roadkills im ersten Halbjahr 2020 gemeldet haben. Aber genau so wichtig sind auch diejenigen Citizen Scientists, welche nur hin und wieder auf Straßen unterwegs sind und uns da ihre Sichtungen zukommen lassen. Für uns ist jeder Punkt wichtig!

In dieser Grafik sieht man, wieviele Citizen Scientists wieviele Tiere gemeldet haben.
In der Weltkarte sieht man, dass im letzten Halbjahr aus 16 Staaten der Erde Roadkills gemeldet wurden. Dabei wurden aus Österreich (817), Deutschland (302) und den USA (144) am meisten Tiere eingetragen.
Aus jedem der pink eingefärbten Staaten wurde mindestens ein Roadkill zwischen Jänner und Juni 2020 gemeldet.

In den folgenden Grafiken sieht man, wieviele Individuen pro Tiergruppe gemeldet wurden, wir beginnen mit den Säugetieren. Auf einen Blick ist ersichtlich, dass sehr viele Igel (189) und Feldhasen (122) gemeldet wurden und, dass die Gruppen sehr divers sind. Dies liegt einerseits daran, dass sehr viele unterschiedliche Tierarten vom Straßenverkehr betroffen sind und andererseits an den unterschiedlichen Citizen Scientists, da das Projekt ja mittlerweile weltweit genutzt wird, wie man in der Karte oben sieht. 

Anzahl der gemeldeten Roadkills pro Säugetiergruppe.

Weiter geht es mit den Vögeln. In der Grafik unten sieht man, dass die meisten Individuen gemeldeten wurden, ohne näher bestimmt zu werden. Nach Rücksprache mit den Citizen Scientists, liegt es einerseits an der großen Diversität der Vögel und andererseits sind die Tiere oft schon sehr zerstört, wenn sie gefunden werden. Das bedeutet, man braucht eine sehr große Artkenntnis um die verschiedenen Arten anhand weniger Merkmale richtig bestimmen zu können. Auch hier sind mitteleuropäische Arten wie Rotkehlchen gemischt mit Arten zum Beispiel aus den USA wie dem Rotkardinal.

Anzahl der gemeldeten Roadkills pro Vogelgruppe.
Bei den Amphibien ist eindeutig zu erkennen, dass zum Beispiel die Hauptwanderungszeit der Erdkröten in die Zeit von Corona fiel. So wurden letztes Jahr in der selben Zeit bedeutend mehr Individuen gemeldet. Nun könnte man sich denken, dass dies daran liegt, dass weniger Autos auf den Straßen unterwegs waren und deshalb weniger Tiere überfahren wurden. Aber so sicher können wir das nicht sagen, da auch unsere Citizen Scientists durch den Lockdown weniger auf den Straßen unterwegs waren um Tiere zu melden. Zusätzlich werden Amphibien auf Straßen recht schnell zerstört und sind daher nicht mehr eindeutig identifizierbar, was gut in der zweiten Gruppe "Froschlurch" erkennbar ist. Durch die rasche Zerstörung, sind Amphibien auch schon nach wenigen Tagen oder Stunden nicht mehr auf der Straße sichtbar. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Amphibien auf Straßen entdeckt, die man nicht regelmäßigen befährt, sehr gering.
Anzahl der gemeldeten Roadkills pro Amphibiengruppe.
Bei den Reptilien werden uns bereits seit Jahren am häufigsten Ringelnattern und Blindschleichen gemeldet, dies liegt vor allem an der Häufigkeit dieser beiden Tierarten, aber auch daran, dass diese beiden Reptilien gerne auch Gärten und Siedlungsgebiete als ihren Lebensraum nützen. Jetzt im Frühsommer werden auch viele Jungtiere gemeldet, die sich auf Straßen wärmen, aber noch zu unerfahren sind um rechtzeitig zu flüchten.
Anzahl der gemeldeten Roadkills pro Reptiliengruppe.

Wir freuen uns sehr über das große Interesse an unserem.Projekt. und möchten uns an dieser Stelle bei allen Citizen Scientists ganz herzlich für ihre großartige Arbeit bedanken! Auch Spotteron gilt ein großer Dank für die intensive Unterstützung bei der technischen Betreuung der Apps und Website.

Alle die weiter am neusten Stand des Projekts Roadkill bleiben möchten, laden wir dazu ein, unseren Teamblog zu abonnieren oder unserem Twitter und Instagram Account zu folgen!

Wie immer wünschen wir eine gute und sichere Fahrt!

Science Interview mit Eva: Katrin Vohland
Citizen Science Clip bei Wettbewerb eingereicht

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