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Roadkill hilft mit: Neue Nachweise der Alpenspitzmaus in Österreich

alpenspitzmaus_sorex-alpinus_2 © apodemus (https://kleinsaeuger.at/sorex-alpinus/)

Sie ist klein, flink – und fast nie zu sehen: Die Alpenspitzmaus (Sorex alpinus) zählt zu den seltensten Säugetieren der Alpen. Umso bemerkenswerter ist ihr aktueller Nachweis im Rahmen des Citizen-Science-Projekts Roadkill. Aufmerksame Citizen Scientists meldeten sieben Exemplare dieser schwer zu beobachtenden Art – leider, dem Projekt entsprechend, alle als Verkehrsopfer.

Die Funde zeigen trotzdem eindrucksvoll, wie wichtig die Mitarbeit von Citizen Scientists für die Biodiversitätsforschung ist. Ohne ihren Einsatz wären viele seltene Arten wie die Alpenspitzmaus kaum zu entdecken. Ihre Beobachtungen schließen Wissenslücken, die selbst in der professionellen Forschung bestehen. 

Screenshot der Fundmeldungen der Alpenspitzmaus auf roadkill.at vom 16.Oktober 2025 (https://roadkill.at/dateneingabe-roadkill)

Dabei ist die Alpenspitzmaus eigentlich gut zu erkennen: Ihr einheitlich schiefergraues Fell unterscheidet sie von anderen Arten. Wie alle Spitzmäuse besitzt sie eine spitze Schnauze, mit der sie Regenwürmer, Asseln, Insekten und Spinnen in der Laubstreu aufspürt. Ihre eisenhaltigen, rötlich gefärbten Zähne knacken mühelos harte Insektenpanzer. Wer sie schon einmal beobachtet hat, kennt ihr hektisches Treiben im Laub – ein Verhalten, das ihrem enormen Energiebedarf geschuldet ist. Um ihre Körpertemperatur zu halten, muss sie fast ununterbrochen Nahrung aufnehmen.

Die Alpenspitzmaus liebt feucht-kühle Lebensräume mit dichter Vegetation. Dank ihrer kräftigen Hinterbeine und des langen Schwanzes ist sie eine gute Kletterin und fühlt sich in felsigem Gelände besonders wohl. Sie lebt in deckungsreichen Feuchtgebieten, an steinigen Berghängen und auf blockreichen Uferflächen. Oberhalb der Baumgrenze kommt sie auch in Zwergstrauchheiden, Almweiden und alpinen Rasen vor.

Über die Verbreitung dieser Art ist kaum etwas bekannt. Weder ihr Sozialverhalten noch ihr Aktionsradius wurden bislang erforscht, systematische Kartierungen fehlen. Damit ist auch unklar, wie stark sie gefährdet ist. Vermutlich setzen ihr die Klimaerwärmung und der Verlust feuchter Lebensräume weiter zu.

Gerade hier zeigt sich die Bedeutung von Citizen Science: Projekte wie Roadkill ermöglichen es, Daten zu sammeln, die sonst nie erhoben würden. Der Fund der Alpenspitzmaus ist ein starkes Beispiel dafür, wie engagierte Bürger*innen die Forschung bereichern – und dabei helfen, selbst seltene und scheue Arten sichtbar zu machen.

Das Beispiel zeigt zudem, wie wirkungsvoll die Partnerschaft von Roadkill mit Wildtierbiologen wie Christine & Stefan Resch von apodemus OG sein kann, indem sie Citizen Science, Öffentlichkeitsarbeit und Kleinsäugerforschung verbindet. Während Roadkill über langjährige Erfahrung in der Einbindung engagierter Personen und in der Kommunikation wissenschaftlicher Themen besitzt, bringt apodemus OG die fachliche Expertise in der Kleinsäugerforschung ein und erkennt besondere Funde – wie die seltene Alpenspitzmaus – kann sie wissenschaftlich bewerten und in einen größeren ökologischen Kontext einordnen. Diese Zusammenarbeit schafft wertvolle Synergien, die den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn fördert, das öffentliche Bewusstsein für heimische Arten stärkt und so einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leistet.

Weitere Informationen zur Alpenspitzmaus und anderen Kleinsäugern in Österreich finden Sie auf kleinsaeuger.at. Im Projekt GeoMaus sind Ihre Meldungen zu allen Kleinsäugern in Österreich herzlich willkommen.

Willkommen am Blog von Österreich forscht!
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