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Citizen Science Seminar: COwLEARNING

GW_0000_20231206-130523_1 (c) Marianne Penker

 Im vierten Vortrag unseres Citizen Science Seminares an der Universität für Bodenkultur Wien, an dem auch explizit BOKU-externe Personen eingeladen sind, geht es um das Projekt COwLEARNING. Wir freuen uns sehr, Marianne Penker von der Universität für Bodenkultur Wien im Seminar zu Gast zu haben. Wenn Sie Interesse an diesem Vortrag haben, würden wir Sie bitten sich über das Anmeldeformular anzumelden. Als Studierende*r der Universität für Bodenkultur Wien würden wir Sie bitten, sich in BOKUonline anzumelden. Am Tag des Vortrages werden wir an alle registrierten BOKU-externen Personen einen Link zum Zoom Raum senden. BOKU-Studierende können den Vortrag vor Ort an der Universität für Bodenkultur Wien hören.

Inhalt des Vortrages

Zu den größten derzeitigen Herausforderungen der Gesellschaft gehören die Begrenzung des Klimawandels und Anpassung an seine Folgen, die Sicherung einer gesunden Ernährung und der Erhalt einer intakten Kulturlandschaft mit hoher Biodiversität. Ein Wandel zu einer nachhaltigen Agrar- und Ernährungswirtschaft spielen für das Erreichen dieser Ziele eine wesentliche Rolle, wobei Nachhaltigkeit auch eine tiergerechte Nutztierhaltung und nachhaltige Konsumpraktiken miteinbezieht. In Österreich mit seinem hohen Anteil an Dauergrünland ist insbesondere die Rinderhaltung von hoher Bedeutung. Die zahlreichen Nachhaltigkeitsinnovationen in Österreich bieten zudem spannende Fallbeispiele, die Veränderungswege weit über die österreichischen und europäischen Grenzen hinaus aufzeigen können. Die Entwicklungen der letzten 70 Jahren waren produktionsseitig durch Produktivitätszuwächse, Technisierung, Spezialisierung, Intensivierung und Strukturwandel und auf der Konsumseite von steigenden Verzehrmengen, aber auch vermehrtem Wegwerfen insbesondere (billiger) Fleischprodukte geprägt. Dies ging in der Tierhaltung häufig mit Entwicklungen einher, die zunehmend als nicht mehr tiergerecht erachtet werden. Diese Kritik hat in den vergangenen Jahren zu Innovationen für eine tiergerechtere und ökologischere Produktion geführt, aber auch zu einer steigenden Nachfrage nach Fleisch- und Milchersatzprodukten. Nachhaltigkeitsinitiativen (z.B. betriebseigene Kälbermast mit Direktvertrieb über alternative Absatzschienen wie etwa Cow-Sharing statt Export der Kälber, alternative Fütterungskonzepte, Herkunftsangaben und Nachhaltigkeitslabels, die Ganzkörper-Verwertung in der Gastronomie oder regionaler Konsum),scheiter(te)n jedoch häufig an mangelndem Absatz der teureren Produkte oder zusätzlichem Zeitaufwand, trotz der gleichzeitigen Forderung der Gesellschaft nach solchen Angeboten.Akteure der gesamten Versorgungskette (‚farm to fork') scheinen gefangen in ‚Lock-ins' und sehen die Verantwortung bei den anderen.

Ziel des Projektes ist es daher, in einem partizipativen, transdisziplinären Ansatz unter Einbezug relevanter Interessensgruppen Wege zu finden, wie eine tiergerechtere, ökologischere, ökonomisch und sozial nachhaltigere Milch- und Fleischproduktion gefördert werden kann. Zwischen 2022 und 2027erfolgt eine Analyse von Treibern von Veränderungsprozessen in der Vergangenheit, eine integrierte und vergleichende „farm-to-fork" Bewertung von Nachhaltigkeitsinnovationen sowie eine Analyse einschlägiger Optionen/Limitation für ihr Wachstum. Eng verknüpft mit den Forschungsagenden findet ein transdisziplinärer Lernprozess zwischen Praxis und Wissenschaft statt, in dessen Zentrum eine Serie von Workshops stehen, die gleich mehrere Ziele verfolgen: Weichenstellungen für die Analyse (Auswahl von Nachhaltigkeitsinnovationen, Indikatoren und deren Gewichtung für die integrierte Bewertung) Entwicklung von Szenarien für eine zukunftsfitte Rindfleisch- und Milchversorgung Österreichs Entwicklung und Spielen eines neuen Rinderspiels, das die Komplexitäten der Alltagswelten und Handlungsspielräume der einzelnen Akteursgruppen verdeutlicht und so dazu einlädt, sich spielerisch mit den Optionen, aber auch Limitationen von Veränderungen auseinanderzusetzen Projektergebnisse auf ihre Praxisrelevanz reflektieren und diskutieren Das Projekt verbindet dabei Fachwissen aus den Bereichen Sozial-, Umwelt-, Agrar- und Veterinärwissenschaften auf Augenhöhe mit dem Praxiswissen jener Akteursgruppen, deren Handeln in Zukunft darüber entscheiden wird, wie wir Rinder züchten, halten und töten, ihre Produkte (Milch und Fleisch) verarbeiten, handeln, zubereiten, konsumieren und – hoffentlich nicht – wegschmeißen.

Forschungspartner

  • Marianne Penker, Professorin für ländliche Entwicklung am BOKU Institut für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung.
  • Susanne Waiblinger, Ao. Prof. für Tierhaltung, Tierschutz und Angewandte Ethologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Fachtierärztin
  • Stefan Hörtenhuber, Dr., Experte für integrierte Nachhaltigkeitsbewertungen am BOKU-Institut für Nutztierwissenschaften
  • Alexandra Frangenheim, Doktorandin an der Universität Wien mit Fokus auf innovationsbasierten Transformationsprozessen im österreichischen Agar-Ernährungssystem.
  • Stefan Kirchweger, Dr., STUDIA Schlierbach
  • Marie-Louise.Schneider, DI, Veterinärmedizinischen Universität Wien


Praxispartner

  • Ernährungsrat Wien (u.a. Charlotte Kottusch, MSc)
  • Land schafft Leben (u.a. Mag. (FH) Carina Schober, MTD)
  • Verein Regionale Kulinarik (u.a. Astrid Ruzicka, BSc)
  • Rinderzucht Austria – ZAR (u.a. DI Martin Stegfellner)
  • VIER PFOTEN International (u.a. Mag. Sabine Hartmann)

Mehr zur Vortragenden

Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Marianne Penker ist Professorin für Landsoziologie und Ländliche Entwicklung am Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der Universität für Bodenkultur Wien. Als Nachhaltigkeitswissenschaftlerin engagiert sie sich für inter- und transdisziplinäre Forschung zur Unterstützung transformativer Lösungen in ländlichen Räumen Europas und darüber hinaus.

(c) Marianne Penker

 Der gesamte Vortrag auf YouTube:

Abschlussveranstaltung zum Forschungsprojekt „Huma...
Münzen des Axum Reichs

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