Mit Juni 2025 hat nicht nur die Wärme Einzug gehalten ins Land, sondern vermehrt auch Algen in den AmphiBiom-Teichen unserer Teichprofis. Waren viele Teiche im März/April noch rot gefärbt durch den "Blutregen" (wir haben darüber in unserem Blogbeitrag "Teich-Updates - Was hat sich in den Monaten April und Mai 2025 in den AmphiBiom-Teichen getan?" berichtet), so hat sich mit Juni vielerorts die Teichfarbe in Grün gewandelt. Viele Sonnenstunden, Hitze mit vereinzelt wenig Regen und erhöhter Nährstoffeintrag (z.B. durch abgestorbene Pflanzen wie Grashalme nach dem Rasenmähen), führten zu einem verstärktem Algenwachstum.
Auf diese grün gefärbten Teichen haben unsere Teichprofis ein spezielles Auge gerichtet - kann es doch leicht sein, dass diese Teiche "kippen", wenn die Nährstoffe im Wasser zu viel werden. Erfreulicherweise haben aber alle Teiche den Juni gut überstanden!
Wir danken euch ganz herzlich für eure tolle Unterstützung!
Nach Amphibiensichtungen an 31 Teichstandorten im Mai, verringerte sich im Juni die Anzahl der Sichtungen auf 21 Standorte. Davon wurden von 11 Teichstandorten zum ersten Mal in diesem Jahr Amphibien gemeldet. Unsere Teichprofis sichteten im Juni zudem erneut sieben Amphibienarten. Besonders häufig zeigten sich Wasserfrösche (Pelophylax spp.; n = 9) an den AmphiBiom-Teichen, gefolgt von Sichtungen von Teichmolchen (Lissotriton vulgaris) und Wechselkröten (Bufotes viridis) an jeweils drei Teichstandorten. Von den Teichen mit Wechselkröten, befinden sich zwei in Niederösterreich und einer im Burgenland.
An vier Standorten sichteten unsere Teichprofis Amphibien zwischen April und Juni 2025, darunter Teichmolche, Springfrösche (Rana dalmatina), Wasserfrösche und Wechselkröten. An zwei Standorten fühlen sich bereits seit März Amphibien wohl, zum Beispiel bei Divebabs in Niederösterreich. Bei Ihr sind seit März mehrere Wechselkröten immer wieder zu beobachten. Durch die bei dieser Art ganz individuelle Musterung stellten wir fest, dass (mindestens) ein Tier in diesem Jahr schon mehrfach im Teich von Divebabs zu Besuch war. Im AmphiBiom-Teich der Lebenshilfe in der Schuhfabrikgasse in Wien zeigten sich zwischen März und Juni mehrfach Teichmolche. Ob es immer die selben Tiere waren, können wir leider nicht sagen. Bereits im April zeigte sich auch ein Springfrosch im Teich der Lebenshilfe.
Neben vielen neuen Sichtungen von Tieren, gab es auch weitere Fortpflanzungs-Nachweise in einzelnen AmphiBiom-Teichen im Juni 2025. Nach derzeitigem Stand der Auswertungen wurden im gesamten Juni an 11 Teichstandorten in Österreich Fortpflanzungs-Nachweise dokumentiert. Darunter verstehen wir die Beobachtung der Paarung (Amplexus), Laichschnüre oder -ballen sowie Larven (Kaulquappen und/oder Molchlarven) und Jungtiere selbst. Unter den 11 Teichstandorten mit Fortpflanzungs-Nachweisen, befinden sich erneut auch die bereits aus dem Blogbeitrag "Was hat sich in den Monaten April und Mai 2025 in den AmphiBiom-Teichen getan?" bekannten Teiche.
Besonders erfreulich finden wir die Entwicklung der kleinen Larven bei Gabriele FUCHS in Niederösterreich. Bei Ihr können wir wunderbar beobachten, wie sich eine Kaulquappe entwickelt. Anhand der Monate lässt sich gut erkennen, dass die Entwicklung von der Kaulquappe zum "fertigen Frosch" nicht bei allen Individuen zur selben Zeit stattfindet. Mitunter kann es ein, das einige Kaulquappen früher mit der Metamorphose beginnen als andere Kaulquappen. Dies kann, unter anderem, genetisch bedingt sein, aber auch das Fress- und Konkurrenzverhalten der Kaulquappen untereinander kann hier eine Rolle spielen. Ein wenig so wie bei uns Menschen: manche wachsen schneller, manchen eben etwas langsamer.
Bereits im Mai und erhielten wir von einigen unserer Teichprofis die Rückmeldung, dass sich hinsichtlich der Wasserinsekten bei ihnen nicht viel zu Tun scheint im Teich im Vergleich zum Vorjahr 2024. Diese Beobachtungen wurden auch vielerorts im Juni in den AmphiBiom-Teichen bestätigt. Derzeit können wir noch nicht sagen, woran dies liegen mag. Oft ist es ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Temperaturschwankungen, Fressfeinde (und dadurch vermehrte Prädation), aber auch mitunter der Moment der Beobachtung, können hier eine Rolle spielen. Ebenso gibt es auch ganz natürliche Schwankungen im Vorkommen der Tierarten, was die Sichtungen beeinflussen kann. Wir arbeiten derweil an möglichen Erklärungen dazu.
Bis dahin bleiben uns noch Juli und August zum Beobachten der Teiche - wir bleiben gespannt!
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