© Georg Haberfellner

Modernste DNA-Technik und Citizen Science – „Frosch im Wassertropfen“: neueste Möglichkeiten für die Amphibienforschung

Erstmals wird österreichweit ein Amphibien-Screening über den Nachweis von deren DNA-Spuren im Wasser durchgeführt – und alle können mitmachen. Amphibien, dazu gehören Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche, sind in Österreich streng geschützt. Dennoch gehen die Bestände kontinuierlich und teils dramatisch zurück, was vor allem auf den Lebensraumverlust zurückzuführen ist.

Ichthyosaura alpestris Berg Alpenmolch RudiHofer

Naturnahe, private Gartenteiche können eine wichtige Rolle einnehmen. Sie fungieren als mögliche Rückzugsorte, sind aber meist nicht öffentlich zugänglich. Zudem gibt es oft amphibienträchtige Kleinstgewässer, welche nur den Ortskundigen bekannt sind. Sie besitzen einen Gartenteich – Ihnen ist ein Gewässer bekannt? Hier kommen also die Citizen Scientists ins Spiel. Mit ihrem Einsatz leisten sie einen wertvollen Beitrag zu Artnachweisen und Daten zur Verbreitung des Amphibienpilzes Batrachochytrium dendrobatidis, kurz Bd.

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Bewerben Sie sich und erhalten ein Beprobungskit der Uni Innsbruck. Über eine kinderleichte Probennahme kann man die kostbaren DNA-Spuren, die von Lebewesen im Wasser hinterlassen werden, herausfiltern. Durch eine einfache Wasserprobe kann also die Artenvielfalt im Teich, sowie das Vorkommen von Bd erfasst werden. Dazu wird der Filter an die Uni gesandt, im High-Tech Labor analysiert und bioinformatisch ausgewertet. Die Probennahme erfolgt österreichweit im Frühling 2024. Sie erfahren kostenlos, welche Amphibien in Ihrem Teich oder einem von Ihnen beprobten Gewässer leben. Die Ergebnisse werden im Herbst veröffentlicht. Die Bewerbung ist ab Feber 2024 geöffnet – macht mit bei der Detektivarbeit für den Amphibienschutz!! 

WechselkröteEpidalea viridis Bufo viridis Wechselkröte RUDI HOFER Focusnatura

 

Videos zum Projekt

 

 

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Publiziert in aktuelle Projekte
© gabriele.weigelhofer
Mittwoch, 22 November 2023

Restore4Life

Wie können wir gemeinsam dazu beitragen, Feuchtgebiete und Flussauen in Europa zu schützen? Was braucht das Gewässermanagement, um Maßnahmen so umzusetzen, dass sowohl die Umwelt als auch die Gesellschaft davon profitieren? 

Das Horizon Europe Projekt Restore4Life hat zum Ziel, ein online System für Europa zu entwickeln, dass die Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen in Feuchtgebieten erleichtert. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Entwicklung von leicht anwendbaren und aussagekräftigen Methoden, mit denen der Zustand und die Funktionsfähigkeit von Flussauen vor und nach der Umsetzung der Maßnahmen bestimmt werden kann. Nur so kann ermittelt werden, ob die Maßnahmen langfristig etwas bringen – für die Zukunft der Feuchtgebiete, für unser Klima und für uns.

Warum Citizen Science?

Der Zustand von Auen wird durch eine Vielzahl an Faktoren bestimmt. So gibt die Artenvielfalt Auskunft über die „Gesundheit“ dieser Ökosysteme, die Pflanzenbiomasse zeigt, wieviel Kohlenstoff gespeichert werden kann. Um diese Daten in ganz Europa aufnehmen zu können, benötigt es Methoden, die auch von Laien angewendet werden können. Mit Hilfe von interessierten Citizen Scientists wollen wir derartige Methoden entwickeln, adaptieren, testen und optimieren, um sie danach anderen Ländern zur Verfügung zu stellen. Wir laden besonders Schulen zur Teilnahme ein.

Die Möglichkeiten zum Mitmachen sind vielfältig: Bestimme Vögel anhand ihrer Laute, messe den Umfang und die Höhe von Bäume, werte Luftbilder aus, und Vieles mehr.

Wo:      

  • March-Thaya-Auen bei Hohenau
  • Salzach-Auen

 

boku

EN V Funded by the EU POS

Publiziert in aktuelle Projekte
mosquitoalert.com
Freitag, 29 September 2023

Mosquito Alert

Mosquito Alert ist ein Citizen Science Projekt, mit dem Tigermücken und andere Gelsen (Stechmücken) ganz einfach mittels einer kostenfreien App gemeldet werden können. Tigermücken sind immer kleiner als eine 1-Cent-Münze, haben einen weißen Streifen am schwarzen Rückenschild und weiße Streifen auf Körper und Beinen. Die eingesendeten Fotos werden von nationalen und internationalen Expert*innen begutachtet und die Funde dann anonym auf einer öffentlich zugänglichen Karte angezeigt.

Tigermücken sind gebietsfremde Gelsen, die ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diese Art stark in Europa ausgebreitet. Tigermücken sind nicht nur lästig, sie können eine Vielzahl an Krankheitserregern (z. B. das Zika-Virus oder das Dengue-Virus) übertragen. Breiten sich Tigermücken in Österreich aus, könnten sich somit diese Krankheiten ebenfalls in unserem Land ausbreiten. 

Mit der App können, neben Tigermücken, noch weitere Gelsenarten gemeldet werden. Es handelt sich um die ebenfalls gebietsfremden Arten Japanische Buschmücke, Koreanische Buschmücke und die bisher in Österreich noch nicht nachgewiesene Gelbfiebermücke. Diese Arten sind ebenfalls in der Lage bestimmte Krankheitserreger zu übertragen und könnten heimische Arten verdrängen. Desweiteren können Funde der heimischen Gemeinen Stechmücke gemeldet werden. Diese ist von den heimischen Arten jene, die die größte Bedeutung in der Verbreitung von Krankheitserregern (z. B. West-Nil-Virus) hat.

Hintergrund

Die Erfassung der Ver- und Ausbreitung von (bestimmten, oftmals gebietsfremden) Stechmückenarten in einem Land erfolgt durch meist arbeits- und kostenintensive, von Expert*innen durchgeführte, Monitoring-Projekte. Da ein flächendeckendes Expert*innen-Monitoring jedoch nur schwer möglich (und finanzierbar) ist, stellen Meldungen von Bürger*innen oft eine wertvolle Ergänzung zu solchen Monitoring-Projekten dar. So stammen z.B. die ersten Funde der Asiatischen Tigermücken in Wien von Bürger*innen. Um Bürger*innen ein Tool anzubieten, mögliche Tigermücken und andere gebietsfremde Stechmückenarten möglichst unkompliziert zu melden, wurde die App „Mosquito Alert“ entwickelt. Dieses ursprüngliche aus Spanien stammende Projekt läuft seit 2014 und wird von den Institutionen CREAF (Centre de Recerca Ecològica i Aplicacions Forestals), UPF (Universitat Pompeu Fabra) ICREA (Institución Catalana de Investigación y Estudios Avanzados) und CEAB-CSIC (Centro de Estudios Avanzados de Blanes) koordiniert. In Spanien wurden mit der App bisher mehr als 18.300 Gelsen gemeldet. Im Rahmen der Projekte AIM-COST5 (AIM = Aedes Invasive Mosquitoes, COST = European Cooperation in Science and Technology) und Versatile Emerging infectious disease Observatory (VEO) wurde 2020 die App, über welche, die Gelsen gemeldet werden, an die europäische Situation angepasst, indem das Artenspektrum erweitert wurde und die App nunmehr in 18 verschiedenen Sprachen verfügbar ist. Für Österreich wird das Projekt von der AGES koordiniert und in Kooperation mit weiteren nationalen Expert*innen von der Vetmeduni Wien (Priv.Doz. Dr. Hans-Peter Führer, Dr. Maria Unterköfler) sowie der Universität Wien (Carina Zittra, PhD) durchgeführt. Sieht nun ein*e Teilnehmer*in eine der Zielarten (Anleitungen zur Erkennung und Unterscheidung sind in der App enthalten), so kann ein oder mehrere Fotos dieses Fundes mithilfe der App hochgeladen werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Muster am Thorax und den Hinterbeinen gut sichtbar ist, da diese für die Artbestimmung entscheidend sind. Die hochgeladenen Fotos werden dann von drei (von ca. 50) Expert*innen begutachtet, wobei mindestens einer dieser drei ein*e nationale*r Expert*in ist. Diese entscheiden dann, ob es sich um eine der Zielarten handelt, und wenn ja, um welche. Aufgrund der Sichtbarkeit der Bestimmungsmerkmale in dem Foto wird ein Fund entweder „sicher“ bzw. „wahrscheinlich“ einer bestimmten Art zugewiesen. Die gemeldeten Funde werden zusammen mit dem Foto anonym auf einer öffentlich zugänglichen Karte angezeigt. Diese Karte könnte dann Gesundheitsbehörden oder Gelsen-Regulierungsprogrammen dabei unterstützen, um herauszufinden, wo ein Eingreifen nötig ist. Der gesammelte Datensatz ist ebenso frei zugänglich und bietet Wissenschaftler*innen wichtige Informationen zur Verbreitung der erfassten Arten.

Zusätzlich können über die Mosquito-Alert App öffentlich zugängliche Brutstätten gemeldet werden, die dann ebenfalls auf der Karte dargestellt werden. Dies kann bei der Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen unterstützen, da aufgezeigt wird, wo noch Handlungsbedarf besteht. Des Weiteren können auch noch Gelsenstiche gemeldet werden. Diese Information wird derzeit noch nicht auf der Karte dargestellt, könnte aber in Zukunft ebenfalls anzeigen, wo die Belästigung für Bürger*innen besonders hoch ist und daher Maßnahmen erforderlich sein könnten.

Stechmücken im Überblick

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Citizen Science Seminar

Projektleiterin Karin Bakran-Lebl hat im Frühjahr 2024 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über das Projekt Mosquito Alert gehalten: "Mosquito-Alert: Mit Citizen Scientists auf der Suche nach der Tigermücke". Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen. 

Weitere Informationen

 

 

 

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Publiziert in aktuelle Projekte
© Sven Dragon
Freitag, 22 September 2023

AmphiBiom

Das Projekt AmphiBiom widmet sich der Erforschung der Wechselkröte in Österreich. Mit der Unterstützung von Citizen Scientists untersuchen wir die Verbreitung dieser bedrohten Amphibienart, die, als eine typische Pionierart, neu entstehende Gewässer schnell besiedeln kann.

Daher bietet sich die Wechselkröte für Projekte zur Erforschung des Verbreitungsstatus durch ein Rufmonitoring sowie dem Einbau von Kleingewässern, mit Unterstützung der Citizen Science Community, an. Wir möchten mit AmphiBiom zeigen, dass jede*r selbst durch nur wenig Aufwand das Überleben dieser geschützten Art fördern kann. Bereits durch diese kleinen, aber wertvollen, Maßnahmen, wird die generelle Bewusstseinsbildung, die es benötigt, um Arten- und Lebensraumschutzmaßnahmen besser zu verstehen, gestärkt.

Projekthintergrund 

Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen Österreichs und auch weltweit. Die Gründe dafür umfassen unter anderem die Zerstörung und Degradierung von Lebensräumen, Pilzkrankheiten sowie Veränderungen in der Landnutzung. Für einige Amphibienarten stellen, trotz vieler Störungen, auch landwirtschaftliche Gebiete oder gar Städte wichtige Lebensräume dar. Die natürlichen Laichgewässer der Wechselkröte, sind nach Regenfällen gefüllte Steppenseen oder nach Überschwemmungen entstandene Tümpel mit starker Sonneneinstrahlung. Bis auf wenige Ausnahmen, sind die natürlichen Laich-Habitate der Wechselkröte in Europa weitgehend verschwunden. Neben diesen naturnahen Gewässern werden heute oft künstliche Gewässer oder Lacken, die nach Regengüssen gefüllt werden, von Wechselkröten angenommen.

Die Bedeutung alternativer Lebensräume

Das Verschwinden von Brachflächen und Verschließen von Baulücken, führt sowohl in ländlichen Gegenden als auch im innerstädtischen Gebiet zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Wechselkröte. Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise die Bereitstellung von Ersatzlebensräumen, wirken dieser negativen Entwicklung entgegen. Die im Projekt AmphiBiom wissenschaftlich begleitete Initiative zum Anlegen von Kleingewässern, bildet nicht nur ein zusätzliches Laichangebot für Wechselkröten und andere bedrohte Amphibien (z.B. Gelbbauchunke). Wir erhalten dadurch die Möglichkeit die Sukzession und fortschreitende Besiedelung der Gewässer durch eine diverse Pionierfauna zu untersuchen.

Der Beitrag von AmphiBiom zum Schutz der Wechselkröte

Das vorliegende Projekt nutzt Citizen Science zur Untersuchung dieser Pionierart, um die Verbreitung in Arealen, die oftmals für die Forschung unzugänglich sind (z. B. Privatgärten) zu untersuchen und Bürger*innen aktiv in das Projekt einzubinden.

Neben der Schaffung neuer Lebensräume für die Wechselkröte und andere Amphibien, verwenden wir die Stärke von Citizen Science auch, um ein österreichweites, App-basiertes Amphibien-Rufmonitoring zu starten. Mit ihrem hohen Trällern gehört die Wechselkröte sicher zu den am schönsten rufenden Amphibien in Österreich, ist allerdings nicht die einzige mit charakteristischem Gesang. So können z.B. auch Laubfrösche und Unken anhand des Gesangs eindeutig bestimmt werden. Im Rahmen des AmphiBiom Projekts laden wir interessierte Personen mit unserer Handy-App "AmphiApp" dazu ein, Amphibienrufe in ihrer Umgebung aufzunehmen und damit zu dem Wissen über die Verbreitung dieser geschützten Tiere beizutragen.

Die ergänzende Evaluierung bereits bestehender Schutzmaßnahmen wird in einem weiteren Schritt klären, in welchen Gebieten solche Maßnahmen (noch) Sinn machen, bzw. wo sie zum Wiederaufflackern von als erloschen eingestuften Populationen beitragen könnten.

Podcast-Folge

Für den Österreich forscht Podcast Wissen macht Leute war Projektmitarbeiterin Janette Siebert zu Gast - hier können Sie die Sendung anhören. 

 

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Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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DE Finanziert von der Europäischen Union RG POS

Publiziert in aktuelle Projekte
© apodemusOG
Mittwoch, 20 September 2023

Gartenschläfer

Gesucht – Gartenschläfer in Vorarlberg

Der dämmerungs- und nachtaktive Gartenschläfer hat die wohl kontrastreichste Fellfärbung unter den Kleinsäugern in unseren Breiten. Als Lebensraum bevorzugt er Nadel- und Mischwälder mit felsigem Untergrund. Über sein Vorkommen in Vorarlberg ist aber nur wenig bekannt.

In einem Citizen Science-Forschungsprojekt suchte die inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn daher gemeinsam mit dem Institut apodemus nach dem Gartenschläfer in Vorarlberg.

Das Projekt „Gartenschläfer“ ist mittlerweile abgeschlossen. Sollten Sie einen Gartenschläfer gesichtet haben, ist Ihre Beobachtung weiterhin willkommen und Sie können sie gerne auf laendlemaus.at melden.

 

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Publiziert in Projektarchiv
© Katharina Thierolf
Dienstag, 12 September 2023

Hummel-Monitoring Österreich

Das Citizen-Science-basierte Hummel-Monitoring ist eine Säule der österreichischen Wildbienen-Erfassung. Die meisten Wildbienenarten sind nur unter einem Mikroskop zu unterscheiden. Die Gattung der Hummeln (Bombus) bildet eine Ausnahme und kann nach einer Einübungsphase im Freiland meist auf Art-Niveau unterschieden werden (s. Gokcezade et al., 2010), sodass nicht nur Professionelle bei der Beobachtung und Erfassung von Hummeln mithelfen können. Das Hummel-Monitoring knüpft an die bereits bestehende Meldeplattform naturbeobachtung.at des Naturschutzbundes Österreich an.

Durch zahlreiche Initiativen wie Hummelbestimmungskurse und Exkursionsangebote bildete sich in den letzten Jahren eine Citizen Science Community mit sehr guten Fachkenntnissen. Seit 2014 wurden von über 700 Melder*innen mehr als 61.000 Beobachtungen aller aktuell in Österreich vorkommenden Hummelarten per Web und App gemeldet. Allein 2021 gingen 12.600 Hummelbeobachtungen ein. Über 51.000 Fundmeldungen konnten insgesamt von Professionalsten überprüft, ggf. korrigiert und bestätigt werden. Die Meldeplattform soll im Rahmen des Projekts um die Möglichkeit einer Transekt-Zählweise (bisher nicht-standardisierte Einzelerfassungen) erweitert und interessierte Teilnehmer*innen motiviert, geschult und begleitet werden.

Ziel ist es, in den nächsten zwei Jahren ein funktionierendes Citizen Science Netzwerk zu entwickeln, das langfristig bespielt werden soll. Dabei streben wir eine Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern an, die ähnliche Projekte etabliert haben, um die fortschreitende Biodiversitätskrise auch auf internationaler Ebene zu adressieren. Künftig sollen aus den Daten Trends für einzelne Populationen abgeleitet und Schutzmaßnahmen verbessert werden.

Publiziert in aktuelle Projekte
CC0
Dienstag, 22 August 2023

ServeToPe

Steuerung von Ökosystemleistungen im Wienerwald

Ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur Wien und der Universität Wien

 

Was untersucht ServeToPe und welche Ziele hat es?

Die Gesellschaft nutzt eine Vielzahl an Leistungen, die natürliche Ökosysteme zur Verfügung stellen, wie etwa sauberes Wasser, eine attraktive Landschaft für Erholungszwecke, Nahrungsmittel, oder erneuerbare Energieträger. Viele dieser sogenannten Ökosystemleistungen (ÖSL) werden vom Menschen beeinflusst. Darunter fallen z.B. landwirtschaftliche Aktivitäten oder die Errichtung von Straßen. Als eine Folge reguliert die Gesellschaft menschliches Handeln und damit indirekt die Verfügbarkeit von ÖSL. Beispiele solcher Politiken sind Agrarumweltprogramme oder die örtliche Raumplanung.

Das Citizen Science Projekt ServeToPe entwickelt Methoden, mit denen die Nachfrage nach ÖSL und deren Verfügbarkeit in einer Landschaft besser quantifiziert werden können. ServeToPe will damit zu einem nachhaltigeren Management von ÖSL und zielgerichteteren Politiken beitragen, die die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen. ServeToPe ist dabei im Biosphärenpark Wienerwald als Fallstudienregion angesiedelt. 

ServeToPe möchte hauptsächlich folgende Forschungsfragen beantworten.

  1. Wie ist die derzeitige Nachfrage nach ÖSL und inwiefern kann die Region Wienerwald diese Nachfrage mit den angebotenen ÖSL stillen?
  2. Was bedeutet “gutes Management” aus Sicht der Bürger*innen? Wie können Politiken zu einer Annäherung der Nachfrage nach ÖSL und deren Angebot beitragen?

ServeToPe wird fehlende Übereinstimmungen zwischen der Nachfrage nach ÖSL und deren Angebot offenlegen und Gegenmaßnahmen empfehlen. Ein Beispiel dafür könnten regionale und für die Landschaft speziell geplante Naturschutzmaßnahmen sein.

Welche Methoden werden angewendet?

Bei ServeToPe wird eine Bandbreite an Methoden angewendet um die Forschungsfragen zu beantworten und möglichst viele und unterschiedliche Bürger*innen einzubinden. Beispielsweise wurden Workshops an Schulen und mit Bürger*innen aus der Region abgehalten. Alle Bürger*innen können sich jedoch laufend online über eine Umfrage beteiligen (hier). Auf der Projektwebsite finden Sie nähere Informationen zu den Methoden und zu den Rollen von Bürger*innen.

Wie kann ich mitforschen?

Bürgerinnen und Bürger sind wichtige Forschungspartner*innen in ServeToPe. Sie unterstützen vor allem die Sichtbarmachung der Nachfrage nach ÖSL und von Ziel- und Nutzungskonflikten zwischen unterschiedlichen ÖSL. Ein Nutzungskonflikt besteht beispielsweise, wenn mehrere Bürger*innen dieselbe Fläche für unterschiedliche konkurrierende Zwecke nutzen möchten (z.B. Freizeitnutzung und Nahrungsmittelproduktion). Sie als Bürgerinnen oder Bürger können daher einen wichtigen Beitrag zum Forschungsprojekt leisten, indem Sie bei den folgenden Umfragen teilnehmen. Die Teilnahme erfolgt natürlich anonym.

Bei der Hauptumfrage können Sie (1.) Ihre selbst ausgeübten Aktivitäten und Nutzungen im Wienerwald eintragen, (2.) häufig beobachtete Aktivitäten und Nutzungen eintragen und verorten und (3.) Nutzungskonflikte und Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren. Dazu können Sie auch Bilder hochladen. Bei der Hauptumfrage ist nur eine einmalige Teilnahme möglich. 

Sie können sich jedoch auch laufend beteiligen und daher bei ServeToPe noch intensiver mitforschen. Dies ist über ein zweite kurze Umfrage möglich, bei der Sie einzelne beobachtete Aktivitäten und Nutzungen, sowie Nutzungskonflikte eintragen und verorten können. Auch hier ist ein Bild-Upload möglich. Bei dieser kurzen zweiten Umfrage können Sie wiederholt über die gesamte Projektdauer mitwirken – also laufend Ihre Beobachtungen eintragen. Dies erlaubt uns und Ihnen als Citizen Scientist eine noch genauere Darstellung von mehreren beobachteten Nutzungen, Nutzungskonflikten und Verbesserungen im Wienerwald zu identifizieren.

Was geschieht mit diesen Ergebnissen?

Die Ergebnisse aus den Erhebungen zu Aktivitäten, Nutzungen und Nutzungskonflikten im Wienerwald werden vom Forschungsteam der BOKU Wien und der Universität Wien zusammengetragen und mit anderen Daten zum Angebot an Flächen für die Nutzungen verglichen (siehe Methodik). Diese Ergebnisse werden dann auf der Website von ServeToPe veröffentlicht. Sie können sich auch in unser Kontaktformular eintragen, um die Ergebnisse via Email zu erhalten. 

Die Ergebnisse werden auch Stakeholdern aus der Region (also z.B.: Mitarbeiter*innen der Verwaltung, Vertreter*innen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Freizeitnutzung, Bildung und Regionalmanagement) in einem Workshop präsentiert. Darin sollen basierend auf den identifizierten Nutzungskonflikten oder mangelnder Übereinstimmung von nachgefragten und angebotenen ÖSL Lösungen erarbeitetet werden. 

Das Projektteam

ServeToPe wird von Martin Schönhart (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Katrin Karner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), vom Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der BOKU Wien geleitet. Weiters sind im Projektteam Thomas Wrbka (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Florian Danzinger (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien. Zudem sind die Studierenden der Lehrveranstaltung „Naturschutzrelevante Methoden der Sozial-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften“ der Universität Wien beim Projekt beteiligt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte ohne Zögern an Katrin Karner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

 

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Publiziert in aktuelle Projekte
© Christoph Leeb
Donnerstag, 27 April 2023

Gartenfreunde

Von Alpenkammmolch bis Zauneidechse – Gartenfreunde bitte melden

Der heimische Garten stellt nicht nur einen Ort der Ruhe und Entspannung für den Menschen dar, sondern kann gleichzeitig als wichtiger (Ersatz-)Lebensraum oder hilfreiches Trittsteinbiotop für viele Tier- und Pflanzenarten dienen. Besonders die beiden gefährdeten Tiergruppen der Amphibien und Reptilien können von einem naturnah gestalteten Garten profitieren. Vorkommen von Laubfrosch, Teichmolch, Zauneidechse & Co. im Siedlungsgebiet sind jedoch vergleichsweise wenig dokumentiert. Hier können Fundmeldungen von Gartenbesitzer*innen Wissenslücken füllen und zur Erforschung der Herpetofauna beitragen. Aus diesem Grund lädt die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) jährlich zur österreichweiten Mitmach-Aktion „Von Alpenkammmolch bis Zauneidechse – Gartenfreunde bitte melden“ ein. Beobachtungen aus dem eigenen Garten, Schul- oder Gemeindegarten sind herzlich willkommen. Dieses Jahr findet die Aktion vom 8. bis 14. Mai 2023 statt. Beobachtungen können über die Plattformen naturbeobachtung.at, inaturalist.at oder herpetofauna.at übermittelt werden. Eingehende Meldungen werden von Expert*innen kontrolliert und die Melder*innen im Fall einer Fehlbestimmung kontaktiert. Die gesammelten Daten werden anschließend in die Herpetofaunistische Datenbank der Herpetologischen Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien (HFDÖ) übermittelt und stehen dadurch langfristig der Forschung und dem Naturschutz zur Verfügung.

Was bisher geschah

In den beiden letzten Jahren wurden jeweils über 200 Amphibien- bzw. Reptilienvorkommen gemeldet, bzw. über 1000 Individuen aus 22 Arten. Durchschnittlich wurden zwei Meldungen pro Garten abgegeben. Wenn auch alle Bundeländer vertreten waren, so erreichten uns die meisten Meldungen aus Niederösterreich. Die häufigsten Reptilienarte waren BlindschleicheZauneidechse und Ringelnatter, bei den Amphibien führte der Teichmolch vor der Erdkröte und der Gruppe der Wasserfrösche. Eine kurze Zusammenfassung der vorherigen Jahre findet sich in der Zeitschrift ÖGH-Aktuell Nr. 59 und Nr. 62.

Publiziert in aktuelle Projekte
© Michaela Sonnleitner
Dienstag, 11 April 2023

ABOL-BioBlitze

Die mangelnde Nachhaltigkeit menschlichen Handelns führt zur globalen Destabilisierung unserer natürlichen Systeme. Die resultierende Biodiversitäts- und Klimakrise erfordern eine Transformation in eine umweltverträgliche Gesellschaft. Das zur Transformation notwendige Fachwissen im Bereich der Taxonomie wird jedoch oft nur von wenigen Expert*innen geteilt. So kommt es zu einem Flaschenhals bei biologischer Artenkenntnis, wo abhängig von der Organismengruppe oft nur wenige Citizen Scientists die Kompetenz besitzen Arten zu bestimmen. Die ABOL-BioBlitze haben sich zum Ziel gesetzt, diese raren Kompetenzen für die Gesellschaft verfügbar zu machen.

Eine korrekte Artbestimmung von Organismen ist die Grundlage zur Erfassung der Biodiversität und deren Veränderungen. Die traditionelle Bestimmung über morphologische Merkmale ist sehr zeitaufwändig und erfordert langjährige Erfahrung und Expertise; so können sehr viele Arten nur von wenigen Personen zuverlässig bestimmt werden. Eine innovative, ressourceneffiziente Form der Artbestimmung ist das sogenannte DNA-Barcoding. DNA-Barcodes sind standardisierte, artspezifische DNA-Sequenzen von eindeutig bestimmten Individuen und dienen so als Vergleichsreferenzen der DNA-basierten Bestimmung. Die ABOL-BioBlitze helfen mit, das „digitale Bestimmungsbuch“ (Referenzdatenbank) auf Basis von DNA-Barcodes aufzufüllen. Dadurch wird die Artbestimmung sogar von Geweberesten, Larven oder Umwelt- und Mischproben, wie beispielsweise einer Wasserprobe aus einem Teich, ermöglicht. DNA-Barcoding hilft den gesteigerten Monitoringanforderungen (z. B. Insektensterben, Klimawandel) besser gerecht zu werden. Weltweit arbeiten Wissenschaftler*innen an der Befüllung der Referenzdatenbank. Die ABOL-Initiative (Austrian Barcode of Life) koordiniert die Erstellung von DNA-Barcode-Referenzen für Tiere, Pflanzen und Pilze, die in Österreich vorkommen, und stellt sicher, dass diese Daten der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. ABOL arbeitet dabei mit vielen nationalen Forschungseinrichtungen sowie privaten Expert*innen zusammen und ist auch mit europäischen und internationalen Initiativen vernetzt.

Im Rahmen der ABOL-BioBlitze haben alle interessierten Personen die Möglichkeit, beim Aufbau der Referenzdatenbank mitzuhelfen! Die ABOL-BioBlitze sind (meist) an jährlich stattfindende „Tage der Artenvielfalt“ angegliedert, die von Nationalparks, Biosphärenparks oder Vereinen organisiert werden und in verschiedenen Regionen Österreichs stattfinden. Bei diesen Veranstaltungen treffen sich Biodiversitätsexpert*innen und Wissenschaftler*innen, um innerhalb von 24 Stunden die Biodiversität in einem klar abgegrenzten Gebiet zu erfassen. Im Rahmen der ABOL-BioBlitze werden Arten nicht nur dokumentiert, sondern auch genetisch analysiert, also DNA-Barcodes erstellt. Dabei werden Gewebeproben von Organismen, die von Expert*innen gesammelt und bestimmt wurden, an das ABOL-Team übergeben, das die Erstellung des DNA-Barcodes veranlasst. Die entsprechenden Daten werden anschließend in der internationalen, frei zugänglichen Datenbank (BOLD) veröffentlicht.

Durch die ABOL-BioBlitze wird nicht nur die Referenzdatenbank als Grundlage für zukünftiges Monitoring befüllt, sondern es wird auch das erarbeitete Wissen von privaten und institutionell gebundenen Expert*innen langfristig gesichert. Die Ergebnisse der ABOL-BioBlitze werden alle ca. zwei Jahre in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht, wobei alle Teilnehmer*innen mitwirken können.

Was bisher geschah

Der erste ABOL-BioBlitz fand 2019 beim GEO-Tag der Natur im Biosphärenpark Nockberge statt. Seitdem folgten jährlich 4-6 ABOL-BioBlitze in ganz Österreich. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wurde in der Zeitschrift Acta ZooBot unter Mitwirkung vieler ABOL-BioBlitz-Teilnehmer*innen publiziert. Vierzig Personen sammelten 2.172 Individuen bzw. 1.040 Arten. Von den meisten Individuen konnten DNA-Barcodes erstellt werden - diese stehen in der Barcoding-Referenzdatenbank BOLD nationalen und internationalen Forscher*innen und Naturschutzexpert*innen zur Verfügung. Die Ergebnisse der bisherigen Aktionen sind auf der ABOL-Homepage zusammengefasst, wo sich im ABOL-Blog auch Rückblicke zu jedem einzelnen ABOL-BioBlitz finden.

Wer zukünftige ABOL-BioBlitze nicht verpassen möchte, kann sich auch beim ABOL-Newsletter anmelden!

 

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pixabay Lizenz ELG21 (https://pixabay.com/de/photos/kühe-berg-weide-wolken-natur-7019167/)
Freitag, 26 August 2022

COwLEARNING

Breaking the blame game – Schluss mit gegenseitigen Schuldzuweisungen:

COwLEARNING für nachhaltige Rindfleisch und Milchversorgung

Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen wie der Begrenzung des Klimawandels und der Anpassung an seine Folgen, der Sicherung einer gesunden Ernährung und dem Erhalt von Kulturlandschaften mit hoher Biodiversität. Eine nachhaltige Agar- und Lebensmittelindustrie geht diese Herausforderungen an.  

In Österreich, mit seinem hohen Anteil an Wiesen und Weiden, ist die Haltung von Gras fressenden Rindern besonders bedeutend. Gerade die Rinderhaltung wird aber in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit kritisch gesehen. Das liegt beispielsweise an ihren Auswirkungen auf das Klima, denn bei der Verdauung setzen Rinder das klimaschädliche Treibhausgas Methan frei. Schwierige Lebens- und Arbeitsbedingungen können das Wohlbefinden von Mensch und Tier auf den Bauernhöfen und in den Schlachthöfen beeinträchtigen. Wegen niedriger Preise werden auf wenig Raum viele Tiere gehalten, die dadurch anfällig für Krankheiten werden. Die Behandlung der Tiere mit Antibiotika kann zu Antibiotikaresistenzen führen. Außerdem führt der hohe Fleischverzehr zu gesundheitlichen Risiken bei den Menschen.

Diese und weitere Probleme in unserer Versorgung mit Milch und Rindfleisch werden breit diskutiert, aber viele Fragen bleiben offen:

  • Was hat in der Vergangenheit zu Veränderungen in der Milch- und Rindfleischversorgung geführt und warum wurden Nachhaltigkeitsinnovationen (nicht) umgesetzt?
  • Wie schneiden alternative Milch-/Rindfleischketten im Hinblick auf das Wohlbefinden von Mensch und Tier, Umwelt, sozioökonomische Merkmale und Wachstumspotenzial ab?
  • Was sind allgemein akzeptable und durchführbare Änderungen für die Zukunft? 

Wir wollen mit dem Projekt COwLEARNING mögliche Veränderungen ausloten, indem wir wissenschaftliches Wissen von den Universitäten mit dem Erfahrungswissen aus Produktion, Verarbeitung, Handel, Gastronomie und Konsum zusammenbringen. Gemeinsam suchen wir nach möglichen Veränderung und schauen uns dazu verschiedene Innovationen an. Das könnten zum Beispiel Weidefütterung, Kuh-Kalb-Kontakte (das Kalb bleibt nach der Geburt für längere Zeit bei der Kuh), mobile Schlachthöfe, Kuh-Patenschaften oder die Schlachtung von Rindern erst nach dem Verkauf all seiner Teile sowie Milch- und Fleisch-Ersatzprodukte sein.  

Mit einer Farm-to-Fork Bewertung, also eine Analyse „vom Hof bis zur Gabel“, vergleichen wir diese Innovationen von der Bäuerin bis zum Verbraucher. Wir entwerfen gemeinsam Szenarien, also Zukunftsbilder, die alternative Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Außerdem entwickeln wir Serious Games, also „ernsthafte Spiele“, mit denen wir diese Themen auf spielerische Art vermitteln. Auf diese Weise wollen wir zum Lernen anregen und Experimentierräume für eine nachhaltigere Rindfleisch- und Milchversorgung schaffen.

Citizen Science Seminar

Die Projektleiterin Marinne Penker hielt im Jänner 2024 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über Forschung in Krisenzeiten und das Projekt COwLEARNING. Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.

Bildergallerie

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