Der Verein BirdLife Österreich erforscht und schützt die heimische Vogelwelt seit über 50 Jahren. Seit jeher ist Citizen Science eine wesentliche Grundlage dieser Arbeit, da die Expertise von BirdLife auf der jahrzehntelangen Sammlung von vogelkundlichen Fundmeldungen aufbaut. Erfolgten die Meldungen früher auf sogenannten „Meldezetteln“, so steht heute mit www.ornitho.at eine zeitgemäße und einfache Möglichkeit für das melden von Vogelbeobachtungen zur Verfügung.
Mit der Plattform ornitho.at kann man nicht nur Beobachtungen von Vogelarten melden, sondern auch Fotos oder Tonaufnahmen von Vögeln hinzufügen. Interessierte Benutzer*innen können im Archiv nach Fotos suchen, aktuelle Meldungen interessanter Vogelarten einsehen, Informationen zum jahreszeitlichen Auftreten erhalten, alle eigenen Meldungen verwalten u.v.m. Daneben haben die Melder*innen auch die Gewissheit, dass ihre Beobachtungen einer guten Sache dienen – nämlich dem Schutz der heimischen Vogelwelt.
Wer gerne unterwegs melden möchte, kann dafür die eigens dafür entwickelte App NaturaList nutzen, die viele smarte Funktionen anbietet:
Nähere Infos zur Teilnahme am Projekt gibt es auf der Website: www.ornitho.at.
Für die Geburtstagsausgabe des Österreich forscht Podcasts Wissen macht Leute im März 2023 war Christine Kovar, engagierte Citizen Scientist bei StadtWildTiere, zu Gast und gab spannende Einblicke in die Projektmitarbeit - hören Sie rein!
Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Die ersten Wasservogelzählungen in Österreich fanden schon in den 1950er Jahren statt. In den folgenden Jahren wurden die Zählungen schrittweise ausgeweitet, und ab 1970 erfolgten österreichweite Erfassungen. Damit ist die Wasservogelzählung eines der am längsten laufenden Citizen Science-Projekte von BirdLife Österreich. Die Zählungen erfolgen durch ehrenamtliche Mitarbeiter*innen an definierten Gewässerabschnitten, und je nach Bundesland ein- bis fünfmal pro Winter.
Ziel der Wasservogelzählung ist es, die Bestände der durch Österreich ziehenden bzw. der in Österreich überwinternden Wasservögel, z. B. Schwäne, Enten, Gänse oder Möwen, zu dokumentieren. In den letzten Jahren zeigte die Mehrzahl der Wasservogelarten Bestandsrückgänge. Verantwortlich dafür ist wahrscheinlich der Klimawandel – dieser führt zu immer wärmeren Wintern und somit müssen immer weniger Wasservögel aus dem Norden und Osten Europas bis zu uns kommen, um eisfreie Gewässer zur Nahrungssuche zu finden.
Nähere Infos und Ergebnisse gibt es auf der Seite von Birdlife Austria. Bei Fragen zum Projekt oder Interesse an den gesammelten Daten/Ergebnissen wenden Sie sich bitte an den Projektleiter.
Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Bei diesem anspruchsvollen Citizen Science-Projekt sind die Kenntnis der häufigen heimischen Brutvogelarten und eine Teilnahme über mehrere Jahre Voraussetzung. Die Mitarbeiter*innen zählen zweimal pro Jahr an festgelegten Zählpunkten alle gesehenen und gehörten Vögel. Aus der Summe aller Zählungen werden dann Bestandsentwicklungen berechnet. Die Datenlage reicht derzeit aus, um für etwa 90 Vogelarten aussagekräftige Trends zu ermitteln – und zwar ab dem Jahr 1998. Die Ergebnisse zeigen leider, wie wichtig die Überwachung unserer Brutvogelwelt ist: Mehr als die Hälfte der untersuchten Arten nimmt in ihrem Bestand ab, während dagegen nur bei etwa einem Fünftel aller dieser Arten eine Zunahme festgestellt werden kann. Die restlichen Vogelarten zeigen derzeit stabile Bestände.
Nähere Infos und Ergebnisse gibt es auf der Seite von Birdlife Österreich.
Bei Fragen zum Projekt oder Interesse an den gesammelten Daten/Ergebnissen wenden Sie sich bitte an den Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Der 2024 erschienene Österreichische Brutvogelatlas 2013–2018 ist die aktuellste und umfassendste Wissensquelle über das Vorkommen der Brutvögel in Österreich und über Veränderungen ihrer Verbreitungen während der letzten Jahrzehnte.
Der Brutvogelatlas stellt auf 680 Seiten die Verbreitungen aller 235 Vogelarten dar, die im Zeitraum 2013–2018 in Österreich gebrütet haben, und vergleicht diese Ergebnisse mit dem ersten österreichischen Brutvogelatlas (1981–1985). Während der sechs Felderhebungsjahre haben über 2.300 Citizen Scientists mehr als 2,1 Millionen Datensätze für dieses Projekt erhoben. Über die folgenden Jahre wurden die Daten geprüft und ausgewertet – es wurden Verbreitungskarten, Modellkarten, Höhendiagramme und vergleichende Analysen mit dem ersten Brutvogelatlas erstellt. Über 50 Autor*innen waren an der Erstellung der Arttexte beteiligt und über 40 Fotograf*innen haben ihre Bilder kostenfrei zur Verfügung gestellt. Durch all diese Beiträge ist nach 30 Jahren ein neues Standardwerk der Ornithologie entstanden.
Das Projekt wurde im Rahmen der Ländlichen Entwicklung 2014–2020 vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen, Wasserwirtschaft und vom Bundesministerium für Klimaschutz unterstützt.
Der Österreichische Brutvogelatlas 2013–2018 ist im Verlag Naturhistorisches Museum Wien erschienen und kann zum Preis von EUR 95.- unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bestellt werden.
Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen und eine Teilnahme leider nicht mehr möglich.
Der Projektleiter Norbert Teufelbauer hielt im Herbst 2023 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über den Brutvogelatlas.
Dieses Projekt erfüllte Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
In diesem Projekt können interessierte Gruppen (hauptsächlich Schulklassen) an einem wissenschaftlichen Projekt über die Aufenthaltsorte der Graugänse im Cumberland Wildpark in Grünau im Almtal teilnehmen.
Seit mehr als 40 Jahren wird das Sozialverhalten der Graugansschar der Konrad Lorenz Forschungsstelle (KLF, eine Core Facility der Universität Wien) in Grünau im Almtal (OÖ) beobachtet. Die Vögel sind individuell durch Beinringe markiert und können sich völlig frei bewegen.
Einige Graugans-Paare befinden sich während der Brutzeit und Jungenaufzucht (März bis Juni) auf dem Gelände des Cumberland Wildparks in Grünau im Almtal. Ziel dieses Projektes ist das Monitoring der Zeit-Raum Muster der Familien während der Aufzucht zu dokumentieren. Die erhobenen Daten liefern Informationen über die Verhaltens-Ökologie der Graugänse.
Schulklassen und andere Gruppen, die Interesse haben, sich als Citizen Scientists an der Forschung der KLF zu beteiligen.
Um teilnehmen zu können, melden sich Schulklassen/Gruppen zu einem Workshop mit anschließender Datenaufnahme auf der Seite Naturschauspiel an.
Ausgerüstet mit Erhebungsblatt, Gänseliste und einem Lageplan und begleitet von einer Vermittlerin protokollieren die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg durch den Cumberland Wildpark Graugänse-Sichtungen.
(c) Archiv KLF
Puehringer-Sturmayr, Gegendorfer, Rittenschober, Szipl, & Frigerio (2018): Involving pupils/citizens in long-term behavioural biology research. Lessons learnt and future perspectives. In: Heigl et al. (2018): Austrian Citizen Science Conference 2018, Abstract Book, S. 34-38. (nur auf Englisch verfügbar)
Pühringer-Sturmayr V, Rittenschober J, Gegendorfer G, Kleindorfer S, Frigerio D (2023). Assessing quality of contributions to avian monitoring by non-scientists: a case study on individually banded wild birds. Environ. Res. Lett. 18. DOI: https://doi.org/10.1088/1748-9326/acd073
Hirschenhauser, K., Frigerio, D., & Neuböck-Hubinger, B. (2022). Science Education and Beyond: Citizen Science in Primary School Potentially Affects Conceptual Learning and Socio-emotional Development. In A. Volvlas (Hrsg.), Citizen Science - Methods, Approaches and New Perspectives. Intechopen. DOI: https://doi.org/10.5772/intechopen.107532
https://www.sparklingscience.at/de/projects/show.html?--typo3_neos_nodetypes-page[id]=1247
Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Bedeutung und Auswertbarkeit von Datenbanken nehmen mit dem Umfang, der Präzision und der Aktualität der in ihnen gespeicherten Daten zu.
Das Naturhistorische Museum Wien, eine der größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Österreich, beherbergt mehr als 30 Millionen Objekte aus den Gebieten der Bio-, Erd- und Humanwissenschaften. In der Sammlung für Amphibien und Reptilien (Herpetologische Sammlung) werden seit 1982 zusätzlich Angaben über die historische und aktuelle Verbreitung der Amphibien- und Reptilienarten in Österreich gesammelt. Alle Verbreitungsdaten sind in der Herpetofaunistischen Datenbank Österreichs dokumentiert (gegenwärtiger Datenstand: rund 200.000 Fundmeldungen).
Beim Sammeln von Daten ist die Herpetologische Sammlung auch auf die Mithilfe zahlreicher Freiwilliger angewiesen, die ihre Fundmeldungen zur Aufnahme in die Datenbank zur Verfügung stellen.
Aktuell stehen in Österreich folgende Plattformen zur Meldung von herpetologischen Beobachtungen zur Verfügung:
Bitte melden Sie Ihre Amphibien- bzw. Reptilienbeobachtungen immer mit Foto (oder Tonaufnahme im Fall von Amphibienrufen), Standort und Datum und nutzen Sie bitte nur eine der genannten Websites.
Falls Sie Ihre Funde lieber per Mail mitteilen möchten, senden Sie diese bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Auch wenn Sie größere Datenmengen zu Amphibien und Reptilien in Österreich haben oder eine Frage zum Projekt stellen wollen, wenden Sie sich bitte an diese Adresse.
Jede Meldung zählt! Wir freuen uns auf ihre Beobachtungen, vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Ähnlich wie beim BirdRace von BirdLife Österreich werden Citizen Scientists einmal jährlich im Frühling dazu aufgerufen, möglichst viele Beobachtungen von heimischen Amphibien und Reptilien innerhalb einer definierten „Racezeit“ zu sammeln und diese natürlich zu melden! Das Event dient auch dazu, bestehende Kartierungslücken zu schließen, weswegen Funde je nach Gebiet unterschiedlich bewertet werden. Den Gewinner*innen winken jedes Jahr tolle Preise.
Das Austrian HERPETORACE 2025 findet vom 31.05. bis 01.06.2025 statt und dauert genau 48 Stunden!
In den Jahren 2024 und 2025 wird die Citizen Science-Initiative der Herpetologischen Sammlung auch vom Österreichischen Biodiversitätsfonds im Rahmen des Projekts „Amphibien und Reptilien Österreichs“ unterstützt.
Das Biodiversitätsfonds-Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Zusammenführung, Vervollständigung und Analyse vorhandener Daten eine breite Datenbasis zu Amphibien und Reptilien in Österreich zu schaffen. Lebensraumverlust, Krankheiten, die Aussetzung von gebietsfremden Arten und die fortschreitende Klimaerwärmung sind nur einige der Faktoren, die Amphibien und Reptilien bedrohen. Eine gute Datengrundlage ist entscheidend und Voraussetzung für eine Bewertung des Erhaltungszustands und von Bestandstrends.
Der so entstehende Datenpool soll eine Basis für die Erstellung der neuen Roten Liste, Ausgangspunkt für einen neuen Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Österreichs und Grundlage für die Erstellung des Berichts gemäß Artikel 17 der FFH-Richtlinie sein. Und das wichtigste: Alle Daten werden über die Global Biodiversity Information Facility (GBIF) und in weiterer Folge dem Verbreitungsatlas Österreich allen frei zur Verfügung gestellt.
Für den Österreich forscht Podcast Wissen macht Leute war Projektleiterin Silke Schweiger zu Gast. Hier können Sie die Sendung anhören!
Im Oktober 2021 ist ein tolles Buch zur Herpetofauna der Stadt Wien erschienen:
Schweiger S., Gassner G., Rienesl J. & Wöss G. (Hrsg.): WIEN. Amphibien & Reptilien in der Großstadt.
Außerdem:
Ein Feldführer für das Gebiet um den Neusiedler See:
Die Amphibien und Reptilien des Neusiedler See-Gebietes
181 Seiten, 316 Abbildungen
Bestimmungsschlüssel für alle im Gebiet vorkommenden Amphibien- und Reptilienarten
QR-Codes mit Amphibienrufen
Medieninhaber und Herausgeber: © 2015, Verlag des Naturhistorischen
Museums Wien, Burgring 7, 1010 Wien, Österreich, www.nhm-wien.ac.at. Nationalpark
Neusiedler See – Seewinkel Informationszentrum, Hauswiese, 7142 Illmitz, Österreich, https://www.nationalparkneusiedlersee.at
ISBN 978-3-902421-95-1
Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Nachdem der Goldschakal (Canis aureus) für Österreich als nicht heimisch galt, kam der erste Goldschakalnachweis im Jahr 1987. Es folgten vereinzelte Nachweise über einige Bundesländer verstreut und 2007 dokumentierte man den ersten Reproduktionsnachweis im Nationalpark „Neusiedler See-Seewinkel“. Seither lassen in erster Linie Gerüchte über Kamerafallen-Bilder, Fallwild und die eine oder andere Sichtung eine Anwesenheit dieser heimlich lebenden Tiere in einigen Gebieten Österreichs vermuten. Im Rahmen des laufenden Forschungsprojektes “Der Goldschakal in Österreich” konnten seit Oktober 2015 weitere Nachweise gesammelt werden. Mittels akustischer Stimulation in passenden Lebensräumen führen wir aktives Monitoring durch und suchen nach Losung und Spuren.
Wenn Sie glauben, einen Goldschakal gesehen zu haben, oder ein hundeartiges Tier auf Ihrer Wildkamera finden, melden Sie uns bitte Ihren Hinweis auf: www.goldschakal.at, über das Meldeformular oder per E-Mail an die Koordinations- und Meldestelle Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Das Goldschakalprojekt initierte im Jahr 2023 den Internationalen Tag der Schakale (world jackal day) und bietet seither jedes Jahr am 19. April ein Webinar mit spannenden Themen über die Welt der Schakale an: www.worldjackalday.com.
Der Goldschakal ist ein sehr scheues Tier und lebt sehr versteckt, auf einen ersten und nur flüchtigen Blick ist die Unterscheidung zu Fuchs oder Wolf manchmal nicht so einfach – doch bei genauerer Betrachtung gibt es ein paar eindeutige Merkmale.
Mit einer Schulterhöhe von bis zu 50 cm, einem Körpergewicht von 10-13 kg und einer Körperlänge von etwa 100 cm zählt der Goldschakal zum mittelgroßen Raubwild. Damit ist er größer und auch langbeiniger als der Fuchs, aber deutlich kleiner als der Wolf. Erkennungsmerkmale des Goldschakals sind unter anderem die zusammengewachsenen Ballen der beiden Mittelzehen und die im Verhältnis zum Körper (mit 20-30 cm) eher kurze Rute. Sein Fell ist gelblich-grau (bis rötlich), im Bereich des Rückens und der Schwanzspitze dunkel und seitlich sowie an den Beinen goldfarben. Seine braune Gesichtsmaske wird von einer weißen Zeichnung um den Fang und am Hals geprägt.
Weitere Informationen finden Sie außerdem auf dem YouTube-Kanal, sowie in einem Video am Ende dieser Seite. Auf Straßen getötete Goldschakale können Sie auch beim Projekt Roadkill eintragen.
Dr. Jennifer Hatlauf war DOC-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Das Projekt Goldschakal wurde unterstützt durch eine bilaterale WTZ-Förderung.
Custers J, Hatlauf J, van der Niet S, Tintoré B, Miliou A (2024), The Secret Family Life of a Group of Golden Jackals on Samos, Greece. Ecol Evol, 14: e70620. https://doi.org/10.1002/ece3.70620
Stefanović M, Bogdanowicz W, Adavoudi R, Martínez-Sosa F, Doan K, Flores-Manzanero A, Srinivas Y, Banea OC, Ćirović D, D'Amico G, Djan M, Giannatos G, Hatlauf J, Hayrapetyan V, Heltai M, Homel K, Hulva P, Ionică AM, Jhala YV, Juránková J, Kaboli M, Khosravi R, Kopaliani N, Kowalczyk R, Krofel M, Lanszki J, Lapini L, Lymberakis P, Männil P, Markov G, Mihalca AD, Miliou A, Modrý D, Molchan V, Ostrowski S, Pakeltytė G, Ruņģis DE, Šnjegota D, Szabó L, Tryfonopoulos GA, Tsingarska E, Volokh AM, Wójcik JM, Pilot M (2024) Range-wide phylogeography of the golden jackals (Canis aureus) reveals multiple sources of recent spatial expansion and admixture with dogs at the expansion front. Biological Conservation, 290, 110448. https://doi.org/10.1016/j.biocon.2024.110448
Böcker F, Weber H, Arnold J, Collet S, Hatlauf J (2023) Interspecific social interaction between golden jackal (Canis aureus) and red fox (Vulpes vulpes). Mamm Res (2024). https://doi.org/10.1007/s13364-024-00737-2
Suss L, Hatlauf L (2024) Focus on carnivore communities: photo traps and data analysis in biodiversity research. Acta Zoobot (accepted).
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Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Im Auftrag von „Blühendes Österreich“, einer gemeinnützigen Stiftung der REWE International AG und der Umwelt-NGO GLOBAL 2000, präsentierte der Schmetterlings-Experte Peter Huemer im Mai 2016 einen Bericht über den dramatischen Zustand der Schmetterlingsfauna. In Europa haben sich ihre Bestände seit 1990 in etwa halbiert, über 50 Prozent der Tagfalter Österreichs sind laut Roten Listen akut vom Aussterben bedroht. Die Lebensräume der Schmetterlinge wurden nicht zuletzt durch landwirtschaftliche Intensivierung, die voranschreitende Zersiedelung und allgemein durch den drastischen Verlust artenreicher Blumenwiesen massiv eingeschränkt; ihr von der Öffentlichkeit bisher wenig beachtetes Verschwinden bezeichnen die Expert*innen als klares Indiz für eine Schieflage des gesamten Ökosystems.
Die Stiftung Blühendes Österreich und die NÖ-Umweltbewegung „Natur im Garten“ rufen mit der App „Schmetterlinge Österreichs“ zur ersten Schmetterlings-Volkszählung Österreichs auf.
Egal ob Gartenbesitzerin oder Parkbesucher, ob Landwirt oder Bäuerin, ob Bergliebhaberin oder Wanderer oder einfach Naturfreund und Schmetterlingsfan – Jede Österreicherin und jeder Österreicher kann als Citizen Scientist einen Beitrag zur Erfassung des Bestandes der österreichischen Schmetterlinge leisten: Die App beinhaltet ca. 160 bestimmbare Tagfalterarten sowie 32 Nachtfalter und ermöglicht mit wenigen Klicks und ohne komplizierte technische Anwendungen das Melden von Schmetterlingsbeobachtungen. Mittels einer integrierten Fotofunktion werden Fotos innerhalb von Sekunden in eine Galerie geladen und der Gemeinschaft und Forschung zugänglich gemacht.
Die Nutzer*innen tragen zusammen mit ihren Sichtungen und Fotos zum Aufbau der größten österreichischen Schmetterlingsgalerie bei. In weniger als einer Sekunde nach Erstellung eines Fotos und einer Sichtungsmeldung werden die Daten in einer Galerie online gestellt und können mit der Schmetterlingsgemeinschaft geteilt und diskutiert werden. Die Galerie ist sowohl in einer Desktopversion als auch am Smartphone sichtbar. Die Leidenschaft, die Leistung und das Engagement jedes Nutzers und jeder Nutzerin werden sichtbar gemacht. Die Sichtbarmachung der Arbeit der Nutzer*innen ist Blühendes Österreich und „Natur im Garten“ ein großes Anliegen.
Alle Schmetterlingsliebhaber*innen sind eingeladen, den User*innen der App bei Fragen zu Bestimmungen oder Sichtungen zu helfen. Blühendes Österreich und „Natur im Garten“ wollen mit den österreichischen Schmetterlingsliebhaber*innen ein lebendiges und kommunikatives Falterforum aufbauen. Mit dem Smartphone als ständiger Begleiter ist die direkte und einfache Verbindung zur Community gegeben.
Mit der Nutzung der App und Meldung von Sichtungen trägt jede*r einzelne Nutzer*in zu einer wertvollen Erfassung der österreichischen Schmetterlingsbestände bei. Blühendes Österreich veröffentlicht die Sichtungen sowie jährlich eine Jahresauswertung (in Zusammenarbeit mit „Natur im Garten“).
Für die wissenschaftliche Betreuung und Beratung konnten die ausgewiesenen Experten Dr. Helmut Höttinger, Dr. Peter Huemer und DI Thomas Holzer gewonnen werden. Dr. Huemer ist zugleich im Vorstand der Stiftung Blühendes Österreich.
Projektleiterin Ines Lemberger war im November 2022 im Österreich forscht Podcast "Wissen macht Leute" zu Gast und hat viele spannende EInblicke ins Projekt gewährt - die Sendung können Sie hier anhören.
Ronald Würflinger von Blühendes Österreich hielt 2022 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über "Schmetterlinge Österreichs": "Von Power of Community, Schmetterlingen und Open Data".
Zeig her deinen Schmetterlingsgarten
2. Runde: Zeig' her deinen Schmetterlingsgarten 2018
Ausgeflattert II - im Burgenland, Niederösterreich, der Steiermark und in Wien
Ausgeflattert III - in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg
Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Beim Viel-Falter Monitoring beobachten, bestimmen und zählen Freiwillige gemeinsam mit Forschenden des Instituts für Ökologie der Universität Innsbruck Schmetterlinge. Ziel ist der Aufbau und die Etablierung eines österreichweiten systematischen Schmetterlings-Monitorings.
Schmetterlinge sind eine ausgezeichnete Indikator-Gruppe für die ökologisch überaus wichtige Tiergruppe der Insekten. Sie reagieren schnell und sensibel auf Lebensraum- und Umweltveränderungen. Schmetterlinge und insbesondere Tagfalter eignen sich zudem auf Grund ihres positiven Images ausgezeichnet zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutung biologischer Vielfalt.
In Österreich gibt es aufgrund der vielfältigen Lebensräume mit 4.095 Schmetterlingsarten (210 davon sind Tagfalter) deutlich mehr Arten als im viel größeren Deutschland. Gleichzeitig sind viele Schmetterlingsarten bedroht und auch früher häufige Arten werden immer seltener gesichtet. Hauptursachen für den Rückgang sind Landnutzungsänderungen, Intensivierungen in der Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden. Genaue Aussagen sind aber schwierig, da es bisher kaum langfristige Beobachtungsprogramme gibt. Genau das wird sich dank des Viel-Falter Monitorings ändern.
Beim Viel-Falter Monitoring werden Erhebungen durch Freiwillige (Citizen Science) mit professionellen wissenschaftlichen Erhebungen kombiniert. So werden die Vorteile von zwei Ansätzen genutzt, um qualitativ hochwertige und wissenschaftlich fundierte Daten zu sammeln. Damit leistet das Viel-Falter Monitoring auch einen wichtigen Beitrag zu einem österreichischen Biodiversitäts-Monitoring sowie einem EU-weiten Tagfalter-Monitoring.
Gleichzeitig trägt das Monitoring durch die Einbindung von Freiwilligen zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutung biologischer Vielfalt bei. Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind daher ein wichtiger Bestandteil des Viel-Falter Monitoring. Bei regelmäßigen Schulungs- und Fortbildungsangeboten können beteiligte Freiwillige und andere Interessierte ihr Wissen und ihre Artenkenntnis verbessern und einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz leisten.
Um eine gute Datenqualität sicherzustellen, ist eine intensive und persönliche Einschulung und Betreuung der involvierten Freiwilligen von großer Bedeutung. Unser Onlinekurs ermöglicht, bei gleichbleibend hoher Qualität, viele Interessierte anzusprechen. Im Kurs wird erklärt, was Biodiversitäts-Monitoring ist, warum es wichtig ist und wie das Monitoring genau funktioniert. Außerdem erhält man eine Einführung in die Bestimmung von Tagfaltern und in die Viel-Falter-Erhebungsmethode. Der Kurs wird durch ein individuelles persönliches Gespräch abgeschlossen.
Hier kommen Sie zum Blogbeitrag, der den Kurs näher vorstellt.
An Schmetterlingen Interessierte können mit einer einfachen Bestimmungshilfe für Tagfalter an zuvor vereinbarten Standorten in ganz Österreich Tagfalter beobachten. Diese Beobachtungen werden im Laufe des Jahres mehrmals durchgeführt. Vorkenntnisse sind hierfür keine nötig. Die Einschulung erfolgt persönlich und individuell angepasst durch das Viel-Falter Team.
Das Viel-Falter Monitoring wird vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck geleitet und gemeinsam mit den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen sowie der EURAC umgesetzt.
Es ist Teil des vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanzierten Insekten-Monitoring Österreich: Schmetterlinge, dem von der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol finanzierten Tagfalter-Monitoring Tirol und dem von der inatura, dem Land Vorarlberg sowie der Stiftung Blühendes Österreich unterstützten Tagfalter-Monitoring Vorarlberg.
Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Dieses Projekt des Österreichischen Alpenvereins – ein Biodiversitätsmonitoring oberhalb der Waldgrenze – steigert unser Wissen über alpine Tier- und Pflanzenarten, deren Lebensräume und über die Zusammenhänge unseres Handelns und den Auswirkungen auf diese sensible Lebenswelt . Die gesammelten Daten über die 20 Tier- und Pflanzenarten leisten einen Beitrag bei wissenschaftlichen Fragestellungen zur biologischen Vielfalt in den Alpen.
Welche Tiere leben und welche Pflanzen wachsen in unseren Bergen? Der Alpenverein untersucht im Rahmen von „Vielfalt bewegt! Alpenverein von Jung bis Alt“ die höchstgelegenen Lebensräume Österreichs – ein Projekt für Bergfexe und alle, die es werden wollen!
Das Projekt ist als Langzeitstudie geplant und soll dazu beitragen, die biologische Vielfalt in den Alpen zu erhalten und zu fördern. Das Biodiversitätsmonitoring in den höchstgelegenen Lebensräumen Österreichs soll vor allem bergaffine Menschen begeistern.
Wie alle Citizen Science Projekte lebt auch dieses Vorhaben von seinen ehrenamtlichen Helfer*innen, die typische Tier- und Pflanzenarten des Alpenraums längerfristig beobachten und ihr Wissen über Lebensraum Alpen verdichten und weitergeben.
Das Monitoring dient dazu, anhand der gesammelten Erkenntnisse geeignete Maßnahmen zu entwickeln, die den Rückgang der Arten verringern und Lebensräume für gefährdete Arten langfristig sichern bzw. verbessern können. Auch die Folgen des Klimawandels (ein Abwandern mancher Arten in höhere Regionen oder die Veränderung der Nahrungsressourcen) können so aufgezeigt werden. Einerseits sollen auch Verbreitungskarten generiert werden, die über das Vorkommen der einzelnen Arten Auskunft geben und andererseits sollen die Daten für Publikationen usw. auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.
Das Projekt bietet Bergsportler*innen die Möglichkeit, im Kontrast zu Gipfelsturm und Leistungsdruck die Natur wieder bewusst und aufmerksam zu erleben.
Das Vorhaben „Vielfalt bewegt! Alpenverein von Jung bis Alt“ vermittelt Wissen über alpine Arten und die Zusammenhänge zum Erhalt der biologischen Vielfalt in alpinen Lebensräumen in altersgerechter Form Kindern, Jugendlichen, Eltern und Großeltern. Die Säule für die langfristige Weiterführung der Vorhabens-Idee ist der intergenerationelle Austausch über die Natur, deren Lebensräume und Arten. Eltern und Großeltern werden zu Multiplikatoren. Im Zuge dessen wird auch die Zusammenarbeit mit der Alpenvereinsjugend, die schon sehr lange in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) tätig ist, gestärkt.
Ausgewählt wurden auf Basis verschiedener Kriterien 20 unterschiedliche Indikator-Arten (Tiere & Pflanzen), die ihren Lebensraum über der Waldgrenze haben – darunter das Alpenschneehuhn, die Weiße Silberwurz, die Eichblatt-Radspinne oder die Gämsheide.
Beobachtet wird zu jeder Zeit und bei jeder Wanderung je nach Lust und Laune!
Kompakt aufbereitete Steckbriefe zu den ausgewählten Pflanzen und Tieren sollen den Beobachter*innen bei ihren Wanderungen das Aufspüren der Arten erleichtern. Spannende und informative Geschichten dienen als Merkhilfe. In klar strukturierten Erhebungsbögen können dann die Daten aus der Naturbeobachtung, wie beispielsweise die geografische Lage, die Seehöhe, das Wetter oder eine Beschreibung des Lebensraums der Indikator-Arten eingetragen werden. Grundsätzlich wird nur entlang von bestehenden Wanderwegen beobachtet, um die Tier- und Pflanzenwelt zu schonen.
Um das Beobachten etwas zu erleichtern, wurde eine handliche Kartieranleitung gestaltet, die zusätzlich zu den 20 überarbeiteten Steckbriefen leicht ins Gelände mitgenommen werden kann. In der Kartieranleitung ist das Monitoring nochmals kurz vorgestellt und es wird erklärt, wo, wie und wann die 20 gesuchten Arten am besten und einfachsten gefunden werden können. Ausgewählte Steckbriefe sowie die Kartieranleitung können Sie am Ende dieser Seite herunterladen. Eine ständig aktualisierte Verbreitungskarte ist hier ersichtlich. Im Naturtagebuch werden 20 Tier- und Pflanzenarten vorgestellt, die für den Alpenraum typisch sind und viele hilfreiche Tipps und Tricks zum Beobachten beschrieben.
Um die Beobachtungen zu erfassen, können Sie entweder das Webportal "Vielfalt bewegt" Alpenverein" oder die App des Projektes nutzen. Mit Ihrem Smartphone können Sie direkt Fotos aufnehmen, der Standort wird automatisch vom GPS-Sender ermittelt. So kann die Beobachtung bei aufrechter Internetverbindung direkt ins Webportal übermittelt werden. Bei fehlendem Empfang werden die Daten lokal in der App gespeichert und, sobald wieder Internet empfangen werden kann, ans Webportal gesendet.
Um bei "Vielfalt bewegt! Alpenverein von Jung bis Alt" mitzumachen, können Sie sich über das Anmeldeformular auf der Website für das Projekt anmelden. Sobald die Anmeldung abgeschlossen ist, bekommen Sie eine Bestätigung vom Projektteam und können direkt loslegen.
Innerhalb des Projektes „Vielfalt bewegt! Alpenverein von Jung bis Alt“ (Biodiversitätsmonitoring) ist ein wunderschönes Memo-Spiel mit 32 Kartenpaaren entstanden. Die gezeichneten Abbildungen zeigen verschiedene alpine Tier- und Pflanzenarten, die ihren Lebensraum über der Waldgrenze haben. Im Beilagenheftchen sind, neben der Spielanleitung, alle Arten erklärt und deren besondere Merkmale hervorgehoben. Nachhaltig verpackt, in einem handlichen Baumwollsäckchen nimmt das Spiel kaum Platz ein.
© Birgit Kantner
Mit Unterstützung von Bund und Europäischer Union im Rahmen der Umsetzung des Österreichischen Programms für ländliche Entwicklung 2014–2020.
Dieses Projekt erfüllte Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.