Florian Heigl

Florian Heigl

Freitag, 26 August 2022 13:44

C.S.I. PhänoBiota

Forschen mit pflanzlichen Neuankömmlingen aus aller Welt

LAUFZEIT: 01.05.2020 – 30.04.2023

In einem europaweit erstmaligen Ansatz erforschen und dokumentieren Schüler*innen im Bezirk Liezen die phänologische Entwicklung von invasiven Neophyten unter dem Einfluss des Klimawandels. Mit Hilfe von Fachleuten entwickeln und testen sie moderne, mehrsprachige Feldforschungsinstrumente und Bildungstools und setzen damit den Grundstein für ein langfristiges, bundesweites Citizen Science Netzwerk. Die Beobachtungen werden genutzt, um das Neophytenmanagement in der Region, gestützt durch phänologische Informationen, effizienter zu machen. Die Projektergebnisse haben damit nicht nur pädagogischen Wert, sondern auch einen greifbaren ökologischen Nutzen.

In C.S.I. PhänoBiota erforschen Kindergartenkinder und Schüler*innen aus allen Schulstufen im Bezirk Liezen gemeinsam und auf Augenhöhe mit Wissenschaftler*innen die spannende phänologische Welt von Neophyten. Was Phänologie bedeutet, wird in diesem Video erklärt. Ausgerüstet mit umfassenden, altersgerecht aufbereiteten Forschungsutensilien beobachten und dokumentieren sie die phänologischen Phasen von ausgewählten Pflanzenarten im Jahresverlauf, stellen diese in Bezug zum Klima und lernen daraus fachliche Schlüsse zu ziehen.

Was passiert im Projekt oder ist bereits passiert?

Ein Großteil der Materialien wird in C.S.I. PhänoBiota gemeinsam mit den Schüler*innen erarbeitet. So entsteht beispielsweise eine NawiTech-Forscherbox für Kindergartenkinder, um bereits unseren jüngsten Teilnehmer*innen die Projektschwerpunkte spielerisch und mit allen Sinnen zugänglich zu machen. Im Girls only!-Programmierkurs entwickeln Schülerinnen eine einfache App. 

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Schüler*innen beobachten mit der Naturkalender App © Marco Schupfer

Mit Hilfe der bereits bestehenden Naturkalender-App und dem neuen Neophyten-Feature sollen auch Eltern, Großeltern, Geschwister und andere interessierte Citizen Scientists dazu angeregt werden, am Projekt mitzuforschen und ihre phänologischen Beobachtungen mit uns zu teilen. Wie die App funktioniert, wird in diesem Video erklärt. Es gibt jedoch auch analog die Möglichkeit die phänologischen Phasen mittels Beobachtungsbögen aufzunehmen. Hier geht’s zum Download der Beobachtungsbögen. Mit den gesammelten Daten sollen am Ende des Projektes für alle teilnehmenden Schulklassen phänomenale Drehscheiben entstehen, mit deren Hilfe unsere Nachwuchsforscher*innen die jährliche Entwicklung der Neophyten in ihrer Region prognostizieren können.

Darüber hinaus haben die Schüler*innen die Möglichkeit, eigene wissenschaftliche Fragestellungen, die sie zum Thema brennend interessieren, zu erarbeiten und unter die Lupe zu nehmen. Die jungen Forscher*innen begleiten im Projekt den gesamten Prozess von der Planung, Entwicklung und Durchführung der phänologischen Datenerhebung, bis hin zur Datenauswertung und Anwendung der gewonnen Erkenntnisse. Sie helfen auch aktiv bei der Kommunikation ihrer Ergebnisse mit. Hier geht’s zu den Radiosendungen: 

Passend zum Thema kommen unsere Expert*innen auch in die Schule und vermitteln spannende Einblicke in ihre Berufe. Schüler*innen besuchen Forschungstreibende in der Region und knüpfen wertvolle Kontakte für die Zukunft. Interessierte Schüler*innen haben die Möglichkeit vorwissenschaftliche Maturaarbeiten zum Thema zu verfassen und dabei eng mit unseren Expert*innen zusammenzuarbeiten.

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Exkursion mit dem Naturschutzbund zu den Trautenfelser Naturschutzflächen © Marco Schupfer

Projektziele

  • Themenkomplex „Neophyten-Phänologie-Klimawandel“ kennenlernen und Zusammenhänge durch innovative, interdisziplinäre Lehrmethoden eigenständig erforschen
  • Zugänge zu NawiTech-Forschungstreibenden in der Region ermöglichen und nutzen, z.B. für Projekte, Praktika, Exkursionen, wissenschaftliche Arbeiten)
  • Durch besondere Aufgaben im Projekt die Rolle von Kindern mit Migrationshintergrund stärken und ihre Kompetenzen hervorheben und einsetzen
  • Eltern, Großeltern, Geschwister und andere interessierte Citizen Scientists aktiv ins Projekt einbinden und für die gemeinsame Forschung begeistern

Projektpartner*innen

  • Unternehmenspartner:
    • Regionalmanagement Liezen
  • Wissenschaftliche Partner:
    • Berg- und Naturwacht Steiermark
    • Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
    • Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein
  • Schulische Bildungseinrichtungen:
    • WIKI Kindergarten Donnersbachwald
    • Naturpark-VS Altenmarkt
    • Naturpark-VS St. Gallen
    • Volksschule Aigen im Ennstal
    • Neue Mittelschule Irdning
    • Neue Mittelschule Stainach
    • Stiftsgymnasium Admont
    • Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik Liezen

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Gruppenfoto Konsortiumspartner © NUP Steirische Eisenwurzen

Welche Möglichkeit bietet Ihr Projekt für Pädagog*innen, die einen Kooperationszuschuss beantragen möchten?

Wir laden Bildungseinrichtungen aus allen Schulstufen und aus ganz Österreich ein, über Einzelaktionen beim Projekt mitzumachen und mit uns die faszinierende phänologische Welt der Neophyten unter die Lupe zu nehmen. Alle Aktivitäten von C.S.I. PhänoBiota können auch mit Kooperationsschulen umgesetzt werden. Eigene Ideen zum Projektthema können gerne eingebracht und im Rahmen der Kooperationszuschüsse gemeinsam erforscht werden. Die Vergabe der Kooperationszuschüsse erfolgt nach dem First Come, First Served Prinzip.

Bildergallerie

 

Mit Unterstützung vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit dem Förderschwerpunkt Talente regional.

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Freitag, 26 August 2022 12:52

COwLEARNING

Breaking the blame game – Schluss mit gegenseitigen Schuldzuweisungen:

COwLEARNING für nachhaltige Rindfleisch und Milchversorgung

Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen wie der Begrenzung des Klimawandels und der Anpassung an seine Folgen, der Sicherung einer gesunden Ernährung und dem Erhalt von Kulturlandschaften mit hoher Biodiversität. Eine nachhaltige Agar- und Lebensmittelindustrie geht diese Herausforderungen an.  

In Österreich, mit seinem hohen Anteil an Wiesen und Weiden, ist die Haltung von Gras fressenden Rindern besonders bedeutend. Gerade die Rinderhaltung wird aber in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit kritisch gesehen. Das liegt beispielsweise an ihren Auswirkungen auf das Klima, denn bei der Verdauung setzen Rinder das klimaschädliche Treibhausgas Methan frei. Schwierige Lebens- und Arbeitsbedingungen können das Wohlbefinden von Mensch und Tier auf den Bauernhöfen und in den Schlachthöfen beeinträchtigen. Wegen niedriger Preise werden auf wenig Raum viele Tiere gehalten, die dadurch anfällig für Krankheiten werden. Die Behandlung der Tiere mit Antibiotika kann zu Antibiotikaresistenzen führen. Außerdem führt der hohe Fleischverzehr zu gesundheitlichen Risiken bei den Menschen.

Diese und weitere Probleme in unserer Versorgung mit Milch und Rindfleisch werden breit diskutiert, aber viele Fragen bleiben offen:

  • Was hat in der Vergangenheit zu Veränderungen in der Milch- und Rindfleischversorgung geführt und warum wurden Nachhaltigkeitsinnovationen (nicht) umgesetzt?
  • Wie schneiden alternative Milch-/Rindfleischketten im Hinblick auf das Wohlbefinden von Mensch und Tier, Umwelt, sozioökonomische Merkmale und Wachstumspotenzial ab?
  • Was sind allgemein akzeptable und durchführbare Änderungen für die Zukunft? 

Wir wollen mit dem Projekt COwLEARNING mögliche Veränderungen ausloten, indem wir wissenschaftliches Wissen von den Universitäten mit dem Erfahrungswissen aus Produktion, Verarbeitung, Handel, Gastronomie und Konsum zusammenbringen. Gemeinsam suchen wir nach möglichen Veränderung und schauen uns dazu verschiedene Innovationen an. Das könnten zum Beispiel Weidefütterung, Kuh-Kalb-Kontakte (das Kalb bleibt nach der Geburt für längere Zeit bei der Kuh), mobile Schlachthöfe, Kuh-Patenschaften oder die Schlachtung von Rindern erst nach dem Verkauf all seiner Teile sowie Milch- und Fleisch-Ersatzprodukte sein.  

Mit einer Farm-to-Fork Bewertung, also eine Analyse „vom Hof bis zur Gabel“, vergleichen wir diese Innovationen von der Bäuerin bis zum Verbraucher. Wir entwerfen gemeinsam Szenarien, also Zukunftsbilder, die alternative Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Außerdem entwickeln wir Serious Games, also „ernsthafte Spiele“, mit denen wir diese Themen auf spielerische Art vermitteln. Auf diese Weise wollen wir zum Lernen anregen und Experimentierräume für eine nachhaltigere Rindfleisch- und Milchversorgung schaffen.

Citizen Science Seminar

Die Projektleiterin Marinne Penker hielt im Jänner 2024 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über Forschung in Krisenzeiten und das Projekt COwLEARNING. Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.

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Dienstag, 19 Juli 2022 15:16

Podcast: OECSK Reportage

Hören Sie rein in die neue Podcast Folge von "Wissen macht leute": Eine Reportage von der Österreichischen Citizen Science Konferenz in Dornbirn.

Mittwoch, 13 Juli 2022 14:51

Medizinische Universität Innsbruck

Wir freuen uns sehr, die Medizinische Universität Innsbruck als Partner im Citizen Science Network Austria begrüßen zu dürfen.

Mittwoch, 15 Juni 2022 11:05

Österreichische Nationalbibliothek

Als zentrale wissenschaftliche Bibliothek der Republik Österreich blickt die Österreichische Nationalbibliothek auf eine traditionsreiche Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurück. Aufgrund ihrer einzigartigen Sammlungen gehört sie zu den renommiertesten Bibliotheken weltweit. Eine ihrer Hauptaufgaben ist die Sammlung und Archivierung der in Österreich erscheinenden Publikationen, inklusive des österreichischen Webspace. Durch umfassende Digitalisierung ihrer Bestände und die breitgefächerten digitalen Angebote trägt sie zur Demokratisierung des Wissens bei.

Die Österreichische Nationalbibliothek sieht ihre BenutzerInnen als aktive BeiträgerInnen. Sie unterstützt daher Citizen Science und wird sich noch stärker als bisher an gemeinsamen Projekten beziehungsweise Projektanträgen beteiligen. Dafür wird sie auch geeignete Daten aus ihren digitalisierten Beständen zur Verfügung stellen. Eine Crowdsourcing Initiative, „Österreich aus der Luft“, wurde bereits erfolgreich abgeschlossen.

Montag, 02 Mai 2022 15:10

Ein Projekt starten

Wer ein Citizen Science Projekt starten möchte und sich in der Planungsphase befindet, steht meist vor vielen Herausforderungen und Unsicherheiten. Diesen ersten Hürden möchten wir Abhilfe schaffen und haben viele sehr hilfreiche und bewährte Unterlagen zusammengestellt, die sich auf Österreich forscht befinden.

Zahlreiche Projekte zur Inspiration und Zusammenarbeit

Bei der Planung eines Citizen Science Projektes empfehlen wir zuerst zu recherchieren, welche Projekte bereits aktiv sind bzw.  durchgeführt wurden. So können eventuell Synergien geschaffen und gegebenenfalls vorhandene Ressourcen genutzt werden.

Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte

Die AG Qualitätskriterien hat bereits 2017 20 Kriterien aufgestellt, die ein Projekt erfüllen muss um auf Österreich forscht gelistet werden zu können. Diese Kriterien werden von vielen Projektleiter*innen verwendet, um die Grundpfeiler ihres Projektes zu definieren. Rückmeldungen aus der Praxis zeigen, dass die Kriterien dabei helfen die vielen Aspekte eines Citizen Science Projektes zu berücksichtigen.

Ein Mentoringprogramm

In unserem Mentoringprogramm bieten Mentor*innen aus unterschiedlichsten Fachrichtungen persönliche Beratung bei der Umsetzung eines Citizen Science Projektes an, um auf Österreich forscht gelistet werden zu können. 

Fördermöglichkeiten

Ohne finanzielle Mittel lassen sich Projekte meist nicht durchführen. Daher haben wir im Bereich “Offene Calls” uns bekannte Förderprogramme gelistet, bei denen aktuell Förderanträge eingereicht werden können. 

Theoretische Grundlagen und Webinare

In Citizen Science wurde in den letzten Jahren ein große theoretische Grundlage geschaffen. In diesem Bereich listen wir die wichtigste Literatur zum Einstieg in Citizen Science auf und geben auch Links zu Webinaren, die die Grundlagen von Citizen Science vermitteln.

Empfehlungen zu rechtlichen Aspekten in Citizen Science

Rechtliche Aspekte in Citizen Science Projekten betreffen meist den Datenschutz und das Urheberrecht. Zu diesen zwei Aspekten wurden bereits Veranstaltungen durchgeführt und die Erkenntnisse daraus zusammengefasst.

Empfehlungen und praktische Tipps für die Planung und Durchführung von Citizen-Science-Projekten mit Schulen

Bei der Umsetzung von Citizen Science Projekten mit Schulen, sind einige Besonderheiten zu beachten. Die AG Schule hat dazu eine Handreichung erarbeitet. Eine kompakte Checkliste bietet einen schnellen Überblick über die wichtigsten Faktoren, die bei einer solchen Zusammenarbeit beachtet werden sollten. Die Broschüre kann gleichermaßen von Forschenden und Lehrpersonen genutzt werden. 

Trainingsmaterialien zu Open Science Tools

Open Science, also die Öffnung des wissenschaftlichen Prozesses, spielt auch in Citizen Science eine große Rolle, da die Projekte so transparent wie möglich agieren möchten. Welche Möglichkeiten und Tools es dabei gibt und welche sich bewährt haben, kann man in den vielen Onlineressourcen der AG Open Science Tools nachlesen. 

Fragenkatalogs für Open Data in Citizen Science Biodiversitätsprojekten

Dieser Fragenkatalog ist eine Beurteilungshilfe für die Machbarkeit/Sinnhaftigkeit der Öffnung von spezifischen Citizen Science Biodiversitätsdatenbanken (erprobt an bestehenden und hypothetischen Projekten). Denn nicht alle Biodiversitätsdaten, die mit Citizen Science erhoben wurden, eignen sich dazu, öffentlich zur Verfügung gestellt zu werden.


Wir hoffen, diese Informationen helfen Ihnen dabei ein Citizen Science Projekt zu planen. Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich gerne an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Dienstag, 26 April 2022 15:14

Camaliot

Jetzt das neue Projekt Camaliot ausprobieren und z.B. dabei helfen Extremwetterereignisse besser vorherzusagen.

Dienstag, 19 April 2022 14:36

Camaliot

Das CAMALIOT-Projekt (Anwendung der Technologie des maschinellen Lernens für GNSS IoT-Datenfusion)

Das Projekt CAMALIOT integriert Daten aus dem Internet der Dinge (IoT), einschließlich Smartphones, und traditionelle Datenquellen des Globalen Navigationssatellitensystems (GNSS), um Technologien für Big Data, Datenfusion und maschinelles Lernen (ML) zu nutzen und zu demonstrieren, wie diese Daten in verschiedenen wissenschaftlichen Anwendungen genutzt werden können. 

Die CAMALIOT-Android-App nutzt die Vorteile von Zweifrequenz-Chipsätzen, die jetzt in einigen Android-Mobiltelefonen verfügbar sind, und zeichnet Daten von allen verfügbaren Satelliten auf. Der Zweck der mobilen App ist es, so viele GNSS-Rohdaten wie möglich von möglichst vielen Standorten auf der ganzen Welt durch Crowdsourcing zu sammeln. Diese Daten werden in Algorithmen des maschinellen Lernens zur Bestimmung troposphärischer Parameter eingespeist, die Wettervorhersagen auf der Erde und die Überwachung des Weltraumwetters unterstützen, was wiederum für den Satellitenbetrieb und die Kommunikation wichtig ist. Weitere Informationen über die wissenschaftlichen Ergebnisse sind auf der Website www.camaliot.org zu finden. Ein Paper, das die App und die Datenerfassungskampagnen genauer beschreibt, wurde im International Journal of Digital Earth veröffentlicht und ist hier zu finden.

Obwohl die Finanzierung des CAMALIOT-Projekts nun abgeschlossen ist, sammeln wir weiterhin Daten über die CAMALIOT-App zur Erfassung von GNSS-Rohdaten, um die laufende wissenschaftliche Forschung zu unterstützen.

Das Projekt hat drei Hauptpartner: (i) die Europäische Weltraumorganisation (European Space Agency, ESA), die das Projekt finanziert und wissenschaftliche Unterstützung geleistet hat; (ii) die ETH Zürich, die das Projekt geleitet und die maschinellen Lernmodelle für die Wettervorhersage entwickelt hat; und (iii) das Internationale Institut für angewandte Systemanalyse (International Institute for Applied Systems Analysis, IIASA), das die CAMALIOT Crowdsourcing-App entwickelt und die Datenerfassung geleitet hat, wie auf der Projektwebsite beschrieben. 

Dienstag, 19 April 2022 14:17

Podcast Episode 2

Montag, 04 April 2022 15:40

City Nature Challenges in Österreich

Jede Naturbeobachtung zählt!

Die City Nature Challenge (kurz: CNC) ist ein jährlich im Frühjahr (zumeist Ende April, Anfang Mai) stattfindender „Bioblitz“, der simultan in verschiedenen Städten und Regionen weltweit ausgetragen wird. Dabei wird an vier aufeinander folgenden Tagen die Artenvielfalt anhand von Fotos oder Tonaufnahmen in einem Gebiet von der Bevölkerung dokumentiert und auf der Beobachtungsplattform „iNaturalist“ geteilt. Anschließend werden die Beobachtungen zusammen mit der Community auf iNaturalist bis aufs Artniveau bestimmt. 

2016 ins Leben gerufen und seitdem weltweit organisiert wird die CNC von dem National History Museum of Los Angeles County und der California Academy of Sciences. Seit 2018 nehmen jedes Jahr hunderte Städte und Regionen rund um den Globus an dieser Challenge teil und messen sich gegenseitig in einem freundschaftlichen Wettbewerb, welche Region die meisten Beobachtungen macht, die meisten verschiedensten Arten dokumentiert und die meisten Beobachter*innen motivieren kann, mitzumachen. Gemeldet werden können alle Beobachtungen von wildlebenden bzw. wildwachsenden Organismen (Tiere, Pflanzen, Pilze, andere Lebensformen) in den teilnehmenden Regionen.  

Seit 2020 nehmen jährlich auch österreichische Städte und Regionen an der internationalen Veranstaltung teil. Die CNC wird von jeder der teilnehmenden Städte oder Regionen selbst organisiert. Als gemeinsames Dach für teilnehmende Regionen in Österreich fungiert das Projekt „City Nature Challenges in Österreich“.

Ziel der CNC ist es, die Bevölkerung wieder mit der Biodiversität vor Ort vertraut zu machen, die Neugier zu wecken und die wilde Natur vor der Haustür zu entdecken. Über die Beobachtungsplattform kann man sich mit anderen Naturinteressierten austauschen und durch die gemeinsame Artbestimmung die Artenkenntnis erlernen und verbessern. Die Daten helfen wiederum der Forschung, Verwaltung und dem Naturschutz: Sie tragen zu einem besseren Verständnis über den Status von Arten und deren Verbreitung in Österreich bei. Durch die große Zahl an Beobachtungen lassen sich robuste Daten zur Phänologie gewinnen. Zusätzlich können z. B. Arealerweiterungen von invasiven Arten oder von seltenen/besonderen Arten festgestellt werden. Auch Wiederentdeckungen und Neufunde sind möglich.

Wann?

Die nächste City Nature Challenge findet vom 28. April bis 1. Mai 2023 statt. Die Planungsphase für Organisator:innen beginnt aber bereits im Oktober 2022. 

Mitmachen

Alle Interessierten können bei der City Nature Challenge mitmachen. Eine Anmeldung zum Citizen Science Projekt ist nicht notwendig. Benötigt wird lediglich eine Kamera (Smartphone oder Digitalkamera) und ein Account bei iNaturalist. In Salzburg wird zur Datenerfassung Observation.org und die App ObsIdentify verwendet. Die Nutzung beider Plattformen ist kostenlos.

Anschließend einfach im Zeitraum 28. April bis 1. Mai 2023 Fotos oder Tonaufnahmen von wildlebenden bzw. wildwachsenden Tieren, Pflanzen, Pilzen und anderen Organismen in den teilnehmenden Regionen machen und diese auf iNaturalist hochladen. Und schon zählt Ihre Beobachtung! Darüber hinaus können Sie auch bei der Bestimmung der eingereichten Beobachtungen auf iNaturalist mithelfen. Somit kann also auch die Aktion unterstützt werden, wenn man nicht in einer teilnehmenden Region sein kann.

Zur Meldung der Beobachtungen während der City Nature Challenge wird die App von iNaturalist verwendet. iNaturalist ist eine Beobachtungs- und Bestimmungsplattform, die von der California Academy of Sciences und der National Geographic Society betrieben wird. Neben der Dokumentation von Beobachtungen von wildlebenden Organismen dient die Plattform auch zum Austausch zwischen den User*innen selbst.  

Was passiert mit den Daten?

Die Beobachtungen, die im Zuge der CNC auf iNaturalist gemeldet wurden, können von allen Benutzer*innen der Beobachtungsplattform gesehen und genutzt werden. Sie sind also frei verfügbar. Darüber hinaus werden verifizierte Beobachtungen (die den Status „Forschungsqualität“ besitzen) mit der Initiative GBIF „Global Biodiversity Information Facility“ – einer internationalen Biodiversitätsdatenbank – geteilt, die von Wissenschafter*innen für ihre Forschungen benutzt werden. Zusätzlich sind die Beobachtungen mit etwas Verzögerung auch im Biodiversitäts-Atlas Österreich abrufbar.

Über Ihr iNaturalist-Konto können Sie selbst festlegen, wie Ihre Beobachtungen und Fotos verwendet werden dürfen (Angabe einer Creative Commons Lizenz) und Sie können jederzeit Ihre Beobachtungen auch wieder entfernen, indem Sie Ihr Konto löschen.

Weitere Informationen 

Weitere Informationen zu den verschiedenen City Nature Challenges in Österreich, und wie sie mitmachen können, finden sie auf unserer Projektwebsite.

Informationen zum offiziellen internationalen Projekt gibt es auf www.citynaturechallenge.org (in englischer Sprache).

Podcast-Episode

Im April 2023 war die Koordinatorin der CNC in der Region Krems-Wachau-Melk, Tanja Lumetsberger, in unserem Podcast Wissen macht Leute zu Gast und gab tiefere Einblicke ins Projekt - hören Sie rein!

Durchführende Organisationen 2023

Die City Nature Challenge wird weltweit organisiert vom Natural History Museum of Los Angeles County und der California Academy of Sciences.

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