Florian Heigl

Florian Heigl

Dienstag, 18 Juli 2023 14:58

Urbane Hitzegeschichten

Was ist Urban Heat Stories?

In der Stadt wird es in den nächsten Jahren immer heißer. Die Betroffenheit von Hitze kann sich von Nachbarschaft zu Nachbarschaft stark unterscheiden. Sie hängt nicht nur von der Bebauungsdichte oder dem Grad der Versiegelung in der Stadt ab, sondern auch von dem Alter und dem Gesundheitszustand der Menschen und deren direktem Wohnumfeld.

Das Forschungsprojekt Urban Heat Stories sammelt daher individuelle Hitzeerfahrungen vulnerabler Gruppen in Wien. So sollen die vielfältigen Betroffenheiten und Ansprüche von Stadtbewohner:innen sichtbar werden. 

Ziel ist auch die Entwicklung eines Chatbot-Piloten. Er soll Einblicke in die soziale Dimension von Hitze auf Stadtebene bieten. Auf dieser Grundlage können Empfehlungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung bei steigenden Temperaturen um eine soziale Dimension erweitert und damit die Bedürfnisse vulnerabler Gruppen langfristig in die Planung integriert werden

Wie funktioniert Urban Heat Stories?

Wesentliche Kooperationspartner*innen sind die Stadtbewohner*innen. In einem zweiteiligen Workshop kartieren sie zunächst ihre Aufenthaltsorte im öffentlichen Raum ihres Wohnumfeldes. Die Temperaturen der lokalisierten Orte werden exemplarisch mittels mobiler Sensoren in einem gemeinsamen Wahrnehmungs- und Sondierungsspaziergang untersucht. Die gemessenen Temperaturen werden mit dem persönlichem Hitzeempfinden verglichen. So entsteht eine Diskussionsgrundlage für die Urban Heat Stories. Sie sind Ausgangspunkt zur Entwicklung des neuartigen Chatbot-Piloten zur Hitzewahrnehmung in der Stadt. 

Wie kann ich mitforschen?

Seit September 2023 fanden vier Workshops mit Senior*innen als Citizen Scientists rund um den Quellenplatz (10. Bezirk, Wien) statt. Das Format soll im Frühjahr/Sommer 2024 auch in anderen Stadtteilen mit weiteren Zielgruppen fortgesetzt werden. Ein erster Chatbot-Pilot wird zudem im Winter 2024 starten. 

Kommende Veranstaltungen:

  • Urbane Hitzegeschichten auf dem Citizen Science Day im Naturhistorischen Museum: Im Rahmen des Citizen Science Days (06.04.2024, NHM Wien) wird es für Interessierte die Möglichkeit geben, das Projekt kennenzulernen, eigene Geschichten zu teilen sowie Temperaturen zu messen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
  • Citizen Science Award 2024: Wir freuen uns, als eines von acht Projekten für den Citizen Science Award 2024 des OeAD ausgewählt zu sein. Zwischen April und Juli 2024 werden Workshops mit Schüler*innen stattfinden. Für die teilnehmenden Schulklassen gibt es zusätzlich Geld- und Sachpreise zu gewinnen. Details zur Anmeldung unter: www.youngscience.at/csa

Bei Interesse an einer Citizen-Science-Forschung zu Hitzeerfahrungen (bspw. Workshop-Teilnahme, Chatbot-Test) in Ihrer Nachbarschaft freuen wir uns ebenso über ein kurzes initiatives Mail an eine der angegebenen Kontaktadressen. 

Podcast-Folge

Im Rahmen der Folge "Der Citizen Science Award 2024 - ein Blick hinter die Kulissen" gewährte Sebastian Harnacker im Podcast Wissen macht Leute Einblicke in das Projekt. Sie können die Folge auf unserem Blog oder auf der Podcast-App Ihrer Wahl nachhören. Alle Details finden Sie hier

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Erkenntnisse sind Grundlage für Empfehlungen an die Stadtplanung und sollen in aktuelle Entwicklungsprojekte (bspw. WienNeu+, 10. Bezirk) einbezogen werden. Sie werden zudem auf der Internetseite des future.lab Research Center der TU Wien veröffentlicht. Für Teilnehmer*innen - als Co-Forschende - werden die Ergebnisse auch als Printausgabe kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Wer steht hinter dem Projekt?

Das Projektteam besteht aus Forschenden des future.lab Research Center und der TU Wien Bibliothek sowie aus den Bewohner*innen als Citizen Scientists. Stadtforschung findet nicht im Labor, sondern gemeinsam vor Ort statt. Bewohner*innen bringen Ihre Erfahrungen und Interessen ein.

Die Umsetzung erfolgt - im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes „OPUSH“ - in enger Kooperation mit dem Partnerprojekt Heat Chronicles (Cròniques de la Calor) von Open Systems an der Universidad de Barcelona. Eine Zusammenarbeit auf lokaler Ebene besteht mit der Stadt Wien (MA 22, MA 25, GB*), der Arbeiterkammer Wien und dem Naturhistorischen Museum.

Welche Rollen gibt es im Projekt?

  • Das transdisziplinäre Projektteam setzt sich aus der Forschungsgruppe des future.lab Research Center sowie der TU Wien Bibliothek zusammen. Die TU Wien Bibliothek kann u.a. auf Erfahrung im Bereich Big Data und Urbaner Hitze zurückgreifen.
  • Die Bewohner*innen nehmen als Citizen Scientist an der Entwicklung der Inhalte für den ChatBot teil und sind zentral für die Erhebung der Daten in Form von Micro-Stories.
  • Das Naturhistorische Museum wird als lokaler Stakeholder mit breiter Erfahrung mit Citizen Science Experimenten eingebunden. 
  • Lokaler Projektpartner sind zudem die Magistratsabteilungen der Stadt Wien MA 21 und MA 22 (Expertise und meteorologische Hintergrunddaten), die Arbeiterkammer Wien (bspw. Sozialraummonitor), OpenKnowledgeMaps (Datenvisualisierung) und Wunderbyte (Chatbot-Programmierung).

 

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Donnerstag, 22 Juni 2023 09:38

Geschichte schreiben: Briefe 1920–1934

Worum geht es in dem Projekt?

Im Crowdscourcing-Projekt „Briefe 1920–1934“ geht es um die Transkription des unikalen Briefbestandes der Wienbibliothek im Rathaus aus diesem Zeitraum. Im Gegensatz zu historischen gedruckten Werken, die mittlerweile standardmäßig einer automatischen Volltexterkennung unterzogen werden, ist das für Handschriften nach wie vor nicht so einfach möglich – vor allem, wenn die Dokumente wie im vorliegenden Fall von vielen verschiedenen Schreiber*innen stammen. Da die Demokratisierung von Wissen eine zentrale Rolle im Aufgabenspektrum der Wienbibliothek im Rathaus spielt und das Pilotprojekt „Briefe 1914–1919“ ein großer Erfolg ist, bitten wir auch hier wieder die Crowd um Mithilfe bei der inhaltlichen Erschließung.

Die Wienbibliothek im Rathaus digitalisiert bis 2025 alle Korrespondenzen – mehr als 200.000 Stück – und stellt sie unter Einhaltung des Urheberrechts in der Digitalen Bibliothek frei zur Verfügung. Durch das alphabetische Vorgehen wird der Bestand des Crowdsourcing-Projekts sukzessive bis zum Buchstaben Z erweitert.

Wie kann man mitarbeiten?

Die Mitarbeit steht allen Interessierten offen. Nach der Registrierung kann zwischen zwei Aufgaben gewählt werden: Briefe transkribieren oder bereits von Anderen transkribierte Briefe prüfen. Werden Fehler entdeckt, können diese geändert und eine neue Version angelegt werden. Drei unabhängige Bestätigungen sind notwendig, damit eine Transkription als korrekt eingestuft wird.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die fertigen Transkriptionen werden in regelmäßigen Abständen in die Digitale Bibliothek der Wienbibliothek im Rathaus integriert und sind dann jederzeit abruf- und durchsuchbar. Dadurch sind die Briefinhalte für alle Interessierten zugänglich – etwas, das bislang nur einem eingeschränkten Expert*innenkreis vorbehalten war.

Crowdsourcing-Plattform crowdsourcing.wien

Das Projekt „Briefe 1920–1934“ ist Teil der Crowdsourcing-Plattform crowdsourcing.wien – eine Kooperation von Wien Museum und Wienbibliothek im Rathaus. Ziel dieser gemeinsamen Plattform ist es, Originalquellen zur Geschichte Wiens aus unterschiedlichen Institutionen durch die Mithilfe der Crowd zu erschließen und für alle Interessierten zugänglich zu machen. Denn nur les- und verstehbares Wissen kann lebendig gemacht und inklusiv zur Debatte gestellt werden.

Mehr Informationen: crowdsourcing.wien

Podcast-Folge

Projektkoordinatorin Alexandra Egger war im Juli 2023 im Österreich forscht Podcast "Wissen macht Leute" zu Gast und hat viele spannende Einblicke ins Projekt gewährt - die Sendung können Sie hier anhören. 

 

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Bildergalerie:

Mittwoch, 17 Mai 2023 14:42

Salon of Open Secrets

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Hardware in unseren smarten Geräten nicht nur Kunststoff, sondern auch Konflikt-Materialien wie Wolfram, Zinn, Tantulum und Gold enthält. Technologie ist also nicht neutral. All diese Rohstoffe werden in Konfliktregionen abgebaut, danach unter gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen zu elektrischen Schaltkreisen zusammengesetzt und letztendlich meist rasch auf kontaminierten Mülldeponien entsorgt. Diese Kontaminierung ist Ausdruck von den noch heute fortbestehenden kolonialen Beziehungen zu Boden. 

Kunstbasierte Forschungsmethoden greifen auf künstlerische Praxis zurück, um sich komplexen Zusammenhängen annähern zu können. Indem wir unser künstlerisches Forschungsprojekt für Bürger*innenöffnen, wollen wir dieses Phänomen greifbar machen. Die Überschneidung von Kunst und Wissenschaft kann uns ermächtigen und ermutigen, neue Wege zu finden.

Dieses Citizen Science Projekt behandelt heikle Themen mit Hilfe eines online Spiels, in dem Spieler*innen alternative Technologien entdecken. Besucher*innen unserer Workshops (im Technischen Museums Wien, der Kinderuni an der Akademie der bildenden Künste Wien, der Maker Fair Vienna und drei Wiener Schulen) navigieren durch virtuelle Landschaften, in denen sie bestimmten Charakteren als Avataren begegnen. Diese Avatare repräsentieren real existierende Menschen aus der ganzen Welt, die an unserem Hauptforschungsprojekt mitarbeiten. Durch diese Form des interaktiven Geschichten-Erzählens werden junge Menschen eingeladen, selbst zu Erfinder*innen von grüner und fairer Hardware zu werden, sich untereinander zu vernetzen und ihre Ideen in der nächsten Phase des Projekts in konkrete Prototypen umzusetzen. 

Mit dem Begriff Ethische Hardware wollen wir Technologien beschreiben, die der Umwelt nicht schaden, sondern regenerative Praktiken zum Wohle der Natur und der Menschen anwenden.

Es gibt starke soziale Bewegungen unter Jugendlichen, weiblichen* und nicht-binären Kreativen, die ähnliche Werte teilen (Extinction Rebellion, Fridays For Future). Unser Citizen Science Projekt befasst sich mit fehlender Kommunikation zwischen Wissenschaft und Jugendbewegung. Wir möchten die Kreativität und die transformative Arbeit junger Bürger*innen, insbesondere derer, die Minderheiten angehören, besser verstehen, indem wir ihnen einen spielerischen Zugang zu unserer Forschung anbieten. Wir hoffen, dass die Visionen der CS unsere Vorstellung von Zukunftstechnologie erweitern werden, und dass den Teilnehmenden umgekehrt die Möglichkeit geboten wird, eine alternative Zukunft zu imaginieren. Auf diese Weise werden wir hoffentlich gemeinsam die notwendige Kraft sammeln, diese Krise zu bewältigen. 

Unser Forschungsteam, bestehend aus den Kunstwissenschaftler*innen Dr. Stefanie Wuschitz und Dr. Patrícia J. Reis von der Akademie der bildenden Künste in Wien, den Citizen Scientists und dem Technischen Museum Wien (TMW), unserem nationalen Forschungspartner, werden die Forschungsergebnisse für den Einsatz in Klassenzimmern und außerschulischen Bildungseinrichtungen nutzbar machen.

 

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Donnerstag, 27 April 2023 10:12

Gartenfreunde

Von Alpenkammmolch bis Zauneidechse – Gartenfreunde bitte melden

Der heimische Garten stellt nicht nur einen Ort der Ruhe und Entspannung für den Menschen dar, sondern kann gleichzeitig als wichtiger (Ersatz-)Lebensraum oder hilfreiches Trittsteinbiotop für viele Tier- und Pflanzenarten dienen. Besonders die beiden gefährdeten Tiergruppen der Amphibien und Reptilien können von einem naturnah gestalteten Garten profitieren. Vorkommen von Laubfrosch, Teichmolch, Zauneidechse & Co. im Siedlungsgebiet sind jedoch vergleichsweise wenig dokumentiert. Hier können Fundmeldungen von Gartenbesitzer*innen Wissenslücken füllen und zur Erforschung der Herpetofauna beitragen. Aus diesem Grund lädt die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) jährlich zur österreichweiten Mitmach-Aktion „Von Alpenkammmolch bis Zauneidechse – Gartenfreunde bitte melden“ ein. Beobachtungen aus dem eigenen Garten, Schul- oder Gemeindegarten sind herzlich willkommen. Dieses Jahr findet die Aktion vom 8. bis 14. Mai 2023 statt. Beobachtungen können über die Plattformen naturbeobachtung.at, inaturalist.at oder herpetofauna.at übermittelt werden. Eingehende Meldungen werden von Expert*innen kontrolliert und die Melder*innen im Fall einer Fehlbestimmung kontaktiert. Die gesammelten Daten werden anschließend in die Herpetofaunistische Datenbank der Herpetologischen Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien (HFDÖ) übermittelt und stehen dadurch langfristig der Forschung und dem Naturschutz zur Verfügung.

Was bisher geschah

In den beiden letzten Jahren wurden jeweils über 200 Amphibien- bzw. Reptilienvorkommen gemeldet, bzw. über 1000 Individuen aus 22 Arten. Durchschnittlich wurden zwei Meldungen pro Garten abgegeben. Wenn auch alle Bundeländer vertreten waren, so erreichten uns die meisten Meldungen aus Niederösterreich. Die häufigsten Reptilienarte waren BlindschleicheZauneidechse und Ringelnatter, bei den Amphibien führte der Teichmolch vor der Erdkröte und der Gruppe der Wasserfrösche. Eine kurze Zusammenfassung der vorherigen Jahre findet sich in der Zeitschrift ÖGH-Aktuell Nr. 59 und Nr. 62.

Freitag, 14 April 2023 15:34

Update Social

Mit deinen Ideen in eine lebenswerte Zukunft für alle

Unsere Gesellschaft steht vor zahlreichen sozialen Herausforderungen. Die öffentliche Verwaltung, Wohlfahrtsverbände & soziale Dienstleister*innen, Zivilgesellschaft und (soziale) Unternehmen arbeiten bereits daran diese zu lösen. Angesichts immer komplexer werdender Herausforderungen braucht es verstärkt eine Zusammenarbeit und einen Dialog über die einzelnen Sektoren hinweg. Denn gemeinsam können wir mehr erreichen! 

Den Rahmen für eine Zusammenarbeit soll UpdateSocial bieten!

In allen Bereichen unserer Gesellschaft gibt es Menschen, die entweder bereits eine Idee zur Lösung einer Herausforderung haben oder neue Lösungsansätze (z.B. neue Produkte, soziale Dienstleistungen) entwickeln wollen. Mit UpdateSocial bündeln wir die Innovationskraft aller Sektoren und schaffen gemeinsam den Durchbruch. Wir verbinden damit Ideenreichtum der Zivilgesellschaft mit der Umsetzungskraft von Wohlfahrtsverbänden und der öffentlichen Verwaltung. 

Zu Beginn sammeln wir in einer kollaborativen 48-h Ideenwerkstatt die Lösungsansätze zu den zuvor definierten sozialen Herausforderungen. In einem Unterstützungsprogramm wird die Weiterentwicklung dieser Ansätze begleitet, um diese reif für die Zusammenarbeit mit Pilotierungs- und Skalierungspartner*innen wie der Volkshilfe OÖ, andere soziale Dienstleister*innen oder der öffentlichen Verwaltung zu machen. 

ALLE sind aufgerufen mitzumachen. Ko-kreativ, lokal und digital.

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Mach mit beim Update von Bürger*innen für Bürger*innen!

Gemeinsam können wir innovative Lösungen vorantreiben und die Community für soziale Innovationen in OÖ stärken 

Rolle als Teilnehmer*in: 

Werde Teil der Community der Macher*innen, profitiere von einer öffentlich-unterstützen, kollaborativen und lösungsorientierten Zusammenarbeit, hilf mit bei der Entwicklung neuer Lösungsansätze für die sozialen Herausforderungen unserer Zeit oder setze dich dafür ein es mit deiner Idee zum Durchbruch zu schaffen. Neugierig geworden? Dann besuche uns unter https://updatesocial.org/mitmachen/.

Rolle als Mentor*in / Botschafter*in / Umsetzungspartner*in:

  • Unterstütze die Teilnehmer*innen mit deinem Wissen und Netzwerk. Arbeite mit der Community auf Augenhöhe zusammen und leiste somit deinen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft für alle. 
  • Ruf mit uns alle Bürger*innen zur Teilnahme an der 48h Ideenwerkstatt auf. Ob Newsletter, oder Social-Media - alles geht.
  • Kennst du andere Vorbilder, die für den Aufbruch stehen? Lade sie ein, auch Teil von UpdateSocial zu werden. 

Bei Interesse melde dich bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Diese Partner*innen sind bereits dabei: https://updatesocial.org/team/#partner.

Unsere Mission

Mit UpdateSocial wollen wir das soziale Innovationsökosystem in Oberösterreich stärken. Das Kernelement dieses Ökosystems ist eine starke und transformationswillige Community, in der Vertrauen zueinander besteht. Damit dient diese Initiative als Grundbaustein für eine organisch wachsende Bewegung, welche die digitale und grüne Transformation des sozialen Dienstleistungssektors vorantreibt.

Wie läuft UpdateSocial ab?

Allianzen bilden und Herausforderungen definieren

  • Wir formen Allianzen mit führenden Akteur*innen aus allen Sektoren, um die Innovationskraft aller zu bündeln und die Zusammenarbeit zu fördern.  
  • Im Mittelpunkt stehen soziale Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Gemeinsam mit Schlüsselakteur*innen der öffentlichen Verwaltung (Land OÖ, Stadt Linz) und mit der Expertise der Volkshilfe OÖ identifizieren wir relevante soziale Fragestellungen, die wir an die Zivilgesellschaft richten. 

Zivilgesellschaft mobilisieren und Lösungsansätze (weiter-)entwickeln

  • Durch einen offenen Aufruf Anfang März soll die Zivilgesellschaft für UpdateSocial mobilisiert werden. Somit wird eine Community aufgebaut, die sich für einen zukunftsfähigen sozialen Dienstleistungssektor einsetzt.
  • Mitte April (21.04. – 23.04.2023) wird die 48h Ideenwerkstatt stattfinden, bei der bestehende und neue Lösungsansätze für die identifizierten Herausforderungen erarbeitet werden. Ausgewählte Lösungsideen werden anschließend von einer Jury in unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet. 

Ideen mit Potential unterstützen und skalieren

  • Die Initiativen können sich nach dem Ideen-Wochenende für ein Unterstützungsprogramm bewerben (bis 04.05.2023). Dieses startet Anfang Mai (10.05.2023) und verhilft den Teams durch z.B. Expert*innen Inputs, Community Meetings und Hilfe von Mentor*innen, ihre Lösungsansätze weiterzuentwickeln.
  • Im Anschluss an das Unterstützungsprogramm setzt ab Oktober 2022 das Pilotierungsprogramm an. Am 03.10.2023 bekommen die Projektgruppen beim der Community Feier nochmal die Möglichkeit ihre Lösungen zu präsentieren. Gemeinsame Erfolge werden gefeiert, die nächsten Schritte anvisieren und die Zukunft der sozialen Innovations-Community gestalten. Was funktioniert wird mit vereinter Kraft z.B. mithilfe eines Umsetzungspartners aus unserem Netzwerk für soziale Innovationen, pilotiert. 

Erkenntnisse ableiten und aufbereiten 

  • Während des gesamten Prozesses von UpdateSocial, welches als wissenschaftliches Projekt durch die Ludwig Boltzmann Gesellschaft gefördert wird, sammeln wir Erkenntnisse einerseits für einen umfangreichen „Learning Report“ für das gemeinsame Lernen und andererseits für die Grundlagenforschung von Open Social Innovation.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier:

 

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Donnerstag, 13 April 2023 14:38

Maria Peer Auszeichnung

Auch wir von Österreich forscht gratulieren Maria Peer zu ihrer verdienten Auszeichnung: https://www.citizen-science.at/blog/auszeichnung-fuer-die-masterarbeit-von-maria-peer

Dienstag, 11 April 2023 16:56

ABOL-BioBlitze

Die mangelnde Nachhaltigkeit menschlichen Handelns führt zur globalen Destabilisierung unserer natürlichen Systeme. Die resultierende Biodiversitäts- und Klimakrise erfordern eine Transformation in eine umweltverträgliche Gesellschaft. Das zur Transformation notwendige Fachwissen im Bereich der Taxonomie wird jedoch oft nur von wenigen Expert*innen geteilt. So kommt es zu einem Flaschenhals bei biologischer Artenkenntnis, wo abhängig von der Organismengruppe oft nur wenige Citizen Scientists die Kompetenz besitzen Arten zu bestimmen. Die ABOL-BioBlitze haben sich zum Ziel gesetzt, diese raren Kompetenzen für die Gesellschaft verfügbar zu machen.

Eine korrekte Artbestimmung von Organismen ist die Grundlage zur Erfassung der Biodiversität und deren Veränderungen. Die traditionelle Bestimmung über morphologische Merkmale ist sehr zeitaufwändig und erfordert langjährige Erfahrung und Expertise; so können sehr viele Arten nur von wenigen Personen zuverlässig bestimmt werden. Eine innovative, ressourceneffiziente Form der Artbestimmung ist das sogenannte DNA-Barcoding. DNA-Barcodes sind standardisierte, artspezifische DNA-Sequenzen von eindeutig bestimmten Individuen und dienen so als Vergleichsreferenzen der DNA-basierten Bestimmung. Die ABOL-BioBlitze helfen mit, das „digitale Bestimmungsbuch“ (Referenzdatenbank) auf Basis von DNA-Barcodes aufzufüllen. Dadurch wird die Artbestimmung sogar von Geweberesten, Larven oder Umwelt- und Mischproben, wie beispielsweise einer Wasserprobe aus einem Teich, ermöglicht. DNA-Barcoding hilft den gesteigerten Monitoringanforderungen (z. B. Insektensterben, Klimawandel) besser gerecht zu werden. Weltweit arbeiten Wissenschaftler*innen an der Befüllung der Referenzdatenbank. Die ABOL-Initiative (Austrian Barcode of Life) koordiniert die Erstellung von DNA-Barcode-Referenzen für Tiere, Pflanzen und Pilze, die in Österreich vorkommen, und stellt sicher, dass diese Daten der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. ABOL arbeitet dabei mit vielen nationalen Forschungseinrichtungen sowie privaten Expert*innen zusammen und ist auch mit europäischen und internationalen Initiativen vernetzt.

Im Rahmen der ABOL-BioBlitze haben alle interessierten Personen die Möglichkeit, beim Aufbau der Referenzdatenbank mitzuhelfen! Die ABOL-BioBlitze sind (meist) an jährlich stattfindende „Tage der Artenvielfalt“ angegliedert, die von Nationalparks, Biosphärenparks oder Vereinen organisiert werden und in verschiedenen Regionen Österreichs stattfinden. Bei diesen Veranstaltungen treffen sich Biodiversitätsexpert*innen und Wissenschaftler*innen, um innerhalb von 24 Stunden die Biodiversität in einem klar abgegrenzten Gebiet zu erfassen. Im Rahmen der ABOL-BioBlitze werden Arten nicht nur dokumentiert, sondern auch genetisch analysiert, also DNA-Barcodes erstellt. Dabei werden Gewebeproben von Organismen, die von Expert*innen gesammelt und bestimmt wurden, an das ABOL-Team übergeben, das die Erstellung des DNA-Barcodes veranlasst. Die entsprechenden Daten werden anschließend in der internationalen, frei zugänglichen Datenbank (BOLD) veröffentlicht.

Durch die ABOL-BioBlitze wird nicht nur die Referenzdatenbank als Grundlage für zukünftiges Monitoring befüllt, sondern es wird auch das erarbeitete Wissen von privaten und institutionell gebundenen Expert*innen langfristig gesichert. Die Ergebnisse der ABOL-BioBlitze werden alle ca. zwei Jahre in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht, wobei alle Teilnehmer*innen mitwirken können.

Was bisher geschah

Der erste ABOL-BioBlitz fand 2019 beim GEO-Tag der Natur im Biosphärenpark Nockberge statt. Seitdem folgten jährlich 4-6 ABOL-BioBlitze in ganz Österreich. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wurde in der Zeitschrift Acta ZooBot unter Mitwirkung vieler ABOL-BioBlitz-Teilnehmer*innen publiziert. Vierzig Personen sammelten 2.172 Individuen bzw. 1.040 Arten. Von den meisten Individuen konnten DNA-Barcodes erstellt werden - diese stehen in der Barcoding-Referenzdatenbank BOLD nationalen und internationalen Forscher*innen und Naturschutzexpert*innen zur Verfügung. Die Ergebnisse der bisherigen Aktionen sind auf der ABOL-Homepage zusammengefasst, wo sich im ABOL-Blog auch Rückblicke zu jedem einzelnen ABOL-BioBlitz finden.

Wer zukünftige ABOL-BioBlitze nicht verpassen möchte, kann sich auch beim ABOL-Newsletter anmelden!

 

Dienstag, 11 April 2023 16:04

Geschichte schreiben: Briefe 1914–1919

Worum geht es in dem Projekt?

Im Crowdscourcing-Projekt „Briefe 1914–1919“ geht es um die Transkription des unikalen Briefbestandes der Wienbibliothek im Rathaus aus diesem Zeitraum. Im Gegensatz zu historischen gedruckten Werken, die mittlerweile standardmäßig einer automatischen Volltexterkennung unterzogen werden, ist das für Handschriften nach wie vor nicht so einfach möglich – vor allem, wenn die Dokumente wie im vorliegenden Fall von vielen verschiedenen Schreiber*innen stammen. Da die Demokratisierung von Wissen eine zentrale Rolle im Aufgabenspektrum der Wienbibliothek im Rathaus spielt und nur les- und verstehbares Wissen lebendig gemacht werden kann, entstand die Idee, die Crowd um Mithilfe bei der inhaltlichen Erschließung zu bitten. Als Start wurde der historisch prägende Zeitraum 1914 bis 1919 gewählt.

Die Wienbibliothek im Rathaus digitalisiert bis 2025 alle Korrespondenzen – mehr als 200.000 Stück – und stellt sie unter Einhaltung des Urheberrechts in der Digitalen Bibliothek frei zur Verfügung. Durch das alphabetische Vorgehen wird der Bestand des Crowdsourcing-Projekts sukzessive bis zum Buchstaben Z erweitert.

Wie kann man mitarbeiten?

Die Mitarbeit steht allen Interessierten offen. Nach der Registrierung kann zwischen zwei Aufgaben gewählt werden: Briefe transkribieren oder bereits von Anderen transkribierte Briefe prüfen. Werden Fehler entdeckt, können diese geändert und eine neue Version angelegt werden. Drei unabhängige Bestätigungen sind notwendig, damit eine Transkription als korrekt eingestuft wird.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die fertigen Transkriptionen werden in regelmäßigen Abständen in die Digitale Bibliothek der Wienbibliothek im Rathaus integriert und sind dann jederzeit abruf- und durchsuchbar. Dadurch sind die Briefinhalte für alle Interessierten zugänglich – etwas, das bislang nur einem eingeschränkten Expert*innenkreis vorbehalten war.

Crowdsourcing-Plattform crowdsourcing.wien 

Das Projekt „Briefe 1914–1919“ ist Teil der Crowdsourcing-Plattform crowdsourcing.wien – eine Kooperation von Wien Museum und Wienbibliothek im Rathaus. Ziel dieser gemeinsamen Plattform ist es, Originalquellen zur Geschichte Wiens aus unterschiedlichen Institutionen durch die Mithilfe der Crowd zu erschließen und für alle Interessierten zugänglich zu machen. Denn nur les- und verstehbares Wissen kann lebendig gemacht und inklusiv zur Debatte gestellt werden.

Mehr Informationen: Neue Plattform crowdsourcing.wien und die »Briefe 1914–1919«

Podcast-Folge

Projektkoordinatorin Alexandra Egger war im Juli 2023 im Österreich forscht Podcast "Wissen macht Leute" zu Gast und hat viele spannende Einblicke ins Projekt gewährt - die Sendung können Sie hier anhören. 

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Dienstag, 11 April 2023 15:29

Das ABC der Dialekte

Mit dem „ABC der Dialekte“ können Citizen Scientists alte Dialektwörter in Originalhandschrift wiederentdecken und dabei helfen, das sprachliche und kulturelle Erbe des bairisch-österreichischen Sprachraums aufzuarbeiten!

Sprache ist eines der wichtigsten Mittel menschlicher Kommunikation, ein wesentlicher Teil unserer Kultur und erfüllt eine identitätsstiftende Funktion. Gleichzeitig verändert sie sich ständig mit der Gesellschaft, die sie verwendet. Es gibt Wörter, die vor einem Jahrhundert verwendet wurden und heute niemand mehr kennt. Andere Wörter sind zwar noch in Gebrauch, aber haben ihre Bedeutung verändert.

Worum geht es?

Citizen Scientists haben in der Linguistik schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Gerade im Bereich der lexikalischen Variation (Unterschiede bezüglich verschiedener Wörter) waren sie – lange bevor sich der Begriff Citizen Science etablierte – nicht nur passive Lieferant*innen sprachlicher Daten, sondern beteiligten sich aktiv an deren Erhebung. Ein prominentes Beispiel ist das „Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich“ (WBÖ), dessen Datensammlung ursprünglich von Bürger*innen zusammengetragen wurde. Bereits seit 1914 widmet sich dieses Projekt der umfassenden Dokumentation und lexikographischen Analyse der reichen und einzigartigen Dialektlandschaft des (historischen) Österreichs. Jetzt wollen wir Bürger*innen zurück zum Projekt holen, um die Daten zu verarbeiten und zu evaluieren, und möchten sie einladen, ihr sprachliches und kulturelles Erbe (wieder) zu entdecken!

Grundlage des WBÖ sind Daten aus dem sogenannten ‘Hauptkatalog’, einer Zettelsammlung mit ca. 3,6 Millionen Einträgen mit Dialektproben, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gesammelt wurden. Der überwiegende Teil der Dialektdaten dieser Sammlung wurde indirekt mit Hilfe sogenannter ‘Sammler’ auf der Grundlage von Fragebögen erhoben. Während ein Großteil der Zettel (ab Buchstabe D) aus redaktionellen und archivarischen Gründen bereits digitalisiert und als Datenbank über das Lexikalische Informationssystem Österreich (LIÖ) öffentlich zugänglich ist, existieren für die Buchstaben A, B/P und C nur die physischen Papierzettel sowie Scans. An dieser Stelle setzt das Projekt „Das ABC der Dialekte: Historische Notizen digital erforschen“ an.

Was sind die Aufgaben der Citizens?

  • Citizen Scientists transkribieren originale WBÖ-Handzettel (Sammlung der Buchstaben A bis C) und tragen so zur Vervollständigung der bereits bestehenden WBÖ-Datenbank bei.
  • Citizen Scientists reflektieren den Inhalt der 100 Jahre alten Zettel im Hinblick auf den aktuellen Dialektgebrauch und werden so in Analysen zum Dialektwandel der letzten 80-100 Jahre eingebunden. (z. B.: Wird ein Dialektwort in Österreich noch aktiv verwendet? Hat sich die Bedeutung eines bestimmten Wortes geändert?).

Interessierten Personen (insbesondere aus Österreich, jedoch nicht darauf beschränkt) soll auf diese Weise ein Zugang zu ihrem sprachlichen und regionalen Erbe ermöglicht werden. Außerdem soll durch die Beschäftigung mit den historischen Informationen eine Reflexion zum aktuellen Sprachgebrauch sowie eine Verbindung zur aktuellen Forschung zum Wortschatz, Sprachgebrauch und Sprachwandel hergestellt werden.

Wie kann ich mitmachen?

Über die Plattform Zooniverse können sich Interessierte beteiligen, indem sie alte Handzettel und die Handschriften darauf transkribieren. Außerdem können sich ihren eigenen bzw. den aktuellen Sprachgebrauch reflektieren, indem sie Fragen zu den abgeschriebenen Wörtern beantworten, z.B. ob sie das Wort noch kennen oder sogar selbst verwenden.

Die Teilnahme ist überall und jederzeit über die Plattform Zooniverse möglich. Voraussetzung ist lediglich ein Internetzugang. Nicht notwendig, jedoch sehr hilfreich, ist die Fähigkeit Kurrentschrift lesen zu können, welche auf einem Teil der Handzettel verwendet wurde.

Bei Einführungsworkshops werden Citizen Scientists mit der Plattform und den Handzetteln vertraut gemacht und in den Aufgaben geschult. Dabei sollen auch Expert*innen unter den Teilnehmenden ausgebildet werden, an die sich andere Teilnehmer*innen wenden können. Es ist aber auch möglich, ohne vorheriges Training zum Projekt beizutragen.

Wer kann mitmachen?

Beim „ABC der Dialekte“ sind alle eingeladen, die sich für Sprache bzw. Dialekte und das kulturelle Erbe Österreichs interessieren. Wir wollen sowohl jüngere als auch ältere Citizen Scientists miteinbeziehen, da ältere Personen typischerweise über eine hohe Dialektkompetenz verfügen und mit den vielfältigen Handschriftsystemen, die wir auf den Zetteln der Sammlung finden, noch vertraut sind, während jüngere Personen über eine hohe digitale Kompetenz verfügen. Auf diese Weise bringen wir Generationen und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zusammen, um auch die generationenübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Gleichzeitig werden ihre Kompetenz und ihr Wissen nicht nur wertgeschätzt, sondern auch im sprachlichen und kulturellen Kontext nach außen sichtbar gemacht.

Ein besonderer Mehrwert des Projekts besteht darin, dass das historische Material, das vor rund 100 Jahren mit Citizen-Science-Methoden (auch wenn sie damals noch nicht so hießen) gesammelt wurden, den Bürger*innen zugänglich gemacht wird und sie zur Auswertung und Transkription dieses historischen Materials beitragen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Podcast-Folge

Im Rahmen der Folge "Der Citizen Science Award 2024 - ein Blick hinter die Kulissen" erzählte Cornelia Sommer-Hubatschke, Lehrerin am BG & BRG Stockerau, die mit einer Schulklasse am ABC der Dialekte teilgenommen hat, im Podcast Wissen macht Leute von ihren Erfahrungen im Projekt. Sie können die Folge auf unserem Blog oder auf der Podcast-App Ihrer Wahl nachhören. Alle Details finden Sie hier

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Dienstag, 11 April 2023 14:56

The Psychological is Participatory

Beratungsstellen für Frauen* sind wichtige Einrichtungen, die seit den 1980er Jahren von der zweiten Frauenbewegung gegründet wurden. In dem Projekt forschen Wissenschaftlerinnen gemeinsam mit Beraterinnen und Klientinnen von Wiener Frauen*-Beratungsstellen. Uns interessieren die Lebensgeschichten von Frauen*, die sich an Beratungsstellen Hilfe holen. Wie können Frauen heute in dieser Gesellschaft ein gutes Leben führen und welche Rolle kann Frauenberatung dabei spielen? In Workshops werden Fragestellungen und Methoden gemeinsam mit den Projektpartnerinnen entwickelt. Die Frauen* und die Berater*innen werden darin angeleitet, ihr Wissen und Erfahrungen in Form von erzählten Geschichten oder/und mit visuellen Methoden zu dokumentieren. Die Verwendung eines kritischen partizipativen Handlungsansatzes ermöglicht sowohl Beraterinnen als auch Klientinnen, Veränderungen zu reflektieren, die durch einen feministischen, psychologischen Beratungsprozess entstanden sind.

Die Perspektive von Klientinnen ist bislang nur sehr selten in der Geschichte der Psychologie berücksichtigt worden. Vor allem strukturell benachteiligte Frauen* werden oft wenig gehört, bspw. Migrantinnen oder armutsbetroffene Alleinerzieherinnen. Die Forschung mit Klientinnen möchte die Frauen* empowern und mit ihnen gemeinsam untersuchen, wie gesellschaftliche Umstände ihren Lebensweg geprägt haben. 

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“The Psychological is Participatory – Feminist critical participatory action research with women’s counseling centers and their clients” (2022-2023), Gefördert vom Österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung FWF (TCS 112 Top Citizen Science) und co-finanziert von der Abteilung Frauen und Familie der Arbeiterkammer

Projektleitung: Ass.-Prof. Dr. Nora Ruck

Projektmitarbeit: Dr. Barbara Rothmüller, Julia Struppe-Schanda, MSc.

In dem Projekt forschen wir gemeinsam mit Dr. Bettina Zehetner von der Beratungsstelle Frauen* beraten Frauen* und Dr. Sigrid Awart und Dr. Andrea Kaiser-Horvath von der Beratungsstelle Peregrina sowie mit 12 Klientinnen beider Beratungsstellen. Im Advisory Board des Projekts beraten uns Prof. Michelle Fine & Prof. María Elena Torre (CUNY), Prof. Thomas Stefan (Postdam) und Prof. Alexandra Rutherford (Toronto). Der Projektabschluss ist für Dezember 2023 geplant.

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