Gemeinsam können wir die Ausbreitung invasiver Arten eingrenzen und die Biodiversität unserer Bergregionen schützen!
Unser Citizen Science Projekt widmet sich der Verbreitung von invasiven gebietsfremden Pflanzenarten (Invasive Alien Species, IAS) im Geopark Karawanken. Invasive Arten sind Pflanzen oder Tiere, die meist durch menschliches Handeln in Regionen eingeführt werden, in denen sie ursprünglich nicht vorkommen, zum Beispiel durch interkontinentalen Handel. Während die meisten eingeschleppten Arten auf menschliche Unterstützung angewiesen sind, um zu überleben, gibt es eine Minderheit, die sich an die neue Umgebung anpassen und eigenständig überleben kann. Einige dieser Arten entwickeln sehr rasch große Bestände und stellen dadurch erhebliche Gefahren für einheimische Ökosysteme dar.
Einen kurzen Überblick über das Projekt findest Du in diesem Video:
Invasive gebietsfremde Pflanzen können sich schnell ausbreiten, weil sie große Mengen Samen produzieren, schnell wachsen und in ihrer neuen Umgebung wenige natürliche Feinde haben. Dies ermöglicht ihnen, neue Gebiete rasch zu besiedeln und einheimische Arten zu verdrängen. Sie können auch direkt für den Menschen zur Gefahr werden, etwa durch negative Auswirkungen auf Infrastrukturen oder die menschliche Gesundheit.
Gebirgsregionen sind aktuell weniger stark von invasiven Pflanzen betroffen, aber das Risiko steigt durch den Klimawandel und die menschliche Landnutzung. Die Arten werden oft in tiefere Lagen eingeschleppt und verbreiten sich entlang von Korridoren wie Straßen, Wanderwegen und Fließgewässern in höhere Lagen. Samen und Sporen können an Reifen, Schuhen und Arbeitsgeräten (wie Traktoren) haften bleiben und auf diese Weise verbreitet werden. Absichtlich eingebrachtes Material, wie beispielsweise für den Wegebau, oder Pflanzgut, wie Saatgutmischungen für Straßenränder oder Skipisten, tragen ebenfalls zu ihrer Verbreitung bei.
Mit unserem Projekt möchte der Geopark Karawanken eine Grundlage für die Planung gezielter Maßnahmen zur Eingrenzung der Verbreitung invasiver Pflanzen schaffen.
Du kannst über die Plattform iNaturalist Standorte von invasiven Pflanzen mit uns teilen und damit einen wertvollen Beitrag leisten, um die einheimische Flora und Fauna im Gebiet des Geopark Karawanken zu schützen.
Um Dir den Start zu erleichtern findest Du hier eine-Schritt-für-Schritt Anleitung für Citizen Scientists:
Teil I: Was ist iNaturalist und wie verwende ich die Plattform?
Schaffe ein Bewusstsein für invasive Pflanzen im Karawanken-Karavanke UNESCO Global Geopark und unterstütze uns bei der Dokumentation betroffener Standorte: Bei einer Wanderung oder im Rahmen einer Schulexkursion kannst Du gemeinsam mit der Gruppe invasive Pflanzen in iNaturalist dokumentieren und Teilnehmer:innen über deren Probleme und Einflüsse auf heimische Ökosysteme aufklären.
Du kannst selbstverständlich alle verfügbaren Unterlagen (Kurzvideo und Schritt-für-Schritt Anleitung) für Deine Aktion verwenden. Wenn Du weitere Unterstützung für die Durchführung brauchst, melde Dich bei uns(Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Wenn Du noch mehr tun willst, dann kannst Du uns helfen die Ausbreitung der Pflanzen zu kontrollieren:
Wenn Du in der Nähe wohnst, kannst Du nach Absprache mit dem Grundbesitzer eine Fläche in deiner Nachbarschaft von Neophyten befreien. Je nachdem, um welche Pflanze es sich handelt, gibt es unterschiedliche Methoden für die Entfernung. Das drüsige Springkraut beispielsweise kannst Du ganz einfach samt Wurzel herausziehen. Entferne die Pflanzen VOR der Samenreife an einem trockenen Tag. Die kanadische Goldrute kannst Du bei feuchtem Boden mit der Hand oder mithilfe eines Spatens ausreißen. Große Bestände können durch regelmäßige Mahd VOR der Blütezeit reduziert werden. Pflanzenteile können vor Ort kompostiert werden, Wurzeln, Blüten oder Samen in Säcken abtransportieren und im Restmüll entsorgen, um ein weiteres verbreiten der Pflanze zu verhindern.
Eine Anleitung für die Entfernung diverser invasiver Pflanzen bietet die Praxishilfe Neophyten der Schweizer Agentur für Umwelt & Kommunikation.
Du kannst auch eine gemeinsame Aktion organisieren, um die Ausbreitung der Neophyten im Geopark zu kontrollieren – zum Beispiel mit Deiner Schulklasse oder als Wandergruppe. Kläre die Aktion vorher mit dem Grundbesitzer der Fläche ab. Das Team des Geopark Karawanken unterstützt Dich bei der Planung.
Wir freuen uns, wenn Du uns über deine Aktivitäten am laufenden hältst: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Danke für Deine Unterstützung und Deinen wertvollen Beitrag!
Der Karawanken UNESCO Global Geopark erstreckt sich über eine Fläche von 1.067 km² und umfasst fünf slowenische und neun österreichische Gemeinden. Dieses grenzüberschreitende Gebiet ist eine einzigartige Natur- und Kulturerlebnisregion, die durch ihr herausragendes geologisches Erbe geprägt ist. Ziel des Geoparks ist es, die geologischen und natürlichen Ressourcen sowie das kulturelle Erbe seiner Mitglieder zu erhalten. Durch Bewusstmachung, Information und Bildung über den Geopark und sein Netzwerk auf europäischer und globaler Ebene trägt er zur Stärkung seiner Position als bedeutender Geopark bei. Der Geopark fördert zudem die wirtschaftliche Nutzung durch sanften Tourismus und unterstützt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur nachhaltigen Entwicklung der Region.
Weitere Informationen über den Geopark Karawanken finden Sie auf der Geopark Homepage und auf unseren Social Media Kanälen (@visitgeoparkkarawanken).
Übersichtskarte Karawanken UNESCO Global Geopark © Urosh Grabner
Im Rahmen des Projekts werden keine Daten über die Teilnehmer*innen ausgewertet. Mit der Teilnahme am Projekt erklären sich die Teilnehmer*innen mit den Nutzungsbedingungen von iNaturalist einverstanden. Bei der Erstellung von iNaturalist-Daten können Nutzer*innen wählen, welche Art von Daten für andere Nutzer*innen sichtbar sein sollen. Außerdem können diese Einstellungen in den Kontodetails auf der Plattform geändert werden.
Dieses Projekt wird durch das INTERREG Central Europe Projekt HUMANITA – Mensch-Natur-Interaktionen und Auswirkungen touristischer Aktivitäten auf Schutzgebiete – mitfinanziert. Das Projekt wird durch das Interreg CENTRAL EUROPE Programm 2021-2027 mit einer Kofinanzierung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 2.396.346,70 EUR, wovon die EFRE-Finanzierung 1.917.077,36 EUR ausmacht.
Für Fragen und weitere Informationen stehen wir Dir gerne zur Verfügung:
FH Kärnten: Lilia Schmalzl (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Karawanken UNESCO Global Geopark: Urosh Grabner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.