© Urosh Grabner
Institution: FH Kärnten (UNESCO Chair on Sustainable Management of Conservation Areas), EVTZ Geopark Karawanken mbH
Projektleitung: Lilia Schmalzl, Urosh Grabner
Europastraße 4, 9524 Villach, St. Magdalen
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Telefon: +43 676 890 159 903

Invasive Pflanzen im Blick

Verbreitung von invasiven Pflanzen im Karawanken UNESCO Global Geopark

Gemeinsam können wir die Ausbreitung invasiver Arten eingrenzen und die Biodiversität unserer Bergregionen schützen!

Projektbeschreibung

Unser Citizen Science Projekt widmet sich der Verbreitung von invasiven gebietsfremden Pflanzenarten (Invasive Alien Species, IAS) im Geopark Karawanken. Invasive Arten sind Pflanzen oder Tiere, die meist durch menschliches Handeln in Regionen eingeführt werden, in denen sie ursprünglich nicht vorkommen, zum Beispiel durch interkontinentalen Handel. Während die meisten eingeschleppten Arten auf menschliche Unterstützung angewiesen sind, um zu überleben, gibt es eine Minderheit, die sich an die neue Umgebung anpassen und eigenständig überleben kann. Einige dieser Arten entwickeln sehr rasch große Bestände und stellen dadurch erhebliche Gefahren für einheimische Ökosysteme dar.

Einen kurzen Überblick über das Projekt findest Du in diesem Video:

Problemstellung

Invasive gebietsfremde Pflanzen können sich schnell ausbreiten, weil sie große Mengen Samen produzieren, schnell wachsen und in ihrer neuen Umgebung wenige natürliche Feinde haben. Dies ermöglicht ihnen, neue Gebiete rasch zu besiedeln und einheimische Arten zu verdrängen. Sie können auch direkt für den Menschen zur Gefahr werden, etwa durch negative Auswirkungen auf Infrastrukturen oder die menschliche Gesundheit.

Gebirgsregionen sind aktuell weniger stark von invasiven Pflanzen betroffen, aber das Risiko steigt durch den Klimawandel und die menschliche Landnutzung. Die Arten werden oft in tiefere Lagen eingeschleppt und verbreiten sich entlang von Korridoren wie Straßen, Wanderwegen und Fließgewässern in höhere Lagen. Samen und Sporen können an Reifen, Schuhen und Arbeitsgeräten (wie Traktoren) haften bleiben und auf diese Weise verbreitet werden. Absichtlich eingebrachtes Material, wie beispielsweise für den Wegebau, oder Pflanzgut, wie Saatgutmischungen für Straßenränder oder Skipisten, tragen ebenfalls zu ihrer Verbreitung bei.

Mit unserem Projekt möchte der Geopark Karawanken eine Grundlage für die Planung gezielter Maßnahmen zur Eingrenzung der Verbreitung invasiver Pflanzen schaffen.

Beispiele invasiver Pflanzen und ihrer Besonderheiten

 

Was kann ich tun, um das Projekt zu unterstützen?

Du kannst über die Plattform iNaturalist Standorte von invasiven Pflanzen mit uns teilen und damit einen wertvollen Beitrag leisten, um die einheimische Flora und Fauna im Gebiet des Geopark Karawanken zu schützen.

Um Dir den Start zu erleichtern findest Du hier eine-Schritt-für-Schritt Anleitung für Citizen Scientists:

Teil I: Was ist iNaturalist und wie verwende ich die Plattform?

Teil II: iNaturalist zur Dokumentation von invasiven Arten: Citizen Science Projekt des Karawanken UNESCO Global Geoparks

Für Geopark Schulen und Wanderführer:innen:

Schaffe ein Bewusstsein für invasive Pflanzen im Karawanken-Karavanke UNESCO Global Geopark und unterstütze uns bei der Dokumentation betroffener Standorte: Bei einer Wanderung oder im Rahmen einer Schulexkursion kannst Du gemeinsam mit der Gruppe invasive Pflanzen in iNaturalist dokumentieren und Teilnehmer:innen über deren Probleme und Einflüsse auf heimische Ökosysteme aufklären.

Du kannst selbstverständlich alle verfügbaren Unterlagen (Kurzvideo und Schritt-für-Schritt Anleitung) für Deine Aktion verwenden. Wenn Du weitere Unterstützung für die Durchführung brauchst, melde Dich bei uns(Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). 

Willst Du aktiv werden und die Ausbreitung von invasiven Pflanzenarten stoppen?

Wenn Du noch mehr tun willst, dann kannst Du uns helfen die Ausbreitung der Pflanzen zu kontrollieren:

Entferne Neophyten in Deiner Nachbarschaft

Wenn Du in der Nähe wohnst, kannst Du nach Absprache mit dem Grundbesitzer eine Fläche in deiner Nachbarschaft von Neophyten befreien. Je nachdem, um welche Pflanze es sich handelt, gibt es unterschiedliche Methoden für die Entfernung. Das drüsige Springkraut beispielsweise kannst Du ganz einfach samt Wurzel herausziehen. Entferne die Pflanzen VOR der Samenreife an einem trockenen Tag. Die kanadische Goldrute kannst Du bei feuchtem Boden mit der Hand oder mithilfe eines Spatens ausreißen. Große Bestände können durch regelmäßige Mahd VOR der Blütezeit reduziert werden. Pflanzenteile können vor Ort kompostiert werden, Wurzeln, Blüten oder Samen in Säcken abtransportieren und im Restmüll entsorgen, um ein weiteres verbreiten der Pflanze zu verhindern.

Eine Anleitung für die Entfernung diverser invasiver Pflanzen bietet die Praxishilfe Neophyten der Schweizer Agentur für Umwelt & Kommunikation.

Organisiere selbst eine gemeinsame Aktion zur Entfernung von Neophyten im Geopark Karawanken

Du kannst auch eine gemeinsame Aktion organisieren, um die Ausbreitung der Neophyten im Geopark zu kontrollieren – zum Beispiel mit Deiner Schulklasse oder als Wandergruppe. Kläre die Aktion vorher mit dem Grundbesitzer der Fläche ab. Das Team des Geopark Karawanken unterstützt Dich bei der Planung. 

Wir freuen uns, wenn Du uns über deine Aktivitäten am laufenden hältst: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Danke für Deine Unterstützung und Deinen wertvollen Beitrag!

 

ACHTUNG Riesenbärenklau!!!

Was soll ich tun, wenn ich den Riesenbärenklau im Geopark Karawanken entdecke?

  • Halte genügend Abstand zur Pflanze.
  • Vermeide Hautkontakt und wasche bei Kontakt die betroffenen Stellen sofort.
  • Dokumentiere die Pflanze und ihren Standort (auf iNaturalist).
  • Informiere andere Wanderer und markiere den Standort.
  • Benachrichtige die Gemeinde und /oder das Team des Geopark Karawanken (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
  • Beobachte Deine Haut auf Reaktionen und suche bei Bedarf medizinische Hilfe.
  • Bitte den Riesenbärenklau NICHT selbstständig ohne Schutzausrüstung entfernen!!!

Weitere Details zum Projekt:

Projektgebiet

Der Karawanken UNESCO Global Geopark erstreckt sich über eine Fläche von 1.067 km² und umfasst fünf slowenische und neun österreichische Gemeinden. Dieses grenzüberschreitende Gebiet ist eine einzigartige Natur- und Kulturerlebnisregion, die durch ihr herausragendes geologisches Erbe geprägt ist. Ziel des Geoparks ist es, die geologischen und natürlichen Ressourcen sowie das kulturelle Erbe seiner Mitglieder zu erhalten. Durch Bewusstmachung, Information und Bildung über den Geopark und sein Netzwerk auf europäischer und globaler Ebene trägt er zur Stärkung seiner Position als bedeutender Geopark bei. Der Geopark fördert zudem die wirtschaftliche Nutzung durch sanften Tourismus und unterstützt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur nachhaltigen Entwicklung der Region.

Weitere Informationen über den Geopark Karawanken finden Sie auf der Geopark Homepage und auf unseren Social Media Kanälen (@visitgeoparkkarawanken). 

Bild6 Uebersichtskarte UGG

Übersichtskarte Karawanken UNESCO Global Geopark © Urosh Grabner

Projektziele

  • Monitoring und Früherkennung: Aufbau eines Netzwerkes zum Monitoring invasiver Arten im Karawanken UNESCO Global Geopark, um deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen.
  • Sensibilisierung und Bildung: Informieren und Einbinden der Bevölkerung über die Bedeutung und Auswirkungen invasiver gebietsfremder Arten und der Einfluss des Klimawandels und des Menschen auf ihre Verbreitung.
  • Datenerhebung und Analyse: Sammlung und Analyse von Daten über das Vorkommen und die Ausbreitung invasiver Arten durch Citizen Scientists.
  • Management und Kontrolle: Entwicklung eines Aktionsplans zur Kontrolle und Eindämmung invasiver Arten, um die einheimischen Ökosysteme zu schützen.

Methodik

  • Partizipation: Einbindung der Bevölkerung als Citizen Scientists, die Daten über Vorkommen und Verbreitung invasiver Arten sammeln.
  • Training und Workshops: Online-Lehrmaterialien und Workshops, um das notwendige Wissen und die Fähigkeiten zur Identifizierung und Meldung invasiver Arten zu vermitteln.
    • Online Green Academy
    • Workshops
  • Datenplattform: Mit der Plattform iNaturalist werden die Standorte der Pflanzenarten erfasst. Die gesammelten Daten werden dort validiert und anschließend von der FH Kärnten (UNESCO Chair für Nachhaltiges Management von Schutzgebieten) ausgewertet und veröffentlicht.

Erwartete Ergebnisse

  • Verbesserte Datengrundlage: Grundlagenerhebung von Daten über das Vorkommen und die Ausbreitung invasiver Arten im Geopark Karawanken.
  • Erhöhte Sensibilisierung: Eine besser informierte und engagierte Bevölkerung, die aktiv zum Monitoring und zum Schutz der einheimischen Ökosysteme beiträgt.
  • Effektive Managementstrategien: Aktionsplan zur Kontrolle und Eindämmung invasiver Arten in schwer zugänglichen Gebieten.

Datenschutzinformation

Im Rahmen des Projekts werden keine Daten über die Teilnehmer*innen ausgewertet. Mit der Teilnahme am Projekt erklären sich die Teilnehmer*innen mit den Nutzungsbedingungen von iNaturalist einverstanden. Bei der Erstellung von iNaturalist-Daten können Nutzer*innen wählen, welche Art von Daten für andere Nutzer*innen sichtbar sein sollen. Außerdem können diese Einstellungen in den Kontodetails auf der Plattform geändert werden.

Projektdetails und Kontakt:

Dieses Projekt wird durch das INTERREG Central Europe Projekt HUMANITA – Mensch-Natur-Interaktionen und Auswirkungen touristischer Aktivitäten auf Schutzgebiete – mitfinanziert. Das Projekt wird durch das Interreg CENTRAL EUROPE Programm 2021-2027 mit einer Kofinanzierung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 2.396.346,70 EUR, wovon die EFRE-Finanzierung 1.917.077,36 EUR ausmacht.

Für Fragen und weitere Informationen stehen wir Dir gerne zur Verfügung: 

FH Kärnten: Lilia Schmalzl (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Karawanken UNESCO Global Geopark: Urosh Grabner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

 

austrian pp interreg

Dieses Projekt entspricht Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.

Schlagwörter
  • Landnutzung
  • pflanzen
Gelesen 3866 mal| Letzte Änderung am Donnerstag, 22 Mai 2025 14:55