Florian Heigl

Florian Heigl

Mittwoch, 08 September 2021 10:50

Katzen machen Wissenschaft

1.    Zusammenfassung

Wirken Sie mit bei einem Citizen-Science Projekt, bei dem Ihre Katze im Zentrum steht. Die Katze trägt keinen Schaden davon und die Verabreichung der Katzenminze ist völlig harmlos. Auch eine Suchtgefahr ist nach heutigem Wissensstand auszuschließen. Der Versuch beansprucht an drei aufeinanderfolgenden Tagen etwa 20 Minuten Ihrer Zeit, 16 Minuten davon wird das Experiment in Anspruch nehmen. Zum Schluss der Test-Reihe sollten Sie 15 Minuten Videomaterial vorbereitet haben.

2.    Allgemeines

Sehr geehrte Citizen Scientists,
zunächst möchte ich mich bedanken, dass Sie Interesse daran haben an einem Citizen-Science Projekt mitzuwirken. Katzen sind Österreichs und Deutschlands beliebteste Haustiere. In etwa 16% der österreichischen Haushalte trifft man auf eine Katze, das bedeutet, dass etwa in jedem sechsen Haushalt ein Stubentiger anzutreffen ist. Bestimmt haben Sie schon einmal davon gehört, dass Katzen ganz verrückt nach der nach ihnen benannten Katzenminze (oder Nepeta cataria) sind. Die Berichte über die Reaktionen der Katzen sind vielfältig. Die einen Katzen interessiert es wenig bis kaum, andere genießen den Kontakt mit der Pflanze und wieder andere fallen dabei geradezu in einen Rausch der Euphorie. Forschende auf der ganzen Welt sind stark daran interessiert, warum gerade Katzen dem Duft der Katzenminze nicht widerstehen können, und es zeichnen sich erste Erkenntnisse ab. 

Ganz wichtig: Es gibt keine Berichte oder Hinweise darüber, dass Katzenminze schädlich für Ihre Katze ist.

Darüber hinaus sind noch viele Fragen offen. Die Fragen, die ich mir gestellt habe, sind, ob Katzen gegenüber Katzenminze Resistenzen aufbauen und ob verschiedene Merkmale wie Geschlecht, Genetik und Alter Einfluss darauf haben. Beim Menschen führt ein regelmäßiger Konsum verschiedener Rausch- und Genussmittel dazu, dass für denselben Effekt mehr Substanz benötigt wird, oder anders gesagt: Der Effekt schwächt bei gleichbleibender Substanzmenge ab. Im Rahmen meiner Masterarbeit möchte ich mit Ihnen diese Hypothese überprüfen und Erkenntnisse schaffen. Dazu lesen Sie bitte die folgenden Punkte.

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3.    Vorbereitung und Anleitung des Experimentes

  • Die vollständige Durchführung nimmt an 3 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils etwa 20 Minuten Zeit in Anspruch. Die Uhrzeit, an dem das Experiment durchgeführt wird, sollte in etwa immer die gleiche sein (± 1 Stunde).
  • Das Test-Kit enthält
    • Dieses Informationsblatt
    • Einen Fragebogen mit Zuordnungscode auf der Rückseite (6 Zahlen)
    • 5 Beutel mit jeweils ~9g Katzenminze 1,2
    • 1 Baumwollsäckchen
  • Ein Test-Kit ist für eine Katze bestimmt und bei einem Testdurchlauf darf keine weitere Katze in Kontakt mit der getesteten Katze kommen.

4.    Aufgabenverteilung

Die Aufgabe der Teilnehmenden besteht in der Vorbereitung des Versuchs nach Anleitung, filmen und das Ausfüllen des Fragebogens. Beim Vorbereiten geben die Citizen Scientists die vorabgewogene Katzenminze in das Baumwollsäckchen und verabreichen es der Katze. Verabreichen bedeutet das Baumwollsäckchen wird der Katze direkt vor die Pfoten gelegt oder das Säckchen wird platziert und die Katze hergebracht. Dann filmen die Citizens Scientists ihre Katze nach dem Punkt „5. Durchführung des Experimentes“. 

Die Teilnehmenden laden die Videos unter dem versendeten Link hoch und füllen anschließend den Fragebogen online aus. Von uns erhalten alle Teilnehmenden zwei E-Mails, im 2. Mail finden sie den Upload-Link und den Link zum digitalen Fragebogen. Alle notwendigen Utensilien liegen dem zugesandten Test-Kit bei.

Die Aufgaben für uns als Projektbetreibende besteht in der Analyse und Projektkoordination. Die Videos und die ausgefüllten Fragebögen werden analysiert und es soll festgestellt werden, ob sich das Verhalten der Katzen im Verlauf des Experimentes verändert und ob sich anhand verschiedener Merkmale und Parameter (Alter, Geschlecht, kastriert/geschnitten, Fellfarbe/Genetik) Vorhersagen treffen lassen. Außerdem soll die Hypothese, dass Katzen, die zunächst zaghaft oder kaum reagieren, eine intensive Reaktion auf Katzenminze durch Verabreichung erlernen können, beantwortet werden.

5.    Durchführung des Experimentes

Für die Durchführung des Experimentes benötigen Sie zusätzlich ein Smartdevice (z. B. ein Smartphone oder ein Tablet) oder eine Videokamera. Die Durchführung dauert dann maximal 16 Minuten.

Schritt 1: Geben Sie einen der drei Beutel mit der Katzenminze in das Baumwollsäckchen.

Schritt 2: Filmen Sie kurz und eindeutig erkennbar den Zuordnungscode auf der Rückseite des Fragebogens. Starten Sie dann eine Stoppuhr oder notieren Sie sich den Zeitpunkt (t0), an dem Sie Ihrer Katze das Baumwollsäckchen verabreichen und filmen ab diesem Moment 2 Minuten lang die Reaktion der Katze. Interagieren Sie möglichst wenig mit der Katze, sobald sie die Probe wahrgenommen hat.

Schritt 3: 5 Minuten nach der Verabreichung (t5), filmen Sie Ihre Katze erneut 1 Minute lang.

Schritt 4: 10 Minuten nach der Verabreichung (t10), filmen Sie Ihre Katze erneut 1 Minute lang.

Schritt 5: 15 Minuten nach der Verabreichung (t15), filmen Sie ihre Katze erneut 1 Minute lang.

  • Auf der Homepage des Zoologie Institutes finden Sie ein Instruktionsvideo (Links finden Sie weiter unten).
  • Auf der letzten Seite dieser Projektbeschreibung finden Sie außerdem ein Schema.
  • Es ergeben sich in Summe 5 Minuten Videomaterial pro Tag, 15 Minuten für die gesamte Testreihe.
  • Sollte die Katze vorab das Interesse verlieren, notieren Sie bitte unbedingt den Zeitpunkt (tx), an dem Sie das Interesse verloren hat.
  • Sollte ihre Katze kein Interesse an Katzenminze zeigen, notieren Sie das bitte, auch das ist ein Resultat. 
  • Der Ort, an dem Sie das Experiment durchführen, sollten nach der Durchführung zwischen den Versuchstagen möglichst gut gereinigt oder gewechselt werden. Das sorgt für konstante Bedingungen.
  • Der Katze während der 16 Minuten des Experiments bitte keine Nahrung, Leckerli oder Schmankerl anbieten. Ansonsten füttern Sie Ihre Katze normal.
  • Auf der Rückseite des Fragebogens finden Sie Ihren Zuordnungscode, der Ihnen und Ihrer Katze zugeordnet wurde. 
    • Das Abfilmen des Codes soll kein eigenes Video sein, der Code soll an jedem Tag in einem Ihrer Versuchs-Videos deutlich erkennbar sein 3
  • Die Reihenfolge der Videos ist anhand der Videonamen, wie sie Ihr Smartdevice oder digitale Videokamera benennt, erkennbar. Sie können die Videonamen aber auch nach Belieben verändern, solange die Reihenfolge und der Zeitpunkt eindeutig sind.
  • Sie erhalten in einer zweiten Aussendung einen aktualisierten Link zum Upload der Videos. Dort finden Sie dann auch Ihren Zuordnungscode und den Link zum digitalen Abschlussfragebogen.
  • Der digitale Abschlussfragebogen entspricht dem Fragebogen, den Sie auch im Test-Kit finden. Dieser ist für Sie, um sich entsprechende Notizen zu machen. Sollte es Probleme geben, den Fragebogen online auszufüllen, können Sie uns diesen auch per Mail zukommen lassen.
  • Gerne stehe ich Ihnen bei Fragen zum Upload oder anderen Problemen zur Verfügung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
  • Sollte Ihre Katze an einem der Testtage plötzlich kein Interesse mehr zeigen, brauchen Sie das nicht zu filmen.
  • Interagieren Sie bitte während des Testzeitraumes möglichst wenig mit Ihrer Katze.
  • Es besteht keine Möglichkeit die Videos von anderen Teilnehmenden einzusehen! Ihre Daten sind bei uns sicher.

6.    Ziel des Experimentes

Ziel des Experimentes ist es, Beobachtungen anzustellen, inwiefern sich die Reaktion der Katzen im Verlauf von drei aufeinanderfolgenden Tagen auf die Katzenminze verändert oder abschwächt. Je mehr Katzen mitwirken, umso aussagekräftiger sind die Resultate. 

7.    Inhalt des Test-Kits

Die hier verwendete Katzenminze stammt von berryz.de, mit Sitz in Deutschland. Sie wird in Frankreich gezüchtet und es war uns ein Anliegen, dass die Katzenminze von höchster Qualität ist. Das bedeutet: nur natürliche Inhalte, keine Farb- und Konservierungsstoffe und keine Gentechnik. Außerdem ist die Minze vegan und glutenfrei. Die 5 Säckchen mit der Probe der Marke Cilia sind aus reinen Papierfasern, das Baumwollsäckchen der Marke SAKETOS besteht zu 100% aus Baumwolle. Das Test-Kit beinhaltet nichts, was Ihnen oder ihrer Katze schaden könnte.

8.    Weiterführende Links

Für weitere Informationen zu unserem Projekt besuchen Sie doch unsere Projekt-Homepage des Zoologie Institutes der Universität Innsbruck.

Oder schauen Sie sich gerne unser YouTube-Video an.

Bei weiteren Fragen stehen wir sehr gerne zur Verfügung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Katze viel Spaß bei den Experimenten!

 

1 Bitte geben sie Acht beim Herausnehmen der Katzenminze aus der Packung, die Teesäckchen sind nicht separat verschlossen.

2 Für das Experiment benötigen Sie nur 3 der 5 Säckchen, die übrigen 2 sind eine kleine Aufmerksamkeit für Sie und Ihre Katze. Sie können die Katzenminze auch als Tee genießen, sollte Ihre Katze nicht darauf reagieren.

3 Idealerweise im ersten, zweiminütigen Video direkt zu Beginn der Aufnahme. Wichtig ist aber vor allem, dass er in einem Video des jeweiligen Testtages vorkommt.

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Bildergallerie

Mittwoch, 18 August 2021 15:41

PATIO - Patient Involvement in Oncology

Sei Experte deiner Erkrankung und forsche mit uns!

Die Initiative "PATIO“ setzt sich intensiv dafür ein, die Stimmen von Prostatakrebspatienten und ihren Angehörigen in der medizinischen Forschung zu stärken.

Warum ist es jetzt wichtig, zu handeln? 

In Österreich sind zahlreiche Menschen direkt oder indirekt von Prostatakrebs betroffen. Ende 202 lebten rund 65.000 Männer mit dieser Erkrankung (Statistik Austria, 2022). Hinzu kommen Partner*innen, Kinder, Enkelkinder und enge Freund*innen, die an der Seite der Patienten stehen. Mit der Zeit erlangen auch diese Bezugspersonen ein tieferes Verständnis für Prostatakrebs und werden zu wichtigen Vermittler*innen zwischen dem Alltag mit der Erkrankung und der entsprechenden Forschung. 

Unser Ziel ist es, den Alltag mit Prostatakrebs mit Hilfe eines digitalen Kommunikationswerkzeugs für Betroffene zu erleichtern. 

Die Diagnose "Krebs" ist ein einschneidendes Erlebnis, das den Betroffenen während der Therapie und im weiteren Leben vor umfassende Herausforderungen stellt. Neben den körperlichen Folgen können sich Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen, Hobbys, das Arbeitsleben, und die finanzielle Situation ergeben. Die individuellen Strategien im Umgang mit den Begleiterscheinungen der Krebserkrankung sind von essenzieller Bedeutung für andere Betroffene und die Forschung.

Hier setzt die Initiative "PATIO" an. Seit 2020 arbeiten wir eng mit Patienten und Angehörigen zusammen, um von ihren persönlichen Geschichten und Erfahrungen zu lernen. Gemeinsam wollen wir Wege finden, das alltägliche Leben mit Prostatakrebs für alle Beteiligten zu verbessern. 

„PATIOSpots“ als Ergebnisse durch Bürger*innen-Beteiligung

Gemeinsam mit Betroffenen wurde in einem Co-Design- und Co-Creation-Prozess die Gesundheitslotsen-App "PATIOSpots" entwickelt. Damit können Benutzer:innen verschiedene relevante Anlaufstellen auf einer weltweiten Karte finden bzw. auch partizipativ selbst eintragen. Anlaufstellen können dabei z. B. WC-Anlagen, Behandlungszentren, Selbsthilfegruppen oder Sanitätshäuser usw. sein. Zu den Standorten können auch noch weitere Merkmale ergänzt werden (Öffnungszeiten, Sauberkeit, Ausstattung, ...). Die App steht in direkter Verbindung mit unserer Website www.patiospots.com. Hier werden auch regelmäßig Beiträge zu aktuellen Fragen der Wissenschaft und zum Lebensalltag mit Prostatakrebs veröffentlicht. Eine weitere Vernetzungsplattform bietet unser Forum “PATIOLounge”, wo sich Betroffene zu verschiedenen Themen austauschen können.

Die Vision von PATIO ist demnach, bestmöglich über Behandlungsoptionen aufzuklären und Ratschläge zum Umgang mit Symptomen der Erkrankung zu sammeln, aber auch, eine Kommunikationsplattform zum internen Austausch zu bieten und eine Schnittstelle zwischen Ärzt*innen und Patienten zu stellen. 

Die Initiative

Die Initiative "PATIO" ist ein kooperatives Forschungsvorhaben, das wissenschaftliche Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen sowie das praktische Know-how von Prostatakrebs-Betroffenen in Österreich zusammenführt. Umgesetzt wird das Projekt an der Medizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen aus dem akademischen Bereich und Selbsthilfegruppen in Österreich. Neun Patienten und eine Angehörige tragen im erweiterten Team mit ihrem Wissen und ihrer Lebenserfahrung dazu bei. Das Projekt wurde durch das Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft finanziert.

Bleibe auf dem Laufenden

Wenn du erst jetzt dauf "PATIO" aufmerksam geworden bist und wissen möchtest, welche Schritte als nächstes geplant sind, laden wir dich ein, unseren Newsletter zu abonnieren und uns auf TikTok, Instagram oder Facebook zu folgen. 

Kontaktadresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Bildergalerie

Dienstag, 17 August 2021 10:25

Ungarische Hummel

Die Österreichische Vogelwarte berichtet, dass die Ungarische Hummel nun in Niederösterreich gesichtet wurde: https://www.citizen-science.at/blog/ungarische-hummel-in-niederoesterreich-gesichtet

Dienstag, 10 August 2021 13:59

Blog Abo

Wussten Sie, dass sie unseren Blog abonnieren können und so automatisch über neue Posts informiert werden? Wie das geht finden Sie hier: https://www.citizen-science.at/blog/willkommen-am-blog-von-oesterreich-forscht

Donnerstag, 05 August 2021 13:40

DeVOTE

Das Forschungsprojekt DeVOTE ist vom Europäischen Forschungsrat (englisch European Research Council, Abkürzung: ERC) gefördert und läuft von Januar 2021 bis Dezember 2025 unter der Leitung von Ass.-Prof. Carolina Plescia. Das Forschungsteam entwickelt einen neuen interdisziplinären theoretischen und methodischen Ansatz, um zu verstehen, was die Stimmabgabe für Bürger*innen bedeutet. Die Projektziele sind:

  • ein Verständnis dafür aufzubauen, was die Stimmabgabe für Bürger*innen bedeutet;
  • die Variationen dieser Bedeutungen zwischen verschiedenen Individuen und Ländern zu untersuchen;
  • zu überprüfen, wie Wahlen die Bedeutungen der Stimmabgabe bestimmen und verändern; 
  • zu untersuchen, welche Auswirkungen die verschiedenen Bedeutungen der Stimmabgabe auf Präferenzen, Einstellungen und das politische Verhalten der Bürger*innen haben;
  • systematische Datenerfassung über die Bedeutungen der Stimmabgabe am Wahltag zu betreiben und damit die wissenschaftliche Interpretation der Wahlergebnisse zu bereichern.

Warum ist das wichtig?

Aufgrund des wachsenden Misstrauens gegenüber der Teilnahme an Wahlen und gegenüber den demokratischen Institutionen in vielen Ländern der Welt, wird die Frage, was wählen für die Bürger*innen überhaupt bedeutet, immer wichtiger. Das Projekt DeVOTE untersucht die politischen, symbolischen und psychologischen Bedeutungen der Stimmabgabe systematisch. Was bedeutet wählen für Sie? Sehen Sie es als es eine staatbürgerliche Pflicht? Gibt es eine politische Alternative zur Stimmabgabe?  

Mithilfe eines  neuartigen methodischen Ansatzes wird eine neue Typologie von Bedeutungen und Motivationen für die Stimmabgabe entwickelt. Dadurch wird die Einführung neuer Konzepte und Indikatoren für die Wahlforschung ermöglicht, dessen Relevanz weit über das vorliegende Projekt hinausgeht und den Terminus des Wählens verständlicher machen sollte. Dieses Projekt konzentriert sich nicht nur auf die bereits gut erforschten Länder Westeuropas, sondern auch auf die sogenannten Autokratien in Europa und darüber hinaus. Dies ermöglicht neue Einblicke in das Wahlverfahren außerhalb demokratischer Systeme.

Wie können Sie teilnehmen?

DeVOTE lädt Sie ein, Ihre eigenen Bedeutungen der Stimmabgabe zu teilen und uns zu helfen, die Vielfalt, den Wandel und die Verwendung der verschiedenen Bedeutungen in Ihrem Land und darüber hinaus zu erforschen. Die Teilnahme ist über ein Online-Formular auf der Projekt-Website möglich. Sie haben verschiedene Möglichkeiten, an DeVOTE teilzunehmen.

 Grafik, in der 2 Personen mit Sprechblasen abgebildet sind 

 

1. Ihre Meinung zählt → DEFINIEREN SIE WÄHLEN!

Sie können Begriffe und Beschreibungen für Ihre eigene Definition des Wählens aufschreiben und dabei die Frage beantworten: „Was bedeutet Wählen für Sie?"

 Grafik, die einen Menschen zeigt, mit dessen Kopf eine Glühbirne duch ein Kabel verbunden ist - aus der Glühbirne kommen Ideen in Form von kleinen Objekten - Illustration zur Imagination  

2. Sie sind Beobachter*in → ÜBERLEGEN SIE SICH DEFINITIONEN!

Sagen Sie uns, woher ihre Definition von Wählen kommt.

 Grafik, die ein aufgeschlagenes Buch & eine Lupe, die darüber gehalten wird, zeigt  

3. Sie sind Forscher*in → SAMMELN SIE DATEN!

Sie können nach den vielen möglichen Definitionen suchen, die Journalisten, Parteien, Politiker, Interessenvertreter etc. dem Wählen geben, und diese beschreiben.

 Grafik, die einen Bücherstapel (3 Bücher) zeigt, auf dem ein Doktorhut liegt  

4. Sie sind Expert*in → KATEGORISIEREN SIE BEDEUTUNGEN!

Sie können den Forscher*innen in DeVOTE direkten Input geben, indem Sie die gesammelten Bedeutungen von Abstimmungen kategorisieren.

Mittwoch, 30 Juni 2021 14:59

Biodiversität am Friedhof

Seit April 2021 forscht die Universität Wien in Zusammenarbeit mit der Friedhöfe Wien GmbH an dem Projekt BaF – Biodiversität am Friedhof. Ziel ist es, die Biodiversität (das Vorkommen verschiedenster Tier-, Pflanzen- und Pilzarten) zu dokumentieren und das aktive und passive Einwirken des Menschen auf die Friedhofsareale als Lebensräume zu untersuchen. Diese Zusammenarbeit zwischen der Universität und den städtischen Friedhöfen stellt einen bedeutenden Schritt dar, um die vielfältigen Ökosysteme innerhalb der Friedhöfe zu verstehen und Maßnahmen zur nachhaltigen Erhaltung und Förderung der Biodiversität zu entwickeln. Das Projekt BaF trägt nicht nur zur wissenschaftlichen Forschung, sondern auch zur nachhaltigen Entwicklung städtischer Grünflächen bei.

Friedhöfe als Biodiversitäts-Hotspots – Projektziele & Mitwirken

Friedhöfe sind mehr als nur Orte der Trauer und des Gedenkens: Durch ihre Lage, Größe und die verschiedenen Naturflächen, die sie beherbergen, stellen sie einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen dar. Doch wie viele Lebewesen genau in den Arealen der Friedhöfe vorkommen, ist bislang unerforscht.

Das Projekt BaF Biodiversität am Friedhof zielt darauf ab, eine umfassende Bestandsaufnahme der Artenvielfalt auf österreichischen Friedhöfen durchzuführen und lädt dazu ein, Teil dieses spannenden Forschungsprojekts zu werden und die faszinierende Welt der Friedhofsnatur zu entdecken.

Warum die Erforschung der Biodiversität auf Friedhöfen so wichtig ist? Ganz einfach! Eine solche Bestandsaufnahme ermöglicht nicht nur Rückschlüsse auf Veränderungen der Artenvielfalt, sondern gibt auch Einblicke in das Zusammenleben von Menschen und Natur. Durch das Sammeln von Daten über die verschiedenen Pflanzen- und Tierarten können wichtige Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie sich menschliche Aktivitäten auf die Umwelt auswirken und welche Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität ergriffen werden können.

Gemeinsam mit freiwilligen Helfer*innen und Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen werden verschiedene Methoden zur Erfassung der Biodiversität eingesetzt, darunter das Zählen und Bestimmen von Pflanzen- und Tierarten, die Durchführung von Kartierungen und das Anlegen von Biotopkarten.

Machen Sie mit und helfen Sie uns dabei, die Geheimnisse der Friedhofsnatur zu entschlüsseln! Jeder Beitrag zählt und trägt dazu bei, unsere Umwelt besser zu verstehen und zu schützen. Mehr Infos unter: baf-austria.at.

So funktioniert’s: 

1) Entdecken Sie Pflanzen, Tiere oder Pilze am Friedhofsareal.

2) Schicken Sie uns ein Foto oder Ihre Meldung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder nutzen Sie das Sichtungsformular auf unserer Homepage.

3) Teilen Sie uns Informationen über Zeit und Ort Ihrer Sichtung mit.

4) Wir helfen bei Bestimmungen und Sie helfen dabei, die Biodiversität unserer Stadt zu schützen!

Das Team und die Organisation

BaF besteht aus einem kleinen Team an studentischen Mitarbeiter*nnen, Dozent*innen und natürlich Ihnen. Projektleiter*innen sind Thomas Filek und Doris Nagel, die sich neben der Organisation auch um die Betreuung der Mitarbeiter*innen und dem Dialog mit Ihnen beschäftigen.

Partner

Logo Friedhöfe Wien

STADTWILDTIERE LOGO POS

Uni Wien Logo 2016

Fotogalerie

Für eine vergrößerte Darstellung bitte auf eines der Fotos klicken.

Dienstag, 18 Mai 2021 08:56

Blog Abo

Unseren Blog kann man übrigens auch abonnieren, damit man keine Neuigkeiten mehr verpasst. Dazu einfach registrieren und unter diesem Link https://www.citizen-science.at/blog rechts oben auf den Briefumschlag klicken.

Dienstag, 11 Mai 2021 20:25

Ideenbox

Die Ideenbox sammelt Probleme von Bürger*innen und Patient*innen rund um das Thema Gesundheit (zum Beispiel physische oder psychische Erkrankungen, soziale Auswirkungen, Versorgung, Gesundheitsprävention ...), zu denen in weiterer Folge Lösungsansätze mit Bürger*innen, Stakeholdern und der Forschung erarbeitet werden sollen. Welches Problem zum Thema Gesundheit soll die Forschung lösen? Wer soll bei der Lösungsfindung eingebunden werden? 

Sehen Sie im Video unten ein Beispiel für eine Problemstellung. In unserer Youtube Playlist finden Sie weitere Beispielvideos.

mehr videos button

Vorerst ist die Sammlung an Forschungsfragen beendet, da die Ideenbox vom Team des OIS Centers zwischenevaluiert wird. Sie können uns jederzeit unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bei Fragen und Anregungen kontaktieren. Sobald die Evaluierung abgeschlossen ist, werden wir die Ergebnisse sowie nächste Schritte auf unserer Homepage bekannt geben.

Warum sind die Gesundheitserfahrungen der Bürger*innen für die Forschung wichtig? 

Irgendwie forschen wir alle an der eigenen Gesundheit: welcher Tee den Darm beruhigt, bei welchem Blütenstand die Augen tränen; all das versammelt sich zum individuellen Nachschlagewerk für den Ernstfall. Unser Ziel ist es, dieses Wissen von Menschen in die Forschung einzubinden. Das macht die Gesundheitsforschung nicht nur demokratischer – es stellt auch sicher, dass wertvolles Erfahrungswissen nicht verloren geht. 

Warum sollte ich mitmachen?

Weil Sie etwas zu sagen haben und Sie etwas wissen, was Expert*innen potentiell nicht wissen. Sie haben selbst Erfahrungen und Beobachtungen gemacht, die für die Forschung extrem wertvoll sind. Die Ideenbox gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Beobachtungen an Expert*innen weiterzugeben, um relevante Handlungsempfehlungen und neue Forschungsthemen zu erarbeiten.

Was passiert mit meinem eingereichten Gesundheitsproblem?

Mit Ihrer Zustimmung werden wir Ihren Beitrag ab Herbst 2021 auf der Plattform Open Knowledge Map veröffentlichen und die Beiträge so sichtbar machen. Außerdem werden wir die so veröffentlichten Beiträge auch aktiv in einer größeren Community aus unterschiedlichen Stakeholdern bewerben. Daneben bieten wir Ihnen optional die Möglichkeit an, Ihre Kontaktdaten in pseudonymisierter Form auf der Ideenbox Knowledge Map zu veröffentlichen. Das ermöglicht Forscher*innen und anderen Stakeholdern, Sie zu kontaktieren (z. B. um mehr über Ihr Problem zu erfahren), ohne dass diese zunächst Ihre Kontaktdaten erhalten oder Ihre Identität feststellen können. Interessierte Personen erhalten nur Ihre Kontaktdaten, wenn Sie auf deren Anfrage reagieren. Weitere Details zum Datenschutz finden Sie auf unserer Projektwebsite. Bei Fragen zum Datenschutz oder anderen Themen können Sie uns an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schreiben.

Die gesammelten Probleme werden dann mit Bürger*innen gemeinsam mit Wissenschafler*innen aufbereitet, um in Workshops Lösungen für die Probleme zu finden. Alle relevanten Stakeholder (je nach Problemstellung z. B. Mediziner*innen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen etc.) werden ebenfalls in diesen Prozess eingebunden.  Wenn Sie Ihren Beitrag einreichen, haben Sie daher die Möglichkeit, Ihre Kontaktdaten zu hinterlassen, damit wir Sie über die Ideenbox auf dem Laufenden halten und Sie zu den Workshops einladen können. Dies soll die Vernetzung zwischen Gesellschaft und Wissenschaft ermöglichen.

Wer steckt hinter dem Projekt?

Das Projekt wird vom Open Innovation in Science Center (OIS Center) der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) geleitet. Die LBG ist eine anerkannte außeruniversitäre österreichische Forschungseinrichtung, die 20 Institute mit thematischen Schwerpunkten in der Medizin, den Life Sciences sowie den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften betreibt. Die LBG stößt gezielt neue Forschungsthemen in Österreich an und entwickelt und erprobt neue Formen der Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und nicht-wissenschaftlichen Akteur*innen wie dem öffentlichen Sektor und der Zivilgesellschaft. 

Das OIS Center fungiert als Kompetenzzentrum für diesen Ansatz. Das Zentrum hat bereits erfolgreich eine Kampagne zur psychischen Gesundheit mit der Einbindung von Patient*innen und Bürger*innen durchgeführt und deren Probleme in institutionelle Forschung gegossen.

Donnerstag, 22 April 2021 17:05

Findet die Schlüsselblume

Im Frühjahr laden Wissenschaftler*innen naturinteressierte Bürger*innen in ganz Europa dazu ein, an der größten Schlüsselblumen-Beobachtung „Findet die Schlüsselblume“ teilzunehmen. Die Idee ist simpel: Man geht raus in die Natur, sucht und findet die Echte Schlüsselblume (Primula veris), schaut in die Blüten, sucht nach bestimmten Merkmalen und sendet die Beobachtungen und optional ein paar Fotos über die Internetseite www.cowslip.science an Wissenschaftler*innen. Dadurch möchten wir das Verhältnis von verschiedenen Blütentypen der Echten Schlüsselblume in ihren Beständen in ganz Europa untersuchen. Wir haben dieses Citizen Science Projekt unter „Looking for Cowslips“ („Findet die Schlüsselblume“) bereits 2019 und 2020 in Estland und Lettland durchgeführt und erhielten in jedem Jahr > 150 000 Beobachtungen von engagierten Citizen Scientists. Seit 2021 bitten wir nun jedes Frühjahr Citizen Scientists in ganz Europa, die Echte Schlüsselblume zu finden und beim Projekt mitzumachen, ebenfalls mit großem Erfolg. Die resultierenden Daten geben aufschlussreiche und wertvolle Informationen über den Einfluss von Landschaftsveränderung und -verlust auf die Verhältnisse der verschiedenen Blütentypen und dadurch auf den Zustand der Bestände der Echten Schlüsselblume.

Das Ziel des Projektes ist generell, die Auswirkungen von Landschaftsveränderungen, wie zum Beispiel der Verlust traditionell bewirtschafteter Grasländer, auf das Verhältnis von Pflanzen der Echten Schlüsselblume mit bestimmten Blütentypen zu analysieren. Genetisch bedingt hat etwa die Hälfte der Pflanzen der Echten Schlüsselblume Blüten mit einem kurzen weiblichen Blütenorgan (diese nennt man S-Typen, vom Englischen „short-styled“), während die andere Hälfte Blüten mit einem langen weiblichen Blütenorgan hat (L-Typen, „long-styled“). Die Art kann sich nur erfolgreich fortpflanzen, wenn Pollen zwischen S- und L-Typen ausgetauscht wird. Das dient insbesondere dazu, Inzucht innerhalb der Art zu vermeiden. Aufgrund veränderter Landnutzung hat der Verlust und die Veränderungen von Graslandhabitaten (dem bevorzugten Habitat der Echten Schlüsselblume) in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Neue Studien zeigen nun, dass der Verlust von Grasländern das Gleichgewicht der verschiedenen Blütentypen erschüttern kann. Das führt dazu, dass es schwieriger für Pflanzen der Art wird, geeignete Fortpflanzungspartner zu finden, was Konsequenzen für das Überleben der Echten Schlüsselblume haben kann.

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Die Daten aus allen Aufnahmejahren, egal ob auf nationaler Ebene in Estland, oder internationaler Ebene der EU, zeigen, dass aufgrund des Habitatverslustes besonders kleine Bestände der Echten Schlüsselblume ein Ungleichgewicht in den Blütentypen aufweisen. Im Extremfall kann dies zum vollständigen Verlust eines der beiden Blütentypen in einem Bestand führen.

Mit der Hilfe interessierter Bürger*innen möchten wir solche potentiellen Veränderungen nun auch im großflächigen Verbreitungsgebiet der Art, Europa, aufspüren und analysieren. Die Beobachtung, also die Datenaufnahme, sollte nicht länger als 30 Minuten dauern. Sofern möglich sollten 100 Pflanzen der Echten Schlüsselblume pro Bestand angesehen werden. Von diesen wird der einfach identifizierbare Blütentyp bestimmt: der S-Typ, man sieht nur die männlichen Staubblätter, wenn man auf die Blüte schaut, oder der L-Typ, man sieht einen kleinen Grünen Punkt in der Mitte der Blüte, das weibliche Blütenorgan (Griffel mit Narbe). Gerade im Frühling macht es Freude, in die Natur zu gehen, frische Luft und Energie zu tanken und nebenbei auch noch Wissenschaftler*innen und Naturforscher*innen bei ihrer Arbeit zu unterstützen!

Mehr Informationen gibt es auf der Projektwebsite: www.cowslip.science (bzw. www.nurmenukk.ee/de

Ergebnisse des Projektes aus 2019 sind bereits in einer wissenschaftlichen Zeitschrift für jede*n zugänglich veröffentlicht: https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/1365-2745.13488.

Haben wir Ihr Interesse geweckt, aber Sie haben noch Fragen? Dann können Sie uns gerne anschreiben: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Dienstag, 06 April 2021 15:19

Publizieren macht Spaß

Publizieren macht Spass - ein Citizen Scientist berichtet über seine erste Publikationserfahrung im aktuellen Blogbeitrag: https://www.citizen-science.at/blog/publizieren-macht-spass-ein-citizen-scientist-berichtet-ueber-seine-erste-publikationserfahrung

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