Von Maria Krall auf Mittwoch, 24. April 2024
Kategorie: Allgemein

Der Wechselkröte auf der Spur – Eindrücke der Citizen Science Konferenz und des Citizen Science Days

Vermutlich bin ich etwas voreingenommen, finde ich doch schon längst, dass die Wechselkröte an Niedlichkeit fast nicht zu übertreffen ist und freue mich jedes Mal wieder, wenn ich diesen Tieren begegne und sie voller Faszination beobachten kann. Ich denke, dass es nach der Citizen Science Konferenz und dem Citizen Science Day einigen Besucher*innen nicht anders geht. 

Die Woche nach Ostern war für uns eine intensive Zeit voller Ereignisse. Vom 3. bis 6. April 2024 fand die Doppelkonferenz der European Citizen Science Association (ECSA) und Österreich forscht statt. Bereits am ersten Tag präsentierte unser Projektleiter Lukas Landler im Rahmen einer Postersession dem interessierten Publikum unser Projekt AmphiBiom. Die Konferenz bot zudem reichlich Gelegenheit zum Austausch über verschiedene Ansätze, Fortschritte, Herausforderungen und Ergebnisse von Citizen Science Projekten aus diversen wissenschaftlichen Bereichen. Am Samstag, dem 6. April 2024, öffnete das Naturhistorische Museum Wien (NHM) seine Tore für den Citizen Science Day, wo Besucher*innen jeden Alters Vielzahl verschiedener Citizen Science Projekte entdecken und erleben durften. Diese Veranstaltung bildete gleichzeitig den Abschluss der Doppelkonferenz. 

Wir nutzten die Mögleichkeit und waren mit einem AmphiBiom-Marktstand vertreten, um bei den Besucher*innen Neugier und Interesse für die Wechselkröte zu wecken.

Wir stellten das Rufmonitoring unseres Projekts vor, an dem jede*r teilnehmen kann. Mit Hilfe unserer AmphiApp kann man Wechselkrötenrufe, sowie die Rufe anderer Amphibien aufnehmen und uns beim Erforschen der Wechselkröte und ihrer Vorkommen in Österreich unterstützen. Dazu ist hilft es zu wissen, wie das Tier ausschaut, was ihre Eigenarten sind oder wie schön ihr helles Trällern klingt. Interessant ist beispielsweise auch, dass die Rückenmusterung (ähnlich wie die Fellmuster bei Zebras oder unsere Fingerabdrücke) bei jeder Wechselkröte einzigartig ist und jedes Individuum wiedererkennbar macht. Dieses Wissen konnten sich unsere Besucher*innen teilweise spielerisch bei unserem aufgedeckten Wechselkrötenmemory aneignen. Jung und Alt nahmen sich der Herausforderung an, die jeweils selben Wechselkrötenindividuen zusammenzufinden. Auch andere Amphibien Österreichs konnten beim verdeckten Memoryspiel gefunden und paarweise zusammengeführt werden. Anhand eines Luftbildes von Wien entdeckten die Besucher*innen Orte mit Wechselkrötenvorkommen in der Stadt und ihrer direkten Nachbarschaft. Besonders freuten wir uns, dass uns auch einige „Teichprofis" unserer Teichinitiative im NHM besuchten und wir sie so persönlich kennenlernen durften. Wir (David Hamernik, Stephan Burgstaller und Maria Krall - vom Team AmphiBiom) standen für jegliche Fragen bezüglich des Projekts oder Amphibien und für das gemeinsame Wechselkrötensuchen beim Memory jederzeit begeistert zur Verfügung. 

Mit neuen Informationen gewappnet und einer frisch gewonnenen Neugier für Amphibien begeben sich unsere neu gewonnen Citizen Scientists fortan während ihrer Spaziergänge, Wanderungen, Alltagswegen mit der AmphiApp auf die Suche nach Wechselkröten und anderen Amphibienarten. Interessierte Teilnehmer*innen der Konferenz hatten diese Gelegenheit noch während einer am selben Abend stattfindenden Exkursion, die von Stephan geleitet wurde. Gemeinsam begaben wir uns auf eine Entdeckungsreise durch den Rudolf-Bednar-Park und die „Freie Mitte" und erlebten Amphibien inmitten der Stadt hautnah. Wir lauschten gespannt seinen Erklärungen und den rufenden Wechselkrötenmännchen. Ein besonderes Erlebnis der Exkursion war es, die Tiere bei der Paarung beobachten zu können.  ​

Ich kann jedem*r daher empfehlen, sich den Wechselkrötenruf anzuhören und sich näher mit ihnen zu beschäftigen, egal ob auf Veranstaltungen mit uns gemeinsam, über unsere Homepage, unsere AmphiApp oder über unseren Blog. So kann nicht nur so manch Wechselkröte, sondern auch die eigene Begeisterung für diese Tiere entdeckt werden. Entdeckungen dieser Art sind eine Bereicherung des Alltags.

​„Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert."

Verwandte Beiträge

Kommentare hinterlassen