Wenn es um Sprache geht, kann jede*r mitreden!
„IamDiÖ – Erforsche Deutsch in Österreich!“ lädt dazu ein, (selbst) die Vielfalt, den Wandel und den Gebrauch von allen möglichen Formen von deutscher Sprache in Österreich zu beforschen – von Dialekt und Standardsprache bis hin zu Jugend- und Fachsprache. Mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und Anliegen zum Thema Deutsch in Österreich können Interessierte zur Forschung beitragen.
Ziel des Citizen Science-Projekts „IamDiÖ – Erforsche Deutsch in Österreich!“ ist es, jedermann und jedefrau zur Auseinandersetzung mit dem (eigenen) Gebrauch und mit der (eigenen) Wahrnehmung der deutschen Sprache in Österreich sowie zur Forschung in diesem Bereich zu animieren. So soll ein Austausch zwischen interessierter Öffentlichkeit und Wissenschaft gefördert werden und Wissenschaft durch Citizen Science (be)greifbar werden. Die Wissenschaft wiederum kann durch die Beteiligung der Öffentlichkeit neue Einblicke und Ansätze gewinnen.
Bei den verschiedenen Mitmach-Aktionen werden unterschiedliche Aspekte der deutschen Sprache in Österreich thematisiert. Die Fragestellungen im Projekt:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um bei „IamDiÖ – Erforsche Deutsch in Österreich!“ mitzumachen:
Sprecher*innen der deutschen Sprache in Österreich erstellen gemeinsam ein digitales Wörterbuch, indem sie Wörter, die sie verwenden oder gehört haben, auf der Website „Wortgut“ eintragen und mit Zusatzinformationen versehen. So entsteht eine große Sammlung an Wörtern, die in Österreich verwendet werden und von denen einige vielleicht noch nie in einem Wörterbuch zu finden waren. Dabei geht es nicht nur um Wörter der Standardsprache („Hochdeutsch“), sondern aller Formen und Arten (sogenannte Varietäten) der deutschen Sprache in Österreich – ob Jugendsprache, Dialekt, Fachsprache, … Wenn Sie das Wort in Österreich verwenden, passt es in unsere Sammlung!
Hier ein paar Beispiele für ein gesammelte Wörter (CC BY 4.0 IamDiÖ):
Interessierte können Fragen rund um das Thema „Deutsch in Österreich“ einreichen (Frage des Monats). So ist ein Einblick in gesellschaftliche relevante Themen zur deutschen Sprache in Österreich möglich. Gibt es bereits eine wissenschaftlich fundierte Antwort auf diese Frage, geben die Wissenschafter*innen von „Deutsch in Österreich“ eine Antwort darauf. Gibt es noch keine Antwort, können sich Interessierte selbst auf die Suche nach einer Antwort machen und ihr eigenes Forschungsprojekt starten. So werden Bürger*innen selbst zu Forschenden im Bereich der Sprachwissenschaft. Die Projektwebsite bietet dafür mit Informationen, Anleitungen, Methoden und Tipps zum Forschungsprozess eine Hilfestellung, damit die Teilnehmer*innen eine Antwort auf ihre Frage finden können.
Einmal im Monat werden zwei der eingereichten oder erforschten Fragen ausgewählt und die Teilnehmer*innen können auf der Facebook-Projektseite abstimmen, welche der beiden Fragen diesen Monat beantwortet werden soll. Die Frage mit den meisten Stimmen, wird entweder von unseren Wissenschafter*innen oder unseren Mitforschenden auf der Projektwebsite beantwortet.
Außerdem kann jedermann und jedefrau Schrift im öffentlichen Raum suchen. Zu den Forschungsobjekten zählen unter anderem Plakate, Schilder, Sticker auf der Straße, im Park oder in öffentlichen Gebäuden, die Schrift in einer Sprache oder in einer Varietät (z. B. Dialekt) beinhalten. Von diesen Plakaten oder Schildern können Teilnehmende Fotos (mit der Lingscape-App) machen und mit Zusatzinformationen (z. B. Geoinformation oder welche Sprachen zu sehen sind) versehen. Diese Fotos dienen z. B. der Analyse von Vielfalt und Dynamik hinter Verschriftlichung im öffentlichen Raum. Sie können von den Nutzer*innen auf einer Karte in der App oder auf der Lingscape-Webseite eingesehen und analysiert werden.
Die Fotos von Schrift im öffentlichen Raum können ganz einfach im Alltag, auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule gemacht werden.
Es gibt allerdings auch organisierte Schnitzeljagden, um in der Gruppe Bilder zu sammeln und zu analysieren. Aktuelle Schnitzeljagd-Termine finden Sie hier.
Beim Meme-Wettbewerb können dialektale Memes in einem Meme-Generator erstellt werden. Hier geht es darum, dass aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive die Erstellung und Verbreitung von Memes in Onlinemedien im Zusammenhang mit Sprachverwendung untersucht werden. Teilnehmende können Bilder mit Sprache, ev. Dialekt versehen.
Die im digitalen Wörterbuch „Wortgut“ gesammelten Wörter sind grundsätzlich für die Öffentlichkeit sichtbar. Sie werden für die Beantwortung von Forschungsfragen in verschiedenen wissenschaftlichen Fachgebieten genutzt. Damit lassen sich unter anderem folgende Fragen beantworten: Welche Wörter sind in bestimmten Regionen gebräuchlich? Wie wird Dialekt verschriftlicht? Welche Ausdrücke gehören zu Jugend- oder Fachsprachen?
Die Fragen des Monats und sämtliche Ergebnisse dazu werden auf diversen Kanälen, wie der Website und Social Media präsentiert, sowie auf der Forschungsplattform „Deutsch in Österreich. Variation – Kontakt – Perzeption“ zur Verfügung gestellt.
Die Bilder von der Schnitzeljagd nach Schrift im öffentlichen Raum werden vom Projektpartner Lingscape gespeichert und archiviert.
Die Memes werden für kommunikationswissenschaftliche Analysen verwendet.
Teilnehmende erhalten einen Einblick in die sprachwissenschaftliche Forschung und können (idealerweise) Forschung auch selbst mit Hilfestellung von Wissenschafter*innen durchführen. Sie werden dazu angeregt, über ihren Sprachgebrauch und eigene Wahrnehmung von Sprache zu reflektieren. Es soll Bewusstsein für die Themen Sprachgebrauch und Sprachwahrnehmung geschaffen werden.
Wissenschaftsfonds (FWF TCS 40)
Dieses Projekt erfüllte Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Dieses Projekt lief vom 01.07.2017 bis zum 31.12.2019. Das dabei entstandene Themenheft können Sie am Ende dieser Seite herunterladen. Außerdem werden ab sofort Druckexemplare für Schulklassen kostenlos zur Verfügung gestellt (solange der Vorrat reicht). Bitte wenden Sie sich an die Projektleiter, wenn Sie diese für den Unterricht nutzen möchten.
Sozialhistorische Studien haben vielfach belegt, dass Migrationen seit jeher zur menschlichen Existenz gehören. Wenn Migrationsbewegungen so alt sind wie die Menschheit selbst, kann die Weltgeschichte als Mobilitätsgeschichte gelesen werden. In der heutigen Zeit sind weltweite Bezüge zur Alltagsnormalität geworden – ob wir einkaufen, in einem Restaurant essen, fernsehen, ins Kino gehen, einen bestimmten Lebensstil pflegen oder politisch handeln. Die Alltagssituationen, in denen wir uns bewegen, in denen wir handeln, unsere Biografien und familialen Bezüge konstruieren, sind also in vielfältiger Weise in Ereignisse involviert, die nicht ausschließlich lokal definierbar sind, auch wenn sie sich lokalspezifisch manifestieren.
Vor diesem Hintergrund erforschen Jugendliche aus Tirol gemeinsam mit ihren (Groß)Eltern, Lehrer*innen und Freund*innen ihre familialen Migrationsgeschichten und suchen nach Spuren der Mobilität in ihrer Umgebung. Sie erfahren dabei eine breite Unterstützung aus dem universitären und zivilgesellschaftlichen Bereich. Zum aktiven Netzwerk des Projektes, welches am Institut für Erziehungswissenschaft im Lehr- und Forschungsbereich Migration und Bildung angesiedelt ist, gehören:
Ebenso beteiligen sich Bürger*innen aus den Tiroler Forschungsgebieten Innsbruck/Pradl und Fulpmes und schreiben Berichte zur Migrationsgeschichte ihres Wohngebietes oder stellen projektrelevante Dokumente zur Verfügung (z. B. Gegenstände der Migration).
Warum nicht einmal den Blick auf die eigene Familiengeschichte richten? Man kann von familialen Migrationserfahrungen sprechen, wenn beispielsweise ein Onkel beruflich nach Kanada ausgewandert ist, oder wenn die Großeltern durch Binnenmigration aus der Hauptstadt nach Tirol gekommen sind. Unsere Erfahrungsräume sind von weltweiter Reichweite. Auf diese Weise werden mehrere Zugehörigkeiten möglich und dazu gibt es die unterschiedlichsten Beispiele aus dem mehrheimischen Alltagsleben:
Eine Schülerin aus Tirol trifft sich mit ihrer besten Freundin – per Skype und über Ländergrenzen hinweg. Ein Universitätsassistent pendelt jede Woche zwischen Wohn- und Arbeitsort. Unter der Woche arbeitet er in Wien, am Wochenende verbringt er die Zeit mit seiner Familie in Innsbruck. Die Autofahrt von Tirol nach Serbien ist lang, vor allem dann, wenn die Kinder voller Vorfreude auf Omas Baklava sind. Ein Jugendlicher taucht täglich in mehrere Sprachen ein: mit der Schwester redet er Deutsch, mit der Mama Kurdisch und mit dem besten Freund Dialekt.
In dem Forschungsprojekt sind die Jugendlichen Expert*innen ihrer Lebenspraxis und gestalten den gesamten Forschungsprozess aktiv mit: Sie entwickeln ihre eigenen Forschungsfragen, die sie dann mit Hilfe offener Interviews mit ihren Eltern und Verwandten beantworten. Darüber hinaus suchen die Jugendlichen mittels ethnografischer Feldforschung nach Spuren von Migration in ihrer näheren Umgebung und im Stadtteil.
Aus wissenschaftlicher Sicht wird danach gefragt, wie Migrationserfahrungen in den einzelnen Familien wahrgenommen und bewertet werden und ob über Migration ein Wissen bzw. Bewusstsein vorhanden ist. Im Projektunterricht an den Schulen helfen dabei u. a. mitgebrachte Gegenstände der Migration.
Gegenstand der Migration: Azras Schüssel
Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse über die familialen und ortbezogenen Migrationsgeschichte organisieren die Jugendlichen eine Abschlussveranstaltung in Innsbruck. Darüber hinaus fließen die Forschungsergebnisse in ein Online-Heft ein, welches sich primär an Schulen und an die allgemeine Öffentlichkeit richtet. Mit diesem Projekt wird somit einerseits ein wichtiger Beitrag zur Erforschung von familialen Migrations- und Stadtgeschichten geleistet werden. Andererseits sollen die Erkenntnisse des Projektes dazu dienen, ein anderes Bewusstsein über Migration und Diversität vor Ort zu schaffen.
Aktuelle Informationen und Ankündigungen finden Sie auf dem Projektblog (21.08.2018)
(Für Vergrößerung bitte auf ein Foto klicken)
Prof. Dr. Erol Yildiz & Ass.-Prof. Dr. Marc Hill (Forschungs-Bildungs-Kooperationen), beide Universität Innsbruck, Institut für Erziehungswissenschaft/Migration und Bildung
Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Wissenschaftliche Projektmitarbeiterinnen: Mag. Miriam Hill, Anita Rotter MA
Studentischer Mitarbeiter: Alexander Böttcher, BA
Sparkling Science/BMBWF
Dieses Projekt erfüllte Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Was denken Kinder über Scheidung und Trennung? Wie werden kindliche Konzepte über elterliche Trennung von Volksschulkindern kommuniziert und diskutiert? Wie kann die didaktische Methodik der Concept Cartoons für Forschungen mit Kindern weiterentwickelt werden?
Im SMiLE-Projekt wollten wir erfahren, was Kinder über elterliche Trennung und Scheidung wissen und was sie sich denken, auch wenn sie nicht selbst davon betroffen sind.
Mit Hilfe von Concept Cartoons, eine didaktische Methode, die erstmals als innovativer, partizipativer Forschungsansatz angewandt wurde, diskutierten wir gemeinsam mit 8- bis 10-jährigen Kindern in 4 Volksschulklassen über elterliche Trennung. Diese Cartoons wurden partizipativ für das SMiLE-Projekt entwickelt.
Außerdem wurden Informations- und Unterrichtsmaterialien gemeinsam mit den 60 beteiligten Kindern und Citizen Scientists (Lehrpersonen, Eltern) entworfen.
Auf Basis der Ergebnisse wurde die Broschüre für Kinder „Wenn Eltern sich trennen“ gestaltet und über 17.000 Stück in ganz Österreich an Bezirksgerichten, in Schulen und Beratungsstellen verteilt. Außerdem entstanden im Sparkling Science Projekt Unterrichts- und Projektmaterialien zum Thema Trennung und Scheidung. Broschüre und Materialien sind als kostenloser Download über die Projekthomepage (https://smile.univie.ac.at/) verfügbar.
Herzlichen Dank an alle, die am Projekt mitgemacht haben!
Einen Blick hinter die Kulissen dieses Projektes bekommen Sie auch im Science Interview mit Eva mit Ulrike Zartler und Raphaela Kogler.
Assoz. Prof. Dr. Ulrike Zartler, PD Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Mag. Raphaela Kogler, MA Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Lic. Marlies Zuccato-Doutlik, MA Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
01.09.2017 – 31.08.2019
Sparkling Science / BMWFW
http://smile.univie.ac.at/ und
http://sparklingscience.at/de/SMILE.html
(für Vergrößerung bitte auf das jeweilige Foto klicken)
Dieses Projekt erfüllte Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.
Dieses Projekt wurde vor Einführung der Qualitätskriterien abgeschlossen.
Politische Maßnahmen und Entscheidungen werden stark durch sogenannte „Diskurse“ geformt. Diskurse sind zum Beispiel verbale Äußerungen, Argumente und Praktiken, die sozialen und natürlichen Phänomenen Bedeutungen verleihen. So gibt es beispielsweise zum Thema Impfung eine Bandbreite an Diskursen, die von verschiedenen Akteuren mit unterschiedlichen Zielen geführt werden. Als Politikwissenschafter*innen erforschen wir diese, um solche konfliktbehafteten Themen besser nachvollziehen zu können und politische Maßnahmen im Kontext bestimmter Diskurse zu verstehen. CODE IT möchte diese systematische Auseinandersetzung mit einer solchen Debatte auch Ihnen eröffnen. Im Projekt soll die Auseinandersetzung, die zur HPV Impfung ausgetragen wurde und schließlich deren Einführung in den Österreichischen Impfplan zur Folge hatte, untersucht werden. Mit Ihrer Hilfe wollen wir die Bedeutung von Worten aufdecken, den Einfluss von wissenschaftlichen und ökonomischen Argumenten auf den Verlauf der Debatte verstehen und auch erfassen, was unausgesprochen blieb beziehungsweise wer – im von uns zur Verfügung gestellten Datenkorpus von etwa 400 Pressemeldungen – nicht zur Rede kommt. Gleichzeitig sollen Sie den Verlauf des Projektes aktiv beeinflussen können, indem wir Ihnen mehrere Optionen zur Mitgestaltung von CODE IT auf unserer Homepage anbieten. Werden Sie ein Teil der CODE IT Community und geben Sie dem Diskurs ein Gesicht.
© Universität Wien
CODE IT bietet Ihnen im Verlauf des Projektes unterschiedliche Möglichkeiten, an dem Projekt teilzunehmen. Zu Beginn können Sie etwa mit dem Forschungsteam in Kontakt treten, um interessante Forschungsfragen oder Ideen zu teilen. Außerdem können Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen zu Impfungen im Allgemeinen oder HPV im Speziellen in Form von Blogbeiträgen mit der Community teilen. Diese Blogs sollen grundsätzlich als Kommunikationskanal zwischen dem Projektteam, Ihnen und auch anderen Expert*innen dienen, um eine offene Diskussion zu diesem Thema zu erschaffen. Mit Voranschreiten wird schließlich ein Datensatz zur Verfügung gestellt, an dem Sie selber weiterbearbeiten oder den Sie für Analysen heranziehen können. Interessante Erkenntnisse, die Sie daraus beziehen können Sie zum Beispiel wieder in unserem Blog veröffentlichen. Mehr Informationen finden Sie auf der CODE IT Projekthomepage.
Ihre Beiträge sollen auf unterschiedlichen Ebenen genutzt werden. Die Daten, die Sie in die Datenbank einspeisen, soll Wissenschafter*innen, aber auch Ihnen, dabei helfen, den Diskurs rund um HPV-Impfungen besser zu verstehen. Außerdem sollen Ihre Beiträge dem Projekt eine neue Richtung geben können, Forschungsfragen aufwerfen und die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft verbessern. Schließlich soll der Austausch zwischen Wissenschafter*innen und Ihnen dabei helfen, die Einbindungsmöglichkeiten von Bürger*innen im Rahmen von Citizen Science in den Sozialwissenschaften zu ergründen.
Das Projekt exploreAT! zielt darauf ab, einzigartige Einblicke in die Vielfalt der deutschen Sprache (vor allem in Österreich) zu verschaffen. Mit Hilfe innovativer digitaler Tools wird eine einzigartige Sammlung bairischer Mundarten in der Region der ehemaligen Habsburgermonarchie (1911-1998) erforscht. Das umfangreiche Korpus beinhaltet 200.000 Hauptlemmata in ca. 4 Millionen Einträgen. Zur Sammlung gehört ein 5 Bände umfassendes Wörterbuch mit ca. 50.000 Hauptlemmata, das eine Zeitspanne von den Anfängen der deutschen Sprache bis heute abdeckt. Zudem existieren weitere Datenbanken, wie z. B. eine der Belegdatenbank angegliederte Bilddatenbank, die Abbildungen und Skizzen, die die Sammler*innen zur Bedeutungserklärung angefertigt haben, einbezieht. Innerhalb der Datenbank sollen Schnittstellen für die Nutzung von Linked Open Data (LOD) geschaffen werden, um ontologische Ressourcen verwenden zu können und somit die Darstellung der konzeptionellen und semantischen Informationen zu gewährleisten.
Innerhalb des Projektes werden unterschiedliche Arbeitsgruppen und Wissenschaftsbereiche abgedeckt. Ein Hauptinteresse besteht im Aufbau einer effektiven, wiederverwendbaren, auf den Forschungsbereich abgestimmten IT-Infrastruktur, um historisch-lexikographische Inhalte zur Verfügung zu stellen. Diese verlinkt das Wissen von europäischen und globalen Infrastrukturen und ermöglicht sowohl Wissenschafter*innen als auch Laien allgemeine oder auch spezialisierte Suchanfragen zu stellen. Von geistes- und sozialwissenschaftlicher Perspektive ist der Einblick in das Verhalten, wie sich der User mit dem Inhalt auseinandersetzt und welche Besonderheiten er im Korpus erforschen kann, bedeutend, um das Wissen über die Evolution der deutschen und der menschlichen Sprache allgemein voranzubringen.
exploreAT! untersucht kulturelle Aspekte von Sprache. Dabei werden Bürger*innen unter Anwendung von Open Innovation Praktiken und Methoden direkt bei der Gestaltung des Forschungsdesigns, dem Forschungsprozess und dessen Ergebnissen beteiligt.
Dieses Projekt erfüllte Version 1.1 der Qualitätskriterien für Citizen Science-Projekte auf Österreich forscht.