(c) by Daniel Dörler

Leistungsbericht 2018

Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt. – Marie Curie (Physikerin und Chemikerin)

Diesem Zitat von einer der berühmtesten Nobelpreisträgerinnen können wir nur beipflichten. Aus diesem Grund möchten wir mit dem Leistungsbericht 2018 zurückblicken und dokumentieren, was im vergangenen Jahr alles im und durch das Citizen Science Network Austria getan wurde. Wir waren bei der Erstellung des vorliegenden Leistungsberichtes erstaunt, wie vielfältig und umfangreich die Tätigkeiten des Netzwerks waren. 

Eines der wichtigsten Ereignisse 2018 für das Netzwerk und Citizen Science ganz generell war sicherlich die Vorstellung der Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf der Plattform Österreich forscht. Damit ist Österreich forscht unseres Wissens nach die erste nationale Citizen Science Plattform, die transparente und überprüfbare Kriterien als Grundlage für eine Listung von Projekten hat. Auch international startete ein Diskussionsprozess dazu, der bereits auf der ECSA 2018 in Genf begonnen hat. Bei dieser Leistungsschau der europäischen Citizen Science Szene war Österreich stark vertreten und hat einiges an positiver Aufmerksamkeit erregt. 

Ein weiterer wichtiger Prozess, der bereits 2017 in Gang gesetzt wurde und 2018 fortgesetzt wurde, war die Erweiterung des Citizen Science Network Austria auf nunmehr 35 Partnerinstitutionen. Die damit verbundene Diversität ermöglicht eine umfangreiche Diskussion zu verschiedensten Aspekten von Citizen Science, und wir freuen uns sehr, dass so viele Partner*innen aktiv im Netzwerk mitarbeiten wollen. Daneben wurde Citizen Science in zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen im In- und Ausland beworben, weiterentwickelt und diskutiert. Im Leistungsbericht finden Sie detaillierte Informationen zu den Aktivitäten des Netzwerks und bekommen einen Einblick in eine spannende Entwicklung, die auch international Beachtung findet.

Wir wünschen eine interessante Lektüre und stehen jederzeit für Fragen und Anregungen zur Verfügung,

die Koordinatoren des Citizen Science Network Austria,


Dr. Florian Heigl und Mag. Daniel Dörler

Die pdf-Version des Berichtes zum Herunterladen finden Sie hier.

 

Das Citizen Science Network Austria

Im Jahr 2017 wurde das Citizen Science Network Austria gegründet, welches von der Universität für Bodenkultur koordiniert wird. Durch dieses Netzwerk soll Citizen Science in Österreich weiter ausgebaut, der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gestärkt und die Qualität gefördert werden. Um diese Aufgaben des Netzwerks auch formal festzuhalten, wurde von allen Institutionen im Netzwerk ein Memorandum of Understanding unterschrieben. Die wichtigsten Auszüge aus diesem MoU finden Sie hier:

Die weiter unten gelisteten Institutionen aus Wissenschaft, Forschung, Bildung und Praxis erklären, unter Berücksichtigung des jeweiligen institutionellen Wirkungsbereichs, die nachstehend genannten Ziele zu verfolgen:

  • Citizen Science in Österreich stärker etablieren;
  • Qualität von Citizen Science in Österreich fördern;
  • Die Bekanntheit von Citizen Science in Österreich stärken.

Diese Partnerinstitutionen erklären, zur Erreichung dieser Ziele insbesondere nachstehende Aufgaben erfüllen zu wollen:

  • Teilnahme an jährlichen Treffen im Rahmen der Österreichischen Citizen Science Konferenz.
  • Nutzung der Online Plattform “Österreich forscht” (www.citizen-science.at) für die Sichtbarmachung von Citizen Science und Citizen Science Projekten nach außen.
  • Etablierung von und aktive Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen zu spezifischen Themen durch Vertreterinnen und Vertreter der unterzeichnenden Partnerinstitutionen.

Bisher haben 35 Institutionen in Österreich dieses Memorandum unterschrieben. Seit erscheinen des Leistungsberichts 2017 dürfen wir folgende Institutionen neu im Netzwerk begrüßen:

  • Für den Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel, Direktor, Dipl.-Ing. Johannes Ehrenfeldner
  • Für die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Direktor, Dr. Michael Staudinger
  • Für die FH Campus Wien, Rektorin, FH-Prof.in Dr.in Barbara Bittner und Vizerektor für Forschung und Entwicklung, FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Heimo Sandtner
  • Für die FH Salzburg, FH-Rektor Prof. Mag. Dr. Gerhard Blechinger, Geschäftsführerin Mag.a  Dr.in Doris Walter und Geschäftsführer Mag. Raimund Ribitsch

Die Weiterentwicklung von Citizen Science in Österreich wird im CSNA über Arbeitsgruppen durchgeführt. Dies ermöglicht eine effiziente Arbeitsweise mit verteilten Aufgabenbereichen und einer flachen Organisationshierarchie. Für die Gründung und Durchführung einer Arbeitsgruppe bedarf es gewisser Voraussetzungen, die im Netzwerk erarbeitet wurden. Grundsätzlich gilt hier, dass jede Person eines Netzwerkpartners eine Arbeitsgruppe gründen und leiten darf. So wird gewährleistet, dass unterschiedlichste Interessen im Netzwerk vertreten und bearbeitet werden können.

Zusätzlich führte das Netzwerk unter seinen Mitgliedern im Sommer 2018 eine kleine Umfrage zum Thema Community-Building durch. Diese Umfrage wurde bereits zum zweiten Mal (nach der ersten Umfrage 2016) durchgeführt und soll sicherstellen, dass die Leitung des Netzwerks auch den Vorstellungen der Partner entspricht. Kurz zusammengefasst wünschen sich die Mitglieder mehr persönliche Treffen, eine gesicherte finanzielle Basis für das CSNA, mehr Veranstaltungen um mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten und eine Stärkung der Arbeitsgruppen. Eine detailliertere Zusammenfassung finden Sie am Blog.

Seit Erscheinen des Leistungsberichts 2017 wurde in allen AGs vieles geleistet, wobei die AG Qualitätskriterien und in die AG Juristische Aspekte bereits seit 2017 arbeiten und beim Plattformtreffen im Februar 2018 vier neue AGs gegründet wurden.

Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien

Im Rahmen des jährlichen Plattformtreffens von Österreich forscht am 01.03.2017 wurde von den anwesenden Partner*innen beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte einzurichten. Dies wurde nötig, weil durch neue Förderprogramme und dem mittlerweile erreichten Bekanntheitsgrad von Citizen Science sich immer mehr Projekte zu Citizen Science zählen, welche auch die Aufnahme auf Österreich forscht beantragten. Bislang wurden Projekte von den Koordinatoren der Plattform vor der Aufnahme auf Konsistenz mit den unterschiedlichen Definitionen von Citizen Science geprüft. Um nun möglichst objektive, nachvollziehbare und vor allem auch öffentlich einsehbare Kriterien für die Zukunft zu schaffen, wurde die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet.

Bei der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2018 wurde ein Kriterienkatalog präsentiert, der ab diesem Zeitpunkt für all jene Projekte Anwendung fand, die sich um eine Aufnahme bei Österreich forscht bewarben. Der Kriterienkatalog findet sich zum gratis Download auf Deutsch und Englisch. Für bereits bestehende Projekte gibt es eine Übergangsfrist bis zur Österreichischen Citizen Science Konferenz 2019, um die Kriterien zu erfüllen. Um den Übergang zu erleichtern, organisierte das CSNA im Oktober 2018 auch eine Schreibwerkstatt im Naturhistorischen Museum Wien, bei der Projekte bei der Umsetzung der Kriterien unterstützt wurden. In dieser Schreibwerkstatt wurde gemeinsam mit Projektleiter*innen an der Erfüllung der Kriterien für ihre jeweiligen Projekte gearbeitet. 

Zusätzlich werden die Kriterien bei internationalen Konferenzen präsentiert, um einerseits eine internationale Diskussion über die Kriterien zu starten, und andererseits die Kriterien auch international bekannt zu machen. Dazu wurden die Kriterien in zwei Workshops bei der Konferenz der European Citizen Science Association ECSA 2018 in Genf und bei einem Workshop in Valletta (Malta) vorgestellt. 

Arbeitsgruppe für juristische Aspekte in Citizen Science

Im Zuge der Erstellung von Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht hat sich bald herausgestellt, dass es für bestimmte Bereiche Empfehlungen für bestehende und neue Citizen Science Projekte benötigt, an denen sich die Projektleiter*innen orientieren können. Ein sehr wichtiger Bereich sind dabei rechtliche Fragen, die im Rahmen von Citizen Science Projekten oftmals zum ersten Mal auf Projektleiter*innen zukommen:

  • Was sind personenbezogene, was sensible Daten?
  • Wie müssen Daten gesichert werden?
  • Darf ich die Daten meiner Teilnehmer*innen für meine Forschung nutzen?
  • Darf ich Bilder, die meine Teilnehmer*innen im Rahmen des Projektes hochladen und/oder schicken, für die Bewerbung des Projektes nutzen?

Diese und noch viele weitere Fragen stellen sich angehenden Projektleiter*innen häufig. Oft wird aus Unwissenheit, Halbwahrheiten oder Falschinformationen und daraus resultierenden Ängsten vor Rechtsunsicherheit eine Projektidee nicht weiter verfolgt.

Aus diesem Grund wurde in der Arbeitsgruppe für juristische Aspekte in Citizen Science ein Empfehlungskatalog für allgemeine Rechtsfragen im Rahmen von Citizen Science Projekten erstellt. Dieser basiert auf den Fragen von laufenden Projekten auf Österreich forscht und dem Input von Jurist*innen, die sich speziell mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Diese Empfehlungen berücksichtigen auch die im Mai 2018 neu geltende Datenschutzgrundverordnung, und sollen eine Orientierungshilfe bieten, um Citizen Science Projekte zu starten oder zu überarbeiten. Die Empfehlungen ersetzen allerdings nicht eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik und vor allem auch nicht eine juristische Beratung, da sie nur auf sehr allgemeiner Ebene ausgearbeitet werden können.

In der Veranstaltung “Citizen Science und Recht”, die gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und dem Zentrum für Citizen Science organisiert wurde, wurden die Empfehlungen präsentiert und diskutiert. Eine kurze Zusammenfassung der Veranstaltung finden Sie am Blog. Auf der Seite der Arbeitsgruppe für juristische Aspekte stehen die Empfehlungen zudem gratis zum Download zur Verfügung. 

Arbeitsgruppe für offene Biodiversitätsdatenbanken in Citizen Science

Im Rahmen des jährlichen Plattformtreffens des Citizen Science Network Austria am 31.01.2018 wurde von den anwesenden Partner*nnen beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu offenen Biodiversitäts-Datenbanken einzurichten.

Folgende Punkte haben die Arbeitsgruppe dazu bewegt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen:

  1. Es tritt ein ethisches Dilemma auf, wenn man Daten, welche gemeinsam mit der Bevölkerung erhoben worden sind, verschlossen abspeichert.
  2. In gewissen Förderprogrammen-Schienen wird zukünftig des Öfteren verlangt werden, die im Zuge des Projektes erhobenen Daten als Open Data zur Verfügung zu stellen.
  3. Die EU-Datenschutzgrundverordnung bewirkt, dass wir unseren Umgang mit personenbezogenen Daten in naher Zukunft überdenken müssen.
  4. Eine Behandlung des Themas von Seiten der Projektbetreiber*innen zeigt das progressive Denken im Bereich Citizen Science.
  5. Wenn wir gemeinsam die Herausforderungen/Probleme aufzeigen, fällt es uns leichter Argumente für/gegen eine Öffnung der Datenbanken in Citizen Science Projekten zu finden.
  6. Technische Entwicklungen im Infrastrukturbereich bieten neue Möglichkeiten der Veröffentlichung von Forschungsdaten (z. B. https://www.gbif.org/).

Nur um es zu unterstreichen: Die AG setzt sich nicht für die bedingungslose Öffnung von Biodiversitäts-Datenbanken ein. Die AG will objektiv aufzeigen, welche Probleme/Herausforderungen auftauchen, falls man die Datenbanken öffnet und welche Wege es geben könnte, um einerseits Eigeninteressen oder sensible Daten zu Schutzgütern zu wahren und andererseits trotzdem offen Daten zur Verfügung zu stellen.

Folgende Ziele sollen bis zur Österreichischen Citizen Science Konferenz 2019 erreicht werden:

  1. Erstellung eines Entscheidungsbaums zur Beurteilungshilfe der Machbarkeit/Sinnhaftigkeit der Öffnung von spezifischen Citizen Science Biodiversitäts-Datenbanken (erprobt an bestehenden und theoretischen Projekten).
  2. Ein Umsetzungs- bzw. Erfahrungsbericht aus einem Österreichischen Citizen Science Projekt, welches seine Biodiversitätsdatenbank öffnet.

Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe werden nach Fertigstellung auf Österreich forscht allen frei zur Verfügung stehen. 

Arbeitsgruppe für Synergien und Innovation

Die Anzahl von Citizen Science und Crowd Projekten nimmt in Österreich als auch weltweit stetig zu. Die Akteure in den Projekten werden vielfältiger, die Handlungsstrukturen komplexer.

Dadurch wächst auch die Bedeutung, die soziale Netzwerke und die erarbeiteten technischen Anwendungen im Forschungsalltag einnehmen, um beispielsweise Ressourcen zu sparen, um den Anwenderkreis vorhandener Tools zu vergrößern oder ein innovatives problemlösungsorientiertes Projekt mit den richtigen Partner*innen zu entwickeln.

Deswegen soll im Rahmen der Arbeitsgruppe für Synergien und Innovation der Austausch zwischen Projekten und das Ausloten möglicher Synergien im Vordergrund stehen. Obwohl Citizen Science in sehr unterschiedlichen Disziplinen vorkommt, ähneln sich Workflows durchaus und kann multidisziplinäres Lernen in allen Bereichen stattfinden, ebenso erscheint das Adaptieren von Tools möglich und sinnvoll. Innovation findet großteils durch Imitieren und Übertragen bewährter Methoden in neue Anwendungsgebiete statt. Dadurch werden Kooperationen über Disziplinen und bestehende soziale Gruppen hinweg stimuliert, wodurch auch der interdisziplinäre Charakter von Citizen Science gestärkt werden soll.     

Die Arbeitsgruppe zielt auf das systematische Entwickeln von Wissenspartnerschaften ab. Bestehende Netzwerke sollen sichtbarer und vorhandene Tools verfügbarer gemacht werden. Sie will darüber hinaus erörtern, wo Bedarf für Neuentwicklungen, oder die Weiterentwicklung von vorhandenen Tools besteht und welche Partnerschaften und Prozesse notwendig sind um zielführend und ergebnisorientiert zusammenarbeiten zu können.

Vor diesem Hintergrund soll eine Open Source Strategie ausgearbeitet werden um den  Zugang zu Wissen und Tools möglichst barrierefreizu gestalten und deren Nutzen und Weiterentwicklung über Projekte hinaus für die Community sicher zu stellen.

Die Ziele der Arbeitsgruppe sind es daher:

  • Ermitteln von Synergien und Kooperationsmöglichkeiten zwischen Personen/Projekten/Institutionen
  • Ermitteln von Herausforderungen und Innovationspotentialen
  • Bestandsaufnahme von Personen, Projekten, vorhandenen Praktiken und Tools in Citizen Science Projekten
  • Design und Dokumentation von best practices für Wissenspartnerschaften
  • Bildung von Wissenspartnerschaften;
    Schaffung eines Rahmens, in dem gemeinsam gearbeitet werden kann, z. B.:

    • Entwicklung einer Strategie für cross-sektorale Zusammenarbeit
    • Pro-aktives Verknüpfen von Citizens und Wissenschaftler*innen
    • Erarbeiten einer Needs-Liste
      (z. B. Reward-Systeme für Citizen Science Projekte)
    • Erarbeiten gemeinsamer Ressourcen
      (z. B. Thesaurus/Ontologie für Citizen Science Projekte)
    • Entwickeln von Tools
      (z. B. zur Förderung von Vertrauen innerhalb von Citizen Science Projekten)
    • Erarbeiten einer Open Source Strategie für die Plattform Österreich forscht
  • Anbinden der aktuellen Projekte an europäische/globale Infrastrukturinitiativen zur Nutzung bestehender Potenziale

Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe werden nach Fertigstellung auf Österreich forscht allen frei zur Verfügung stehen. 

Arbeitsgruppe Open Science Trainings

Die Arbeitsgruppe Open Science Trainings befasst sich mit konkreten Open Science Tools und ihrer disziplinenspezifischen Anwendung. In regelmäßigen Treffen werden Tools, die im gesamten Forschungszyklus zur Anwendung kommen, gesammelt. Die identifizierten Tools bilden die Grundlage für Trainings, in deren Rahmen die Handhabung einzelner Tools vermittelt wird. Dazu werden Expert*innen eingeladen, die diese Trainings leiten. Die Ergebnisse werden gesammelt, aufbereitet und gratis (online) zur Verfügung gestellt.

Neben der Zusammenschau von  Open Science Tools werden Informationen zu Open Science Trainings an österreichischen – und internationalen Institutionen gesammelt und dargestellt. Ziel ist, eine möglichst breite Forschungscommunity über Open Science Tools zu informieren.  

Die AG Open Science Trainings hat sich zum Ziel gesetzt, die Verbreitung von Open Science Methoden zu fördern und deren Implementierung in den wissenschaftlichen Arbeitsalltag zu erleichtern. Oft fehlt Projektleiter*innen die Kenntnis zu konkreten Tools bzw. deren Anwendung. Die Trainings, die allen interessierten Personen offen stehen, folgen einem “train-the-trainer”-Ansatz, bei dem die Absolvent*innen das nötige Wissen erwerben sollen, um selbst den Umgang mit konkreten Tools an andere weitergeben zu können. Ziel ist, disziplinspezifische Trainings anzubieten. Die Ankündigung der Workshops findet auf Österreich forscht statt.

Die in der Arbeitsgruppe parallel dazu erstellten Dokumente sollen Hilfestellungen bei der Toolauswahl und der Anwendung bieten, sowie Personen identifizieren, die als Expert*innen zu speziellen Themenfeldern zu Rate gezogen werden können. Die Arbeitsgruppe wird in Zusammenarbeit mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und dem Open Science Network Austria (kurz OANA) realisiert. Ein erster Workshop zur Open Source Plattform GitHub wurde am 25.10.2018 realisiert. Das Programm finden Sie am Blog

Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe werden nach Fertigstellung auf Österreich forscht allen frei zur Verfügung stehen. 

Arbeitsgruppe für die Österreichische Citizen Science Konferenz

Die Arbeitsgruppe “Konferenz” organisiert die jährlich stattfindende Österreichische Citizen Science Konferenz. Sie setzt sich aus dem lokalen Organisationsteam, welches jedes Jahr je nach Konferenzort wechselt, und einem Team engagierter Personen zusammen, welches sich einerseits um die wissenschaftliche Betreuung der Konferenz kümmert (d. h. vor allem um die Bewertung der eingehenden Beiträge für die jeweilige Konferenz), und andererseits auch allgemeine Dokumente erstellt, welche einen Informationsfluss zwischen den verschiedenen lokalen Organisationsteams von einem Jahr zum nächsten ermöglicht. Damit ist die Arbeitsgruppe “Konferenz” ein Kernelement bei der Organisation Österreichs größter Citizen Science Veranstaltung.

 

Leistungen 2018

Projekte auf der Plattform Österreich forscht

Zur Zeit finden sich 58 laufende und 10 abgeschlossene Projekte auf Österreich forscht. Im Leistungsbericht 2017 wurden noch 53 laufende und 7 abgeschlossene Projekte angeführt. Alle 5 neu aufgenommenen Projekte erfüllen bereits die Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht. Damit ist sie nicht nur Österreichs erste, sondern auch Österreichs größte Plattform für Citizen Science Projekte. Auffallend dabei ist, dass diese Projekte nicht nur von Universitäten, sondern auch von NGOs, Museen, Vereinen, privaten Forschungsinstitutionen und Stiftungen kommen. 

Neben den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften, sind seit diesem Jahr auch die Kunst- und Kulturwissenschaften auf Österreich forscht vertreten. 

Veranstaltungen

Organisierte Veranstaltungen

Österreichische Citizen Science Konferenz 2018 - Generation Citizen Science

Gemeinsam mit der Universität Salzburg, dem Zentrum für Citizen Science, der deutschen Citizen Science Plattform “Bürger schaffen Wissen” und der schweizer Citizen Science Plattform “Schweiz forscht” wurde die jährliche Österreichische Citizen Science Konferenz 2018 in Salzburg organisiert. Sie fand vom 1. bis 3. Februar im Unipark Nonntal statt. Am Blog findet sich ein ausführlicher Bericht zur Konferenz, sowie ein Link zum Programm und zu einer Fotogallerie. Im Rahmen der Konferenz wurden zusätzlich mehrere Workshops und Sessions durch das Citizen Science Network Austria organisiert: 

  • Wissenschaft für Bürger*innen? (Podiumsdiskussion)
  • Citizen Science und peer-review: Mission Impossible? (Vortragssession)
  • Plattform Österreich forscht (Aktionstag)

Zusätzlich gab es im Vorfeld der Konferenz das jährlich stattfindende Plattformtreffen der Leiter*innen der Projekte auf Österreich forscht, um die weitere Ausrichtung des Netzwerks zu besprechen. 

Lange Nacht der Forschung 2018

Am Freitag den 13. April 2018 fand die "Lange Nacht der Forschung" statt. Österreichweit luden 2.600 Stationen Besucher*innen dazu ein, Forschung hautnah kennenzulernen. In diesem Rahmen organisierte das Citizen Science Netzwerk Austria gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum Wien, dem Science Center Netzwerk und dem Zentrum für Citizen Science einen Schwerpunkt im Museum zu Citizen Science.

Dieses Angebot wurde von über 1.600 Besucher*innen angenommen. Diese zeigten sich äußerst interessiert und durchgehend sogar überrascht von der Vielfalt an Möglichkeiten, sich an Forschung in Österreich aktiv zu beteiligen. Beim Stand der Plattform Österreich forscht war die erste Anlaufstation der Besucher*innen neben dem Treppenaufgang. So konnten sich diese bereits allgemein über Citizen Science informieren, bevor sie sich an den folgenden Ständen zu konkreten Projekten weiter bewegten. Einen guten Überblick über die Aktivitäten im Museum bietet auch das Video von SPOTTERON, das im Rahmen der Langen Nacht der Forschung gedreht wurde.

Einen detaillierteren Bericht zur Langen Nacht der Forschung finden Sie am Blog.

Citizen Science for Earth Systems in the Era of Big Data  

Gemeinsam mit Kolleg*innen von der AGES, dem IIASA und der NASA organisierten wir bei der Jahrestagung der European Geosciences Union 2018 in Wien eine Session zu Citizen Science im Zeitalter von Big Data. Insgesamt präsentierten sich 12 Projekte mit den unterschiedlichsten Inhalten in dieser Session: von der Auswertung von Social Media Daten nach Katastrophen zur genaueren Analyse von Ort, Zeit und Ausmaß der Zerstörung, über den Vergleich von Satelliten- und vor-Ort-Daten bei Landnutzungsanalysen bis hin zu Kohlenstoffzyklen in unserer Erde reichten die Themen. Jedes Projekt stellte sich in zwei Minuten vor, und das interessierte Publikum konnte danach an interaktiven Touchscreens mit den jeweiligen Projektleiterinnen und -leitern in Austausch treten. Mehr Informationen finden Sie am Blog

ECSA 2018

Bei der Konferenz der European Citizen Science Association (ECSA 2018), die alle zwei Jahre stattfindet, organisierte das Citizen Science Network Austria mehrere Workshops und Sessions:

  • Österreich forscht: the Austrian Citizen Science Community platform (Workshop)
  • Time for a Definition - Quality Criteria in Citizen Science (Workshop)
  • Sharing the Knowledge - Sharing the Love (Workshop)

Damit konnte die österreichische Citizen Science Community auf europäischer Ebene präsentieren, welche Fortschritte seit der letzten Konferenz 2016 in Berlin gemacht wurden. Daneben waren die Gründer und Koordinatoren des CSNA, Florian Heigl und Daniel Dörler, auch Mitglieder im wissenschaftlichen Konferenzkomitee der ECSA 2018. 

Einen ausführlichen Beitrag zu den Aktivitäten des CSNA bei der ECSA 2018 finden Sie am Blog

Citizen Science in Ecology - a long history in long term monitoring (Session bei der GfÖ-Jahrestagung 2018 in Wien)

Bereits zum vierten Mal organisierte das CSNA gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) eine Session zu Citizen Science in der Ökologie. Der Fokus lag dieses Jahr vor allem auf Langzeitmonitoring-Programmen, die ohne Citizen Science mittlerweile kaum mehr denkbar sind. In 6 Vorträgen und 2 Postern wurden Initiativen und Projekte vorgestellt und Ergebnisse diskutiert. Ein gemeinsame Aussage aller Beiträge war, dass persönliche Treffen zum gegenseitigen Lernen und Austausch als wichtigste Elemente genannt wurden. Diese erhöhten einerseits die Datenqualität signifikant, andererseits aber auch die Motivation der beteiligten Citizen Scientists steigerten. Einen ausführlichen Bericht gibt es am Blog zum Nachlesen. 

Austrian Alzheimer-Catchathon

Gemeinsam mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft organisierten wir am Weltalzheimertag (21. September 2017) den österreichischen Alzheimer-Catchathon 2018. Jedes Jahr zum Weltalzheimertag ruft das Projekt EyesOnAlz dazu auf, bei einem weltweiten Wettbewerb Gehirnscans von Mäusen zu analysieren. Es gilt dabei, in kurzen Videosequenzen sogenannte Stalls, also Verschlüsse in Blutgefäßen, aufzuspüren. Die amerikanischen Forscher*innen erhoffen sich dadurch neue Erkenntnisse im Kampf gegen Alzheimer. Insgesamt spielten 158 Spieler*innen aus Österreich um den ersten Platz, analysierten knapp 3500 Videos und erreichten damit eine Forschungsleistung von 82 (!) Stunden. Das gesamte Organisationsteam ist beeindruckt von dieser Leistung! 

Detaillierte Auswertungen dieser Veranstaltung finden Sie am Blog

FWF Be Open Festival

Der FWF feierte im September eine ganze Woche lang sein 50 jähriges Bestehen mit einer Zeltstadt am Maria-Theresienplatz in Wien, mit zahlreichen Veranstaltungen im Festzelt und Projektvorstellungen in eigenen Zelten. Das CSNA durfte bei diesem Jubiläum offizieller Partner sein und Citizen Science in das Festprogramm integrieren.

European Researchers' Night 2018

Das CSNA hat gemeinsam mit einem Konsortium rund um den Verein PRIA (Practical Robotics Institute Austria) den Zuschlag für die Organisation der European Researchers’ Night (ERN) 2018 und 2019 erhalten. Im Vorfeld der ERN wurde ein Workshop für interessierte Forscher*innen an der FH Campus Wien organisiert, bei dem die Teilnehmer*innen lernen konnten, wie man Citizen Science in die eigene Forschung integrieren kann. Das Programm dieses Workshops ist am Blog abrufbar.

Am 28. September 2018 fand dann die ERN selbst statt. Sie stand unter dem Motto “Wissenschaft für alle” und zahlreiche Besucher*innen fanden sich in den Gebäuden des Technischen Gewerbemuseums Wien ein, um Wissenschaft hautnah mitzuerleben.

Citizen-Science-Pub-Quiz-Reihe

Die Citizen Science Pub Quiz-Reihe, deren erste Ausgabe 2017 sehr erfolgreich startete, wurde auch 2018 fortgesetzt. Insgesamt dreimal rief das CSNA zum feucht-fröhlichen Ratespiel in die Beaver Brewing Company. Bei unterschiedlichen Themenschwerpunkten (z. B. Frauen in der Wissenschaft, Queer Science) konnten die Rateteams tolle Preise gewinnen (z. B. Tickets für den Wiener Wissenschaftsball, Bücher, Tageskarten für das Naturhistorische Museum Wien) und nebenbei ihr Wissen zu Citizen Science erweitern. SPOTTERON hat das Pub Quiz auch dieses Jahr wieder begleitet und die Eindrücke in einem Video festgehalten. 

 

Vorträge

COST-Action Citizen Science

Am 19.03.2018 fand im Rahmen der COST-Action zu Citizen Science in Lissabon ein Workshop zu nationalen Citizen Science Strategien statt. Das CSNA wurde eingeladen, die Citizen Science Strategie für Österreich vorzustellen. Einen ausführlichen Bericht finden Sie am Blog

Verso una strategia condivisa per la Citizen Science in Italia

Am 06.04.2018 fand ein von der European Citizen Science Association initiierter Roundtable zu Citizen Science in Rom statt. Auch Italien möchte eine nationale Citizen Science Strategie mit einer Onlineplattform entwickeln. Das CSNA wurde deshalb als Vorzeigeprojekt eingeladen, um die österreichische Entwicklungsgeschichte vorzustellen.  

Strategieworkshop "Bürger schaffen Wissen"

Auf Einladung der deutschen Citizen Science Plattform “Bürger schaffen Wissen” stellte das CSNA das Community Building im Bereich Citizen Science in Österreich bei einem Strategieworkshop am 19. & 20.06.2018 in Braunschweig vor. Der Hintergrund war eine Strategieentwicklung zur Verstetigung von “Bürger schaffen Wissen” in Deutschland. 

Forum Citizen Science

Beim jährlichen Treffen der Citizen Science Community in Deutschland stellte das CSNA erste Ergebnisse aus einer Umfrage zum Community Building in Österreich am 6. und 7.09.2018 in Frankfurt vor. Einen Bericht über das Forum können Sie am Blog nachlesen.

Vienna Knowledge Exchange Conference

Bei der im Rahmen des WTZ Ost organisierten Vienna Knowledge Exchange Conference stellte das CSNA am 27.09.2018 Citizen Science an österreichischen Universitäten vor. Eine kurze Zusammenfassung der Sessions mit Citizen Science Bezug finden Sie am Blog.

AQ Austria Jahrestagung

Im Rahmen der Jahrestagung der AQ Austria am 27.09.2018 wurde der Frage nachgegangen, wie unterschiedlich gestaltete Rahmenbedingungen gute und qualitativ hochwertige Forschung anregen und fördern können. Das CSNA präsentierte auf dieser Veranstaltung die Entwicklung der Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte. 

Citizen Science Summer School

Von 15. bis 19.10.2018 fand in Grünau im Almtal eine von der Core Facility Konrad Lorenz Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien organisierte Citizen Science Summer School statt. Acht Vortragende (darunter auch vier Personen aus dem CSNA) zeigten den 28 Teilnehmer*innen aus 16 Ländern, wie man ein Citizen Science Projekt durchführt. Einen ausführlichen Bericht finden Sie am Blog.

 

Veröffentlichungen

Fachpublikationen mit Beteiligung des CSNA

Conference Proceedings ÖCSK 2017

Herausgeber*innen: Dörler, D; Heigl, F; Sandén, T
Erscheinungsdatum: 23. Jänner 2018
Zusammenfassung: Seit 2015 organisiert das CSNA die jährliche Österreichische Citizen Science Konferenz, welche Forscher*innen, Praktiker*innen und interessierte Bürger*innen zusammenbringt, um voneinander zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, neue Methoden und vor allem auch einander kennenzulernen. Unter dem Motto "Expanding Horizons" lag der Fokus der Konferenz 2017 auf der Einbindung von Bürger*innen n Projekten und welche Voraussetzungen es braucht um die Teilnahme zu erhöhen. Workshops, Podiumsdiskussionen und Präsentationen haben sich diesen Fragen in den unterschiedlichsten Disziplinen angenommen. In den Proceedings findet man 17 Beiträge über Workshopergebnisse, Erkenntnisse aus einzelnen Sessions, Vortragsinhalte und mehr. Die Disziplinen reichen von den Naturwissenschaften, über die Geistes- und Sozialwissenschaften bis hin zu Kunst- und Kulturwissenschaften. 

Zum Volltext gelangen Sie hier.

Robustness of xylem properties in conifers: analyses of tracheid and pit dimensions along elevational transects

Autor*innen: Losso, A; Anfodillo, T; Ganthaler, A; Kofler, W; Markl, Y; Nardini, A; Oberhuber, W; Purin, G; Mayr, S
Erscheinungsdatum: 26. Februar 2018
Zusammenfassung: In den Projekten “Woody Woodpecker” (Sparkling Science) und „Citree“ (Top Citizen Science; citree.net) beschäftigen sich ein Forschungsteam der Universität Innsbruck mit Wachstum, Struktur und Funktion von Holz. Für den Baum erfüllt Holz (unter anderem) wichtige hydraulische Funktionen, weil es den Transport von großen Mengen Wasser aus den Wurzeln bis in die Blätter gewährleistet. In Kooperation mit Vorarlberger Schulen wurde die Struktur und Funktion des Stammholzes entlang von Höhentransekten untersucht und die SchülerInnen dabei in den gesamten wissenschaftlichen Prozess - von Probennahme über Messung bis Datenanalyse - einbezogen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen, inklusive der mit den Schüler*innen erarbeiteten Datensätze, wurden kürzlich in der peer-reviewten internationalen Fachzeitschrift „Tree Physiology“ veröffentlicht. 

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The threefold potential of environmental citizen science - Generating knowledge, creating learning opportunities and enabling civic participation

Autor*innen: Turrini, T; Dörler, D; Richter, A; Heigl, F; Bonn, A
Erscheinungsdatum: 20. Juli 2018
Zusammenfassung: Citizen Science bietet ein erhebliches Innovationspotenzial in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Um Umwelt- und Naturschutzziele zu fördern, kann Citizen Science (i) neues Wissen generieren, (ii) das Bewusstsein schärfen und ein vertieftes Lernen ermöglichen sowie (iii) Bürgerbeteiligung ermöglichen. In der hier veröffentlichten Studie wird untersucht, wie diese Ziele in Citizen Science Projekten umgesetzt werden und es werden die Bedürfnisse und Herausforderungen für die Förderung von Citizen Science und die Förderung zukünftiger Initiativen bewertet. Dazu wurde eine quantitative, webbasierte Umfrage mit 143 Expert*innen aus dem Umwelt- und Bildungssektor in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. 

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Occurrence of the invasive Spanish slug in gardens: can a citizen science approach help deciphering underlying factors?

Autoren: Dörler, D; Kropf, M; Laaha, G; Zaller, JG
Erscheinungsdatum: 02. August 2018
Zusammenfassung: Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris, auch bekannt als A. lusitanicus) gilt als eine der invasivsten Arten in Landwirtschaft, Gartenbau und privaten Gärten in ganz Europa. Obwohl diese Schnecke seit Jahrzehnten problematisch ist, ist noch nicht viel über ihr Vorkommen in privaten Gärten und die zugrunde liegenden meteorologischen und ökologischen Faktoren bekannt. Ein Grund für diese Wissenslücke ist der eingeschränkte Zugang von Forschern zu privaten Gärten. Hier wurde mit einem Citizen-Science-Ansatz untersucht, ob das Auftreten von Arionidae in österreichischen Gärten mit meteorologischen (Lufttemperatur, Niederschlag, globale Sonneneinstrahlung, relative Luftfeuchtigkeit) oder ökologischen Faktoren (Pflanzenvielfalt, Regenwurmaktivität) zusammenhängt. Das Vorkommen der invasiven A. vulgaris gegenüber der ähnlich aussehenden einheimischen A. rufus wurde mit einem DNA-Barcoding-Ansatz verglichen. 

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Sustainable biodiversity databasing: international, collaborative, dynamic, centralised. 

Autor*innen: Costello, MJ; Horton, T; Kroh, A:
Erscheinungsdatum: 25. September 2018
Zusammenfassung: Wer über ein bestimmtes Lebewesen spricht, muss sich im Klaren sein, dass es mehrere verschiedene Namen für diese Art geben kann. Oder derselbe Name in Publikationen für verschiedene Arten verwendet wurde. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg das Namenschaos zu beseitigen wäre eine Datenbank aller Artnamen, die gültige mit ungültigen und/oder veralteten Namen verknüpft, neue Forschungsergebnisse einbindet und von Expert*innen ständig aktualisiert wird. Und das möglichst kostengünstig. Eine Datenbank die genau das leistet ist WoRMS, das World Register of Marine Species, die in Belgien, am Datenzentrum des Vlaams Instituut voor de Zee angesiedelt ist. Diese Datenbank beinhaltet über eine halbe Million Namen, die mehr als 240.000 verschiedene Arten von Meerestieren bezeichnen. Die Namen sind mit Publikationen und einer Fülle an weiteren Daten, wie zum Beispiel Bildern, Verbreitungsangaben und der Information, ob es sich um eine invasive Art handelt, verknüpft. Sie wird von etwa 500 ehrenamtlichen Editoren, darunter auch etliche Citizen Scientists auf der ganzen Welt ständig aktualisiert und erweitert.  

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Peer-reviewed publishing of results from Citizen Science projects

Autor*innen: Gadermaier, G; Dörler, D; Heigl, F; Mayr, S; Rüdisser, J; Brodschneider, R; Marizzi, C
Erscheinungsdatum: 04. Oktober 2018
Zusammenfassung: Mit zunehmender Informationsmenge, die von Citizen Scientists erzeugt wird, sind bewährte Verfahren erforderlich, die über die Wissenschaftskommunikation hinausgehen und diese Ergebnisse auch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft veröffentlichen. Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung der Erfahrungen bei der Veröffentlichung von Ergebnissen aus Citizen Science-Projekten in peer-reviewed Journalen, wie sie an der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2018 in einer Vortragsreihe vorgestellt wurden. In diesem Artikel werden die Auswahlkriterien für die Veröffentlichung von Citizen Science-Daten in Open-Access-, Peer-Review- und wissenschaftlichen Zeitschriften sowie Barrieren während des Veröffentlichungsprozesses behandelt.   

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Citizen Science: Innovation in Open Science, Society and Policy

Herausgeber: Hecker, S; Haklay, M; Bowser, A; Makuch, Z; Vogel, J; Bonn, A
Erscheinungsdatum: 17. Oktober 2018
Zusammenfassung: Citizen Science: Innovation in Open Science, Society and Policy identifiziert und erklärt die Rolle von Citizen Science innerhalb der Innovation in Wissenschaft und Gesellschaft und als eine dynamische und produktive Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik. Die Bandbreite dieses Bandes ist global und darauf ausgerichtet, Lösungen zu identifizieren, die in Wissenschaft, Praxis und Politik angewendet werden sollen. Die Kapitel befassen sich mit der Rolle der Citizen Science im Kontext der umfassenderen Agenda von Open Science und Open Innovation und diskutieren die Fortschritte bei Responsible Science and Innovation (RRI), zwei der kritischsten Aspekte der heutigen Wissenschaft.

Zum Volltext gelangen Sie hier.

Contributions from citizen science to science education: an examination of a biodiversity citizen science project with schools in Central Europe

Autor*innen: Keleman-Finan, J; Scheuch, M; Winter, S
Erscheinungsdatum: 30. Oktober 2018
Zusammenfassung: Welchen Beitrag können Citizen Science Projekte über Biodiversität zum naturwissenschaftlichen Unterricht und dem Wissenschaftsverständnis von Schüler*innen einerseits, und Lehrpersonen anderseits, leisten? Eine ganze Menge – wie die Analyse der individuellen Lernergebnisse von Schüler*innen (im Alter von 8-18 Jahren) im Sparkling Science Projekt der BOKU „Natur vor der Haustür – Citizen Science macht Schule“ zeigt. In einem pre-post-test wurden die Lernfaktoren Interesse, Motivation, Kompetenz (bzw. Selbstwirksamkeit), Einstellung sowie Verhalten der Schüler*innen untersucht. Volksschüler*innen schnitten fast durchgehend besser ab als andere Altersgruppen und Mädchen erzielten zumindest ebenso gute Ergebnisse wie die Burschen. Beliebteste Tiergruppe waren die Vögel.

Zum Volltext gelangen Sie hier.

Conference Proceedings ÖCSK 2018

Herausgeber: Heigl, F; Dörler, D; Ernst, M
Erscheinungsdatum: 06. November 2018
Zusammenfassung: Citizen Science ist in Österreich in den letzten Jahren rasant gewachsen. Seit 2015 veranstaltet das Citizen Science Network Austria (www.citizen-science.at/netzwerk) die jährliche Österreichische Citizen Science Konferenz, bei der Forscher*innen, Praktiker*innen und interessierte Bürger*innen Erfahrungen austauschen, neue Methoden diskutieren und sich kennenlernen. Unter dem Motto "Generation Citizen Science" wurde 2018 diskutiert, wie Menschen an Projekten teilnehmen können und was zur Steigerung der Beteiligung erforderlich ist. Die Konferenz wurde an der Universität Salzburg organisiert und umfasste Workshops, Podiumsdiskussionen und Präsentationen zu den oben genannten Fragen in verschiedenen Forschungsbereichen. 

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Fox sightings in a city are related to certain land use classes and sociodemographics: results from a citizen science project

Autor*innen: Walter, T; Zink, R; Laaha, G; Zaller, JG; Heigl, F
Erscheinungsdatum: 30. November 2018
Zusammenfassung: Rotfüchse (Vulpes vulpes L.) sind in den letzten Jahren zu erfolgreichen Bewohnern von Stadtgebieten geworden. Unser Wissen über das Vorkommen, die Verteilung und den Zusammenhang mit der Landnutzung dieser städtischen Füchse ist jedoch schlecht, zum Teil weil viele der bevorzugten Lebensräume auf Privatbesitz liegen und daher für Wissenschaftler kaum zugänglich sind. Wir gingen davon aus, dass Citizen Science es den Forscher*innen ermöglichen könnte, diese Informationslücke zu schließen. Es wurden 1179 Fuchs-Sichtungen in der Stadt Wien analysiert, welche über Citizen Science Projekte gemeldet wurden, um die Beziehungen zwischen Füchsen und den umliegenden Landnutzungsklassen sowie soziodemografischen Parametern zu untersuchen.

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Presseerwähnungen

Datum

Medium

Titel des Artikels/ der Sendung

27.01.2018

Die Presse

Gemeinsam forschen: Uni lädt Salzburger zum Aktionstag

01.02.2018

Salzburger Nachrichten

Bürger forschen in der Stadt Salzburg mit

01.02.2018

Kronen Zeitung

Menschen für die Wissenschaft begeistern

01.02.2018

Salzburger
Regionalzeitungen

Bürger können aktiv mitforschen

03.02.2018

Radio Salzburg

diverse Beiträge in der Morgensendung

08.02.2018

Salzburger Woche

“WissensBissen” bei Citizen Science

18.02.2018

ORF 2

Beitrag zur ÖCSK 2018 in Salzburg Heute

12.04.2018

Heute

Die “Lange Nacht” im Naturhistorischen Wien

30.05.2018

Falter/Heureka

Weißt du wie viel Vögel fliegen?

19.06.2018

www.hellofamiliii.at

Citizen Science Österreich: kleine Forscher

19.06.2018

Active Beauty (dm)

Jeder ist ein Forscher

21.08.2018

Ö1-Dimensionen

Amseln zählen und Hagel melden

22.08.2018

Wiener Bezirkszeitung

Nacktschnecken: Was tun?

07.09.2018

Die Presse - Sonderbeilage
zu 50 Jahren FWF

Vorhang auf für die Spitzenforschung

12.09.2018

Ö1
Salzburger Nachtstudio

Wem vertrauen?

28.09.2018

ZEITjUNG/Vice

Im Namen der Wissenschaft: Sieben Citizen Science Projekte, bei denen auch du mitmachen kannst

01.10.2018

BOKU Magazin

Nicht-Fachleute helfen bei der Erforschung von Nacktschnecken in Österreichs Gärten

 

Online Aktivitäten

Website www.citizen-science.at

Auch 2018 gab es wieder einige Erweiterungen auf Österreich forscht. Die “Science Interviews mit Eva” lassen hinter die Kulissen von Citizen Science Projekten und Forschung im Allgemeinen blicken. Darin interviewt unsere Kollegin Eva Lirsch Projektleiter*innen sowie Forscher*innen und holt sie so vor den Vorhang. Bislang sind vier Interviews erschienen:

Eine ebenfalls sehr beliebte neue Rubrik ist “offene Calls”, unter der sich Calls zu Konferenzen oder zu Special Issues genauso finden wie Jobangebote oder Weiterbildungsmöglichkeiten. 

Zusätzlich wurden im vergangenen Jahr von uns und unseren Partner*innen 79 Beiträge im Bereich News veröffentlicht. [Anmerkung: Dieser Bereich ist mittlerweile im Blog aufgegangen.] Auch wurde die Struktur der Website etwas angepasst, um die Partnerinstitutionen und die Arbeitsgruppen im CSNA noch stärker hervorzuheben. Zudem wurden alle Fotos, welche uns nicht direkt von Projektleiter*innen zur Verfügung gestellt wurden, durch Fotos mit einer CC0 Lizenz ersetzt. Auf der Website wurden im vergangenen Jahr (15.12.2017-09.12.2018) von 12.023 Nutzer*innen 46.961 Seitenaufrufe getätigt. Das entspricht durchschnittlich 33 Besucher*innen und 129 Seitenaufrufen pro Tag.

Social Media

Unsere Social Media Aktivitäten werden auf Facebook und Twitter durchgeführt (Google+ wurde aufgrund mangelnder Reichweite eingestellt). So konnten wir mit 286 Facebook-Posts im Jahr 2018 unsere Follower von 773 auf 893 steigern (erwähnt werden muss, dass die Zahlen nur bedingt mit jenen im Vorjahr vergleichbar sind, da im Laufe des Jahres ein neuer Algorithmus die Reichweite auf Facebook massiv beeinflusst hat). Auf Twitter haben wir nun mit Stand 11. Dezember 2018 1255 Follower.

Social Media Statistik
(15.12.2017-11.12.2018)

 

Tweets/Beiträge

neue Follower

Impressionen

Erwähnungen/Interaktionen

Twitter

342

384

345.400

429

Facebook

286

120

203.503

3.856

Newsletter

Seit Erscheinen des Leistungsberichts 2017 wurden vier allgemeine Newsletter und ein Sondernewsletter versandt. Die quartalsweise erscheinenden Newsletter informieren über aktuelle Entwicklungen in Citizen Science Projekten, Veranstaltungen und neuen Netzwerkpartnerinstitutionen. Der Sondernewsletter wurde versandt um auf den Veranstaltungsschwerpunkt im September hinzuweisen, welcher viele großartige Citizen Science-Aspekte enthielt. Die Anmeldung zum Newsletter und die versandten Newsletter finden Sie hier. Zusätzlich wurde der Newsletterversand an die DSGVO angepasst um auch hier am aktuellen Stand zu bleiben.

 

Kooperationen

Zentrum für Citizen Science

Mit dem Zentrum für Citizen Science, das vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft 2015 beim OeAD eingerichtet wurde, wurde 2018 intensiv zusammengearbeitet. Neben quartalsmäßigen Treffen, die der Koordination und dem Austausch dienen, wurden auch einige gemeinsame Veranstaltungen organisiert. Darunter sind u. a. die Österreichische Citizen Science Konferenz 2018 und eine Informationsveranstaltung aus der Arbeitsgruppe Citizen Science und juristische Aspekte zu Citizen Science Projekten und den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung zu nennen.   

WTZ Ost

Wie bereits schon 2017 wurde die Zusammenarbeit mit dem Wissenstransferzentrum Ost auch 2018 fortgesetzt. Im Rahmen dieser Kooperation wurde die bereits oben erwähnte Informationsveranstaltung zu Citizen Science und den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung organisiert. 

ECSA

Das CSNA hat sich 2018 vor allem mit der Organisation der ECSA 2018 in das europäische Citizen Science Netzwerk eingebracht. Im Zuge dessen fanden mehrere Onlinemeetings mit dem lokalen Konferenzorganisatorenteam in Genf statt, sowie eine Bewertung der eingereichten Konferenzbeiträge. Daneben ist das CSNA Associated Third Party in einem Horizon2020-Projekt, in welchem eine neue europäische Citizen Science Trainingsplattform entwickelt werden soll. 

COST

In der aktuellen COST Action “Citizen Science to promote creativity, scientific literacy, and innovation throughout Europe” (https://www.cs-eu.net/) ist Österreich durch sechs Forscher*innen im Management Committee vertreten. Vier Vertreter*innen sind durch ihre Institutionen auch Teil des Citizen Science Network Austria. Daniel Dörler als Koordinator und Silvia Winter als Leiterin eines Citizen Science Projektes sind offizielle Vertreter Österreichs in dieser Cost Action. Neben der Tätigkeit im Management Committee sind beide auch aktiv in drei Arbeitsgruppen beteiligt (WG 1 Data Quality, WG 2 Citizen Science and Education und WG 3 Citizen Science and Policy). Florian Heigl (BOKU Wien) und Linda See (IIASA) sind als Stellvertreter*innen gelistet. In WG 3 leiten Daniel Dörler und Florian Heigl auch eine Unterarbeitsgruppe zu nationalen Netzwerken und Initiativen. 

Ludwig Boltzmann Gesellschaft

Mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) wurde auch 2018 wieder auf mehreren Ebenen intensiv und erfolgreich kooperiert. Neben der Organisation gemeinsamer Events (z. B. Austrian-Alzheimer-Catchathon 2018), unterstützte die LBG auch heuer wieder die Österreichische Citizen Science Konferenz. Zusätzlich leitet Benjamin Missbach von der LBG gemeinsam mit Daniel Dörler die Arbeitsgruppe zu Open Science Trainings

LOIs

Im vergangenen Jahr suchten auch mehrere Projekte die Unterstützung der Plattform Österreich forscht bei Forschungsanträgen in der Form von Letters of Support bzw. Letters of Interest. Drei Institutionen wandten sich diesbezüglich an die Plattform:

  • Universität Graz
  • Zentrum für Soziale Innovation
  • International Institute of Applied Systems Analyses

 

Ausblick 2019

Das kommende Jahr wird ebenfalls wieder ein sehr spannendes für Citizen Science. Es markiert auch den Beginn der Verstetigung des Citizen Science Network Austria und der dazugehörigen Plattform Österreich forscht. Die Universität für Bodenkultur hat sich bereit erklärt, die Aktivitäten des Netzwerks langfristig zu unterstützen, indem die beiden Netzwerkkoordinatoren Florian Heigl und Daniel Dörler langfristige Anstellungen erhalten haben. Daneben ist Citizen Science in zahlreichen Forschungseinrichtungen angekommen und es werden viele Aktivitäten gesetzt, die eine Einbindung von Bürger*innen im wissenschaftlichen Forschungsprozess zum Ziel haben.

In der Mitte des Jahres setzt die fünfte Österreichische Citizen Science Konferenz, diesmal beherbergt durch die Universität Innsbruck, einen Höhepunkt, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Konferenz wird auf beinahe 2000 m Seehöhe in Obergurgl stattfinden. Der Umsetzungsprozess der Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht wird mit dem Start der Konferenz ebenfalls abgeschlossen sein und setzt damit auch international ein Zeichen.

Wir bedanken uns auf diesem Wege ganz herzlich bei allen Netzwerkpartner*innen für die großartige Zusammenarbeit und freuen uns auch 2019 auf eine weiterhin spannende und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Partner*innen im Citizen Science Network Austria und auf neue Kooperationen, um Citizen Science weiter zu stärken.