NestCam_Header_Image_1100x400 Foto: Lämpel | Wikipedia - Grafik: SPOTTERON Citizen Science | www.spotteron.net | CC:BY-SA 3.0

NestCams ist ein Projekt der Konrad Lorenz Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie (KLF, eine Core Facility der Universität Wien, Österreich). Über die Online-Plattform Zooniverse können sich Citizen Scientists weltweit beteiligen, indem sie kurze Videos von zwei Vogelarten (Graugänsen und Waldrappen) an ihren Nestern anschauen, klassifizieren und so dem Projektteam helfen, mehr über ihr Brutverhalten herauszufinden.

Die ausgewählten Arten verwenden unterschiedliche Strategien: Graugänse sind langzeitmonogam, das Nest wird ausschließlich vom Weibchen betreut und die Jungtiere sind Nestflüchter. Bei den saisonal-monogamen Waldrappen wird das Nest von beiden Paar-Partnern betreut und die Jungen sind Nesthocker. Beide Modellarten leben auf dem Gelände der Konrad Lorenz Forschungsstelle. Die Graugänse sind Teil einer nicht migrierenden Schar, an Menschen habituiert und frei fliegend. Auch die Waldrappe bleiben ganzjährig im Almtal und sind frei fliegend. Beide Arten sind an die Anwesenheit des Menschen gewöhnt, was Verhaltensbeobachtungen und Langzeitmonitoring ermöglicht.

Aus früheren Studien wissen wir, dass es bei unseren Modellvogelarten (Graugänsen und Waldrappen) Brutpaare gibt, die wiederholt erfolgreich reproduzieren, und andere, die das nicht tun. Um herauszufinden, welche Verhaltensweisen am Nest zu einem Bruterfolg beitragen, wurden in den Brutsaisonen 2018 und 2019 Kameras an einigen Bruthütten der Graugänse und Brutnischen der Waldrappe montiert. Seit September 2019 beteiligten sich über 5.500 Citizen Scientists weltweit an der Klassifizierung der Videos. 41.000 Videos konnten bereits ausgewertet werden.

NestCams geht in die Endphase und das Projektteam möchte im März und April mindestens weitere 15.000 Videos fertigstellen, um repräsentative Daten zu erhalten. Unter allen Teilnehmer*innen werden in diesem Zeitraum kleine Preise verlost.