Neuer Fachartikel aus dem Projekt Roadkill kie-ker, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/33poiyj)

Neuer Fachartikel aus dem Projekt Roadkill

Am 10. Oktober 2016 wurde ein wissenschaftlicher Fachartikel aus dem Projekt “Roadkill” publiziert. Dieser Artikel mit dem Titel "Comparing Road-Kill Datasets from Hunters and Citizen Scientists in a Landscape Context" wurde von Florian Heigl, Carina R. Stretz, Wolfgang Steiner, Franz Suppan, Thomas Bauer, Gregor Laaha und Johann G. Zaller geschrieben und ist frei zugänglich. Wir bedanken uns hiermit sehr herzlich für die enge Zusammenarbeit mit den TeilnehmerInnen des Projekts und mit drei Instituten der Universität für Bodenkultur, und freuen uns auf viele weitere Publikationen und Erfolgsgeschichten.

Als kleine Hintergrundinformation: Dieser Artikel wurde am 30. Juli 2016 beim Verlag eingereicht, von vier internationalen Fachgutachtern überprüft und bis zur fertigen Publikation vier mal überarbeitet. Die Publikation hat durch diesen peer-review Prozess an Qualität gewonnen und ist eine entscheidende Anerkennung für das Projekt, alle Projektbeteiligten und für Citizen Science im Allgemeinen.

Der Artikel ist auf englisch für jeden unter dem folgenden Link frei zugänglich:  http://www.mdpi.com/2072-4292/8/10/832/htm

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Hier die deutsche Zusammenfassung des Artikels:

Der Vergleich von Roadkill Datensätzen, welche von Jägern und Citizen Scientists stammen, im Kontext der umgebenden Landschaft

Autoren: Florian Heigl 1,*, Carina R. Stretz 1, Wolfgang Steiner 2, Franz Suppan 3, Thomas Bauer 3, Gregor Laaha 4 and Johann G. Zaller 1

1 Institut für Zoologie, Universität für Bodenkultur Wien

2 Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft, Universität für Bodenkultur Wien

3 Institut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation, Universität für Bodenkultur Wien

4 Institut für angewandte Statistik und EDV, Universität für Bodenkultur Wien

Der Straßenverkehr hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Populationen von Wildtieren, vor allem durch Roadkills. In vielen Ländern stammen offizielle Roadkill Daten von Jägern oder der Polizei; aber es gibt auch Roadkill Beobachtungen durch Citizen Scientists. Das Ziel der vorliegenden Studie war es zu prüfen, ob Roadkill-Meldungen von Jägern aus Gegenden mit ähnlicher Landschaftsbedeckung stammen, wie jene von Citizen Scientists. Wir analysierten die umliegende Landschaft von 712 gemeldeten überfahrenen Feldhasen in Niederösterreich. Unsere Daten zeigten, dass Roadkills von Hasen überwiegend von Ackerland umgeben sind, egal ob diese von Jägern oder von BürgerInnen gemeldet wurden. Zwischen diesen beiden Gruppen konnte kein Unterschied bei den Strukturen Hecken und Einzelbäumen festgestellt werden. Allerdings gab es signifikante Unterschiede in den Landbedeckungsklassen. Jäger meldeten Hasen aus Landschaften mit deutlich höherem Anteil an Ackerland und Nebenstraßen. Im Gegensatz dazu meldeten Bürger Hasen aus Landschaften mit deutlich höherem Anteil an Stadt- oder Industriegebieten und mehr Autobahnen, Hauptverkehrsstraßen und Wohnstraßen. Daraus folgern wir, dass Jäger vor allem aus ihren Jagdgebieten Daten melden, während Citizen Scientists Daten auf dem Weg zum/von der Arbeit melden. Wir schließen daraus, dass Citizen Science eine wichtige Quelle für Roadkill Daten ist, wenn sie zusätzlich zu offiziellen Daten verwendet wird, um einen Überblick über die Roadkills auf Landschaftsebene zu erlangen.