Dr. Katrin Vohland, NHM Wien © NHM Wien, Christina Rittmannsperger

In dieser Interviewserie blicken wir hinter die Kulissen und stellen die Personen hinter den einzelnen Citizen-Science-Projekten und ihre Motivation zu Forschen vor.

Die Interviewerin Eva Lirsch sprach mit der neuen Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums(NHM) in Wien, Katrin Vohland. Den Einstieg in das Interview bildet ein Science Wordrap.


Mein Berufswunsch als Kind war:

Ich fand ja Biologie super spannend, aber ich habe mich zunächst nicht getraut, das zu studieren, weil das kein Beruf so wie Friseur oder Bäcker war. Deshalb habe ich eine Ausbildung als Industrieelektronikerin, Fachrichtung Gerätetechnik, begonnen, diese dann aber abgebrochen, und doch Biologie studiert.

Wissenschaft ist für mich:

ein ständiger Prozess. Da denke ich immer daran, was Goethe seinen Faust hat sagen lassen:, „ich will wissen was die Welt im Innersten zusammenhält", dieses Bedürfnis zu verstehen, aber auch dieses Prozesshafte ist für mich Teil der Wissenschaft.

Gab es ein Schlüsselerlebnis?

In der Wissenschaft: Ich habe meine Diplomarbeit damals über einen haarigen Marienkäfer gemacht, dessen Larven mit Wachs überzogen sind. Das war Teil eines superkomplexen Systems zwischen Ameisen, Schlupfwespen und Blattläusen. Und dass es Menschen überhaupt gelungen ist, dieses komplexe System zu verstehen, das fand ich total faszinierend. Meine Arbeit war letztlich nur ein kleiner Beitrag, weil ich beobachtet habe, wie diese Marienkäferlarven die Blattläuse angreifen, die sich dann wehren. Dass man über die Beobachtung ein Verständnis davon bekommt, dass es eine unglaubliche Komplexität schon in einem so kleinen System gibt, das hat mich total fasziniert.

Und in Bezug auf Citizen Science?

Bei Citizen Science, das war ja noch mal ein ganz anderer Zugang. Ich komme ja aus der Biodiversitätsforschung, und als ich das Netzwerk Forum Biodiversitätsforschung in Deutschland gemacht habe, habe ich gemerkt, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement ist. Wir hatten uns damals schon mit Plattformen zusammengesetzt, die Daten gesammelt haben und dachten, es wäre ganz schön, wenn man dies transparent macht: was passiert mit den Daten, welche Instrumente etc. gibt es für Beteiligte? Da hatten wir auch schon ein Mini-Portal aufgebaut, und dann kam aus Großbritannien dieser große Boom mit Citizen Science. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat daraufhin in einen Strategieprozess und Infrastrukturen investiert. Wir sind nicht nur mit WissenschaftlerInnen in einen Dialog getreten, sondern hatten es auf einmal auch mit Wissenschaftskommunikation und Marketing zu tun. So bin ich zu Citizen Science gekommen. Das war damals die Zeit dafür, und ich habe dazu beigetragen, das Thema dann groß zu machen; mit ECSA (Anmerkung: European Citizen Science Association), der Citizen Science COST Action (Cooperation in Science and Technology) und den ganzen Plattformen.

Am spannendsten an dem Fachgebiet Citizen Science finde ich...

die disziplinären Erweiterungen der Projekte. In Berlin gab es da etwas, das heißt "Reparakultur", diese kleinen Reparaturwerkstätten, wo Leute zusammenkommen, um gemeinsam Nähmaschinen oder auch einen Kühlschrank wieder zu reparieren. Da kam eine Sozialwissenschaftlerin, die mit denen über den Umgang mit Dingen reflektiert hat, wie wertvoll diese sind, und über nachhaltiges Verhalten. Natürlich ist das eine Frage der Ressourcennutzung und thematisiert die Probleme unserer aktuellen Wegwerf-Gesellschaft. Diese Erweiterung in den sozialen Bereich hinein finde ich extrem spannend, und hier könnte das Naturhistorische Museum auch eine wichtige Rolle übernehmen, weil es im Haus sowohl Natur-, als auch Geistes- und Kulturwissenschaften gibt.

Wenn ich eine Sache auf der Welt verändern könnte, würde ich...

Ich denke, wenn Menschen sich mit mehr Wertschätzung begegnen würden, dann würde es ganz schön viel Energie freisetzen. Ich glaube grundsätzlich, wenn man anderen Menschen unterstellt, sie wollen auch etwas Gutes, dann würde es viele Sachen voranbringen.

Welche Tiere findest du faszinierend?

Termiten, denn die bauen im heißen Afrika ihre Termitenhügel. Die sind perfekt durchlüftet und klimatisiert, brauchen dafür keinen Strom und keine Klimaanlagen und das ist ein gutes Beispiel für das Lernen von der Natur. Das wäre wieder ein Beispiel, das auch für die Wirtschaft interessant wäre.

Thema Citizen Science: Du hast ja viel Erfahrung im Citizen-Science-Bereich auf internationaler Ebene (Stichwort ECSA und COST-Action) gesammelt, warst aber auch auf nationaler Ebene maßgeblich am Aufbau von "Bürger schaffen Wissen" beteiligt. Wo siehst du denn Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Art und Weise, wie Citizen Science in verschiedenen Ländern durchgeführt wird?

Das ist eine spannende Frage, die vor allem auch in Rahmen der COST-Action virulent geworden ist. Das ist die European Cooperation in Science and Technology, ein Forschungsnetzwerk, das wir in Europa aufgebaut haben. Da sind auch ForscherInnen aus Süd- und Osteuropa dabei und natürlich auch die Länder, die eine lange Tradition haben in Citizen Science wie beispielsweise Deutschland oder Großbritannien.

Wie sieht es aus, wenn du Deutschland und Österreich vergleichst?

Wenn man Deutschland und Österreich vergleicht, ist das eigentlich ähnlich: da gibt es Vereine, darüber hinaus gibt es die Museen und Menschen, die selber Naturbeobachtungen machen, das ist bei beiden Ländern ein starker Bereich.

Ich fand auch spannend, dass die Ideen, die Daniel Dörler und Florian Heigl von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) hatten, denen in Deutschland sehr ähnlich waren. Wir haben ja auch von Anfang an sehr eng zusammengearbeitet, aufgrund der Idee, dass Projekte auf die Website gestellt werden, dass man die Community zusammenbringt und unterstützt. Ein Unterschied war, und das fand ich eine irre Aufbauleistung, dass die beiden das gemacht haben, als sie noch in ihrem Doktorat waren. Jetzt erst haben sie die finanzielle Unterstützung vom Ministerium bekommen, wohingegen in Deutschland das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schon länger dabei war, uns zu unterstützen. Wir hatten schon lange öffentliche Mittel, um einen Strategieprozess in Deutschland durchzuführen und verschiedene AkteurInnen zu fragen, aus der Zivilgesellschaft, aus Politik und Wissenschaft zu fragen, was ist der Mehrwert von Citizen Science und was bedarf es da an Ressourcen? Wir haben uns sehr eng ausgetauscht, was den Strategieprozess angeht.

Hier in Österreich haben die zwei tatsächlich eine schöne Community aufgebaut und eine Community gibt es jetzt auch in Deutschland, wir haben mittlerweile eine DACH-Arbeitsgruppe, da gehören auch die deutschsprachigen SchweizerInnen dazu. Wenn man die gemeinsame Sprache spricht, ist das einfacher. Das ist eine deutschsprachige Community und viele Citizen Science-Projekte sind ja lokal. Es gibt dann auch internationale Projekte, die sind eher digital und oft auf Englisch, in diesen geht es beispielsweise um Astronomie und den Weltraum, aber auch um grenzüberschreitende Verschmutzung.

Wenn man nach Europa schaut, dann ist natürlich Großbritannien ein Vorreiter, denn die haben da eine lange Tradition mit Birding, Vogelbeobachtung, da ist auch das Natural History Museum in London ein Vorreiter gewesen. Dort können sich die BürgerInnen treffen und austauschen. Esgibt einen großen Hub in Spanien rund um Barcelona, da gibt es Gruppen mit einer starken Verbindung zu der künstlerischen Szene einerseits, und andererseits welche, die bei der Meeresforschung aktiv sind. Die sind auch VorreiterInnen gewesen, denn aus Spanien kam ja die Initiative, dieses Whitepaper zu schreiben "Citizen Science for Europe", das entstand noch vor der ECSA, das war eine spanische Gruppe rund um Francisco Sanz, eine Community, die sich mit Responsible Research Innovation (RRI) beschäftigt.

Auch in Osteuropa besteht eine große Offenheit und ein großes Interesse an Citizen Science, da sind die Prozesse sehr stark bottom up und mit der Idee verbunden, Empowerment stärker voranzubringen. Interessanterweise sind da ganz viele Personen, die in den Sozialwissenschaften aktiv sind. Die kommen aus Ländern wie Ungarn und Litauen. Das ist auch ein wichtiges Thema, dass Citizen Science trotz des englischen Science-Begriffes nicht nur in den Naturwissenschaften präsent ist, sondern interdisziplinär. Es gibt beispielsweise viele LokalhistorikerInnen und auch SchülerInnen, die sich mit der Geschichte der Entstehung ihres Ortes oder der Situation während der NS Zeit auseinandersetzen. Auch im ganzen Bereich der Sozial- und Gesundheitswissenschaften gibt es Citizen Science Projekte, das Interessante ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Da waren sowohl ECSA als auch die COST Action große Bereicherungen, um interdisziplinäre und interkulturelle Eindrücke zu gewinnen. Das spiegelt sich jetzt auch darin wieder, dass wir gerade sehr intensiv darüber sprechen: Was ist denn eigentlich Citizen Science? Brauchen wir da wirklich eine Definition? Und da noch mal hinterfragen, wer braucht die Definition für welchen Zweck? Die BürgerInnen brauchen eine Definition nicht so dringend, aber die Europäische Kommission oder einzelne GeldgeberInnen wollen natürlich eine Idee haben, wo sind die Grenzen von Citizen Science, wo geht es vor allem um Bildungs und wo wird die Entwicklung der Zivilgesellschaft als Ganzes adressiert?

Das Naturhistorische Museum ist ja bereits sehr stark in der Citizen-Science-Community in Österreich verankert. Wo möchtest du Schwerpunkte beim Thema Citizen Science in den nächsten Jahren setzen bzw. wo siehst du die Stärken des NHM?

Eine große Stärke ist, dass es da schon eine Reihe von engagierten Personen gibt, die sich mit Citizen Science, mit BürgerInnen-Forschung, beschäftigen. Die haben auch eine Strategie entwickelt. Meiner Wahrnehmung nach sind das aber oft EinzelkämpferInnen im Haus, es wäre schön, wenn man das Thema stärker über das gesamte Haus etabliert. Es ist auch ein Unterschied, ob man ein Portal anbietet, wo man etwa Funddaten eintragen kann, oder ob man offensiver auf die Interessierten zugeht und vielleicht sogar noch neue Communities aufbaut und diese noch stärker an das Wesen von Wissenschaft und Forschung heranführt. Das ist allerdings mit dem Einsatz Ressourcen verbunden, und ich kann das noch nicht abschätzen, inwieweit das Teil der normalen Arbeitsroutine der einzelnen MitarbeiterInnen sein kann. Es gibt MitarbeiterInnen, die sich sehr stark darum kümmern, und ein Citizen Science Kompetenzzentrum im Haus.

Was wir ausbauen wollen in Kooperation mit anderen PartnerInnen in Österreich, aber auch mit dem Berliner Museum für Naturkunde, ist die Begleitforschung zu Citizen Science, also, dass wir uns damit beschäftigen, was ein Projekt eigentlich erfolgreich macht. Dazu gehört ja die Qualität der Daten (wie kann man die verbessern, wie sehr kann man sich darauf verlassen?). Darüber hinaus geht es auch darum, wie und wo trägt man die Daten ein, sind die Meta-Daten gut erfasst, wie macht man das Projekt-Design, passt das zur Fragestellung, die man hat? Aber es geht auch darum: Was bringt es eigentlich den Beteiligten? Lernen die etwas über Tiere, Pflanzen oder vielleicht Anthropologie? Können sie ihre Sozialkompetenz stärker? Das soziale Lernen spielt eine große Rolle, wie kann man untereinander interagieren. Aber auch das Verständnis von Wissenschaft als solcher ist wichtig, dass Wissenschaft eben keine absoluten Wahrheiten produziert, sondern Wissenschaft ist immer ein Prozess, und man muss immer über Methoden und Wege streiten, wie man die Ergebnisse interpretiert. Das zu vermitteln, und das Verständnis der Beteiligten von Wissenschaft zu hinterfragen, das ist etwas sehr Wichtiges. Gerade in Zeiten von Corona, wo Wissenschaft eine andere Bedeutung und Wahrnehmung in der Presse erhält, aber auch im Rahmen des Klimawandels, ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass auch die Wissenschaftskompetenz in der Bevölkerung gestärkt wird. Citizen Science ist dabei eine wichtige Schiene, aber auch Wissenschaftskommunikation und andere Formate werden wir uns ansehen. Das auszubauen und strategisch über das Haus zu entwickeln, das ist mir ein großes Anliegen.

Ein Museum ist ja, wie kaum eine andere wissenschaftliche Einrichtung, ein starker Vermittler zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Welche Projekte könnte man anstoßen, um das Verständnis in der Bevölkerung noch zu verstärken?

Da möchte ich mir überlegen, wo wir tatsächlich welche Ressourcen investieren. Wir haben natürlich die große Sammlung, die auch noch erweitert wird. Und hier stellt sich die Frage, wie kann man die Sammlung nutzen, zum Beispiel in Bezug auf nachhaltiges Management, aber auch für das Verständnis von Evolution?Das Besondere an diesem Museum ist, dass in den Sammlungen nicht nur die Naturobjekte sind, sondern auch paläontologische und anthropologische. Interessant ist daher, welche Schlüsse man aus diesem Zusammenspiel machen kann. Zum Beispiel gibt es in Hallstatt, der Außenstelle des Museums, schon Ansätze von experimenteller Archäologie. Das ist spannend, weil man Artefakte ausprobieren muss, um zu verstehen, wie die eigentlich benutzt wurden. Das Museum hat außerdem mit Petronell eine Außenstelle im Donaunationalpark mit Umweltbildungsprojekten. Da es auch in der Donau Mikroplastik gibt, da könnte man eine ganze Reihe von Citizen Science Projekten machen. Was ich auch schön fände, ist, wenn man zum Beispiel Kooperationen zu bestimmten Schulen ausbaut, damit man kontinuierlicher im Austausch ist. Dass man nicht nur einmal eine Aufnahme per Whatsapp macht - das zählt ja manchmal auch schon zu Citizen Science -, sondern dass man an bestimmten Fragestellungen länger dranbleibt, dass man mit SchülerInnen Projekte entwickelt. Das können Projekte sein zur Stadtentwicklung, zum Stadtklima, zur Verkehrsinfrastruktur. Ich persönlich finde ja Fahrradfahren noch eine Herausforderung in Wien.

Welche Herausforderungen bzw. welche Aufgabe siehst du für das NHM in Zusammenhang mit Citizen Science in dieser Vermittlerrolle?

Es wäre schön, wenn Citizen Science eine stärkere Wertschätzung erfährt, und das hat etwas damit zu tun, wie Wissenschaft insgesamt bewertet wird, ob nur Paper gezählt wird, oder ob man stärker darauf abzielt, was in den Publikationen drinsteht und wer sie liest, und ob es auch noch andere Formate des Wissenstranfers gibt, weil Citizen Science durchaus diese Komponente des Wissenstranfers, der Wissensbrücke hat. Es geht ja nicht nur darum, dass Erkenntnisse aus dem Museum vermittelt werden, es geht ja auch darum, dass in einem Museum der Bedarf und Werte der Gesellschaft mitaufgenommen werden, und dass es zu einem Austausch kommt. Aber solche Dinge brauchen Zeit und haben viel mit Kommunikation zu tun. Mir ist wichtig, sich das Ganze noch einmal von Anfang an anzusehen und zu überlegen, was möchte man mit Citizen Science und mit anderen Vermittlungsformaten erreichen, und dann die entsprechenden Formate anzupassen und das auch zu überprüfen. Das ist, denke ich, sehr hilfreich für die weitere Entwicklung der Wissenschaftskommunikation.

Du selbst bist ja auch ein politischer Mensch. Wie möchtest du die Politik in die Pflicht nehmen, sich mehr für Citizen Science einzusetzen?

Das passiert ja teilweise schon, es gab hier in Österreich zum Beispiel das wegweisende Programm "Sparkling Science". Diese Art von Programmen, wo man auch finanzielle Ressourcen beantragen kann, ist sehr hilfreich. Citizen Science hat öffentlichen Mehrwert, insofern sind es auch öffentliche Gelder, die man dafür benötigt. In Deutschland gab es jetzt die zweite Ausschreibung, wo man sich um Citizen Science-Projekte bewerben konnte. Solche Möglichkeiten, finde ich eine wichtige Sache. Eine weitere Aufgabe ist, die Rechtssicherheit, zu unterstützen: wie gehen sie mit Daten um, was passiert mit den Daten, wie setzt man die Datenschutzgrundverordnung um. Da den Beteiligten eine Handreichung zu geben, das wäre auch nötig, wenn das unterstützt würde.

Die Politik wäre auch nötig, um die Infrastruktur zu stärken, denn es gibt oft eine Reihe von engagierten Personen, die gerne beitragen, aber die Daten müssen in Datenbanken eingegeben werden, die bestimmten technischen als auch rechtlichen, als auch letztlich informationstechnischen Standards genügen müssen, und das übersteigt oft die Möglichkeiten einzelner kleiner Projekte oder Gruppen, und solche Infrastruktur zu stärken bzw. noch stärker zu fördern, könnte Aufgabe der Politik sein.

Wie würdet du denn etwa LokalpolitikerInnen erklären, was ist Citizen Science und wozu braucht ist Citizen Science da?

Viele der Projekte sind ja auf lokaler Ebene, weil sich die Menschen ganz gut in der Umgebung auskennen. Was das Gute von Citizen Science ist, dass mit wissenschaftlichen Methoden gearbeitet wird. Es geht nicht nur um Meinungen, sondern es geht darum, auch politische Entscheidungen wissensbasiert zu machen. Das könnte für den Lokalpolitiker interessant sein. Darüber hinaus haben sich ja Politiker und auch bis hin zur Europäischen Union den Globalen Nachhaltigkeitszielen verschrieben, den SDGs (Sustainable Development Goals), und es gibt kein Citizen Science Projekt, das nicht auf die eine oder andere Weise der Erfüllung dieser Ziele dient. Diese beschäftigen sich häufig mit Umweltfragen, mit Biodiversität, aber auch damit, dass die Menschen in die Forschungsprozesse eingebunden werden. Das stärkt deren wissenschaftliche Kompetenz und letztlich führt das auch dazu, dass die Bevölkerung mehr wissenschaftsgebildet wird. Es ist bekannt, dass ganz viele Innovationen aus dem wissenschaftlichen Bereich kommen und sich die Menschen da Gedanken machen, wie sie neue Erkenntnisse nutzen können. Innovation, egal ob das soziale oder technische Innovationen sind, sind ja ganz starke Treiber der Wirtschaft. Insofern könnte das für LokalpolitikerInnen auch interessant sein, obwohl das nicht ganz so leicht nachzuvollziehen und zu evaluieren ist, weil solche Effekte nicht immer ganz direkt sind, in dem Sinn, dass aus einem Citizen Science Projekt eine patent-würdige Anwendung kommt. Es ist aber dennoch so, dass Menschen kreativ zusammenkommen und Ideen entwickeln, und das, denke ich, treibt auch unsere Entwicklung wirtschaftlich an.

Liebe Katrin, danke für das interessante Gespräch!


Rückfragehinweis:

Mag. Irina Kubadinow
Abteilungsleiterin Kommunikation und Medien
Pressesprecherin
Tel.: +43 (1) 521 77-410
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