Einladung zum öffentlichen Vortrag am 16. September Capri23auto, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/3r8QBtT)

Wir möchten alle dazu einladen dem Vortrag von Maria Peer auf der Österreichischen Citizen Science Konferenz am 16. September um 15:30 Uhr zuzuhören und im Anschluss Fragen zu stellen. Die Registrierung ist kostenlos und der Vortrag ist online, also kann jeder und jede unabhängig vom Wohnort dabei sein. 

Pflanzenphänologische Ereignisse als Indikatoren für den Beginn von Amphibienwanderungen  

Co-AutorInnen:  

Florian Heigl, Daniel Dörler, Silke Schweiger, Gernot Neuwirth, Thomas Hübner

Inhalt: 

Amphibienpopulationen gehen weltweit zurück, und auch in Europa gelten Amphibien als die am meisten gefährdete Klasse der Wirbeltiere. In Österreich sind alle einheimischen Amphibienarten unter Schutz gestellt. Einer der vielen Gründe für den Populationsrückgang ist die fortschreitende Lebensraumzerschneidung durch Straßen, die die saisonale Wanderung vieler Amphibienarten zwischen aquatischen und terrestrischen Lebensräumen einschränkt. Die Wanderungen der Amphibien werden durch bestimmte Witterungsbedingungen, wie Temperatur oder Niederschläge, beeinflusst. Auch die phänologischen Phasen von Pflanzen werden durch die Temperatur signifikant beeinflusst. In unserer Studie, welche diesem Vortrag zugrunde liegt, wurden die Wanderungsaktivitäten von Amphibien und phänologische Ereignisse von Pflanzen auf der Basis von Daten aus vier Citizen Science Projekten, die in Österreich im Frühjahr der Jahre 2008 bis 2018 aufgezeichnet wurden, verglichen. Ziel dieser Studie ist es, einen möglichen Zusammenhang zwischen phänologischen Phasen von ausgewählten Pflanzenarten und dem Start der Amphibienwanderung zu finden. Ein solcher Zusammenhang wäre nicht nur eine neue wissenschaftliche Erkenntnis, sondern auch für Naturschutzaktivitäten interessant, da so z.B. temporäre Amphibienzäune zeitgerecht vor den Wanderungen aufgestellt werden könnten. Die drei Amphibienarten Erdkröte, Grasfrosch und Springfrosch wurden im Rahmen unserer Studie untersucht. Die Grundlage bilden 3751 Amphibiensichtungen aus der Herpetofaunistischen Datenbank des Naturhistorischen Museums Wien und aus den Projekten "naturbeobachtung.at" und dem "Roadkill-Projekt", sowie phänologische Beobachtungen zu den Pflanzenarten Gewöhnliche Rosskastanie, Hängebirke, Gemeine Hasel, Kleines Schneeglöckchen, Europäische Lärche, Marille und Salweide aus dem Projekt „Phenowatch" der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Die Analyse wurde differenziert nach klimatisch unterschiedlich beeinflussten Zonen in Österreich durchgeführt. Mit Hilfe eines robusten Regressionsmodells wurde ermittelt, welche der Pflanzenarten als Indikatoren für den Beginn der Amphibienwanderung im Frühjahr geeignet wären. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen der Blüte einzelner Pflanzenarten und dem Beginn der Amphibienwanderung im Frühling bestehen könnte.